[Projekt: Leben]

Worum geht’s in dieser Folge?

Wir sind ja in der Staffel über unsere „dunklen und düsteren Projekte”, und heute möchte ich über unsere Selbstsabotage-Projekte sprechen. Ja, ich behaupte, wir alle haben Personal Projects, deren Sinn und Zweck es einzig und allein ist, uns selbst zu sabotieren. Wenn das mal keine dunklen und düsteren Projekte sind...

Diese Selbstsabotage-Projekte sind oft auf den ersten Blick gar nicht so leicht zu erkennen, weil sie oft im Gewand eines recht vernünftig scheinenden Projektes daherkommen. Es ist also gar nicht so leicht ein Selbstsabotage-Projekt zu beenden, weil man zuerst überhaupt mal dahinter kommen muss, dass ein Personal Project in Wirklichkeit ein Selbstsabotage-Projekt ist. 

Diese Selbstsabotage-Projekte kommen in vielfältigen Masken und Verkleidungen daher. Ich möchte in dieser Folge mal drei dieser möglichen Verkleidungen vorstellen, damit ihr so ein bisschen ein Gespür dafür bekommt, welche Formen diese Selbstsabotage-Projekte annehmen können.

1. Kurzfristige Schmerzvermeidungsprojekte

Wer kennt diese Projekte nicht? Um kurzfristig Schmerzen oder unangenehme Gefühle zu vermeiden, fügen wir uns langfristigen Schaden zu. 

Klassisches Beispiel: Wir gehen nicht zum Zahnarzt, weil wir Angst haben, dass er uns weh tut. Wir glauben… Ja, was glauben wir eigentlich? Wahrscheinlich so etwas wie, dass ein Wunder passiert und ausgerechnet bei uns die Zahnschmerzen irgendwie von selbst besser werden. Oder nehmen wir den unangenehmen Anruf bei einem Kunden oder einer Verwandten her. Wir verschieben diesen Anruf lieber auf morgen, weil… Ja, warum eigentlich? Weil wir glauben, dass morgen auf einmal die Situation weniger unangenehm ist? Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass je länger wir den Anruf verschieben, die Situation immer unangenehmer wird?

Handeln wir also in Wirklichkeit nicht völlig gegen unsere Interessen, wenn wir kurzfristigen Schmerz vermeiden, aber dafür in Kauf nehmen, dass wir langfristig viel länger darunter leiden?

Die Selbstsabotage dabei ist nämlich genau, das wir bei diesen Projekten im Grunde völlig gegen unsere eigentlichen Interessen handeln. Es ist nicht in unserem Interesse, dass wir am nächsten Tag nicht ausgeschlafen sind - und dennoch binge-watchen wir bis nach Mitternacht. 

Garrett Gunderson hat das mal so beschrieben: Es gibt „hard-easy-Projekte” und „easy-hard-Projekte”. Easy-hard-Projekte, das ist eben z.B., wenn wir ein unangenehmes Gespräch auf später verschieben. Das ist kurzfristig easy, aber langfristig machen wir und das Leben damit nur hard und harder. 

Hard-easy-Projekte wären hingegen genau das Gegenteil und das, was eigentlich in unserem Interesse läge: Kurzfristig mag es zwar hard sein, aber langfristig machen wir uns unser Leben damit easy. Und genau diese hard-easy-Projekte sollten wir bewusst wählen, weil easy-hard immer Selbstsabotage ist. 

2. Oberlimit-Projekte 

Die Idee der Oberlimit-Probleme bzw. upper limit challenges, wie es im Original heißt, kommt von Gay Hendricks und

Show Notes

 Worum geht’s in dieser Folge?
Wir sind ja in der Staffel über unsere „dunklen und düsteren Projekte”, und heute möchte ich über unsere Selbstsabotage-Projekte sprechen. Ja, ich behaupte, wir alle haben Personal Projects, deren Sinn und Zweck es einzig und allein ist, uns selbst zu sabotieren. Wenn das mal keine dunklen und düsteren Projekte sind...
Diese Selbstsabotage-Projekte sind oft auf den ersten Blick gar nicht so leicht zu erkennen, weil sie oft im Gewand eines recht vernünftig scheinenden Projektes daherkommen. Es ist also gar nicht so leicht ein Selbstsabotage-Projekt zu beenden, weil man zuerst überhaupt mal dahinter kommen muss, dass ein Personal Project in Wirklichkeit ein Selbstsabotage-Projekt ist.  
Diese Selbstsabotage-Projekte kommen in vielfältigen Masken und Verkleidungen daher. Ich möchte in dieser Folge mal drei dieser möglichen Verkleidungen vorstellen, damit ihr so ein bisschen ein Gespür dafür bekommt, welche Formen diese Selbstsabotage-Projekte annehmen können.
 1. Kurzfristige Schmerzvermeidungsprojekte
Wer kennt diese Projekte nicht? Um kurzfristig Schmerzen oder unangenehme Gefühle zu vermeiden, fügen wir uns langfristigen Schaden zu.  
Klassisches Beispiel: Wir gehen nicht zum Zahnarzt, weil wir Angst haben, dass er uns weh tut. Wir glauben… Ja, was glauben wir eigentlich? Wahrscheinlich so etwas wie, dass ein Wunder passiert und ausgerechnet bei uns die Zahnschmerzen irgendwie von selbst besser werden. 
Oder nehmen wir den unangenehmen Anruf bei einem Kunden oder einer Verwandten her. Wir verschieben diesen Anruf lieber auf morgen, weil… Ja, warum eigentlich? Weil wir glauben, dass morgen auf einmal die Situation weniger unangenehm ist? Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass je länger wir den Anruf verschieben, die Situation immer unangenehmer wird? 
Handeln wir also in Wirklichkeit nicht völlig gegen unsere Interessen, wenn wir kurzfristigen Schmerz vermeiden, aber dafür in Kauf nehmen, dass wir langfristig viel länger darunter leiden? 
Die Selbstsabotage dabei ist nämlich genau, das wir bei diesen Projekten im Grunde völlig gegen unsere eigentlichen Interessen handeln. Es ist nicht in unserem Interesse, dass wir am nächsten Tag nicht ausgeschlafen sind - und dennoch binge-watchen wir bis nach Mitternacht.  
Garrett Gunderson hat das mal so beschrieben: Es gibt „hard-easy-Projekte” und „easy-hard-Projekte”. Easy-hard-Projekte, das ist eben z.B., wenn wir ein unangenehmes Gespräch auf später verschieben. Das ist kurzfristig easy, aber langfristig machen wir und das Leben damit nur hard und harder.  
Hard-easy-Projekte wären hingegen genau das Gegenteil und das, was eigentlich in unserem Interesse läge: Kurzfristig mag es zwar hard sein, aber langfristig machen wir uns unser Leben damit easy. Und genau diese hard-easy-Projekte sollten wir bewusst wählen, weil easy-hard immer Selbstsabotage ist.  
 2. Oberlimit-Projekte 
Die Idee der Oberlimit-Probleme bzw. upper limit challenges, wie es im Original heißt, kommt von Gay Hendricks und seinem Buch „Lebe dein Leben, bevor es andere für dich tun”. 
Er beschreibt darin folgendes Phänomen, das er in seinem Leben immer und immer wieder beobachtet hat: In seinem Leben gab es Phasen, in denen es ihm wirklich gut gegangen ist, in denen er sich wirklich wohl gefühlt hat … bis er etwas getan hat, wodurch er alles vermasselt hat. Alles war gut, bis er begonnen hat, es selbst zu zerstören. 
Ein Beispiel: Stell dir vor, du sitzt im Frühling im Park, dir scheint die Sonne ins Gesicht, die Vögel zwitschern, alles ist ruhig und friedlich und du fühlst dich rundum wohl. Doch plötzlich, wie aus dem Nichts… fängt in dir eine Stimme an zu reden. Und diese Stimme sagt so etwas wie: „Ja, du fühlst dich gerade ziemlich wohl, was? Aber denk doch mal an morgen. Da musst du wieder in die Arbeit gehen, da ist dann wieder der Kollege, der dich so nervt. Und am Abend dann der Besuch von deiner Tante, das wird auch nicht gerade leiwand.” Und so weiter, und so fort. In Sekundenschnelle hast du das gute Gefühl durch deine Innere Stimme vollkommen zerstört - völlig ohne Not, völlig ohne Grund. 
Gay Hendricks sagt, es scheint so zu sein, dass wir für unser Wohlbefinden nur eine gewisse Toleranzgrenze haben. Sobald das Maß voll ist, also das obere Limit erreicht ist, fabrizieren wir Gedanken, durch die wir uns schlecht fühlen und die das Wohlbefinden wieder nach unten regeln. Ein klarer Fall von Selbstsabotage, weil wer außer uns selbst sabotiert in diesem Moment unser Wohlbefinden? 
Oberlimit-Probleme stecken manchmal auch hinter Verletzungen und Krankheit: Wenn die Dinge gut für uns laufen, werden wir krank, oder wir ziehen uns eine Verletzung zu. Auch das kann Selbstsabotage sein, damit es uns nicht zu gut geht. Wie gesagt: KANN sein, natürlich haben Krankheiten und Verletzungen auch noch andere Ursachen. 
Spannende Sache, diese Oberlimit-Projekte. Wenn man erst mal die Augen für sie geöffnet hat, wirst du sie wahrscheinlich an allen dunklen und düsteren Ecken deines Lebens finden. 
 3. Massive Selbstsabotage-Projekte
Es gibt manche Personal Projects, mit denen sabotieren wir uns so massiv selbst, dass man sich eigentlich nur über sich selbst wundern kann. Wir tun uns Dinge an, von denen wir bei klarem Verstand sagen müssten: Nein, niemals! Und doch stürzen wir uns kopfüber in diese Projekte. Wir werden zu unseren eigenen größten Feinden. 
Ein Beispiel von unzähligen wäre Bill Clinton. Der wird US-Präsident, ist am Ziel seiner Träume angekommen, nach langjähriger harter Arbeit, nach vielen Entbehrungen und nach unzähligen Stunden, die er für dieses Personal Project investiert hat. Und was macht er? Er beginnt eine Affäre mit einer Praktikantin. Wenn das kein massives Selbstsabotage-Projekt ist. Hat er wirklich gedacht, das bleibt geheim? War er wirklich so naiv zu denken, er kommt damit durch? Ich glaube nicht. Ich glaube, aus irgendeinem Grund war es ihm ein Bedürfnis, seinen Erfolg und damit sich selbst zu sabotieren - auch wenn das von außen sehr schwer zu verstehen ist. 
Oder denk an die vielen, vielen, vielen Popstars, Filmstars und Sportstars, die mit ihrem Erfolg nicht zurecht kommen.  Zu Zeiten ihres größten Erfolges starten sie oft massive Selbstsabotage-Projekte, die im schlimmsten Fall sogar in der Selbstzerstörung enden. Diese dunklen und düsteren Projekte sind von außen nur schwer zu begreifen, und doch machen sie für denjenigen oder diejenige irgendwie Sinn - so verrückt das auch klingen mag. 
Aber das liegt eben in der Natur der dunklen und düsteren Projekte, und ganz speziell der Selbstsabotage-Projekte: Rein aus der Perspektive der Vernunft sind sie nicht zu verstehen. Und doch gibt es sie, und es gibt sie in großer, großer Zahl. Umso wichtiger finde ich, dass wir unsere Selbstsabotage-Projekte erkennen, sie aus den dunklen Ecken ans Licht zerren und erkennen, wenn wir mit unseren eigenen Personal Projects Schaden in unserem Leben anrichten. 

What is [Projekt: Leben]?

[Projekt: Leben] - Der Podcast für alle, die noch was vor haben im Leben. Hier lernst du, deine "Personal Projects" clever zu managen, sodass du all die Dinge verwirklichen kannst, die dir wirklich wichtig sind - und damit zu einem erfüllten Leben findest. Von und mit: Günter Schmatzberger // www.schmatzberger.com