[Projekt: Leben]

Worum geht’s in dieser Folge?

Willkommen zur ersten Folge der neunten Staffel von [Projekt: Leben]! In dieser neuen Staffel möchte ich mich mit einer besonderen Gruppe von Personal Projects beschäftigen, nämlich unseren dunklen und düsteren Projekten.

Dunkle und düstere Projekte… Was meine ich damit? Naja, ich habe dafür keine genaue Definition, aber ich verstehe darunter alle Personal Projects, die irgendwie im Schatten oder Halbschatten unseres Lebens leben. Es sind Projekte, die meist hinter dem Vorhang bleiben, über die wir nicht reden, von denen wir nicht wollen, dass andere von ihnen wissen.

Und genau über solche Projekte soll es in dieser Staffel gehen. Ich will sie für die kommenden zwölf Folgen vor den Vorhang holen und mit dem Scheinwerfer der Personal Projects Theorie die dunklen und düsteren Ecken unseres Personal Projects Systems ausleuchten.

Und dazu, liebe Hörerin, lieber Hörer, heiße ich euch herzlich willkommen!

In dieser Folge möchte ich mal einen Blick darauf werfen, warum manche unserer Personal Projects eben solche dunkle und düstere Projekte sind. Mit anderen Worten: Was macht ein Personal Projects eigentlich dunkel und düster?

1. Möglichkeit: Wir kennen sie gar nichtJa, ich behaupte, es gibt eine wahrscheinlich gar nicht so kleine Zahl an Personal Projects, von denen wir gar nicht wissen, dass wir sie haben. Wir kennen sie gar nicht. Ich glaube sogar: Die wichtigsten Projekte in unserem Leben haben wir gar nicht auf unserer Agenda!

Warum glaube ich das? Weil, und davon bin ich fest überzeugt, weil uns in der Regel nicht bewusst ist, was uns antreibt. Es geht also um das wirkliche Projekt hinter einem vordergründigen Personal Project.

Ein Beispiel: Wenn wir uns die Biographien von vielen erfolgreichen Pop- und Rockstars anschauen, dann kommen wir ziemlich bald darauf, dass die was gemeinsam haben: Ja, das sind lauter Menschen, die großes musikalisches Talent haben, klar. Aber da ist noch was: Die allermeisten hatten in ihrer Kindheit ein ganz schwieriges Verhältnis zu ihrem Vater. Bruce Springsteen ist da ein Paradebeispiel, Phil Collins wäre ein anderes. Wenn wir also fragen: Was ist denn deren Personal Project? Dann gibt es natürlich das öffentliche Personal Project „Musik machen”, weil das lauter musikalisch talentierte Menschen sind. Aber auf der Hinterbühne, im dunklen und düsteren Bereich, da spielt sich das viel wichtigere Projekt ab, nämlich das Projekt hinter dem Projekt. Und das heißt „Meinem Vater zeigen, dass ich doch kein Versager bin” oder so ähnlich. Ich weiß nicht mehr, wer es war, der gesagt hat, dass er bei einem Konzert vor tausenden Menschen in Wirklichkeit immer nur für eine einzige Person spielt, nämlich seinen Vater. Und das selbst dann noch, wenn dieser schon lange tot ist.

2. Möglichkeit: Wir reden nicht über siePersonal Projects werden dann dunkel und düster, wenn wir sie nie ans Tageslicht bringen, weil wir anderen Menschen einfach nicht davon erzählen. Das kann sein weil:

sie uns unangenehm sind
wir Scham oder Schuld für sie empfinden
sie uns verletzlich machen
wir uns keine Blöße geben wollen, weil wir keine Schwäche zeigen wollen
wir andere Menschen nicht beunruhigen wollen
sie unserem Image widersprechen oder sogar schaden könnten
wir keine Aufmerksamkeit auf das Projekt lenken möchten, weil wir mit dem Projekt allein bleiben wollen.

Ein Beispiel für so ein Projekt wäre z.B. eine Krankheit, die wir für uns behalten - aus welchem Grund auch immer. Ein sehr herausforderndes dunkles Personal Project.

Show Notes

 Worum geht’s in dieser Folge?
Willkommen zur ersten Folge der neunten Staffel von [Projekt: Leben]!
In dieser neuen Staffel möchte ich mich mit einer besonderen Gruppe von Personal Projects beschäftigen, nämlich unseren dunklen und düsteren Projekten.
Dunkle und düstere Projekte… Was meine ich damit? Naja, ich habe dafür keine genaue Definition, aber ich verstehe darunter alle Personal Projects, die irgendwie im Schatten oder Halbschatten unseres Lebens leben. Es sind Projekte, die meist hinter dem Vorhang bleiben, über die wir nicht reden, von denen wir nicht wollen, dass andere von ihnen wissen. 
Und genau über solche Projekte soll es in dieser Staffel gehen. Ich will sie für die kommenden zwölf Folgen vor den Vorhang holen und mit dem Scheinwerfer der Personal Projects Theorie die dunklen und düsteren Ecken unseres Personal Projects Systems ausleuchten. 
Und dazu, liebe Hörerin, lieber Hörer, heiße ich euch herzlich willkommen!
 In dieser Folge möchte ich mal einen Blick darauf werfen, warum manche unserer Personal Projects eben solche dunkle und düstere Projekte sind. Mit anderen Worten: Was macht ein Personal Projects eigentlich dunkel und düster? 
1. Möglichkeit: Wir kennen sie gar nicht
Ja, ich behaupte, es gibt eine wahrscheinlich gar nicht so kleine Zahl an Personal Projects, von denen wir gar nicht wissen, dass wir sie haben. Wir kennen sie gar nicht. Ich glaube sogar: Die wichtigsten Projekte in unserem Leben haben wir gar nicht auf unserer Agenda! 
Warum glaube ich das? Weil, und davon bin ich fest überzeugt, weil uns in der Regel nicht bewusst ist, was uns antreibt. Es geht also um das wirkliche Projekt hinter einem vordergründigen Personal Project. 
Ein Beispiel: Wenn wir uns die Biographien von vielen erfolgreichen Pop- und Rockstars anschauen, dann kommen wir ziemlich bald darauf, dass die was gemeinsam haben: Ja, das sind lauter Menschen, die großes musikalisches Talent haben, klar. Aber da ist noch was: Die allermeisten hatten in ihrer Kindheit ein ganz schwieriges Verhältnis zu ihrem Vater. Bruce Springsteen ist da ein Paradebeispiel, Phil Collins wäre ein anderes. 
Wenn wir also fragen: Was ist denn deren Personal Project? Dann gibt es natürlich das öffentliche Personal Project „Musik machen”, weil das lauter musikalisch talentierte Menschen sind. Aber auf der Hinterbühne, im dunklen und düsteren Bereich, da spielt sich das viel wichtigere Projekt ab, nämlich das Projekt hinter dem Projekt. Und das heißt „Meinem Vater zeigen, dass ich doch kein Versager bin” oder so ähnlich. Ich weiß nicht mehr, wer es war, der gesagt hat, dass er bei einem Konzert vor tausenden Menschen in Wirklichkeit immer nur für eine einzige Person spielt, nämlich seinen Vater. Und das selbst dann noch, wenn dieser schon lange tot ist. 
2. Möglichkeit: Wir reden nicht über sie
Personal Projects werden dann dunkel und düster, wenn wir sie nie ans Tageslicht bringen, weil wir anderen Menschen einfach nicht davon erzählen. Das kann sein weil: 
  • sie uns unangenehm sind 
  • wir Scham oder Schuld für sie empfinden 
  • sie uns verletzlich machen 
  • wir uns keine Blöße geben wollen, weil wir keine Schwäche zeigen wollen 
  • wir andere Menschen nicht beunruhigen wollen 
  • sie unserem Image widersprechen oder sogar schaden könnten 
  • wir keine Aufmerksamkeit auf das Projekt lenken möchten, weil wir mit dem Projekt allein bleiben wollen. 
Ein Beispiel für so ein Projekt wäre z.B. eine Krankheit, die wir für uns behalten - aus welchem Grund auch immer. Ein sehr herausforderndes dunkles Personal Project. 
Oder ein anderes Beispiel: Affären. Fremdgehen. Ausgesprochen aufwendige Personal Projects, die viel Energie kosten und einen wahnsinnigen organisatorischen und logistischen Aufwand bedeuten können. Da ist auch meistens das Ziel, dass dieses Projekt so lange wie möglich, idealerweise für immer, im Dunkeln bleibt. 
Oder die allermeisten Fälle von Sucht sind auch solche Projekte. Eine Sucht ist ein extrem forderndes Personal Project, aber auch hier ist zumeist das Ziel, die Sucht so lange wie möglich unter Verschluss zu halten - auch wenn den Menschen im Umfeld vielleicht längst klar ist, was los ist. 
3. Möglichkeit, die ein Projekt zu einem dunklen und düsteren macht: Wir dürfen nicht über das Projekt reden
Und zwar deswegen, weil diese Projekte entweder moralisch verwerflich sind oder gesellschaftlich sanktioniert, z.B. durch gesetzliche Verbote. 
Wer einen Bankraub oder ein Attentat plant, der hat automatisch ein dunkles und düsteres Projekt. Weil es zum Projekterfolg dazu gehört, dass es dunkel und düster bleibt.  
Dieses Phänomen ist auch die Grundzutat für so manchen Film oder so manche Krimiserie über geniale Mörder, die das perfekte Verbrechen begangen haben. Ist der Mörder dann auch noch ein bisschen ein Narzisst, dann ist er in einem Dilemma: Den perfekten Mord zu begehen, das ist ein unglaublich komplexes und aufwendiges Personal Project.  
Der Mörder ist auf dieses Personal Project vielleicht sogar sehr stolz - nur darf er niemandem davon erzählen! Also wird der Mörder ein bisschen dreist, ein bisschen unvorsichtig, weil er zwar nicht entdeckt werden will, sich aber dennoch nach Anerkennung sehnt. Und genau diese Zwickmühle ist die Grundlage von ganz, ganz vielen Columbo-Folgen. 
Ich möchte in dieser neunten Staffel von [Projekt: Leben] also über Projekte  reden, die im Dunkeln sind, die nicht klar erkennbar sind, die nicht gerne besprochen werden. Diese Staffel ist eine Annäherung an ein schwieriges Thema. Aber ich finde diesen Versuch wichtig, weil gerade diese dunklen und düsteren Projekte einen enorm hohen Stellenwert in unserem Leben haben - ob wir das wollen oder nicht, und ob uns das bewusst ist oder nicht. 
Ludwig Wittgenstein hat gesagt: „Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.” Ich finde, im Fall unserer dunklen und düsteren Projekte gilt genau das Gegenteil: Je mehr Licht wir in dieses Dunkel bringen können, desto besser.  
Ich will  in dieser Staffel den dunklen und düsteren Projekten in unserem Leben eine Stimme verleihen. Und wenn du mich bei diesem Experiment begleiten möchtest, dann heiße ich dich ganz herzlich willkommen in dieser neunten Staffeln von [Projekt: Leben]. 

What is [Projekt: Leben]?

[Projekt: Leben] - Der Podcast für alle, die noch was vor haben im Leben. Hier lernst du, deine "Personal Projects" clever zu managen, sodass du all die Dinge verwirklichen kannst, die dir wirklich wichtig sind - und damit zu einem erfüllten Leben findest. Von und mit: Günter Schmatzberger // www.schmatzberger.com