Leiwand gründen

In dieser Folge stellen sich Camillo und Günter der allgegenwärtigen Frage: "Was werden die Anderen sagen?" – ein Dilemma, das viele angehende Selbstständige umtreibt. Sie entwirren die komplexe Dynamik der Erwartungen von Familie, Freunden und ehemaligen Kollegen und beleuchten, wie externe Meinungen den Mut zur Selbstständigkeit sowohl beflügeln als auch bremsen können.

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What is Leiwand gründen?

Der Podcast für Gründer und Solo-Selbständige mit Günter Schmatzberger und Camillo Patzl. Jede Woche: 1 Frage, 15 Minuten, 2 Sichtweisen.

00:05 - 01:22
Speaker 1: Lieber Camillo, was werden die anderen sagen? Also, 15 Minuten Zeit. Also 15 Minuten Zeit wieder einmal mit Dir, lieber Camillo. Heute die Frage, was werden denn die anderen sagen? Eine Angst oder eine Sorge, die aus meiner Erfahrung sehr sehr häufig ist im Gründungsprozess. Was sagen denn die ehemaligen Kollegen, was sagen die Eltern, was sagen die Freunde, wenn man jetzt hergeht und sich selbstständig macht, betrifft besonders diejenigen unter uns, die vielleicht noch nicht so viele andere Freunde, Familienmitglieder haben, die auch selbstständig sind. Wir Selbstständige sind ja in der Minderheit. Also 10 Prozent in ganz Österreich machen sich jemals selbstständig in ihrem Leben. Das heißt 90 Prozent der Menschen sind nicht selbstständig, wollen das vielleicht auch nie werden. Und wie gehen wir denn damit dass wir Sorge haben, dass die irgendwie reagieren könnten, wie wir das nicht wollen?

01:24 - 01:30
Speaker 2: Frage. Ich muss schmunzeln. Was wenn ja, dann bist du verrückt geworden.

01:31 - 01:53
Speaker 1: genau, hat man ja schon mal gehört. Okay, Spaß beiseite, was hast du wirklich vor? Also da kommen mir so viele lustige Gedanken in den Kopf aus eigener Erfahrung, aus Erfahrung mit anderen Gründern und Gründerinnen. Die wären die Anderen, wenn man die so bezeichnet, die wären sicherlich...

01:55 - 01:58
Speaker 2: sind denn die anderen? Vor wem machen wir uns denn wirklich Sorgen?

02:00 - 02:27
Speaker 1: glaube, es wird andere Stimmen geben. Die meisten Stimmen kommen wahrscheinlich aus dem näheren Umfeld, das kann jetzt Partner, Partnerin sein, das kann die Familie, Geschwister sein, das können aber genauso noch ehemalige Arbeitskollegen oder sogar der Chef sein. Die werden unterschiedliche Stimmen haben und unterschiedlich reagieren. Ich werde Zuspruch erfahren.

02:28 - 02:31
Speaker 2: davon machen wir uns wahrscheinlich weniger Sorgen, vom Zuspruch.

02:31 - 02:47
Speaker 1: nein. Bestärken, das kann natürlich auch noch zusätzlich beflügeln oder motivieren. Aber es wird dann auch negative Stimmen geben, die ja das ist jetzt natürlich schwierig zu greifen.

02:47 - 02:56
Speaker 2: aber sind nicht genau die Stimmen die Schlimmsten, die nicht offensichtlich negativ sind, sondern so, naja, wenn's meinst. Genau,

02:59 - 03:43
Speaker 1: hatte jetzt gerade einen Gedanken, was ich sagen wollte, du weißt ja dann oft nicht, wer spricht denn da wirklich? Also ist es jetzt die Person, die gegenüber von mir sitzt und meinem besten Wissen und Gewissen nur das Gute will und mir da wirklich einen guten Erfahrungswert mitgibt oder einen guten Tipp mitgibt oder so, oder spricht er eigentlich bei anderen? Also ist das ein Glaubenssatz, den diese Person mitgenommen hat von irgendwo, von früher oder durch das eigene Leben und der wird jetzt quasi eins zu eins weitergegeben. Genau. Also jetzt, indem er seinen Kindern sagt, weil man es selber so gehört hat.

03:45 - 04:45
Speaker 2: man muss ja auch sagen, ich glaube, was uns bewusst sein muss, dass wenn wir uns selbstständig machen, dann provozieren wir auch. Wir provozieren unser Umfeld, weil wir uns etwas trauen, was sich vielen nicht trauen, weil wir den Mut haben etwas auszuprobieren, was sich manche vielleicht auch wünschen würden, ganz tief drinnen, aber wo aus irgendeinem Grund bis jetzt noch der Mut oder der Anlass oder die Gelegenheit gefehlt haben. Und wenn wir jetzt sozusagen leibhaftig diesen Lifestyle darstellen und sagen, ich mache mich jetzt selbstständig und wir erzeugen damit ja auch eine Reaktion im Gegenüber, weil das ja auch immer auf einen selbst abläuft und man sagt, der macht etwas, was ich nicht mache, aus welchem Grund auch immer. Das heißt, das kann das, was wir als Reaktion bekommen, viel mehr über die Person selber aussagen und wie er oder sie mit der Selbstständigkeit umgeht oder wie er zufrieden er oder sie mit ihrem Leben ist als was es eigentlich mit uns zu tun hat.

04:45 - 04:57
Speaker 1: glaube das wollte ich ein Stück weit vorher ausdrücken damit. Also du hast es jetzt besser formuliert und auf den Punkt gebracht. Wir wissen nicht wer da spricht und ob uns das wirklich so...

04:58 - 04:58
Speaker 2: die Motivation ist.

04:59 - 05:35
Speaker 1: die Motivation dahinter. Wir wissen nicht ob das jetzt dienlich und verleugnis für uns das heißt was werden die anderen sagen sicherlich irgendwas ja ja irgendwas und so gesehen wenn es positiv ist dann darf ich es annehmen und mich freuen und diesen Schwung vielleicht mitnehmen. Wenn es negativ ist, dann danke für die Anteilnahme, so würde ich es vielleicht sehen, aber ich würde es jetzt nicht eins zu eins in die Umsetzung bringen, weil alles, was ich da gesagt bekomme in dieser Zeit bringt mich nicht weiter.

05:36 - 06:41
Speaker 2: also mich erinnert das, ich gehe gerne ganz gerne zum Fußballspielen ins Stadion, wenn die Admira spielt und da ist es ja auch so, dass es ganz viele Kommentatoren gibt auf der Tribüne. Das heißt, die Zuschauer, die da sind, haben ja sehr viele gute Ratschläge dafür, was die Spieler, die da unten stehen, anders machen sollen. Sehr, sehr viele gute Ratschläge. Und es ist natürlich eine bequeme Situation, weil ich ja auf der Tribüne sitze, überdacht und nicht unten am Platz stehen muss, sondern sozusagen aus der Entfernung sagen kann, was gut und was schlecht ist, was der richtig und der falsch macht, ohne selber das beweisen zu müssen, dass ich es auch kann. Und da muss man natürlich bei unseren Menschen in der Umgebung auch aufpassen. Es ist relativ einfach, eine Situation zu kommentieren aus einem sicheren Abstand. Ich sitze am Sofa mit Popcorn und schaue dem zu, wie sich der da selbstständig macht und gibt ihm gute Tipps ohne dass ich mich von meinem Sofa erheben muss. Das ist relativ einfach und das ist natürlich auch nur beschränkt ernst zu nehmen.

06:42 - 07:52
Speaker 1: darum sage ich es bringt mich nicht weiter. Bei der Metapher zu bleiben wenn du jetzt als neue Person in die Mannschaft reinkommst und quasi jetzt mitspielst dort, jeder der hier sitzt, hat jedenfalls eine Meinung, weil er das große Ganze glaubt zu sehen und aus seinem Blickwinkel oder aus seinem Zugang, die er sicherlich irgendwelche Ratschläge, Tipps oder Erfahrungswerte mitgibt, die aber letztendlich keine Erfahrungswerte haben kann, weil er es vielleicht selbst nicht gemacht hat. Ich weiß nicht, das war in meiner Ausbildung, ich kann mich aber nicht genau erinnern wer das jetzt gesagt hat oder woher dieses Zitat stammt, aber die Haltung zu haben, ich kenne dich nicht, ich weiß dich nicht, macht, glaube ich, etwas auf im positiven Sinn, wo man gemeinsam an einer Sache arbeiten kann, ohne schon vor Gefertigte zu sagen und du musst aufpassen und wie kriegst du deine Kunden? Hast du schon Kunden? Und wie willst du davon leben?

07:53 - 07:54
Speaker 2: kannst du leben.

07:55 - 08:00
Speaker 3: die Killerfrage. Genau, ja. Da

08:02 - 08:09
Speaker 1: oft so... Also es gibt so viele Sätzchen oder so eigenartige Bemerkungen.

08:09 - 08:10
Speaker 2: das ist selbstverständlich.

08:11 - 08:39
Speaker 1: ja, ja, du bist rund die Uhr arbeiten und du kriegst ja kein Weihnachts- und kein Urlaubsgeld und Pension hast du auch keine. Also ich habe schon so viele negativ behaftete, positiv behaftete Dinge gehört. Aber wenn man es runterbringt, es bringt dich jetzt nicht weiter. Ja, weil was bringt dich weiter in der Situation? Irgendwann muss ich es verkünden. Also irgendwann sage ich, jetzt spiele ich mit in der Mannschaft. Ja, jetzt möchte ich es mal ausprobieren.

08:40 - 08:40
Speaker 2: muss ich aufs Spielfeld

08:41 - 09:23
Speaker 1: Genau, irgendwann verkünde ich es, also bringe es in die Öffentlichkeit. Und dann geht es einfach darum, Step by Step, was sind meine nächsten Schritte, was möchte ich sukzessive entwickeln, aufbauen, womit möchte ich mich befassen und nur, wenn ich jemanden einlade, dass er mir hilft oder dass er mich unterstützt. Dann hoffentlich habe ich mir die Person auch dafür ausgesucht und kann die mir diese Frage oder dieses Problem, kann die mir dabei weiterhelfen oder nicht. Aber ansonsten würde ich nicht allzu viel geben, was da gesagt wird. Stimmt

09:24 - 10:32
Speaker 2: gleichzeitig ist es nicht so einfach, weil wir jetzt in einer Umgebung, in einer Gesellschaft leben, wo wir sehr viel Transparenz machen müssen. Also Stichwort Sichtbarkeit, Social Media und so weiter. Das heißt, irgendwann kommt dieser Moment, wo ich mich aufs Spielfeld stelle und damit informiere ich andere über meine Gründung, über mein neues Angebot und so weiter und will ja, dass möglichst viele Menschen davon erfahren und damit lade ich indirekt Menschen ein, darüber zu urteilen, was ich da tue, allein indem ich einen LinkedIn-Post mache oder auf Facebook sozusagen aktiv wäre. Das heißt, über diese Bühnen lade ich mir diese Popcorn-Sofasitzer ein, weil die den ganzen Tag nichts anderes zu tun haben, als da zu kommentieren. Das heißt, es ist aus meiner Sicht natürlich der richtige Zugang zu sagen, vergiss, was die anderen sagen. Es ist wurscht, was die anderen sagen. Du musst für dich wissen, was richtig ist. Es kann keiner für dich diese Entscheidung treffen und gleichzeitig ist es nicht so einfach, weil wir über Social Media diese Kommentare ja quasi einladen, also wir können uns ja gar nicht helfen, dass wir Kommentare bekommen.

10:32 - 10:32
Speaker 1: muss

10:32 - 10:32
Speaker 2: nicht

10:32 - 12:16
Speaker 1: Social Media sein, Es ist ja meistens der nähere Verwandten- und Bekanntenkreis, der da vielleicht schon einmal reagiert darauf und auch aus eigener Erfahrung. Das ist wichtig auch. Also Es bewegt ja was, was mir die Leute sagen. Selbst wenn ich es rational abdrehen will, kann ich es nicht abdrehen. Das heißt, es schwingt immer irgendwas mit. Wenn ich Glück habe, kriege ich Bestärkung. Aber auch da ist es vielleicht gut vielleicht ein bisschen einen mittelweg zu finden und zu sagen ja meine blinden flecken können mir vielleicht auch durch mein umfeld aufgezeigt werden das heißt es ist ja nicht alles schlecht was mir dazu getragen wird Und vielleicht sollte ich bei dem einen oder anderen vielleicht noch mal genauer hinhorchen und schauen und das vielleicht einmal wirken lassen. Aber ja, da vielleicht auch eine goldene Mitte zu finden, dass man sagt, danke für jedes Feedback, ob das jetzt konstruktiv ist oder nicht. Wenn ich das Gefühl habe, es beschäftigt mich, auch da ein Tipp, der mir geholfen hat. Ich habe mir manche Gedanken einfach aufgeschrieben und sie auch ein bisschen wirken lassen dadurch, zu schauen, kommt der wieder, begleitet der mich einige Tage, war das jetzt etwas, das ich ohnehin schon im Kopf hatte und mich ebenfalls damit beschäftige oder war es jetzt etwas, was komplett aus dem Zusammenhang gerissen war, vielleicht sogar ein blinder Fleck, dann kann ich dort hinschauen. Aber trotzdem eher zu versuchen bei sich zu bleiben und zu sagen, jetzt habe ich es mal verkündet,

12:16 - 12:16
Speaker 3: anderen werden

12:16 - 12:33
Speaker 1: sagen und mir da aber auch schon Stück für Stück Weichen zu stellen und zu sagen, ja, wer könnte mir auf dieser Reise auch wirklich dienlich sein und helfen? Weil eins ist auch klar, das Umfeld wird sich verändern.

12:33 - 13:12
Speaker 2: und auch, nämlich die Frage, was ist die Alternative dazu? Also wenn ich mich jetzt mein ganzes unternehmerisches leben dafür für davor fürchte was die anderen sagen werden wenn ich jetzt kein neues angebot habe wenn ich mich jetzt selbstständig mache also die die Angst vor möglichen Reaktionen noch bevor sie kommen ist der schlechteste Grund, warum ich mich nicht selbstständig mache. Es wird Reaktionen geben, aber ich kann mich davon nicht blockieren lassen. Es hilft nichts, ich muss da durch, weil ich kann nicht vorsorglich im Vorauseilen gehören, damit ich niemand vor den Kopf stoße, mich nicht selbstständig machen. Das ist ja keine Lösung.

13:15 - 13:38
Speaker 1: das wäre der erste Fehler, den ich machen könnte, es nicht auszuprobieren oder quasi diesen Weg nicht eine Zeit lang zu schenken und dann mal in die Richtung vorzufühlen oder in diese Richtung voranzutreten, nur weil wer anderes sagt, das ist ein Blödsinn oder bringt nichts.

13:41 - 14:40
Speaker 2: wir bestärken euch darin, hört zu, was euch die anderen sagen. Es ist nicht alles schlecht. Ich denke gerade die Dinge, die sich wiederholen, also wenn es jetzt schon drei oder vier Leute sagen, dann könnte man vielleicht mal hinschauen, ob da doch irgendwas dran ist und gleichzeitig nicht zu vergessen, es ist mein Leben, das ich hier gestalte. Ich brauche auch keine erlaubnis von irgendjemand anderen die entscheidungen so zu treffen wie ich sie möchte es wird uns immer wichtig sein was unsere eltern sagen das war es seit geburt an es wird uns nie wurscht sein ja das ist das ist so ist zu sagen wir egal was der papa sagt ist egal was die mama sagt dass wir wünschen und schon deren Applaus und auch deren Bestärkung. Aber wenn sie nicht kommt oder wenn sie sozusagen zaghaft ist und nach dem Motto, du wirst schon wissen, was du machst, dann darf es uns trotzdem sozusagen gut genug sein und sagen, jeder der uns nicht im Weg steht, aktiv, steht irgendwie hinter uns.

14:42 - 15:01
Speaker 1: gut zusammengefasst, glaube ich. Wenn du mit uns darüber sprechen möchtest, in einer Gründungsberatung, wie man damit umgeht, was deine anderen sagen, also wenn du mit uns besprechen willst, wie es deiner Familie mit deiner Selbstständigkeit geht, Frau oder Kindern, wie auch immer, dann sprich sehr gern mit uns, melde

15:01 - 15:05
Speaker 2: bei uns. Für heute sind wir fertig mit der Folge. Vielen Dank, lieber Kamilo,

15:05 - 15:08
Speaker 1: zum nächsten Mal. Danke dir, Günter, bis zum nächsten Mal.