POCACITO ClimateCast

Mathias und Oliver über Moore und Unken. Heute auf Deutsch.
Vielen Dank an Dr. Andreas Zahn vom Bund für Umwelt- und Naturschutz, BUND, an Prof. Dr. Victor Smetacek vom Alfred-Wegener-Institut 
und für die Tonaufnahme der rufenden Gelbbauchunke an Rabe 19.
Hier geht es heute um Kultur, Kolonialisierung, den Kohlenstoffkreislauf und wie wir 500 Gigatonnen CO2 aus der Atmosphäre herausholen und versenken. Das bringt uns dann sogar wieder aufs offene Meer, wo Sargassum und andere Algen diskutiert werden.
Auch hier hilt wieder unser Dank dem Auswärtigen Amt für die freundliche Unterstützung unseres Podcasts.

What is POCACITO ClimateCast?

A podcast about biodiversity and climate change, produced by youth from Louisiana and Mississippi, and from Essen and Munich in Germany. Two groups of students, one in Germany and one in the United States, worked together over four weeks in the fall of 2023 to tell the story of how climate change impacts the environment in different parts of the world.
Materials are in English and German.
POCACITO ClimateCast is a production of POCACITO and was made possible through the support of the Foreign Office of the Federal Republic of Germany.

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Willkommen zu KlimaCast, einem Podcast über Klimaschutz und Biodiversität von Studenten aus Mississippi in den USA und Essen in München und Deutschland. Produziert von POCASITO und gesponsert von der deutschen Aufeinsprache.

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Ökosystem Moa gewählt. Aber warum haben wir das eigentlich gemacht, Oliver? Ja, also das ist eigentlich eine relativ lustige Geschichte. Die fängt eigentlich bei mir in der Kindheit an, weil ich habe so den Anstoß zu der Richtung des Projekts gegeben. Also ich habe damals, als ich klein war, gerne Kassetten gehört und es gab da eben so eine Geschichte und die hat halt im Moor gespielt dieses Mal und dann...

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man da auch so Unken-Geräusche gehört und ich fand die total faszinierend und total mystisch und ja seitdem hat mich das irgendwie nie losgelassen und deswegen bin ich relativ glücklich, dass ich jetzt im Rahmen dieses Projektes auch ein bisschen mehr dazu erfahren konnte und recherchieren konnte und es war sehr interessant, weil im Verlauf habe ich dann erfahren, dass die

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das Tiere, mit was wir uns näher beschäftigen, die ist eben auch in Bayern heimisch und eben auch im Raum München. Und wir kommen ja mit dem Matthias aus dem Raum München. Und, ja, die wohnt eben halt in diesem Moor. Und auch das Moor an sich hat auch nicht nur diese Biodiversität zu bieten, sondern auch viele andere Aspekte. Ja, auf jeden Fall eine sehr coole Geschichte. Sehr spannend, wie da wieder die Verbindung da ist.

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Genau, du hast es schon richtig gesagt. Das Moor steht eben nicht nur für Biodiversität, sondern Moore haben zudem auch die Fähigkeit, dass sie zum Beispiel Kohlenstoff speichern können und damit im Klima wirksam sind. Das heißt, mit Mooren hatten wir eben nicht nur die Verbindung zu Biodiversität, sondern eben auch zum Klimawandel und was wir gegen den Klimawandel eben tun können. Ich habe auch mal vor einigen Jahren beim Projekt mitgemacht, wo es eben auch um Kohlenstoffspeicher ging.

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und Möglichkeiten, wie wir Kohlenstoff aus der Atmosphäre rausbekommen. Und ein Beispiel war eben auch Moore. Das heißt, ich hatte schon ein bisschen Vorwissen, allerdings habe ich den Teil mit der Biodiversität noch nicht gewusst. Somit war das für mich auch sehr spannend, mich mit dem Thema näher zu beschäftigen. Wir haben auch Interviews mit Experten geführt und da haben wir auch sehr viele interessante Einblicke bekommen. Beispielsweise mit einem Experten haben wir geredet, der hat ein Projekt geführt über Unken und wie man

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diese Lebensräume wieder für sie schaffen kann, weil die sind eben vom Aufsterben bedroht. Und ja, es war total interessant, weil diese Mori sind ja sowas mystisches und sowas, wo wir Menschen nicht wirklich hingehen und dass man da so einen Einblick bekommt und dass sie auch so wichtig sind für den Klimawandel und dass sie auch so viele Arten nehmen wie die unten, die wir halt einfach gar nicht mitbekommen und obwohl sie eigentlich so viel

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so eine Schönheit auch zu der Natur beitragen. Das war eigentlich sehr schön, sich damit zu beschäftigen. Ja genau, das hast du ganz richtig gesagt. Also Mode sind ja sicherlich so Ökosysteme in unserem Umfeld, die teilweise sehr nah sind, aber über die wir gleichzeitig so sehr wenig wissen oder die eben viele Geheimnisse bergen. Und auf das ganze Thema eben mal so einen wissenschaftlichen Blick zu werfen und eben diese Mythen aufzudrücken war...

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eben total schön irgendwie, weil es auch sehr bereichert war und seinen Horizont bestimmt erweitert hat. Jetzt viel Spaß beim Hören und lasst uns ins Reich der Mode stürzen. Hallo, hier ist wieder der Oliver. Wie ich schon am Anfang des Podcasts gesagt habe, geht es vor allem auch um die Unke bei uns, eher gesagt die Gelbbauchunke.

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Diese heißt auf Lateinisch Bombina Variegata. Ich hoffe, ich habe das richtig ausgesprochen. Ich habe es nicht so mit Lateinisch, ich hatte Französisch in der Schule. Und sie ist jedenfalls im Roten Buch eingetragen als sehr gefährdet. Deswegen für unseren Podcast, wo es um Artenschutz geht, auf jeden Fall sehr aktuell. Und sie passt auch zu dem Thema mit Mooren, weil sie kommt vor allem in nassen temporären Gewässern vor.

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Und für dieses Thema habe ich mir auch einen Experten dazu geholt. Er ist Doktor der Biologie und außerdem im Bund Naturschutz e.V. aktiv, hat am Projekt allen Unkenrufen zum Trotz mitgewirkt und sein Name ist Dr. Andreas Zahn. Ja, er konnte mir bei sehr vielen Fragen weiterhelfen, die wirklich etwas komplexer sind und ich bin sehr dankbar, dass er sich bereit erklärt hat, am Interview mit mir teilzunehmen.

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Was für mich die Unke so besonders macht und warum ich mich auch im Laufe dieses Podcasts und im Rahmen des Themas der Biodiversität so sehr dafür interessiert habe, ist vor allem ihr Unkenruf. Hier ein kleiner Ausschnitt.

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Diese Unkenrufe, die ihr gerade gehört habt, also ich persönlich finde sie wunderschön, machen männliche Gelbbauchunken, um eben weiblichen Gelbbauchunken zu signalisieren, wo es neue nasse Gewässer gibt, wo sie dann zusammen ihren Leich legen können. Die lassen sich von den Männchen anlocken.

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Denn es ist ja so, wenn man eine Tierart hat wie die Unke, die ganz gerne in neue Lebensräume reingeht, die irgendwo entstanden sind, wo eine Fahrspur neu ist, oder wahrscheinlich in der urzeitlichen Landschaft, wo das Mammut oder der Waldelefant einen Tritt hinterlassen hat, dann ist es so, wenn ein Unkenmännchen das findet, dann muss es ja auch die Weibchen darauf aufmerksam machen, hier gibt es einen geeigneten Leichplatz. Und diese Rufe dienen dann einfach auch dazu, dass sich die Unken finden.

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dass sich dann die Geschlechter treffen und dass sie dann eben in geeigneten Lebensräumen ihre ableichen können. Als ich jedenfalls das erste Mal diese Unkenrufe gehört habe, wollte ich das auf jeden Fall auch selbst persönlich erleben. Aber wie findet man denn diese Unken? Es ist auf jeden Fall klar, dass man seine Schuhe anziehen muss, raus in die Natur fahren soll und irgendwie nasse Gewässer aufsuchen.

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Ich nehme mal an, dass die wenigsten von euch einfach so bei einem Waldspaziergang auf unten gestoßen sind. Diese Frage, wie man denn dann so Geldbauten unten auffinden kann, habe ich auch Andreas Zahn gefragt. Der meinte... Naja, man muss erstmal wissen, wo sie sind. Ich kann sie, ähm, wenn sie ein bisschen zu fahren bereit sind, kann ich sie einladen. Das gibt im Sommer...

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wenn das noch zeitlich eine Option ist, im Landkreis Müllorf ein Wasserbüffelfest, dort haben wir dann einen Tag über eine Exkursion oder regelmäßig Exkursionen auf eine Fläche, die mit Wasserbüffeln beweidet gibt und wo es Unken gibt, wo man dann also die Unken auch mit kennenlernen kann. Ansonsten müsste man mal schauen, ob man die Connections zu den Leuten, die in dem Projekt

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ob im nächsten Frühjahr vielleicht jemand schon bereit wäre, Ihnen damals zu zeigen. Landkreis Freising zum Beispiel, ja von München aus, sind auch nicht so weit. Da kann ich also dann auch gerne den Kontakt mit herstellen. Wie man merkt, ist es ein wenig umständlich, Gelbbauch unten zu finden. Und das liegt halt eben daran, dass sie halt sehr bedroht sind und es nur noch sehr wenig Unkenbestände gibt. Deswegen wissen da auch wirklich die Naturschutzverbände am meisten Bescheid.

08:45
wo eben die Unken verbreitet sind. Was man dann machen sollte, wenn man eine Unke findet, sollte eigentlich klar sein. Also man sollte sie auf jeden Fall nicht in die Hand nehmen. Nicht nur weil es so gesagt ein Amphib ist und generell in Ruhe gelassen werden möchte, sondern Unken haben auch ein Gift, das sie absondern können, welches jetzt nicht allzu gefährlich ist für den Menschen, aber trotzdem ziemlich unangenehm.

09:16
Was man nun sagen muss, ist, dass es nicht immer so war. Also die Unken waren nicht immer bedroht. Denn früher, als wir Menschen noch nicht her über den Wald geworden sind, sind Unken eigentlich ziemlich gut klargekommen. Das liegt daran, dass sie vor allem in der Unordnung leben, könnte man so sagen. Also sie mögen eben so temporäre Tümpel, Nassgewässer.

09:45
Und das findet man halt heute einfach im Wald nicht so. Auch der Klimawandel hat einen Einfluss darauf gehabt, neben der Wirtschaft. Und dazu kann man sagen, dass es halt jetzt aufgrund des Klimawandels zu längeren Trockenphasen kommt. Es generell auch einfach mittlerweile viel höhere Temperaturen gibt. Und das macht es halt schwer, dass solche temporären...

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Nassgewässer überhaupt die Chance haben, sich zu entwickeln und dass die Unke überhaupt die Chancen hat zu wandern. Denn der Unke reichen nicht einfach nur ein paar nasse Gewässer aus, diese müssen nämlich vor allem auch in der Nähe liegen, sodass die Unke von einem Gewässer zum anderen wandern kann. Und wenn es nicht viele dieser kleineren Gewässer gibt, dieser kleinen temporären Gewässer.

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dann kann die Unke auch nicht sich normal fortbewegen, wie sie es eigentlich möchte. Nun haben wir auf der einen Seite die Problematik des Klimawandels, was das natürliche Aufkommen von diesen Lebensräumen für die Unke erschwert, aber es gibt natürlich auch dann die menschengemachte Komponente, wobei eigentlich ja beide Komponenten menschengemacht sind, aber eine ist direkter als die andere.

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Denn die Wirtschaft der Menschen und wie sie wirtschaften, also vor allem die Forstwirtschaft und die Landwirtschaft, die beeinflusst Unken, Unkenlebensräume maßgeblich. Das habe ich auch Dr. Andreas Zahn gefragt und er meinte dazu, Ja, die Unke ist in der Hinsicht einfach ein wahnsinnig unpraktisches Viech. Die Unken, die nutzen...

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Gewässer, die neu sind, in denen keine Feinde drin sind, um sich vorzupflanzen. Im Gegensatz zu vielen anderen Amphibien, die ganz viel Leich und ganz viele Kalkwappen produzieren, sind es bei der Unge nur wenige. Und deswegen ist sie in Gewässern drin, in denen wenig Feinde sind, die die Kalkwappen fressen können. Und das sind Gewässer, die entweder ab und zu austrocknen oder die neu sind. Und das sind beides Geschichten, die bei uns in der Landschaft einfach verschwunden sind.

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Gewässer, die neu sind, ist früher durch die Flüsse entstanden. Die Flüsse haben, ehe sie ausgebaut und gestaut wurden, einfach ihr Land immer wieder verändert, das Umland. Da gab es dann neue Altwässer, gab es noch mal Überflutungen, das war unten Land. Und eben auch diese austrocknenden Tümpel, vielleicht in der feuchten Wiese, wonach im Regenfall das Wasser gestanden ist und dann weg war.

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Solche Wiesen wurden dann trainiert, wurden entwässert, damit man besser wirtschaften kann. Also das heißt, die ursprünglichen Lebensräume der Unke bei uns in der Landschaft, die hat der Mensch praktisch vernichtet und die Ersatzlebensräume, das sind dann eben häufig welche, die auch wir wieder geschaffen haben. Die Fahrspur im Wald, in der das Wasser steht, die Abbaustelle, wo der Bagger ein paar Mal hin und her gefahren ist und der Boden verdichtet, sodass es nicht gleich wieder das Wasser versickert.

12:57
Da lebten die Unken in der Kulturlandschaft und da haben wir natürlich auch wieder das Problem, je ordentlicher man ist, je mehr man durchaus auch aus gutem Grund darauf achtet, dass keine Fahrspuren da sind, umso eher verschwinden wieder diese Lebensräume. Und deswegen sind die Unken halt inzwischen so wenig geworden, dass sie es auch dann zum Teil gar nicht mehr schaffen, einen neuen Lebensraum zu entdecken. Also wenn eine Unke in einem Waldgebiet sitzt und dort...

13:25
sind halt noch die letzten 20 Moekaner in Fahrspuren und dann im nächsten Waldgebiet in 3 Kilometer Entfernung entsteht wieder was. Wie sollen sie denn da hinkommen? Also das ist inzwischen auch das Problem, dass die Bestände zu isoliert sind. Und deswegen gibt es eben solche Projekte, wo man versucht, neue Gewässer wieder anzulegen, aber eben auch so Trittsteine zu schaffen, dass die Unken, wenn mal Jungtiere dann loswandern und neue Lebensräume suchen, dass die wieder von A nach B kommen. Wie man merkt, ist die Problematik

13:54
Ja, eigentlich, dass der Mensch so gesagt die Natur an sich komplett kontrollieren will. Und ja klar, wir müssen wirtschaften, wir brauchen Holz, aber es gibt nicht wirklich so eine Balance. Man muss aber auch sagen, in den letzten Jahren ist die Lage um einiges besser geworden. So arbeitet der Gesetzgeber daran, Moore wieder zu renaturieren und es gibt auch...

14:20
neue Gesetze, die diese Lebensräume eben schützen. Denn man muss wissen, dass in der Vergangenheit konnten einfach Landbesitzer einfach zerstören, kann man so sagen, und für andere Zwecke nutzen, die wirtschaftlicher sind. Denn mit so einem nassen Tümpel oder mit so einem Moor kann man halt nicht wirklich wirtschaften. Und das ist halt eben heute nicht mehr möglich. Jetzt ist aber das Problem, dass diese

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Moore, die eben nicht mehr existieren, eben nicht einfach wieder renaturiert werden können, denn man muss jetzt die Landbesitzer wieder fragen, dass sie ihr jetziges, wirtschaftlich genutztes Land wieder zurück zu Mooren renaturieren. Als ich das das erste Mal gehört habe, konnte ich das nicht so wirklich glauben, weil für mich ist der Wald ein Rückzugsort, ein Ort, der fern von...

15:17
der menschlichen Wirtschaft ist und bei dem man sich einfach entspannen kann. Aber das ist eben nicht so. Es gibt nicht wirklich mehr so richtige Naturwälder, denn unsere Wälder sind jetzt auch einfach wirtschaftliche Subjekte und man kann sich eigentlich einwalden wie damals, wo einfach die Lebewesen leben konnten, wie sie wollen, denn wie man merkt, kann die Unke eben heute nicht so leben, wie sie will.

15:46
sich einfach nicht mehr vorstellen. Hierzu hatte Andreas Zahn folgendes zu sagen. Wie ein natürlicher Wald aussehen würde, indem auch die Tierarten rumrennen, die wir ausgerottet haben, das Wiesent, der Auerox, die Wildpferde. Also wie ein natürlicher Wald wäre, das können wir uns so gar nicht vorstellen. Aber er wäre sicherlich nicht so wie dieser Wald, den wir jetzt brauchen, um ordentlich Holz zu produzieren.

16:14
Ich glaube auch eine wichtige zentrale Frage, die wir uns bei diesem ganzen Podcast stellen müssen, ist, warum brauchen wir eigentlich Artenschutz? Ich bin der Überzeugung, dass wir als Menschen eine moralische Verantwortung haben. Nicht alles muss unbedingt einen wirtschaftlichen Zweck verfolgen. Wir haben auch eine gewisse moralische Verantwortung als Spezies andere Arten zu schützen.

16:43
Andreas Zahn ist genau der gleichen Meinung. Er meint nämlich Folgendes. Das mag durchaus so sein, wenn man es rein aus menschlicher Perspektive betrachtet. Allerdings würde ich schon sagen, dass es letzten Endes eine moralische Entscheidung ist, ob die anderen Lebewesen, die wir hier auf der Erde haben, ob die auch das Recht haben, mit uns zusammen zu leben oder ob wir ihnen den Lebensraum immer nehmen. Es ist natürlich...

17:10
so dass die Welt jetzt nicht untergeht, wenn wir irgendwo keine Unken mehr haben, aber sie wird einfach ärmer. Sie haben ja selber von dem Rufen der Unken gesprochen und Unkenkonzert am Abend, das ist einfach was wunderschönes. Und das ist tatsächlich bei uns auch ein Problem. Je mehr Arten selten werden und aussterben, umso weniger erlebt man, wenn man aufwächst, diese Natur. Und dann geht es einem irgendwann auch gar nicht ab. Also...

17:37
was man nicht mal kennengelernt hat, das vermag man auch nicht zu schätzen. Ich glaube deswegen, dass dieser Reichtum an Arten und auch der Reichtum an Erlebniswert der Natur, dass wir das schon versuchen sollten, an möglichst vielen Stellen zu erhalten und nicht bloß mal hier, mal da, damit man einfach diesen Reichtum der Natur einfach in seiner näheren Umgebung, dort, wo man aufwächst, wo man lebt, mitbekommen kann.

18:04
Und vielleicht noch die letzte Bemerkung, im Vergleich zu anderen Lebewesen sind Unken äußerst sympathisch. Sie bauen keine Kriegsschiffe, sie werfen keine Bomben, sie versauen nicht die Landschaft mit Müll. Also ich denke, es hat sehr viele Vorteile, eine Unke zu sein. Da gibt es Lebewesen, die viel Böseres machen. Diese Meinung ist nicht nur eine persönliche Meinung von mir, denn es gibt auch einfach eine gesetzliche Übereinkunft.

18:34
wo wir entschieden haben, dass uns persönlich Artenschutz wichtig ist. So ist zum Beispiel der Artenschutz auch in der europäischen Gesetzgebung verankert und wir haben uns auch in gewisser Weise dazu verpflichtet, Lebensräume zu erhalten, also auch die Lebensräume da unten zu erhalten. Das sieht man auch einfach in der Gesetzgebung heute repräsentiert. Man kann nicht einfach so einen Lebensraum entfernen.

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Doch man muss auch einfach sagen, dass trotz dieser Maßnahmen, trotz dieser Gesetze, haben es sehr viele Arten einfach schwer, mit der Wirtschaftlichkeit der Menschen mitzuhalten. Denn viele Arten brauchen einfach einen gewissen natürlichen Lebensraum, der einfach nicht gegeben werden kann, wenn wir Flüsse kontrollieren wollen, Becher kontrollieren wollen, wenn wir wirtschaften wollen, wenn wir...

19:29
Landwirtschaft betreiben wollen, wenn wir Forstwirtschaft betreiben wollen, dann haben einfach manche Arten keine Chance. Hinzu kommt noch, dass vor allem auch Moore ein gigantischer Faktor sind, wenn es um Klimaschutz geht. Denn Moore tragen maßgeblich zum Klimawandel bei. Und wie sie das tun, hat mal wieder Andreas Zahn genauer erklärt.

19:59
viel organische Substanzen drin sind, die nicht komplett abgebaut wurden. Also das heißt, in Mooren ist, weil Sauerstoffmangel im Boden herrscht, abgestorbenes Pflanzenmaterial nicht komplett zu Humus geworden, sondern als Torf übrig geblieben. Und in dem Moment, wo Moore entwässert werden, wo Sauerstoff rankommt, da kann eben dieses torfige Material weiter abgebaut werden.

20:29
Und wenn es weiter abgebaut wird, dann wird das in dem Material gebundete CO2 frei. Also letzten Endes, wie wenn man Kohle oder sonst was verbrennt, da wird ja auch CO2 frei, was irgendwann vor langer, langer Zeit vom Pflanzen gespeichert wurde. Bei den Mooren ist die Zeit halt nicht ganz so lang, aber das Grundprinzip ist das Gleiche. Und in dem Moment, wo ich also Moore wieder vernässe,

20:57
Dann reduziere ich eben diesen Abbau der organischen Substanz, diesen Abbau des törfigen Bodens. Und dadurch erschaffe ich es also, dass nicht weiter CO2 frei wird. Und im Medialfall, wenn Moore wieder wachsen und gedeihen, also wieder absterbende Pflanzen nicht komplett abgebaut werden, sondern übrig bleiben, dann habe ich einen CO2-Speicher. Dann kann ich also wieder einen beschränkten Umfang CO2 aus der Luft entziehen.

21:26
Ich muss sagen, ich hätte dieses komplexe Thema mit den ganzen Mooren und wie sie sich auf das Klima auswirken definitiv nicht so wissenschaftlich und gut erklären können. Deswegen bin ich sehr dankbar, dass Andreas Zahn das für mich getan hat. Zuletzt, was man sich noch fragen sollte, ist, was wir auch selbst tun können, um zum Artenschutz und zum Erhalt der Moore beitragen können.

21:56
beteiligen. Man kann bei Vertretern vom Gemeinderat betonen und ansprechen, wie wichtig einem das Thema ist. Und man kann auch selbst, wenn man einen Garten hat, beispielsweise sich einfach informieren und mal im Internet recherchieren, was ist ein Naturgarten und dann einfach bei sich einen kleinen Naturgarten einrichten. Als Fazit zu dem ganzen Thema.

22:24
Zu der Unke und zum Moor kann ich auf jeden Fall sagen, dass ich für mich geschlossen habe, dass es wichtig ist, die Natur einfach Natur sein zu lassen. Wir als Menschen müssen nicht alles kontrollieren und das ist auch okay so, denn wir sind nicht die Einzigen und wir können auch nicht einfach alles perfekt machen. Und neben uns Menschen gibt es auch die Gelbwochunke, die genauso sehr leben möchte wie wir.

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..

23:13
Im Folgenden möchte ich kulturelle Wahrnehmung von Moern als auch die Nutzung sprechen. Bei der Recherche habe ich schnell gemerkt, dass es eigentlich keinen Sinn macht, die beiden Punkte zu trennen bzw. getrennt zu behandeln. Denn die Nutzung von Moern beeinflusst ganz wesentlich, wie sie wahrgenommen werden. Das heißt, es macht mehr Sinn, sie auch gemeinsam zu betrachten. Zweifelsohne

23:42
ist es so, dass das Moor seit jeher ein Ort ist, der Menschen beschäftigt. Zum Beispiel durch das raue Erscheinen als Ort der Sehnsucht bezüglich einer vermeintlich unberührten Natur oder als Hoffnungsträger im Kampf gegen die Klimakrise. Um nun zu verstehen, warum wir Moore heute so sehen, wie wir das tun und wie sich unsere Beziehung zu ihnen entwickelt hat.

24:11
möchte ich einen kurzen chronologischen Abriss davon geben. In der Vorgeschichte ist es so, dass natürlich wenige Dokumente existieren, die zum Beispiel schriftlich belegen, wie Menschen mit Moore umgegangen sind. Aber es ist so, dass man vor allem zur Jagd oder auch zum Fischfang gedient hat. Gleichzeitig ist es so, dass Moore über die herausragende Eigenschaft verfügen, dass sie Gegenstände konservieren.

24:41
Denn Moore sind ja sehr nass, wodurch ja kein Sauerstoff im Boden ist und damit der Abbauprozess auch von kulturhistorischen Gegenständen weit langsamer verläuft. Die wissenschaftliche Disziplin, die sich eben mit dem beschäftigt, nennt sich Moorarchäologie und macht sich die Eigenschaft zu Nutze, dass das Moor Gegenstände konserviert. Beispielsweise wurden so

25:09
Pfahlidolen oder Pfahlgötter gefunden, die darauf hindeuten, dass germanische und slawische Völker, also im deutschen Raum, an Moorgötter glaubten oder diese verehrten. Gleichzeitig haben diese Pfahlgötter natürlich auch die Funktion, den Weg bzw. als Wegweiser zu dienen, damit man sich

25:39
die Polen, also die Blütenpollen vom Pflanzen finden und da Blutzpflanzen von bestimmten Perioden schließen. Auch so kann man rekonstruieren, wie Menschen zu einer gewissen Zeit lebten und wie sie sich ernährten. Ein besonders gruseliges Kapitel, wenn es um More geht, sind natürlich Moor-Leichen. Immer wieder werden Moor-Leichen gefunden, teilweise sogar mit Gewalt, also mit Spuren von Gewalteinwirkung. Das deutet darauf hin, dass More

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zum Beispiel als Ort der Exekution für sozial ausgegrenzte Dienten oder aber auch einfach als Friedhof für sozial ausgegrenzte oder benachteiligte, die nicht zum Beispiel im örtlichen Friedhof beerdigt wurden. Dazu kommt natürlich, dass es auch viele Mythen und Sagen und zum Beispiel Geister und Irrlichter im Moor gibt, die versuchen Wanderer vom Weg zu locken.

26:38
immer wieder in der Lateratur aufgegriffen wird, beispielsweise in den Herr der Ringe-Filmen. Moore bestehen ja zum großen Teil aus Wasser. Und Wasser ist häufig ein Symbol des Lebens und der Kraft. Und darin liegt auch die Ambivalenz in der Betrachtung der Moore. Denn Moorbäder angeboten für ihre heilende Wirkung. Und diese Gegensätzlichkeit, was uns mit dem Moor verbindet, was wir von Mooren denken,

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Das definiert eben unsere ganze Geschichte und unsere ganze Beziehung zum Moor. Ich möchte gleich zum Mittelalter vortreiben. Hier waren Moore, allen voran Hochmooren, Hochmoore noch immer schwer passierbare Räume, die einen guten Orientierungssinn notwendig macht.

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Häufig bedient sich auch daher, dass Moore einfach als nasse Ödlande betrachtet wurden, die eigentlich wirtschaftlich oder sozial keine besondere Bedeutung haben. Sie boten zum Beispiel Zufluchtsort für kriminelle Gestalten, die im Konflikt mit dem Gesetz lagen. Das Problem ist, dass die technischen Möglichkeiten des Wissens, aber auch des Kapitals im Mittelalter, noch nicht ermöglichte.

27:57
und damit der landwirtschaftlichen Nutzung zugänglich zu machen. Das soll aber nicht bedeuten, dass beispielsweise kein Torfbau stattfand. Bereits vor 2000 Jahren bauten Menschen Torf ab und nutzten zum Beispiel als Brennstoff. Der Torfbau war dabei Schwerstarbeit und wurde vor allem von armen Bauern oder von Landlosen vollzogen.

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beschränkte sich vor allem auf den Randbereich des Moors. Auch im Mittelalter war noch immer das Bild existent, dass Moore mystische, geheimnisvolle Orte sind, die sich der menschlichen Zivilisation entziehen. Geändert hat sich diese Betrachtungsweise vor allem in der Neuzeit und dann auch mit der Industrialisierung. Hier begann...

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großflächige und rapide Umwandlung von Mohren in Grün- und Ackerland, vor allem ab dem 17. Jahrhundert. Denn neue Technik, neues Wissen ermöglichte die Gütterung. Und das ist die Grundvoraussetzung, um Mohre zu nutzen. Die Nutzbarkeit bzw. die Notwendigkeit, Mohre zu nutzen,

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bedingt sie dann auch daher, da die frühe Industrialisierung an großen Bevölkerungszuwachs mit sich brachte und damit auch die Notwendigkeit neue Flächen zu erschließen, um Ladungsmittel zu produzieren. Gleichzeitig erhöhte natürlich die Industrialisierung den Bedarf an Brennstoffen, wodurch auch mehr Torf abgebaut wurde. Und ein weiterer Punkt war wichtig. In der Industrialisierung

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oder in der Neuzeit benutzt man zunehmend Dünger. Torf bietet sich aufgrund des hohen Bestandteils an eben unzersetzten organischen Material, bietet sich Torf eben hervorragend auch als Dünger an, weswegen er auch hier dann verwendet wurde. Wir schließen also damit, dass wir sagen, in der Industrialisierung fand also eine großflächige

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Und Mohrkomplexe wandelten sich dann eben in überprägte Moor was sich auch damit zusammenfassen lässt, dass hier Moore kolonialisiert wurden, was extrem schnell stattfand.

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Diese Kolonialisierung, dieses Vordringen in die Öde, in die Wildnis, wurde übrigens während der Industrialisierung vor allem als Sieg über die Natur, über die Rückständigkeit betrachtet und damit als Fortschritt für die Zivilisation. Gleichzeitig existierte aber auch eine Gegenbewegung, die etwa Ausdruck in romantischer Lyrik war.

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Hier seht man sich eben angesichts der Industrialisierung, angesichts der Entmystifizierung der Umwelt, wieder nach dem Unberührten, nach dem Natürlichen, nach dem Traumhaften zurück. Und gerade das Moor bietet sich dabei natürlich als Projektionsraum für diese Wünsche und Sehnsüchte an. Ein prominentes Beispiel ist dabei zum Beispiel die Moor

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die eben um den Maler Fritz Mackensen entstand. Warpswede ist ein Malerdorf umgeben von Moor. Weiterhin ist natürlich das Gedicht von Annette von Drosten-Hülshoff, der Knabe im Moor, weltbekannt, zumindest im deutschen Sprachraum sehr bekannt. Und das drückt eben genau diese Mystik, dieses Ungewisse, das mit dem Moor verbunden ist, das drückt es hervorragend aus.

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Der Knabe im Moor. Oh schaurig ist's, übers Moor zu gehen. Wenn es wimmelt vom Heiderau, sich wie Phantome die Dünste drehen und die Ranke häkelt am Strauche, unter jedem Tritte ein Quälchen springt, wenn aus der Spalte es zischt und singt. Oh schaurig ist's, übers Moor zu gehen, wenn das Röhricht knistern im Hauche. Fest hält die Fiebel das zitternde Kind und rennt, als ob man es jage.

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Hohl über die Fläche sauset der Wind. Was raschelt drüben am Hage? Da ist der gespenstigste Gräberknecht, der dem Meister die besten Torfe verzicht. Huhu, es bricht wie ein irres Rind. Hin ducket das Knäblein zage. Vom Ufer starret gescheimlich mit die Föhre. Der Knabe rennt, gespannt das Ohr, durch Riesenhalme wie Speere. Und wie es herrieselt und knistert darin, da ist die unselige Spinnerin, da ist die gebannte Spinnlerin.

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Spindeln nur, die den Haspel der Räten geröhre. Voran, voran, nur immer im Lauf, voran, als wolles ihn holen. Vor seinem Fuße brodelt es auf, es pfeift ihm unter den Sohlen. Wie eine gespenstische Melodei, da ist der Geigermann ungetreu, da ist der Diebische Fiedler knauf, der den Hochzeithieler gestohlen. Da bierst das Moor, ein Zeug zergeht, hervorher aus der klaffenden Höhle.

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Weh weh, da ruft die verdammte Margret, hoho meine arme Seele. Der Knabe springt wie ein Wundeser Reh, wär nicht Schutzengel in der Nähe. Sein Bleichen den Knöcheln fänden später ein Gräber im Moorgeschwäle. Damählich gründet der Boden sich und drüben neben der Weide. Die Lampe flimmert so heimatlich, der Knabe steht an der Scheide. Tief atmet er auf, zum Moor zurück, noch immer wirft er den scheuen Blick. Ja im Geröre war's fürchterlich.

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und schaure quasi in der Heide. Jetzt kommen wir zur NS-Zeit. Die Zeit des Nationalsozialismus ist ein besonderes, dunkles Kapitel in der Geschichte der Moore. Ein wesentlicher Teil der nati Ideologie war es, neuen Lebensraum zu erschließen und dann Menschen hier anzusiedeln.

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Und More waren dabei natürlich ein Raum, der bisher wenig erschlossen war und sich insofern anbietet, um ihn jetzt urbar zu machen und dahin zu expandieren. Gleichzeitig, zum Beispiel Kriegsgefangene oder politische Gegner durch Arbeit zu vernichten. Die Vernichtung durch Arbeit.

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Gerade die Urbaumachung von Moan, der Torfarbeit, ist eine extrem schwierige und schwere Arbeit, wodurch sich die Kombination dieser Ideen so anbietet, und zwar in einer furchtbaren Art und Weise. Im Übrigen ist noch immer umstritten, inwieweit die Erschließung von neuem Lebensraum nur ein vorgeschobener Scheinmotiv war,

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industriell oder in industrieller Weise Menschen zu vernichten. Jedenfalls entstanden Konzentrationslager im Moor, vor allem im Nordwesten Deutschlands, wohin dann eben Kriegsgefangene und politische Gegner deportiert wurden. In etwa 260.000 Menschen mussten so im Moor Zwangsarbeit leisten, wovon auch 30.000 Umkamen starben.

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besonders monumentales Denkmal an diese historischen Umstände aus dem Konzentrationslager Börgermoor. Es wurde geschrieben von Johann Esser, Wolfgang Langhoff und komponiert von Rudi Gugel und fand dann auch nach der Zeit des Nationalsozialismus innerhalb Europas eine besondere Bedeutung als Lied gegen den Faschismus, als Lied gegen den Nationalsozialismus.

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wurde so auch in verschiedene Sprachen übersetzt, beispielsweise in Spanische. Auch nach dem Ende der NS-Driktatur wurde das Projekt, die Moore urbar, die Moore zugänglich zu machen, noch nicht aufgegeben. Beispielsweise wurden schwer erziehbare Jugendliche bis in die 70er Jahre zur Zwangsarbeit in den Mooren als Torfstecher gezwungen. Und auch

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Auf größener Ebene wurden sowohl in BRD als auch in der DDR große Summen darin investiert, Moore zu entwässern, Landwirtschaft zu machen. Gerade in der DDR existierte die Idee, dass man auf diesen neu gewonnenen Flächen sozialistische Musterstädte erbauen kann. Der Gedanke, dass Moore schützenswert sind,

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Entwickelte sich dann eigentlich zwar bereits in den 1940er Jahren, fand aber nicht weiter Bedeutung bis dann sehr viel später, bis zu den 1970er Jahren. Wobei natürlich hier dann schon große Flächen der deutschen Moore zerstört waren. Etwa 95 Prozent waren bereits trocken gelegt. Ein wegweisender Schritt für die Konservierung der Moore war beispielsweise die Ramser-Konvention vom 2.2.1971.

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die eben diese Feuchtgebiete wie zum Beispiel Moore als besonders schützenswert auswies und die damit auch einen besonderen Schutzstatus einräumte. Heute hat sich die Betrachtung der Moore wieder verschoben. Heute haben wir erstens ein viel besseres wissenschaftliches Verständnis, wie Moore funktionieren und damit warum sie auch schützenswert sind. Denn heute

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entscheidender Schritt sind im Kampf gegen den Klimawandel und damit sind sie ein Hoffnungsträger für uns. Das bedeutet aber nicht, dass Moore nicht mehr intensiv genutzt werden. Moore finden immer noch Verwendung zum Beispiel als Grünland, als Acker oder einfach in der Forstwirtschaft. Wobei man sagen muss, dass das Erscheinungsbild vieler einstiger Moore kaum noch etwas damit

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und auch von Laien gar nicht mehr identifizierbar sind, da eben der Prozess des Torf-Abbaus schon so weit fortgeschritten ist. Übrigens wird auch Torf heute noch aktiv abgebaut, vor allem als Blumenerde und als Dünger. Das bedingt, dass Moore innerhalb Deutschlands Nektarverschmutzer sind. Das heißt, sie emittieren mehr Treibhausgasen, vor allem Kohlenstoffdioxid, als sie...

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dadurch sind es jährlich 50 Millionen Tonnen klimarelevanter Gase, die durch Moore ausgestoßen werden. Im Folgenden werde ich jetzt noch etwas genauer auf innovative nachhaltige Nutzungsformen von Mooren zu sprechen kommen.

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Wir wissen jetzt bereits, warum Moore so wichtig fürs Klima sind und daher natürlich auch, warum wir sie erhalten und wiederherstellen müssen. Gleichzeitig ist klar, dass viele der einstigen Moorflächen heute konventionell landwirtschaftlich genutzt werden, was einer Wiedervernässung zum Beispiel im Weg steht. Das bedeutet, dieser Konflikt zwischen den ökologischen Bedenken, aber auch der wirtschaftlichen Nutzung, ist offensichtlich.

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Ein gutes Kompromiss zwischen den ökologischen Bedenken und einer wirtschaftlichen Nutzung ist die Palludikultur. Das lateinische Wort Palludus bedeutet Sumpf und meint Landwirtschaft in Feuchtgebieten, wobei die Fähigkeit, Torf zu bilden bzw. dass Torf existiert, erhalten bleibt. Der Torf wird quasi nicht abgebaut, da die Fläche vernässt ist.

40:40
Rohrkolben oder Schilf angebaut. Die so entstandene Biomasse wird dann geerntet und als Baustoff zum Beispiel verwendet oder in Bio-Kraftwerken zum Heizen. Der große Vorteil dieser Nutzung von Moern ist, dass die Böden vernässt sind und damit keine Zersetzung des Torfs stattfindet.

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Der Nachteil ist allerdings, dass zur Herstellung einer Palludikultur das dauert teilweise sehr lange. Wir reden hier über Zeiten von bis zu zwölf Jahren, von einem entwässerten Moor bis zu einer funktionierenden Palludikultur. Das geht natürlich auch mit hohen Investitionskosten einher und erscheint dadurch zunehmend wirtschaftlich unattraktiv, weil auch das Landwirtschaften auf entwässerten Mooren

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durch zum Beispiel die Europäische Union subventioniert und damit besonders attraktiv gemacht wird. Das heißt, hier wird eine klimaschädliche Aktivität subventioniert. In Zeiten des Klimawandels sind Mode aber auch besonders gut, da sie vielfältige Dienstleistungen bieten, die sich positiver auf uns auswirken. Beispielsweise speichern sie eben Kohlenstoff und tragen dazu bei, dass das globale Klima sich nicht so stark erwärmt. Oder sie speichern Wasser, wodurch sie

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die Umgebung kühlen, Wasser speichern in Dürrephasen und Hochwasser vorbeugen. Damit erfüllen sie wichtige Funktionen für das regionale Klima und beugen Extr vor. Natürlich sind auch die Moore die Quelle zahlreicher Heilpflanzen und Wirkstoffe für Medikamente, wodurch sie wesentlich zu unserer Gesundheit beitragen.

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Schadstoffe im Wasser und Boden und reinigen diese, wodurch sie sich eben positiv auf die Gesundheit der Umgebung auswirken. Zudem erhöhen Moore die biologische Vielfalt, was auch mit großen Vorteilen für die Landwirtschaft einhergeht. Ferner sind Moore auch ein Erholungs- und Bildungsort und damit auch ein symbolischer Ort und ein Hoffnungsträger

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klimaneutrale und nachhaltige Zukunft. Die Frage ist allerdings, wo liegen die Grenzen? Wie groß ist das Potenzial, das sich Moore, das Moore uns bieten? Zum Beispiel, wenn es darum geht, wie viel Kohlenstoff sie speichern können. Diese Frage habe ich mit dem Wissenschaftler Professor Viktor Smetacek genauer erörtert und ich möchte die Ergebnisse jetzt darstellen. Ich freue mich wirklich sehr, dass Sie heute hier sind und mit Ihrer Expertise auch dazu

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Meine erste Frage wäre dabei, CO2 oder Kohlenstoffdioxid ist ja der wesentlichen Treibhausgase und wahrscheinlich auch eines der bekanntesten, wenn es um den menschengemachten Klimawandel geht. Ein Begriff, den man in dem Zusammenhang ja auch immer wieder hört, ist der vom Kohl Und um hier vielleicht etwas Klarheit zu schaffen, können Sie vielleicht kurz erklären, was eigentlich der Kohlenstoffkreislauf ist und was der mit Kohlenstoffdioxid ist.

44:06
zu tun hat. Genau. Gut, ja, das ist das Thema, das ich schon seit Jahrzehnten bearbeite. Und zwar, dass die Menge an CO2 in der Luft eine bestimmte ist. Die war in den Eiszeiten, lag die bei 180 Bahts per Million, das heißt 0,018 Prozent war in den Eiszeiten der CO2-Gehalt.

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Und dann ist das in den Warmzeiten, das ist vor 10.000 Jahren eingeleitet worden. Also es fing der Übergang von Eiszeit zur Warmzeit vor 15.000 Jahren an. Und vor 10.000 Jahren haben wir das jetzige Klima erreicht. Und da ist der CO2-Gehalt 280. 280, also von 180 auf 280 gestiegen. Und da lagen wir 10.000 Jahre lang. Und dann seit 150 Jahren.

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haben wir Menschen angefangen, die Kohlenstoffreserven rauszuholen und zu verbrennen, die weg waren, die also aus dem Spiel draußen waren. Kohle, Öl und Gas, was in den Erdinnern gelagert hat, was durch die Biosphäre weggebracht wurde. Und die Menge, die wir da verbrannt haben, ist...

45:30
670 Gigatonnen. Gigatonnen, das ist eine Milliardentonnen, 1000 Millionen Tonnen. Und die Menge, die wir verbrannt haben, entspricht, eigentlich ist es wesentlich mehr als die Menge an Kohlenstoff in der gesamten Biosphäre. Also in allen Organismen auf der Erdoberfläche, also alle Wälder und so weiter, entspricht also 550. Und wir haben 650 verbrannt. Und von diesen 650, die wir verbrannt haben,

46:00
ist 40 Prozent in der Atmosphäre geblieben und deswegen ist der Gehalt in der Atmosphäre von 280 ppm auf jetzt 420 gestiegen. 420 ppm entspricht etwa 800 oder eigentlich 900 Gigaton. Also wir haben, das sind diese Zahlen, aber man kann die schon packen.

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900 Gigatonnen CO2 haben die jetzt in der Luft und es wird alljährlich im Kohlenstoffkreislauf 100 Gigatonnen hin und her durch die Biosphäre zirkuliert. 100 Gigatonnen, also in dieser Zeit, nimmt der Ozean auf. Das heißt, dass die Menge an CO2 in der Luft wird zur Zeit in etwa alle acht Jahre durch die Biosphäre gehen.

46:56
Also jedes CO2-Molekül in der Luft geht durch den Kreislauf alle acht Jahre. Also wird es aufgenommen und wieder zurückgegeben. Weil dieser Kohlenstoffkreislauf ist eigentlich in Ausgleich. Wir hatten ja 10.000 Jahre lang denselben Wert. Und das hat die Biosphäre selbst reguliert. Und wenn wir jetzt was dazu getan haben, müssten wir auch jetzt Senken schaffen, die das wieder entziehen.

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die Kohlenstoff aus dem Kreislauf rausziehen. Und das ist eben über CO2. Und jetzt zu den Mooren zu kommen. Die Moore werden gebildet durch dieses Moos. Das heißt es, das ist ein besonderes Moos, das sich selbst schützt, indem es das Wasser sehr sauer macht. Moore sind sehr sauer. Weil die so sauer sind, da wachsen andere Organismen.

47:55
die können da nicht gut drin wachsen. Das sind ganz realisierte Organismen, die da wachsen in den Mooren. Und diese Moore, die bestehen eben aus der Biomasse von diesem Sphagnum, von diesem Moormoos. Es ist ein Moos. Wenn ich da gleich mal kurz einhaken dürfte, es ist jetzt auch immer der Begriff Carbon Sink oder eben zu Deutsch Kohlenstoffsenke gefallen. Und das ist ja auch ein Begriff, der jetzt in der öffentlichen Diskussion auch

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irgendwie auch wichtiger geworden ist, zum Beispiel durch die Idee, dass man quasi Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre wieder zurückholt, weil man anders, weil offensichtlich ist, dass man anders die Klimaziele wahrscheinlich nicht erreichen wird. Können Sie da vielleicht auch noch mal kurz erklären, was denn genau so wichtig sind, was die mit dem Kohlenstoff eben so machen quasi? Genau, nee nee, das gerne. Also das ist so, dass es eine bestimmte Menge an CO2 gibt, das rezukuliert ist.

48:53
CO2 aufgenommen von den Pflanzen und in Biomasse umgewandelt. Das ist also eine vorübergehende Senke. Und dann wird das wieder abgebaut, wenn ein Baum stirbt zum Beispiel. Wenn ein Baum wächst, nimmt er CO2 auf. Wenn er stirbt, wird dieses CO2 abgegeben durch Pilze, die das zersetzen. Pilze vor allem, aber auch Bakterien und Tiere, die dann die Blätter fressen und so weiter und so fort. Also das hält sich irgendwie in Balance.

49:21
Und dann gibt es diese Senken, wo immer aus dem Kreislauf was entzogen wird. Und das sind die Moore zum Beispiel an Land. Und im Ozean ist es der Sediment, der Ozean-Sediment, also der Boden der Tiefsee. Da geht auch CO2 in die Senke und ist es weg. Das ist also aus dem Kreislauf entzogen. Und das muss ausgleichen, was aus den Vulkanen rauskommt.

49:50
Die Vulkane sprühen ja immer neues CO2 raus in die Atmosphäre. Und diese Menge, die muss dann stetig entfernt werden, um diese konstante CO2-Gehalt aufrechtzuhalten, das zu diesem stabilen Klima geführt hat, der letzten 10.000 Jahre. Wir hatten seit 10.000 Jahren ein stabiles Klima. Und woran sieht man das?

50:19
Das sieht man an Meeresspiegeln. Der Meeresspiegel ist abhängig davon, wie viel Eis außerhalb der Ozeane auf einem Land sitzt. Das ist das Eis in der Antarktis, das ist das Eis auf Grönland. Und das Eis auf Grönland ist jetzt am Schmelzen, auch in der Antarktis. Und wenn diese Eismassen schmelzen, dann wird insgesamt der Meeresspiegel um 80 Meter steigen. 80 Meter.

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In der letzten Eiszeit, wo wir 180 BPM hatten, da war der Meeresspiegel 130 Meter tiefer als heute. Die Nordsee war trocken. Aber gut, da lag ein Gletscher drauf. Aber die Küsten waren 130 Meter tiefer als die jetzigen. Und dann schmolzen die Eismassen, die auf Nordamerika saßen, auf ganz Nordamerika.

51:18
Da saß ein riesen Gletscher. Also so ungefähr auf die Höhe von New York. Also von New York bis zu Arktis, da saß einfach ein Eiskuchen. Riesiges Eiskuchen. Und das ist dann geschmolzen in 5.000 Jahren. Zwischen 15.000 und 10.000 Jahren, vor unserer Zeit. Und jetzt drohen die Eiskappen, wo jetzt das Wasser drauf sitzt, die sind am Schmelzen.

51:48
Und wenn wir jetzt die CO2-Emission stoppen, dann wird dieses Abschmelzen weiterlaufen, weil das ist ja ein Prozess, der jetzt läuft. Das heißt, wir müssen die Emission reduzieren oder gar stoppen. Aber das wird nicht das Abschmelzen aufhalten. Das Abschmelzen geht weiter. Und das ist ja eben der Punkt jetzt, wo ich wirklich warne davor.

52:18
Einfach zu sagen, das reicht, wenn wir die Emissionen stoppen oder senken. Das reicht nicht. Wir müssen auf jeden Fall CO2 entfernen, indem wir neue Senken schaffen. Und die Moore gehören dazu. Das heißt, die Wiedervernässung der Moore wird diese Senken wieder verdichten. Also dann werden wir also diese Senken wiederherstellen. Die wurden ja durch den Moorabbau, diesen Dorfabbau und so weiter.

52:46
wurde auf fossilen Kohlenstoff wieder in den Kreislauf gebracht. Und das müssen wir stoppen. Aber der Punkt hier ist, dass es einfach nicht ausreicht. Wir haben ja nicht genug Fläche, um da einen nennenswerten Beitrag zu liefern zu der Aufnahme von CO2. Und ich denke jetzt an kommende Generationen, also gerade an Ihre Generation.

53:14
Die wird in 40, 50 Jahren Probleme haben, weil der Klimawandel ja weiter fortschreitet. Wir sehen das jetzt schon. Und es gibt auch einen kleinen Nachteil bei den Mooren. Die geben ja Methan ab. Es kommt ja Methan aus den Mooren raus. Wenn man jetzt im Moor da rumbuddelt, dann kommen da Blasen hoch. Und das ist dann nicht Luft, das sind Methanblasen. Die kann man anzünden. Man kann ja mit einer Flasche...

53:43
dieses auffangen und dann das anzünden. Da sieht man, dass es Methan ist. Und Methan ist ein noch viel schlimmere Treibhausgas als CO2. Also ist das nicht die Lösung. Und deswegen habe ich gedacht, es sind nicht sehr viele, denen das klar ist, dass wir also sichere Senken schaffen müssen. Und ich denke, die sichersten Senken sind in der Tiefsee, auf dem Tiefseeboden. Weil das Wasser in der Tiefsee …

54:13
hat eine sehr lange Aufenthaltsdauer da unten, 1000 Jahre, ist das Wasser da. Und das heißt, wenn wir jetzt Algen an der Oberfläche züchten und diese Algen wachsen, weil sie CO2 aus der Luft nehmen, und wenn die dann absinken oder wenn wir sie zum Absinken bringen, oder am besten ist es, es in Ballen zusammenzupacken, das war genau das Treffen, das sie gerade eben hatte mit dieser, mit einer Firma, Sea Fields.

54:41
Punkt Eco heißt das irgendwie wie Seefelder, aber auf Englisch Sea-Fields in einem Wort. Die hat also sich das zur Aufgabe gemacht, diese Algen, diese feintreibende Algen zu züchten an der Oberfläche. Die nehmen also dieses CO2 auf und dann werden die geerntet. Und das muss man alles aufbauen. Wir müssen ja Schiffe bauen, die...

55:10
diese Ernte betreiben und wir müssen auch Rohre bauen, die jetzt das Tiefenwasser, nährstoffreiches Wasser an die Hohefläche bringen, damit diese Algen wachsen können im offenen Ozean und so weiter und so fort. Aber das kann man alles mit Algenbiomasse herstellen. Das ist der Punkt. Wir müssen jetzt nicht neue Ressourcen da einbringen. Wir können also eine

55:37
Verfahren in Gang setzen, wo wir Algen züchten, diese Algen benutzen, also wie Bäume, um diese Rohre herzustellen, die dann tief ins Wasser hochbringen, voll mit Nährstoffen, diese Algen füttern und so weiter. Wir schaffen dann einen neuen Kreislauf, neben dem regulären Kreislauf, in dem wir jetzt leben, von dem wir ein Teil sind. Wir müssen also neue Kreisläufe schaffen.

56:06
die dann in Senken führen, damit wir wieder aus der Atmosphäre CO2 entfernen und verlagern und das letztendlich auch diese fossiblen Lagerstätten wieder aufbauen. Sie haben es jetzt ja eh schon größtenteils erwähnt, vielleicht nur nochmal in aller Kürze. Also wie schätzen Sie dann die Wichtigkeit des Versenkens von Kohlenstoff eben aus der Atmosphäre in Zukunft ein und vor allem auch das Potenzial, also diese Möglichkeit überhaupt?

56:36
bietet? Also wie viel Kapazität ist da überhaupt da? Sehr gute Frage. Das ist genau richtig. Wie ich sagte, die Menge an CO2, die wir verbrannt haben, die jetzt also unterwegs ist, die in der Luft ist zurzeit. Und dann aber auch die Menge an CO2, die der Ozean aufgenommen hat und was das Versauen geführt hat. Sie wissen alle, dass die Ozeane versauern. Und die Versauen, weil...

57:04
Da ist mehr CO2 jetzt aufgenommen, das ist wie ein Sprudelwasser. Und Sprudelwasser ist ja sehr sauer. Und wenn wir jetzt CO2 entfernen sollten aus dem Kreislauf, wird das nachgeliefert. Das ist ja nur eine Zwischenlagerstätte. Der Ozean ist nur eine Zwischenlagerstätte. Also das Ozeanwasser, wo das CO2 als Gas gelöst ist, das wird wieder ausperlen. Wie wenn man eine Sprudelflasche aufnimmt.

57:32
Das ist also nur eine Zwischenlagerstätte. Aber wenn wir jetzt diese Algen züchten mit Nährstoffen auf der Tiefsee, und das ist ja unendlich groß. Also die Tiefsee hat ein riesiges Volumen und ist voll mit Nährstoffen, die alle abgesunden sind und da lagern. Und da an bestimmten Stellen kommt dieses nährstoffreiche Wasser hoch und da gibt es das Fischreichtum. Also in den Städten im Ozean, wo es sehr viele Fische gibt zum Beispiel vor.

58:01
von der südamerikanischen oder südafrikanischen Küste oder auch nordafrikanische Küste auf der Westseite. Da gibt es dann eben halt diese Auftriebsgebiete, wo ein nähstoffreiches Wasser von alleine hochkommt. Und was wir vorhaben, also was ich denke, was ich so entwickelt habe, ist, dass wir mit Rohren, wenn wir Rohre einbringen, so wie Baumstämme, dass wir also aus dem zentralen Ozean

58:28
das nährstoffreiche Wasser in die Oberfläche befördern, da diese Algenfelder haben, das sind treibende Algen, die an der Oberfläche treiben und dort wachsen, wie Sargassum. Aber es gibt also viele andere Algen, die man auch dazu verwenden könnte. Und warum diese Algen? Die haben die höchsten Wachstumsraten von Pflanzen in der Welt. Die können ihre Biomasse am Tag verdoppeln und sogar noch mehr.

58:55
Das schafft keine Landpflanzen. Das kommt, weil die, also die haben ein relativ einfaches System. Die haben ja Chlorophyll. Die können also photosynthetisieren und gleich dann eben halt diese Biomasse erzeugen. Und diese Biomasse könnten wir dann am Mars einsammeln, in Ballen packen und ablagern an bestimmten Stellen. Oder wir können die ja verwenden, um...

59:23
Bio-Baustoffe herzustellen, zum Beispiel diese Rohre. Wenn wir aus dieser Alpenbiomasse Rohre herstellen, also diese Baumstämme, die ich sagte, dann sind die auch aus dem Verkehr raus. Weil wir würden dann diese Bioplastik, das hat mit der Plastik, die wir jetzt verwenden, also wenigstens zu tun, das ist einfach eine andere Substanz, die nicht von irgendwelchen Organismen angegriffen werden kann. Es werden keine Pilze, das Zeug abbauen, überhaupt.

59:53
Die werden also sehr stabile Plastik sein, die dann auch Gold weglagern, also aus dem Kreislau Benzin und das dann da lagern. Man könnte auch daraus Häuser bauen zum Beispiel und sonstige Bausubstanz, die dann aber auch an Land jetzt, wo wir dann also dieses CO2 auch als Senken benutzen. Das ist aber gerade in der Mache, also diese Ideen habe ich jetzt erst vor.

01:00:21
Pro Quotum entwickelt, dann bisher habe ich gedacht, wir lagern das auf dem Meeresgrund. An bestimmten Stellen, in zwar in Ballen, die dann so konzentriert sind, dass sie nicht abgebaut werden. Also die werden verdichtet, man kann ja auf hoher See Schiffe haben, die also diese Algen einsammeln und das gleich verdichten in Ballen. Verdichtung bedeutet, dass dann kein Durchfluss ist und also deswegen auch kein Abbau.

01:00:49
dass dann auch der Sauerstoffgehalt des Tiefenwassers nicht beeinträchtigt wird. Und so kann man das dann sicher wegbringen und riesige Senken schaffen. Und das würden auch sämtliche Moore auf der Erde nie annähern. Also nicht mal ein paar Prozent vergleichbar sein, wie was wir mit diesen günstigen Ecosystemen...

01:01:16
in den offenen Ozean, in den zentralen Ozean. Über den übrigens keiner redet. Das ist 50 Prozent der Erdoberfläche sind Wüsten. Das ist in den subtropischen Wirbeln nennt man die. Das sind riesige Kreisläufe. Der Goldstrom ist ja nur ein Arm von diesem Wirbel. In Nordatlantik zum Beispiel. Aber die gibt es in allen Ozeanen. Nördlich und südlich des Äquators gibt es diesen riesigen.

01:01:45
Und dort, das ist ein Wüsten, das ist warmes Wasser, das sehr lange da liegt, also die Nährstoffe verloren hat durch Absinken. Das sind die Partikel rausgefahren. Und da könnte man diese künstlichen Farmen erzeugen, entwickeln. Und dort würde man aber auch alles Mögliche schaffen. Wir würden da auch Nahrung erzeugen, Fische ohne Ende.

01:02:14
Mit diesen Nährstoffen kriegen wir auch Plant-Down-Blüten in diesen Algenfarms. Und diese Algen selber, die Biomasse, können wir auch teilweise an Fische füttern und so weiter. Gut, das wäre Teil des Kreislaufs. Aber wir würden dadurch trotzdem große Senken schaffen. Und dann diese Bausubstanz. Und wenn wir Bau bauten an der Stadt aus Beton, also die Herstellung von Beton,

01:02:42
setzt auch CO2 frei. Und wenn wir das damit aufhören und stattdessen aus diesem Biosubstanz, das ist dann eine verdichtete Kohlenstoffsubstanz, Bausubstanz, die praktisch ewig hält, weil das nicht angegriffen wird, weder vom Klima oder von irgendwas. Ein Organismus ist recht nicht. Und das würde das also ewig halten und ist stabil.

01:03:10
Das ist biegsam, das wäre ideal für Gebiete, wo es Erdbeben gibt und so weiter. Das ist auch wasserresistent, man kann Schiffe daraus bauen und alles Mögliche. Das sind die neuen Bausubstanzen. Die Materialwissenschaft nennt man die, diese zwei. Das kann ich euch empfehlen, also alle jungen Zuhörerinnen, dass diese Materialwissenschaft also eine riesengroße Zukunft hat. Das sind neue Stoffe.

01:03:40
aus Kohlenstoff. Die sind sehr stark, die sind stabiler als Stahl, haben eine sehr lange Lebensdauer und können auch wieder rezekuliert werden. Die können wieder eingeschmolzen und wieder verwendet werden. Und das ist die Zukunft für Bauten. Und da könnte man etliche 100 Gigatonnen Kohlenstoff unterbringen. Wir müssen 500 Gigatonnen Kohlenstoff entfernen.

01:04:10
für einen nicht vorstellbar. Was ist das? Das ist einfach so eine Zahl. Was bedeutet das? Aber 500 Gigatonnen Kohlstoff wäre 5000 Gigatonnen Biomasse. Nehmen wir mal an, so Holz. Und 5000 Gigatonnen Holz, das wäre 5000 Kubikkilometer. Eine Gigatonne ist ja ein Kubikkilometer Wasser.

01:04:40
Das so ist es definiert. Das wären also 5000 Kubikkilometer Bausubstanz, die zur Verfügung wäre. Und das ist ungefähr die Menge, die wir jetzt in Form von Brücken, Häuser, Straßen und so weiter, also die menschlichen Bauten, die entsprechen etwa so viel. 5000 Kubikkilometer. Und das könnten wir alles in Form von diesem Plastik.

01:05:07
Also, ich soll das Wort nicht verwenden, weil es ist nicht Plastik. Das sind neue Stoffe. Sie sind viel kohlenstoffreicher als jetzt als Plastik. Plastik ist auch sehr viel Wasserstoff drin, deswegen kann man das verbrennen. Aber diese Stoffe würden dann so gebaut, die sind sehr dicht, die sind sehr stark und da dringt auch nichts ein. Und die würden dann eben trotzdem ungefähr an die 5000 Kubikkilometer.

01:05:36
Und jetzt muss man sich so eine Mauer vorstellen von 5000 Kubikkilometer. Das ist also ein Kilometer hoch, diese Mauer, ein Kilometer breit. Die würde 5000 Kilometer lang sein. Deutschland ist 1000 Kilometer lang, von Nord bis Süden. Also das ist die Menge an Kohlenstoff, die wir entfernen müssen aus der Atmosphäre. Und recht bald. Um das Abschmelzen zu stoppen und den Anstieg der Meere.

01:06:06
des Meeresspiegels da zu halten, wo der jetzt ist. Und seit 10.000 Jahren ist der Meeresspiegel stabil. Und da müssen wir das auch halten. Okay, danke schön für die Antwort. Jetzt noch, weil es mich gerade interessiert. Es ist ja auch immer wieder die Rede von Kipppunkten. Also dass es sozusagen Elemente im Klimasystem gibt, die wenn an bestimmten Punkten überschritten haben, dadurch halt positive Rückkopplungen.

01:06:34
nicht mehr umzukehren, dass der Zustand einfach nicht mehr umzukehren ist. Also am Beispiel ist ja auch, glaube ich, das Grönlandeis, wo die Mechanismen dann einfach dazu sorgen würden, dass es zum kompletten Abschmelzen kommt. Könnte man dann, wenn man jetzt quasi künstlich Kohlenstoff senken erzeugt, könnte man dann auch so einen eigentlich unumkehrbaren Kipppunkt wieder umkehren, wenn man einfach die Menge an Kohlenstoff in der Atmosphäre so drastisch reduzieren würde? Ja, das müssen wir ja hoffen.

01:07:03
Aber wir können ja auch noch Folgendes machen. Also das Problem bei Grönland ist, dass die Oberfläche von Grönland immer schwarzer wird. Es ist jetzt schon dunkelgrau. Es war vor 30, 40 Jahren das glänzend Weiß. Und das hat also Licht wieder zurückgestrahlt in die Atmosphäre. Ja genau, das ist der Albedo-Effekt. Genau, der Albedo-Effekt.

01:07:29
Genau. Der Albedo-Effekt quasi, ja. Wenn wir diesen Kipppunkt zum Stehen bringen wollen, müssen wir auf Grönland eine neue Schneeschicht bringen und dort halten. Und das können wir mit den jetzigen Mengen an CO2 in der Luft nicht schaffen. Das heißt, selbst wenn wir die CO2-Konzentration senken, wird nicht so schnell wieder neue Schnee auf Grönland bilden und da bleiben.

01:07:58
Und deswegen müssen wir da zu anderen Maßnahmen greifen. Wir müssen also dieses Vergrauen der Grün stoppen. Und dann müssen wir Edo dort künstlich wieder schaffen. Also zum Beispiel das man das einfach anmalt, zum Beispiel. Ja, das... So vom Konzept her. Ja, oder dass man...

01:08:27
dass man so Maßnahmen ergreift, die dazu führen, dass Sonnenstrahlen abgewendet werden. Also der Grund, warum Grönland immer schmetzer wird, ist, weil auf Grönland liegt ja auch sehr viel Grus, was wir da, wir Menschen, durch diese Waldbrände zum Beispiel. Da kommt bloß eine Strasse, und das setzt sich ab überall, überall. Und auf Grönland sitzt es eben halt auf dem Eis drauf.

01:08:56
Diese Rußpartikel, die schmelzen sich rein ins Eis. Die werden erwärmt von der Sonne und die schmelzen sich durch. Und das Wasser oben drüber schließt dann ab. Aber diese Ruß bleibt auf Grünland. Es gibt also diese Rußschicht, die immer dicker wird, je mehr Grünland schmilzt. Das sieht man übrigens auch bei den Gletschern. Alle Gletscher, die wegschmelzen sind, sind grau, dunkelgrau. Die sind nicht weiß. Und das kommt, weil die Partikel drinbleiben.

01:09:26
Aber das Wasser wegschmilzt. Und das müssen wir eben verhindern, indem wir oben drüber eine neue Schicht Schnee zum Liegen bringen, die dann diesen Albedo-Effekt, diesen Kipppunkt verhindert. Und dadurch könnten wir es wirklich schaffen, dass das Abschmelz von Brönland verlangsamt wird. Oder vielleicht zum Stillstand gebracht. Und wie würde man das schaffen, dass da Schnee schmilzt?

01:09:55
also eine Schneeschicht liegen bleibt, also die CO2-Emissionen reduzieren und quasi aus der Atmosphäre entfernen einfach. Es ist so, wenn man jetzt zurückblickt, die letzten Jahrzehnten, dann war das so, dass diese Vorstellung, dass es zum Klimawandel kommt, diese globale Erwärmung kommt, das war schon in den 80er Jahren klar. Aber damals, in den 80er Jahren, war die Temperatur, stieg noch nicht so richtig an.

01:10:25
Und deswegen hat man gesagt, ja wo ist dann der Klimawandel? Und dann die ganzen Ölfilmen und so weiter, die haben dann weiterhin Kohle und so weiter. Wir können ja weitermachen. Aber dann war in Europa und Nordamerika die Luft so schlecht, das kam von der Verbrennung von diesen Gasen, von den fossilen Brennstoffen, vor allem von Kohle, dass sehr viel...

01:10:52
Partikel in der Luft waren. Das waren diese Dunstwolken, die es über Europa und Nordamerika gab. Und das hat dann zu einer Versaurung der Luft geführt und auf der Seen und so. Und da hat man dann also darauf gedrungen, dass man Filter einbaut in diesen Schornstein. Und da hat man also aufgehört, dann diese Partikel in die Luft zu bringen. Und diese Partikel haben, das war viel viel Dioxid,

01:11:21
Spiegelseure letztendlich, kleine Partikel. Die haben also Licht reflektiert und die Erde gekühlt. Dadurch. Und als man dann diese Filter in den Schornstein eingebaut hat und die Luft sauber wurde, dann ist die Temperatur sprunghaft angestiegen in den 90er Jahren. Da hat man gemerkt, dass es dann abging, der Temperaturanstieg. Und das kam, weil wir diese Wolken nicht mehr hatten.

01:11:50
Wenn wir jetzt günstig solche Wolken über Grönland bringen, das nennt sich dann Geoengineering und das ist sehr unpopulär, alle Leute springen ab, damit wollen wir nichts zu tun haben, aber ich sehe keinen Weg aus diesem Dilemma, in dem wir stecken, außer jetzt in der Arktis solche Schwefelwolken, das sind also ganz dünne Schwefelwolken oben in der Stratosphäre, um Grönland abzukühlen, damit da...

01:12:18
dass man wieder schneit und diese Schnee oben drauf bleibt. Das wäre für mich die Lösung. Und das wird jetzt zurzeit gerade heiß diskutiert. Es gibt verschiedene Wissenschaftler, die unterschiedliche Meinungen sind. Es sind einige, die sagen, das dürfen wir nicht machen. Und sie sind also sehr vehement dagegen. Und es gibt andere, und dazu gehöre ich, die sagen, wir haben keine Wahl. Es ist viel schlimmer, dass der Meer das ist das Schlimmste, was uns passieren kann.

01:12:48
Weil da geht alles kaputt. Unsere Zivilisation geht kaputt. Wir werden dermaßen viele Flüchtlinge haben, die also aus den Küstenstreifen und gerade in den Mündungen von den großen Flüssen und diese ganzen Städte wie New York und Mumbai und so weiter und Shanghai und so, die sind alle bedroht. Und wo sollen die Leute hingehen? Und deswegen, wir müssen jetzt zu allen Maßnahmen greifen, die es nur gibt.

01:13:18
Ich habe da auch in der 11. Klasse genau über dieses Climate Engineering Referat gehalten und über die Möglichkeiten, die da eben existieren. Also Grundgedanke ist aber auch die Option. Und ich bin da auch, wie Sie eigentlich einer meinen, dass es halt irgendwie alternativ ist. Also was ist denn die andere Option? Aber was ich auch, was ich, also was meine Perspektive auch nicht so richtig verstanden habe, was so die Kritikpunkte sind. Warum?

01:13:46
Es sind ja wirklich Leute, die sagen, dass es einfach so wahnsinnig gefährlich ist, so unkontrollierbar. Aber ich verstehe eben nicht, warum wird das denn gesagt? Was daran ist denn so gefährlich? Sehr gute Frage, sehr gute Frage. Und zwar gibt es also jede Menge Bedenkenträger immer. Bedenken vorzutragen ist ganz leicht. Man kann ja einfach sagen, ich bin der Meinung, dass ja, das könnte passieren.

01:14:15
Ja, aber wir wissen, wenn wir nichts tun, das ist das Allerschlimmste, weil wir wissen genau, was auf uns zukommt. Und das ist so, als wenn jetzt ein Zug gegen eine Wand fährt. Also man sieht jetzt praktisch, dass vor einem eine Wand ist und man sagt, wir sollen nicht bremsen, weil da werden Leute vielleicht umfallen in dem Zug. Also solche Sachen. Ja, ja. Und nachher sind wir alle tot. Also was soll das? Das ist absurd. Also wir müssen die Bremsen ziehen.

01:14:43
Und was die sagen, ist, sie sagen, dass zum Beispiel die Monsoon über Asien beeinträchtigt werden. Also es könnte zum Klimakollaps kommen. Das läuft sowieso. Egal, ob ihr was tun wollt oder nicht. Und deswegen ist es nicht haltbar, diese Bedenken. Aber ich weiß nicht, ob Sie das wissen. Es ist sogar verboten in Deutschland, Forschung zu Gieringenierungen zu betreiben. Das ist verboten. Das geht gegen das Gesetz. Also wird man jetzt...

01:15:11
Maßnahmen ergreifen will, um CO2 zu entfernen, ist es verboten. Wir müssen also diese Gesetze wieder ändern. Wir müssen die abschaffen. Ja, was ich zum Beispiel da auch nicht verstehe, es gab ja auch mal diese Idee oder die gibt es ja noch, dass man Kohlenstoffdioxid verpresst quasi unterirdisch in alten Stollen oder so. Das macht die auch Norwegen oder ist dazu nicht führen, soweit ich weiß.

01:15:38
Und irgendwie würden dann ja auch, ich denke, die Äußer, dass es zum Beispiel so Lacks geben könnte in diesen Speichern, wo man das dann vorhat zu verpressen. Aber das verstehe ich irgendwie auch nicht so ganz, weil es ist ja sonst so oder so in der Luft quasi. Also ich verstehe irgendwie, das verstehe ich auch nicht. Birgt das auch noch irgendwie eine Gefahr, außer dass es vielleicht leckt, also dass man es verpresst? Das Problem mit dem Direct Air Cap, heißt das, ne? Das heißt, man würde dann so riesige Propeller anbringen.

01:16:07
Und diese Propeller blasen Luft durch so Harze. Und diese Harze nehmen CO2 auf oder Natriumhydroxid zum Beispiel. NaOH. Ja. Wenn man Luft dadurch bläst, nimmt es CO2 auf. Und dann kann man dieses CO2 umwandeln in Carbonat. Oder man kann also das CO2 dann in die Luft, in die Erde pressen. Das Problem da ist, dass es wahnsinnig energieintensiv ist.

01:16:34
Wir brauchen irrsinnig viel Energie, um das zu durchzuführen. Und deswegen bin ich jetzt für ein Naturverfahren, die Natur hat das ja sowieso immer schon gemacht, diese Algen, wenn wir diese Algenfarben haben in der Wüste, die würden nichts anderes beeinträchtigen. Sie wachsen da, wo sonst nichts ist zur Zeit, und die bleiben auch da. Es gibt aber sehr viele Leute, die sagen, die Ozeane gehen dann ein, wenn wir das tun. Und das ist einfach Unsinn.

01:17:04
Das ist die Hälfte der Erdoberfläche. Und was da im Zentrum des Ozeans passiert, das bleibt da. Das ist so wie mit dem Plastik. Das ist genau da, wo sich diese Plastik ansammelt. Diese Plastikmüll. Es gibt doch diese Plastikmüll im Ozean. Genau in der Mitte von diesen Wirbeln. Und wenn wir da Algen verabschauen, dann würden diese Algen diesen Plastik auffangen. Dann würden wir diese Plastik zusammen mit den Algen...

01:17:34
einsammeln und die Verarbeiten und Bausubstanz daraus herstellen. Das ist meiner Meinung nach der einzige Weg, diesen Plastik rauszunehmen über diese Algenfarms. Und diese Plastik bleibt da, weil diese Wirbel einfach geschlossen sind. Die behalten das Wasser. Das kann nicht irgendwo so rausbrechen. Und selbst dann würde man ja auch diese Algen einsammeln, egal wo die landen, weil die handeln Wert.

01:18:02
Daraus wird man Baustubstanz herstellen und es wird sich lohnen mit modernen Antrieben. Also CO2-neutrale Antrieb. Also es gibt ja Schiffe, die jetzt mit Segeln und mit Wellenenergie arbeiten. Gut, die sind nicht schnell, aber wir haben es auch nicht so furchtbar eilig. Wir müssen ja nicht vom Hafen. Wir müssen keine Hafengebühren bezahlen und so.

01:18:31
Der Grund warum heute die Schiffe alle so schnell fahren. Wegen Profikopämpfung. Das ist wie mit der Fahrt auf der Autobahn. Wenn wir das reduzieren, wenn wir jetzt 120 einführen als Gesc wenn wir eine Menge spritzsparen, auch nachher elektrisch, wenn wir elektrische Autos haben und die langsamer fahren, dann ist die...

01:18:59
die verbrauchen wesentlich weniger Strom. Der Stromverbrauch oder der Energieverbrauch steigt mit der Geschwindigkeit. Wenn diese Schiffe langsamer fahren, kostet das auch nicht viel. Also, das ist alles machbar. Das ist alles machbar. Ihr müsst einfach nur an den Ankommen. Wenn wir jetzt über diese Rohre sprechen, welche Distanz würde denn da überblückt werden, dass man quasi zu tieferen oder nährstoffreicheren Wasserschichten durchdringt?

01:19:25
Wie lang müssten denn die Rohre sein, dass man so mehrstoffreichere Wasserschichten vordringt? 500 Meter. Ach so. Also 500 Meter lange Rohre. Und die Durchmesser und so weiter, das weiß ich jetzt nicht. Das ist ein Ingenieurproblem. Ob die jetzt 10 Meter Durchmesser haben oder ob wir 10 Rohre, 10 Meter Durchmesser, wie auch immer. Und diese Rohre müssen Doppelrohre sein. Also Doppel, das heißt, man hat...

01:19:54
Ein Rohr in einem anderen. Also wir müssen also oberfläch... warmes oberflächiges Wasser runterbringen, um das kalte, tiefe Wasser hochzubringen. Die kühlen sich gegenseitig und erwärmen sich gegenseitig. Es ist so, dass das Wasser in diesen Büsten ist sehr warm, hat aber einen hohen Salzgehalt, weil es sehr viel verdunstet. Ja, da verdunstet Wasser und der Salz bleibt zurück. Und die sind also sehr salzig.

01:20:24
Das Tiefenwasser dagegen ist in den Polgebieten entstanden, wo Eisschmelze das Wasser verdünnt hat. Das ist also salzerneres Wasser. Wenn man das salzerneres Wasser auf die Temperatur bringt, wie das Oberflächenwasser, dann hat man also einen Gegenstrom. Man hat einen Gegenstrom an Lage gewissermaßen in diesen Rohren, wo tiefes Wasser erwärmt wird auf den Weg nach oben und warmes Oberflächenwasser gekühlt wird auf den Weg nach unten.

01:20:54
Dieses absinkende Oberflächenwasser bringt Sauerstoff in die Tiefe. Das sind diese sogenannten toten Zonen. Habt ihr vielleicht gehört von sauerstoffverarmten Zonen unterhalb von produktiven Gebieten. Und das würde man verhindern. Wir würden also mit diesen Zweistromprinzipien in diesen Rohren, würden wir das verhindern. Das heißt, man kann diese Rohre dann auf hohe See herstellen, aus den Algen.

01:21:24
Wir würden dafür spezielle Schiffe haben. Und gut, das ist alles so, dringend jetzt nach Science Fiction. Aber es ist alles machbar. Und die Erdölindustrie macht das ja jetzt schon. Hat also schon sehr viel gemacht. Gut, ich bedanke mich vielmals. Es war total super, mit Ihnen zu reden. Dankeschön. Okay.

01:21:56
climatecast, a podcast on climate change and biodiversity by students from Mississippi in the United States and Munich in Germany. Produced by Pocosito and sponsored by the German Foreign Office.