Art's cool

Bibliothek Zug: Maria trifft auf den Neon-Schriftzug "UND" von Markus Uhr. Sie fragt sich, was der Künstler mit dem Schriftzug in den Menschen bewegen will.

ART'S COOL oder ART IS COOL!

Dies ist eine Begegnung mit einem zeitgenössischen Kunstwerk in der Schweiz, betrachtet, erkundet, und hinterfragt von jungen Menschen. Auf die Fragen der Jugendlichen geben wiederum die Künstlerin oder der Künstler auf ihre Weise eine Antwort. Ganz einfach, nicht?

In dieser zweiten Saison lädt unser Podcast dich ein, Werke ausserhalb der üblichen Ausstellungsorte zu erkunden, meistens im Freien! Fast jede Woche entdecken wir gemeinsam eine künstlerische Schöpfung, die irgendwo in der Schweiz im öffentlichen Raum zu finden ist.

Heute ging es um UND von Markus Uhr, untersucht von Maria neugierigem Blick.

Verpasse nicht das Kunstwerk in Wirklichkeit selber zu entdecken, und zwar in Zug.

Sammle zeitgenössische Kunst mit deinen Ohren! 
Die Webseite www.artscool.ch präsentiert alle seit Herbst 2021 ausgestrahlten Folgen. Eine vielfältige und wachsende Sammlung!

Ausserdem findest du dort alle Portraits der jugendlichen Fans der zeitgenössischen Kunst, die Kurzbiographien der interviewten Künstlerinnen und Künstler und die Bilder der Werke.

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Du kannst uns auch auf Instagram folgen unter dem Account young_pods.

Der Podcast ART’S COOL wird realisiert und ausgestrahlt mit der grosszügigen Unterstützung der Loterie Romande, dem Migros-Kulturprozent, der Oertli-Stiftung, der Sandoz-Familienstiftung, den Kantonen Aargau, Basel-Stadt, Bern, Genf, Glarus, Graubünden, Obwalden, Sankt Gallen, Solothurn, Thurgau, Waadt, Wallis, Zug, Zürich, und den Städten Winterthur, Yverdon-les-bains, Zug und Zürich.

Mit der Stimme von Florence Grivel in der französischen Version und Stephan Kyburz in der deutschen Version.
Musik and Sounddesign von Christophe Gonet.

Dies ist eine Produktion Young Pods (Patrick Comte, Florence Grivel, Nadja Imhof).

What is Art's cool?

°° C’est une collection de brefs épisodes pour découvrir l’art contemporain avec curiosité et légèreté.
°° C’est un rendez-vous avec une œuvre d’art contemporain suisse, regardée, expertisée et questionnée par des jeunes, auxquels répondent à leur façon les artistes qui ont réalisé les œuvres.
°° C’est des invitations à des rencontres, parfois inattendues, entre des œuvres exposées en Suisse… et vous!

MARIA: Hoi zusammen, ich bin Maria, ich bin 16 Jahre alt, und ich komme aus Hünenberg.

Kunst ist für mich eine Möglichkeit, Emotionen, Gedanken und Vorstellungen ohne Angst rauszulassen.

Heute habe ich eine Begegnung mit einem Kunstwerk in der Stadt Zug. Kommt ihr auch mit?

Wir sind jetzt von der Altstadt gekommen und gehen nun Richtung Bibliothek Zug. Das Wetter ist recht kalt, aber es hat schöne, alte Gebäude hier. Wir gehen nun diese Strasse hinunter und suchen das Kunstwerk.

Wir sind nun gerade bei der Bibliothek Zug angekommen und wir sehen an der Wand den Schriftzug und das müsste, so glaube ich, das Kunstwerk sein.

Das Kunstwerk hat nur drei Buchstaben, und es ist bemerkbar gross an der Wand. Aber es ist weiss. Die Lichter sind gerade nicht angeschaltet – wenn die Lichter angeschaltet wären, wäre es vermutlich noch mehr bemerkbar. Es besteht nur aus drei Buchstaben, die eine Abkürzung für etwas sein könnten.

Das ist das Kunstwerk UND von Markus Uhr. Das Kunstwerk befindet sich an der Nordfassade der Bibliothek Zug. Das Werk wurde 2013 realisiert. Es ist eine Installation aus Neonröhren und Plexiglas. Und die Dimensionen sind 140 x 350 Centimeter.

Ich habe nun noch einige Fragen an Markus Uhr.

MARKUS UHR: Grüezi miteinander, mein Name ist Markus Uhr und ich freue mich sehr, dass ich hier dabei sein kann, und nicht zuletzt auch an dem Interesse an meinem Kunstwerk UND.

MARIA: Meine erste Frage wäre, ob Sie mit dem Wort UND wirklich “und” meinen, also das deutsche Wort “und”, oder steht es für eine Abkürzung?

MARKUS UHR: Das “und” steht nicht für eine Abkürzung, sondern es ist tatsächlich nur das kleine, drei Buchstaben lange Bindewort “und” – nicht mehr und nicht weniger.

MARIA: Ich würde auch gerne wissen, ob dies ihre eigene Wahl oder ob es ein Auftrag der Bibliothek war?

MARKUS UHR: Das UND ist eine Arbeit, die ich selbst entwickelt habe. Die Bibliothek hat eigentlich nicht direkt etwas damit zu tun. Sondern habe ich mich mit dieser Arbeit 2013 bei der Gruppenausstellung “Skulpturen in Baar” beworben und ich wurde auch angenommen. Und der erste Standort, für den ich es eigentlich konzipiert habe, ist der Bahnhof Baar. Man konnte das “UND” dann als vorbeifahrende Reisende aus dem Zug direkt am Bahnhof lesen und sehen, und sich dann Gedanken darüber machen.

MARIA: Und noch zum Licht: warum haben Sie sich genau für ein weisses Licht entschieden oder leuchtet es manchmal auch in anderen Farben?

MARKUS UHR: Das “UND” strahlt nur in Weiss. Es hat keine anderen Farben. Und ich habe mich für Weiss entschieden, weil ich es eine ehrliche Angelegenheit finde. Es reflektiert oder es erhellt alles was rundherum ist. Das ist auch ein bisschen der Sinn des Wortes “und”. Es verbindet ja die Wörter im Text, die um das Wort “und” herum sind. Es ist kein “Schnick-Schnack”, sondern einfach das, was es ist.

MARIA: Was wollen Sie mit dem Licht und dem Wort im Menschen bewegen?

MARKUS UHR: Mich haben eigentlich schon immer die einfachen Sachen interessiert. Also Sachen, die uns tagtäglich umgeben. Aber so präsent sind, dass sie bewusst gar nicht mehr wahrgenommen werden. Und dies ist sowohl in meiner Photographie eine grosse Wichtigkeit, wie eben auch für diese Neonschrift “UND”. Für mich ist dies das alltäglichste Wort überhaupt. Es ist eines der am meisten verwendeten Wörter, und trotzdem ist es so banal und im Prinzip unwichtig, dass man es fast überliest und gar nicht mehr so richtig wahrnimmt. Und nun habe ich ihm auf 3.5 Metern einmal einen richtig grossen Platz geben können. Im besten Fall bewirkt es natürlich, dass die Betrachterin, der Betrachter dann tatsächlich anfängt, über das Triviale und das Alltägliche im eigenen Leben zu sinnieren und nachzudenken.

MARIA: Wenn ich jetzt an dieser Strasse vorbei ginge und das Kunstwerk sähe, würde ich anhalten und mich fragen, was es bedeuten könnte.

MARKUS UHR: Das Wort “UND” steht für mich für den Begriff Verbindung. Verbindung von Worten, Verbindung von Gedanken, und Verbindung auch zwischen Werk und Betrachterin und Betrachter.

MARIA: Das Wort “UND” kann verschiedene Gedankenvorgänge in einem Menschen, in seinen Gedanken auslösen. Und ich würde gerne wissen, wie Sie das sehen, als Sie es geschaffen haben, was haben Sie gedacht, was hat es in Ihnen ausgelöst?

MARKUS UHR: Das Aufblasen, das schier ins Unermessliche Grosse Aufpumpen von einem “belanglosen” Wort hat in mir schon auch ein bisschen – ich komme nicht darum herum zu sagen – ein Schmunzeln aber auch wie einen Glücksmoment ausgelöst. Und zwar einfach zu sehen, was ein häufig übersehenes Wort doch für eine schönes Objekt an der Wand werden kann. Ich habe natürlich sehr viel mit Schriften ausprobiert und bin dann am Ende zu dieser gelangt, wie sie jetzt aussieht. Und es hat für mich natürlich auch einen starken ästhetischen Aspekt, dieses Werk. Dass es schlussendlich jetzt von Zug angekauft worden ist, und seinen endlichen Standort an der Bibliothek gefunden hat, finde ich natürlich ganz toll. Ich war auch etwas beteiligt bei der Auswahl des Standorts. Es gibt in Zug eigentlich keinen besseren Platz als diesen, weil wo sonst sind so viele Worte aufgehoben und auch zur freien Verfügung gegeben, wie in der Bibliothek. Und nun da aussen mein Werk mit dem Wort “UND” hängen zu sehen, das macht mich durchaus sehr glücklich.

Ich möchte mich ganz herzlich für diese Teilnahme bedanken. Ich hoffe, dass ich euch mit meinen kurzen Statements etwas dazu beitragen konnte, das Werk “UND” besser zu verstehen. Und ich hoffe, wir hören bald wieder mal etwas voneinander und ich wünsche euch allen einen schönen Tag. Ciao!

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ART'S COOL oder ART IS COOL!

Dies ist eine Begegnung mit einem zeitgenössischen Kunstwerk in der Schweiz, betrachtet, erkundet, und hinterfragt von jungen Menschen. Auf die Fragen der Jugendlichen geben wiederum die Künstlerin oder der Künstler auf ihre Weise eine Antwort. Ganz einfach, nicht?

In dieser zweiten Saison lädt unser Podcast dich ein, Werke ausserhalb der üblichen Ausstellungsorte zu besuchen, meistens im Freien! Fast jede Woche entdecken wir gemeinsam eine künstlerische Schöpfung, die irgendwo in der Schweiz im öffentlichen Raum zu finden ist.

Heute ging es um das Kunstwerk "Pièce d’Eau" von Daniela Schönbächler, untersucht vom neugierigem Blick von Armando. Verpasse nicht, das Kunstwerk in Wirklichkeit selber zu entdecken, und zwar in Zug, im Garten des Regierungsgebäudes des Kantons Zug.

Sammle zeitgenössische Kunst mit deinen Ohren!

Die Webseite www.artscool.ch präsentiert alle seit Herbst 2021 ausgestrahlten Folgen. Eine vielfältige und wachsende Sammlung!

Ausserdem findest du dort alle Portraits der jugendlichen Fans der zeitgenössischen Kunst, die Kurzbiographien der interviewten Künstlerinnen und Künstler und die Bilder der Werke.

Falls du zur Verbreitung des Podcasts ART’S COOL beitragen möchtest, zögere nicht… in deinem Umfeld darüber zu sprechen, den Podcast auf deiner bevorzugten Plattform zu abonnieren und mit fünf Sternen zu bewerten.

Du kannst uns auch auf Instagram folgen unter dem Account young_pods.

Der Podcast ART’S COOL wird realisiert und ausgestrahlt mit der grosszügigen Unterstützung der Loterie Romande, dem Migros-Kulturprozent, der Oertli-Stiftung, der Sandoz-Familienstiftung, den Kantonen Aargau, Basel-Stadt, Bern, Genf, Glarus, Graubünden, Obwalden, Sankt Gallen, Solothurn, Thurgau, Waadt, Wallis, Zug, Zürich, und den Städten Winterthur, Yverdon-les-bains, Zug und Zürich.

Mit der Stimme von Florence Grivel in der französischen Version und Stephan Kyburz in der deutschen Version.
Musik and Sounddesign von Christophe Gonet.

Dies ist eine Produktion Young Pods.