A bavarian Stranded in Ireland - Tips und Tricks fuer Deutschsprachige zum Leben in Irland

Hallo zusammen, 

egal ob Ihr den festen Plan gefasst habt, nach Irland auszuwandern, und euch fragt, wie denn die medizinische Versorgung so ist, einfach mal vorfühlen wollt was euch erwartet, oder ihr neu im Land seid und euch wundert, ob das was ihr bisher gesehen habt so stimmt - hier seid Ihr genau richtig. 

Und es ist unbestritten so, dass wenn man in einem Land leben will, früher oder später wichtig wird, ob die eigene Gesundheit in guten Händen ist, deswegen habe ich für euch zusammengefasst, wie die Versorgungslage allgemein so ist, wie das System funktioniert und was es sonst zu beachten gilt. 

Gegliedert habe ich das ganze wie folgt: 

Generelle Situation
Wege ins Gesundheitssystem 
Kosten 
Private Gesundheitsversorgung 
Soziale Unterstützungsmöglichkeiten 
Fazit

Relevant sind diese Quellen: 

https://www.gov.ie/en/press-release/a3dec-minister-for-health-announces-215000-people-are-newly-eligible-for-free-gp-care-from-11-september/#:~:text=On%208%20August%202023%2C%20free,on%20a%20means%20tested%20basis.

https://www.independent.ie/irish-news/health/revealed-where-you-will-find-the-cheapest-and-most-expensive-gp-fees-nationwide/a262477721.html
Revealed: Where you will find the cheapest and most expensive GP fees nationwide 

https://www.citizensinformation.ie/en/health/medical-cards-and-gp-visit-cards/medical-card/

https://www.citizensinformation.ie/en/health/health-services/gp-and-hospital-services/

https://www.citizensinformation.ie/en/health/health-services/gp-and-hospital-services/

https://www.citizensinformation.ie/en/health/health-services/gp-and-hospital-services/hospital-services-introduction/

https://en.m.wikipedia.org/wiki/List_of_hospitals_in_the_Republic_of_Ireland

https://www.ibec.ie/connect-and-learn/industries/public-sector/hospitals#:~:text=Public%20health%20services%20in%20Ireland,hospitals%20and%2019%20private%20hospitals.

https://www.oireachtas.ie/en/debates/question/2022-02-01/732/#:~:text=The%20number%20of%20GPs%20on,to%202%2C542%20in%20January%202022.

https://www.rte.ie/news/health/2024/0206/1430691-gp-practice-ireland/

 
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What is A bavarian Stranded in Ireland - Tips und Tricks fuer Deutschsprachige zum Leben in Irland?

Weil man immer wieder von Deutschen und anderen Deutsch-Muttersprachlern liest die sich fuer die Grüne Insel sehr faszinieren und sich einen Ausgedehnten Urlaub, einen Studienaufenthalt oder ein Ganz neues Leben in Irland vorstellen können aber oft nur schwer oder teilweise Infos finden, möchte ich hier fuer alle Interessierten Einblicke zur Vorbereitung und zum Start hier in Irland (Arbeits- und Wohnungsmarkt, Sozialversicherung, Infrastruktur etc) sowie zum Alltagsleben bieten - Genauso möchte ich euch aber in meine eigenen Einblicke und Eindrücke mitnehmen, Land, Leute, Kultur und Ausflugsziele (inklusive und über die weltbekannten Attraktionen) und vieles weitere, eventuell finden wir ja auch im weiteren Verlauf fuer die ein oder andere Episode eine(n) Gesprächspartner/in. Wenn Ihr also Fans des Landes von Joyce und Connolly, des schwarzen Biers und der Grünen Wiesen seid, würde ich mich freuen wenn Ihr einschaltet und den Podcast euren Freunden und Bekannten weiterempfehlt

Speaker 1:

Hallo, servus und guten Tag, liebe Irlandfreunde. Ich begrüße euch auch heute wieder ganz herzlich zu einer neuen Folge Avvarience trended in Island und werde euch in den nächsten Minuten mitnehmen auf eine kleine Reise rund die Insel von grünen Wiesen, steilen Klippen und schwarzen Bier. Ich wünsche euch einen wunderbaren sonnigen Sonntag und heiße euch ganz herzlich willkommen zu Folge sechsundvierzig von A Pervareance shinet in Island. Heute beschäftigen wir uns mit einem viel diskutierten Thema, das wahrscheinlich eines der ersten und wichtigsten für viele ist, wenn es die Auswanderung in ein neues Land geht und auch eins, das für mich persönlich aktueller denn je ist, bedingt durch eine kürzlich erlittene Sportverletzung. Wir schauen uns das Gesundheitssystem in Irland an und gehen dabei ganz allgemein auf den Stand des Systems ein, wie's denn mit dem Zugang zum System ausschaut, was bei diversen Behandlungen an Kosten auf euch zukommt, genauso wie's jetzt beim Thema öffentliches und mögliche Privatversorgung ausschaut, genauso wie gerade für ja, sag ich mal, sozial schwierig gestellte Personenkreise, wie's mit möglichen Unterstützungsmöglichkeiten, die zusätzlich im Raum stehen, ausschaut.

Speaker 1:

Und auch wie denn das System allgemein so abschneidet beziehungsweise wie's mit Schwierigkeiten und mit einem allgemeinen Fazit denn so aussieht. Zu den allgemeinen Vergleichsfakten ist zu sagen, dass es im Land etwa achtundachtzig Krankenhäuser aktuell gibt. Das entspricht ungefähr einer Klinik pro achtundfünfzigtausend Einwohner. Zum Vergleich, achtundfünfzigtausend Einwohner, das ist in etwa so viel wie die Stadt Waterfort an Einwohnern hat. Mit Spezialkliniken sind's in etwa hundertundfünfzig im Lande.

Speaker 1:

Die Folge draus ist, dass für tausend Einwohner in etwa zwei Komma neun Krankenhausbetten zur Verfügung stehen. Das vergleicht sich in etwa so, dass es ja im Vereinigten Königreich etwa zwei Komma drei sind. In Deutschland zum Beispiel aber etwa sieben. Weltspitze ist hier Japan mit ungefähr dreizehn Betten je tausend Einwohnern. Im globalen Ranking liegt Irland damit auf dem fünfunddreißigsten Platz.

Speaker 1:

Ja, wenn man jetzt von weniger akuter Versorgung ausgeht und man sich die hausärztliche Situation anschaut, gibt es auf die etwas mehr als fünf Millionen Einwohner umgelegt ungefähr zweitausendsechshundert Hausarzt beziehungsweise GP Praxen und innerhalb derer etwa viertausendsechshundert praktizierende Ärzte. Das heißt, ein Arzt kommt auf etwa eintausendeinhundert Einwohner beziehungsweise für zweitausend Einwohner des Landes stehen etwa eine Praxis zur Verfügung. Ein ähnliches Bild zeichnet sich ab, wenn wir uns die Gesundheitsfinanzierung anschauen. So gibt die Republik Irland aktuell circa, die Zahlen bewegen sich auf dem Zeitpunkt von zwanzig zwanzig, rund fünf Komma sieben Prozent des Bruttoinlandsproduktes für das Gesundheitswesen aus. Das ist im EU Durchschnitt leicht.

Speaker 1:

Unterdurchschnittlich sind es da in etwa sieben Prozent, die für die Gesundheitsversorgung entfallen. Wenn man sich aber nun im Land befindet und medizinische Hilfe benötigt, wie schaut's denn dann aus mit dem Weg ins System und zur Versorgung? Im Allgemeinen gibt's da zwei Möglichkeiten. Das eine ist der Besuch eines Hausarztes, entweder spontan bei akuten Beschwerden. Aber Achtung, da kann es so sein, dass ihr auf zwei Hürden stoßt.

Speaker 1:

Zum einen sind's da wirklich Wartezeiten, weil die Auslastung durch Termine oft doch beträchtlich ist. Zum anderen ist es in manchen Fällen auch so, dass Praxen aufgrund der allgemeinen Auslastung den Weg für neue Patienten gar nicht geöffnet haben. Wenn ihr nicht spontan, sondern im Endeffekt mit einem Termin einen Arzt aufsuchen wollt, ist dies über einen Anruf oder aber auch bei vielen Praxen online über entsprechende Buchungsportale möglich. Wenn es jetzt keine allgemeinen Erkrankungen wie eben beispielsweise grippale Infekte oder ja andere gängige Erkrankungen, die jetzt von einem Hausarzt üblicherweise diagnostiziert oder behandelt werden, stellt euch dieser dann eine Überweisung an einen Spezialarzt oder an eine spezielle Klinik aus. Wenn es jetzt eine akute Erkrankung oder eventuelle Verletzung ist, kann's dabei auch sein, dass ihr dann dementsprechend an ein Emergency Department eines Krankenhauses, entweder eines öffentlichen oder privaten Klinikums weiter verwiesen werdet.

Speaker 1:

Nur die Begrifflichkeit geradezuziehen, ein GP, also ein ist dabei der medizinische Dienstleister, nachdem ihr sucht, wenn er auf der auf dem Ausschau nach einem Hausarzt seid. Da wir gerade von akuten Beschwerden sprachen. Mit solchen könnt ihr euch direkt auch in ein ANI, Accident and Emergency Unit eines Krankenhauses begeben. Aber Achtung, auch hier kann es sein, gerade wenn ihr euch jetzt in entsprechenden urbanen Zentren oder auf ländlichen Ebenen, wo das nächste Klinikum doch weiter weg ist, befindet, kann's sein, dass grade bei öffentlichen Krankenhäusern die Wartezeiten ganz beträchtlich sind und mehrere Stunden betragen können. Auch das ist unbedingt einzukalkulieren.

Speaker 1:

Im Rahmen der Behandlung durch das ANI ist es dann so, dass ihr bei spezifischerem Handlungsbedarf an entsprechende Fachabteilungen entweder im Haus oder aber externe Kliniken oder Praxen weiter verwiesen wird, ähnlich wie dies ein Hausarzt würde nach einer natürlich möglichst umfassenden Erstversorgung. Was kommen denn aber nun, wenn ihr euch behandeln lassen müsst für Kosten auf euch zu? Allgemein ist jetzt sozusagen, wenn ihr eine GP aufsucht, müsst ihr den Besuch zunächst einmal selbst bezahlen. Die fällige Gebühr kostet je nachdem, wo im Land ihr euch befindet. Da gibt es große Gefälle, je nachdem, ob ihr jetzt eher urban oder eher ländlich unterwegs seid und auch ja, je nach Ausstattung und Ruf der Praxis einen Betrag zwischen fünfzig und achtzig Euro auf euch zu.

Speaker 1:

Aber keine Angst, ihr bleibt nicht zwangsläufig auf diesen Kosten sitzen. Wenn ihr krankenversichert seid, hierzu empfehle ich auch noch mal Episode zehn dieses Podcasts, die sich mit dem Thema Krankenversicherung in Irland beschäftigt, wird von der Versicherung in der Regel zumindest ein Teil dieser Behandlungskosten zurückerstattet. Meistens sind es zwischen fünfzig und fünfundsiebzig Prozent, je nach Versicherungstarif beziehungsweise Plan. In einigen besonders hochwertigen Versicherungsfällen kann es auch vorkommen, dass die Kosten zur Gänze zurückerstattet werden. Wenn ihr euch in ein a und I oder Emergency Unit begebt, werden meist Gebühren von etwa hundert Euro fällig in einem öffentlichen Krankenhaus.

Speaker 1:

Auch hier ist es, je nachdem, was eure Versicherung dazu sagt, möglich, dass diese vollständig oder aber teilweise übernommen werden. Bei einer stationären Aufnahme ins Krankenhaus, die möglicherweise eine Folge ist von einem Arzt- oder Krankenhausbesuch, fallen separate Kosten an, eben für die Übernachtung, Verpflegung und Unterbringung genauso wie Pflege als solches. Diese variiert aber, je nachdem, welchen Umfang die notwendigen Leistungen haben, so sind entsprechende Tests separat abgerechnet. Daher ist hier ein knapper Überblick schwierig. Wenn's da aber die Kostenübernahme geht, findet ihr ausführliche Informationen dazu in der Police eurer Versicherung und den anhängenden Dokumenten dazu.

Speaker 1:

Wenn ihr jetzt keinen entsprechenden Versicherungsschutz habt oder eure Eigenleistung das überschreiten, was die Versicherung euch zurückerstattet, können diese Kosten, auf denen ihr dann am Ende des Tages zunächst sitzen bleibt, können die euch zur Last fallenden medizinischen Ausgaben, sofern ihr entsprechende Belege habt, bei der Steuererklärung am Ende des Jahres mit angegeben werden. Und eure Steuerlast verringert sich entsprechend, sprich, ihr erhaltet dann auch noch mal eine anteilige Erstattung des Betrages. Auf diesem Wege lassen sich die Kosten dann doch durch die steuerlichen Erleichterungen ganz gut reduzieren, wenn sich das mit einer Versicherungsleistung kombiniert sogar minimieren. Also da könnt ihr dann wirklich bis zu neunzig Prozent der Leistungen im günstigsten Fall zurückbekommen. Der Eigenbehalt ist damit also oft wirklich vernachlässigbar.

Speaker 1:

Wenn ihr als Folge von Konsultationen und Behandlungen Medikamente verschrieben bekommt, müsst ihr auch diese beim Besuch der Apotheke dann in aller Regel zunächst selbst bezahlen. Aber auch hier ist es so, dass Versicherungen oft entweder anteilig oder Fixbeträge pro Rezept im Bezug auf die Kosten übernehmen. Und auch bei Verschreibungen ist es so, dass Medikamente, die auf Rezept ausgegeben werden beziehungsweise der Preis dafür steuerlich absetzbar ist. Auch gibt's hier noch mal einen Sonderfall, der euch als Patient zum Vorteil gereichen kann. Generell muss man nämlich als Patient nur Rezeptkosten bis zu einem monatlichen Betrag von achtzig Euro selbst bezahlen.

Speaker 1:

Wenn ihr jetzt auf Sicht längerfristig Kosten von mehr als achtzig Euro monatlich auf euch zukommen seht durch Medikamente, die euch verordnet wurden, qualifiziert ihr euch für das sogenannte Trucks Payment Schem. Für dieses könnt ihr euch registrieren und bekommt dann eine entsprechende Mitgliedskarte ausgestellt, die ihr beim Abholen der Medikamente in der Apotheke vorlegen könnt. Und alle Kosten, die achtzig Euro überschreiten werden, dann direkt vom Hyce, vom Health Service Executive, der staatlichen Gesundheitsbehörde übernommen, sodass ihr hier keine fortlaufende höhere Belastung als achtzig Euro monatlich erhaltet. Wenn ihr jetzt irgendwie chronische oder längerfristige Erkrankungen habt, kann dies schon eine ganz immense Kostenerleichterung sein. Im Fokus stand bislang insbesondere das öffentliche Gesundheitssystem.

Speaker 1:

Wir schauen uns im Kontrast dazu das private System an. Der wesentliche Unterschied ist hier, dass es sich dabei unabhängige Praxen und Kliniken handelt, die nicht vom öffentlichen Gesundheitsversorger HSI unterhalten und finanziert werden, sondern sich privat und damit quasi aus eigener Tasche beziehungsweise unssubventioniert aus den Beiträgen der Patienten finanzieren. Die Folge daraus ist, dass die Beträge, die vom Patienten zu entrichten sind, in aller Regel deutlich höher sind als jetzt beispielsweise in einem öffentlichen Krankenhaus. Und ja, wenn wir jetzt mal das a und I da als Beispiel nehmen, also die Notaufnahme bezahlt der Stadt der hundert Euro, die's im öffentlichen Krankenhaus sind, meist irgendwo im Bereich zwischen einhundertfünfundfünfzig und zweihundertfünfzig Euro bei Aufnahme. Genauso schaut's dann bei weiteren Untersuchungen und Behandlungen aus, genauso wie bei stationärer Behandlung, die dort dann meist doch noch mal teurer zu Buche schlagen.

Speaker 1:

Privatkliniken haben dabei häufig aber auch maximale Preise, die gedeckelt sind und alle möglichen erforderlichen Behandlungen mit abdecken, sodass ein gewisser Betrag, den er für ein Behandlungsszenario bezahlen müsst, in aller Regel nicht überschritten wird. Auch erhaltet ihr von einem Versicherer in aller Regel Geld zurück, wenn ihr ein privates Klinikum besucht. Hier ist es auch je nach Versicherungspolice so, dass entweder Fixbeträge oder anteilige Behandlungskosten zwischen häufig eben wiederum fünfzig und fünfundsiebzig Prozent entsprechend übernommen werden vom Versicherer und euch zurückerstattet werden. Nicht selten ist es auch der Fall, dass zwischen Kliniken und bestimmten Versicherungsunternehmen Partnerschaften bestehen, sodass dort Sonderkonditionen vereinbart sind und oder ihr eben bevorzugte Empfehlungen erhalten könnt. Auch hier ist in jedem Fall ein Blick in eure jeweilige Police anzuraten, wo ihr dann Details entnehmen könnt.

Speaker 1:

Wo besteht denn aber nun ein potenzieller Vorteil, sich an private Medizindienstleister zu wenden, anstelle sich in die Hände des staatlichen Systems zu begeben? Na ja, es ist so, dass oft doch die bessere medizinische Ausstattung in privaten Gesundheitseinrichtungen zu finden ist und nicht selten auch noch mal höher qualifiziertes Personal dort anzutreffen, genauso wie der Personalschlüssel oft wesentlich besser ist, als es jetzt doch in den ziemlich auf Kante genetischen staatlichen beziehungsweise HGSE Kliniken anzutreffen ist. Ihr habt somit also die Perspektive auf eine nicht selten bessere, sehr häufig, aber komfortabelere Behandlung plus durch die umgenannten Faktoren und die insgesamt geringere Patientenzahl im Vergleich mit dem öffentlichen System auch häufig kürzere Wartezeiten und kürzere Intervalle zwischen einzelnen Behandlungsabschnitten. Wir haben uns ja jetzt schon darüber unterhalten, dass bei der Behandlung fast unweigerlich Kosten auf euch zukommen. Und diese können natürlich eine gewisse finanzielle Belastung sein.

Speaker 1:

Wie schaut es denn nun aus, wenn ihr, sei mal, 'n sehr geringes Einkommen habt oder eventuell auch arbeitslos seid? Gibt es da noch mal Unterstützungsmöglichkeiten, die euch da entlasten können? Die Antwort ist in jedem Fall ja. Da gibt es eine Reihe an Möglichkeiten, die sich der Staat hat einfallen lassen, für Geringverdiener, Sozialhilfeempfänger genauso wie Rentner den Zugang zu medizinischen Dienstleistungen und Unterstützung bei den Behandlungskosten bestmöglich sicherzustellen. Es gibt hier vor allem zwei Leistungen für die genannten Personenkreise.

Speaker 1:

Das sind zum einen die sogenannte Medical Card, die im Grunde alle notwendigen medizinischen Leistungen mit einigen wenigen Ausnahmen übernimmt. Also das heißt Hausarztbesuche, Krankenhausaufenthalte, zahnmedizinische Behandlungen, alles rund ums Thema Schwangerschaft und Geburt wird im Rahmen dessen übernommen und kann beantragt werden von Einzelpersonen, die weniger als siebenhundertzehn Euro monatlich beziehungsweise Paare, die weniger als eintausendeinhundert und fünfundfünfzig Euro monatlich an Einkommen zur Verfügung haben. Jeweilige Aufschläge gibt es natürlich, wenn Kinder im Spiel sind, die da noch mal mitberücksichtigt werden sollen. Diese Einkommensgrenze gilt sowohl für Einkommen aus Arbeitslosengeld als auch aus sonstigen Sozialhilfeleistungen genauso wie eigener Berufstätigkeit. Und dies, wenn die genannten Personen noch nicht im Alter von sechsundsechzig Jahren oder älter sind, also sich noch nicht im Rentenalter befinden.

Speaker 1:

Sobald ihr den Eintritt ins gesetzliche Rentenalter, sprich den Einzelperson beziehungsweise in entsprechenden Maßstab für Paare und Personen mit anderen Personen mit anderen Leuten, für die sie zusätzlich aufkommen müssen. Wird diese Einkommensgrenze überschritten, wird eine Bewilligungsprüfung zusätzlich durchgeführt und es werden unter Umständen Zusatzkosten, also Eigenbeteiligungen fällig oder aber der Anspruch auf eine Medical Card geht gänzlich verloren. Zum anderen gibt es die sogenannte GP Visit Card. Wie der Name hier schon sagt, berechtigt diese zum kostenfreien Besuch eines Hausarztes und allen medizinischen Leistungen, die damit unmittelbar in Verbindung stehen. Prinzipiell berechtigt das Alter von siebzig Jahren und darüber zum Erhalt einer GP Visit Card, wobei es auch hier eine ja Bewilligungsprüfung gibt und Einschränkungen, wenn bestimmte Einkommensgrenzen überschritten werden.

Speaker 1:

So ist es so, dass wenn man als Einzelperson ein Einkommen hat, das zweitausenddreihundertdreiundachtzig Euro monatlich überschreitet beziehungsweise viertausendfünfhundert und fünfzig Euro für Paare, der Anspruch beschnitten oder gestrichen werden kann. Wichtig zu beachten ist hier, dass auch ein Vermögenswert mit in die Prüfung aufgenommen werden kann. Da sprechen wir von Bemessungsgrenzen von sechsunddreißigtausend Euro Nettovermögen bei Einzelpersonen beziehungsweise zweiundsiebzigtausend Euro für Paare, oberhalb derer entsprechende Zusatzzahlungen durch die Personen, die sich somit als nicht ausreichend bedürftig erwiesen haben, zu leisten sind. Wenn ihr jetzt noch keine siebzig Jahre alt seid, gilt das Gleiche in Bezug aufs Vermögen. Im Zusammenhang mit dem Einkommen ist hier zu sagen, dass, wenn ihr weniger als eintausendachthundertelf Euro als Single beziehungsweise zweitausendsechshundertunddreißig Euro als Paar, der Anspruch nicht gefährdet und nicht eingeschränkt ist.

Speaker 1:

Das waren jetzt soweit erst mal die wichtigsten Informationen zum System. Klar, es gibt noch viele, viele Detailfragen, die an einzelnen Umständen hängen oder die einzelnen Leistungen betreffen. Ich hab euch zu all den genannten Dingen wie immer alle Quellen mit in die Shownotes gepackt, sodass ihr da noch mal nachlesen könnt und vielleicht eure Fragen durch entsprechende Weiterverlinkungen auch beantwortet bekommt. Sollte es jedoch grobe Unklarheiten geben, stehe ich euch natürlich wie immer bei Fragen gerne zur Verfügung. Abschließend möchte nun mit einem kleinen Fazit zum irischen Gesundheitssystem.

Speaker 1:

Und da sind mir ein paar Dinge aufgefallen, die richtig gut laufen, aber natürlich auch 'n paar Baustellen, wo man definitiv nachbessern kann und meiner Meinung nach auch dringen sollte. Ich fang einfach mal mit dem Positiven an. Also was? Und das ist der Punkt, den wir jetzt zuletzt besprochen hatten. Ganz offensichtlich ins Auge fällt ist, dass es, wenn ihr jetzt in der sozialen Schieflage seid oder 'n schwieriges Einkommensverhältnis habt, Genauso wie wenn ihr eure Lebensleistung in Bezug auf den Beitrag zum Staat vollbracht habt und im wohlverdienten Ruhestand seid, habt ihr hier eine ganze Menge an zusätzlichen Unterstützungsmöglichkeiten, die euch insbesondere auf der Kostenseite doch merklich entlasten können.

Speaker 1:

Das nächste Positive ist, dass Irland eines der Länder ist, die ganz oben stehen, wenn's die medizinische Innovation geht. Also das, was da in entsprechenden Forschungszentren an medizinischen Hochschulen und so weiter und so fort vonstattengeht und ja, die Krankheiten unter die Lupe nimmt, genauso wie die Behandlungsmöglichkeiten, ist definitiv erste Klasse und wird mit Sicherheit früher oder später auch dem Patienten zugutekommen. Ich weiß, das ist jetzt 'n Punkt, der bislang ein bisschen unten reingefallen ist. Aber alles, was jetzt so die medizinische Bildung und so weiter betrifft, ist jetzt was, was für den Patienten erst mal 'n sekundäres Thema ist. Und die Episode nicht zu sehr aus dem Ruder laufen zu lassen, wäre das vielleicht was, was für einen Follow-up für die Zukunft noch mal interessant wäre.

Speaker 1:

Bei privater Vorsorge, also insbesondere entsprechenden Versicherungsschutz, sei es durch euch aus eigener Tasche, sei es durch einen Arbeitgeber, der entsprechenden Versicherungsschutz zur Verfügung stellt, Was viele gute Arbeitgeber gerade auch im Techsegment wirklich tun, ist die Versorgung definitiv dadurch, dass die privaten Einrichtungen noch mal zugänglicher sind, weil eben auch erschwinglicher definitiv sehr, sehr gut und auch wirklich schnell zu erreichen. Ein Punkt, der mir auch als positiv in ins Auge gefallen ist, ist, dass das System im Gesamten doch recht transparent und verständlich ist. Also im es lässt sich relativ gut und knapp zusammenfassen, man muss sich da nicht in die einzelnen Themen Klar, wenn's jetzt individuelle Behandlungsansätze und so weiter geht, ist es wieder 'n separates Thema, aber alles, was die generelle Versorgung betrifft und was mit dranhängt, ist definitiv schnell und einfach nachzuvollziehen und demzufolge ja auch der Zugang recht niedrigschwellig. Also meiner Meinung nach war's was wirklich positiv hervorzuheben ist. Damit drehen wir die Medaille einmal und schauen uns die Dinge einmal an, die negativ ins Auge stechen.

Speaker 1:

Und da find ich, steht ganz vorne mit dabei die Dichte an Krankenhäusern und Praxen sowie an medizinischem Personal, was allesamt für Industrieländer eigentlich eher unterdurchschnittlich ist. Wenn wir mal ganz ehrlich sind, was sich daraus ergibt, ist, dass, wie ich vorhin schon mal angesprochen hatte, die Wartezeiten gerade im öffentlichen Gesundheitswesen doch oft sehr lang, manchmal leider zu lang sind, so wie das durch den ungünstigen Personalschlüssel, der sich aus der angespannten Personaldecke ergibt, oft relativ wenig Zeit für eine ausführliche und entsprechend gute Behandlung besteht. Also da ist wirklich dringendster Handlungsbedarf gegeben. Und gerade wenn wir uns so den ländlichen Raum anschauen, ist die Versorgungslage oft nicht so flächendeckend. Klar, man hat in quasi jedem Ort in irgend 'ner Form eine Hausarztpraxis, Aber alles, was jetzt spezifischere Versorgungen angeht, kann die Entfernung und die Erreichbarkeit von entsprechenden Versorgungszentren doch reichlich lang machen und damit die Erreichbarkeit und Verfügbarkeit oft leider etwas infrage stellen.

Speaker 1:

Was dafür ursächlich ist, ist, wir haben's im internationalen Vergleich schon mal gesehen zum ganz wesentlichen Teil, dass das öffentliche Gesundheitswesen in Irland leider relativ stark unterfinanziert ist, was eben zu diesen Problemen führt, wie eben den ungünstigen Material- und Personalschlüssel führt aber auch in der Folge dazu, dass sich das Problem immer schwerer beheben lässt, weil das qualifizierte Personal für bessere Gehalts- und Arbeitsbedingungen früher oder später häufig ins Ausland abwandert und da besonders häufig dann nach Australien oder Kanada und den Mangel an Ärzten und Pflegepersonal weiter verschärft. Ob es sich hier ein Problem handelt, das langfristig durch Zuwanderung von Medical Professionals zu beheben ist, damit in jedem Fall in Zweifel zu ziehen. Also hier muss wirklich dringend mit einer Geldspritze und weiteren Maßnahmen absolut Abhilfe geschaffen werden, bevor er das Land endgültig in eine Gesundheitskrise abdriftet. Der Punkt, den ich zu guter Letzt nennen will, hatten wir umgekehrt vorhin schon. Und es ist einfach der, dass grade wenn man jetzt langwieriger oder öfter im System zugange Eigenbeteiligung sehr, sehr kostspielig werden kann.

Speaker 1:

So ich schau jetzt nur mal in Richtung chronischer Erkrankungen oder Ähnliches. Und gerade wenn man jetzt nicht einen Anspruch auf eine Medical- oder GP Card hat oder keinen entsprechenden Versicherungsschutz, kann's da natürlich früher oder später eng werden. Das heißt auch im Umkehrschluss, wenn man jetzt entsprechende Erkrankungen hat und eine Auswanderung noch vor sich hat, lohnt es sich da in jedem Fall mal genauer hinzuschauen und wirklich noch mal nachzurechnen, inwieweit das allein schon aus dem Kostenpunkt heraus am Ende des Tages darstellbar ist, dass man da zu seiner notwendigen Versorgung kommt. Mit all diesen einzelnen Punkten komme ich jetzt noch mal zu einem endgültigen Fazit. Und es ist zu sagen, während das Gesundheitssystem nicht so schlecht ist, wie es oft gemacht wird und es auch wirklich gute Möglichkeiten und gute Ansätze gibt, sind die Probleme am Ende des Tages absolut offensichtlich.

Speaker 1:

Also es grade die Finanzierungs- und Personallage macht mir da schon teilweise echt Sorgen. Also es ist ein im Ansatz gutes System, das doch leider gerade auch durch den starken Bevölkerungszuwachs in den letzten zehn, fünfzehn Jahren an seine Grenzen kommt. Also da bleibt zu hoffen, dass wirklich dringend Abhilfe geschaffen wird. Also 'n System, das seine Zweck tut, das aber natürlich auch auf die eigene Person persönliche Lage abgewogen werden muss, ob man denn damit zu Rande kommt. Also wenn ich jetzt alle Pro- und Kontrapunkte zu Rate ziehen muss und das Gesundheitssystem im Gesamten bewerten muss, komme ich damit mit viel gutem Willen leider maximal auf eine sechs von zehn.

Speaker 1:

Also es gibt definitiv Länder, die haben da die Nase deutlich weiter vorn. Auf der anderen Seite natürlich aber auch eine Menge an Ländern, wo's deutlich schlechter läuft. Also wenn ihr jung, gesund und so weiter und so fort seid, lasst euch auf keinen Fall davon abhalten. In allen anderen Fällen schaut's euch an, wie es euren Bedürfnissen gerecht wird und bezieht's in jedem Fall in weitere Auswanderungspläne mit ein. So, das war jetzt im wahrsten Sinne des Wortes das Wort zum Sonntag.

Speaker 1:

Ich bin so weit mit meinem Teil fertig. Wie immer, wenn irgendwas ist, gerne auf mich zukommen. Ansonsten hoffe ich, dass wir uns bald wieder hören. Eine weitere Folge ist bereits nebenbei in Arbeit und wir schauen uns demnächst neues Thema an. Ich freu mich auf euch.

Speaker 1:

Damit wären wir auch schon wieder am Ende einer Folge Avivant Traded in Island angelangt. Ich hoffe, diese Episode hat euch gefallen. Wenn ja, lasst bitte auf den Streamingdienst, über den ihr den Podcast hört, eine positive Bewertung da und abonniert den Kanal. Erzählt auch gern anderen Irlandbegeisterten in eurem Umfeld von Aper Variance Travel in Island. Bei Fragen oder Anregungen könnt ihr mich gern jederzeit über die sozialen Netzwerke oder per E-Mail kontaktieren oder auch gern über das Kontaktformular auf der auch gern über das Kontakt von Oola auf der Website.

Speaker 1:

Lasst's euch gut gehen, bleibt gesund und wir hören oder sehen uns bald auf der Grünen Insel oder Bayer Bearle's Chant it in Island. Bis dahin, schau, servus und auf Wiedersehen, Sagt euer Bayer auf der Grünen Inseln.