Born & Kepler

In dieser Episode sprechen Andreas Deptolla und Barbara Mehner über die Herausforderungen und Chancen im Bereich Entrepreneurship und Start-up-Inkubation. Barbara teilt ihre Erfahrungen aus der Arbeit mit Xpreneurs und diskutiert die Bedeutung von Kommerzialisierungsstrategien, Mentoring und der Förderung von Frauen in der Gründerszene. Sie beleuchtet auch die Rolle von Deep Tech und die Notwendigkeit, bürokratische Hürden abzubauen, um den europäischen Start-up-Markt zu stärken.

What is Born & Kepler?

Born & Kepler is named after the mathematician and scientists Max Born and Johannes Kepler. This bilingual podcast, offered in both German and English, dives into the expansive world of Artificial Intelligence (AI), exploring its foundations, evolving technology trends, academic search, and its impact on businesses and society.

Born & Kepler will feature a diverse lineup of experts from academia, venture capital, private equity, journalism, entrepreneurship, CTOs, and policymakers. Each guest offers unique insights into how AI is reshaping their sectors and what we might expect in the future.

Our goal is to provide a deep understanding of the core principles and breakthroughs in AI, enabling you to stay updated with the latest advancements in AI technologies and how they are transforming industries. During our episodes, we will explore how AI is influencing business strategies, optimizing operations, and driving innovation. We will also explore the ethical, social, and regulatory aspects of AI in everyday life.

Andreas Deptolla (00:03.919)
Barbara, herzlich willkommen. Ich freue mich, dass du dir heute Zeit genommen hast.

Barbara (00:07.918)
Danke Andreas für die Einladung, ich freue mich heute hier zu sein.

Andreas Deptolla (00:11.397)
Es gibt viele Themen. Ich würde gerne einsteigen direkt, ja, Psychologie zu DIGTAP Incubator. Ja, also quasi dein, dein Hintergrund. Erzähl doch mal, wo du herkommst, akademisch und was du heute aktuell machst.

Barbara (00:26.798)
Ja klar, gerne. wie du schon sagst, ich habe mit Psychologie gestartet, habe dann Bachelor und Master gemacht und habe mir auch so die verschiedensten klassischen Bereiche, sage ich mal, Psychologie angeschaut. Therapie wusste ich relativ schnell, dass das nicht meine Richtung ist und habe mir auch HR, User Experience und alles drum herum angeschaut, war auch mal in so einem HR-Digitalisierung-Scale ab.

während des Studiums und habe auch als Selbstständige in dem Bereich einiges gemacht, also Training, Coaching, Führungskräfte, Entwicklung, Innovationsberatung und bin dann nach dem Master eher zufällig auf eine richtig coole Stelle in Wien gestoßen. Ich eigentlich in München und hatte München studiert, wollte aber auch bewusst mal raus und hatte dann gesehen, okay, in Wien gibt es eine coole Promotionsstelle im Bereich Entrepreneurship, Innovation in BWL und das war verknüpft mit so einem EU-Präsident.

Andreas Deptolla (01:10.151)
Mhm.

Barbara (01:22.574)
über ein Marie Curie Fellowship, was mit 17 PhDs war. Fokus war für das CERN als Auftraggeber, die ja viele coole Technologien entwickeln, aber noch nicht so stark kommerzialisieren. Und da haben sie natürlich auch wieder eine BWLerin gebraucht, die sich dann anguckt, wie kann man diese coolen Technologien auch noch mal in den Markt bringen, wo ja auch viel Geld reinfließt. Idealerweise fließt da irgendwann auch wieder was zurück. Und das war meine Rolle.

Kommerzialisierungsstrategien und aber auch die Physiker, Elektrotechniker, PhDs in dem Projekt für Entrepreneurship sensibilisieren und so ein bisschen in diese Richtung pushen, begeistern und parallel habe ich eben meinen PhD gemacht, auch im Bereich Entrepreneurship unterrichtet und eben auch weiter diese selbstständigen Themen weitergeführt und Innovationsprojekte auch für Corporates betreut. Und so bin ich in diese ganze Start-up-Welt reingekommen. Wir hatten auch ein

Pre-Incubation Programm für Wissenschaftler bei uns, was ich mitgemanagt habe. Und so habe ich dann auch gemerkt, dass es genau das, was ich machen will, mit Wissenschaftlern, Wissenschaftlerinnen arbeiten und die so sanft in die Wirtschaftswelt überführen, dass eben diese ganzen coolen Ideen auch in die Anwendung kommen und insgesamt dadurch natürlich einen viel größeren Impact schaffen können. Und als ich dann in Wien irgendwann fertig war,

habe ich gemerkt, ich will auf jeden Fall in diesem Startup-Bereich bleiben, in diesem Tech-Transfer-Bereich bleiben. Und habe aber natürlich auch gemerkt, Österreich ist toll, ich habe Wien geliebt über alles. Aber natürlich ist dann der Startup-Bereich auch relativ, also man ist schnell drin, was super ist, man ist super vernetzt. Aber nach viereinhalb Jahren merkt man auch natürlich, ist es auch ein bisschen begrenzt. ich, nachdem ich aus München gekommen bin, wollte ich auch gerne wieder zurück.

Andreas Deptolla (03:05.095)
Mmh, mhm.

Andreas Deptolla (03:10.823)
Mhm.

Barbara (03:16.786)
Dann bei Unternehmertum natürlich die Adresse, die man als erstes auf dem Schirm hat. So bin ich dann schon vor fast fünf Jahren zu Xpreneurs gekommen. Damals als Venture Consultant und jetzt eben als Managing Partnerin. bin darauf schon relativ lange bei Unternehmertum, hat sich auch viel getan in der Zeit und macht aber weiterhin wahnsinnig viel Spaß, weil man direkt sieht, dass was man tut, entwickelt sich zu riesengroßen Unternehmen, die wirklich Impact schaffen.

Andreas Deptolla (03:46.824)
Ja, ich glaube, Thema Psychologie geht ja auch durch die Start-ups durch. Oft ist es ja so, dass das Unternehmen nicht funktioniert, weil es irgendwelche Probleme mit den Gründern gibt. Da gibt es sicherlich dann auch einfach gute Ansätze, wie man, sage ich mal, die Leute vernünftig miteinander zusammenbringt. Du hast ja gesagt, ... ihr habt viel Impact jetzt schon gemacht. Erzähl doch einfach mal vom Programm her.

Wie viele Unternehmen sind schon durchgegangen? Was sind so paar Zahlen, die du vielleicht auch mit uns teilen kannst?

Barbara (04:23.822)
Sehr gerne. Wir haben gerade Bewerbungsphase, wieder für den neuen Start. Das heißt, ich habe die Zahlen sehr gut im Kopf. Wir haben in unserem Xpreneurs, vielleicht auch noch mal zum Hintergrund, wir sind ein Dach als Inkubator für Xpreneurs, Core Brand, unser eigenes Programm, was zweimal im Jahr läuft mit jeweils einem Badge mit so 20, 25 Teams. Und dann haben wir aber auch noch ein paar White Label Programme, die wir für Partner.

Andreas Deptolla (04:28.487)
Nö.

Barbara (04:53.77)
ausführen. Und in dem Xpreneurs Programm Kern haben wir jetzt 312 Startups unterstützt seit 2017 und wir haben aber drüber hinaus auch in den Partnerprogrammen einige Teams unterstützt. Das ist zum Beispiel unser ScaleUp Accelerator, den wir für die European Space Agency im letzten Jahr aufgebaut haben, wo wir also etwas späterphasige Teams schon begleiten. Das ist ein Programm für EIT Food, der Accelerator, den wir für den Dachraum seit

glaube sieben Jahren jetzt auch schon begleiten und so haben wir insgesamt 600 Teams jetzt oder über 600 Teams begleitet und davon sind jetzt, also insgesamt haben wir jetzt 2,2 Milliarden Euro Funding, die jetzt unsere Teams aus dem X-Programm eingesammelt haben, also auch da schon einiges was reingeflossen ist und wir hatten jetzt 22 Exits, glaube der prominenteste war damals an Meta.

Andreas Deptolla (05:37.607)
Mhm.

Barbara (05:51.95)
was natürlich immer super ist. Und wir haben jetzt einfach auch nochmal geguckt, wie viele Teams kriegen überhaupt Funding. Das sind so 60 Prozent der Teams, die VC Investments bekommen. Also auch da fast zwei Drittel, das ist schon gut. Und wir haben aktuell im Expreneursprogramm eine Überlebensrate von 84 Prozent. Da sind natürlich auch so ein paar dabei, die dümpeln vielleicht so dahin, sag ich jetzt mal.

Andreas Deptolla (06:18.088)
Ja, hm.

Barbara (06:19.022)
Aber man sieht schon, dass dieser lange Funnel, den wir durch Unternehmertum haben, dass wir eben auch im Längsschnitt sehen, die Teams haben an der Turm gestartet, da wurden sie schon mal evaluiert, wir kriegen da die Expertise von den Kollegen rein. Die sind durch einen Pre-Incubator vor uns gelaufen. Und dann können wir an unserem Punkt schon mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit sagen, lohnt sich das, diese Teams zu unterstützen, sind die wirklich stark, gibt es da noch große Risiken?

Andreas Deptolla (06:21.767)
Ahem.

Barbara (06:46.834)
Und so schaffen wir es dann auch wirklich eine relativ außergewöhnliche Überlebensrate zu schaffen.

Andreas Deptolla (06:52.483)
Wenn man sich die Zahlen anschaut, am Anfang, sagst, es gibt 20, 25 Unternehmen, die einem Batch drin sind. Wie viele Bewerbungen bekommt ihr denn dann dafür? Wie hoch sind die Chancen, da reinzukommen letztendlich? Muss ein Unternehmen eine Verbindung zum Tum haben? Oder was sind die Kriterien, er sagt, das sind die ein, zwei Sachen, da muss es passen.

Barbara (07:14.638)
Also wir haben üblicherweise so eine Aufnahmerate von 10 Prozent maximal. Das heißt wir kriegen schon zehnmal so viele Bewerbungen wie wir Plätze haben und es muss keinerlei Verbindung zu TUM bestehen. Da sind wir komplett losgelöst. Wir haben natürlich einen wahnsinnig starken Funnel aus der TUM. Also man sieht jetzt auch wieder

Andreas Deptolla (07:21.063)
Mhm.

Andreas Deptolla (07:24.807)
Mhm.

Barbara (07:37.518)
wie TUM war Platz Nummer eins in Deutschland bei den Unis und 22 weltweit kam gerade ein Rating wieder letzte Woche. Das ist natürlich klasse und entsprechend kommen da viele Teams raus und wir sind natürlich auch näher dran, so dass wir gerade die frühphasigen Teams, die entstehen, auch früh erkennen können und die uns eher auf dem Schirm haben. Aber wir haben auch eigentlich in jedem Batch ein paar Teams aus der ETH, RWTH,

Stuttgart hatten auch Hamburger Teams und auch klassisch immer so ein, zwei Wiener Teams. Ich weiß nicht, die, ob ich da einfach noch ein gutes Netzwerk habe oder aber auch Osteuropa hatten wir zum Beispiel ein paar Teams, wo die Ökosysteme vielleicht noch nicht ganz so stark sind, hatten aber auch UK Teams für bestimmte Bereiche. Also wir sind da ganz offen. Wir sagen nur, die Teams müssen auch mindestens dreimal während des Badges

Andreas Deptolla (08:10.087)
Ob es noch vom Netz her, genau.

Barbara (08:29.814)
unsere Netzwerke, Events, die für sie ja auch wichtig sind, nach München kommen. Also so ein gewisses Commitment müssen sie reingeben, dann ist für uns aber auch vollkommen egal, wo sie herkommen. Und ansonsten Kriterien sind für uns am allerwichtigsten, dass es natürlich wirklich innovativ ist. Es muss was Neues sein, es muss Tech sein, es muss jetzt nicht immer Deep Tech sein, High Tech würde ich jetzt mal sagen.

Und was für uns auch noch sehr wichtig ist, ist das Team. in der Phase steht und fällt alles mit dem Team. Ideen gibt es viele, das glauben Gründerinnen Gründer immer nicht, wenn sie sagen, ich kann keinem was erzählen über meine Idee. Aber da gibt es noch mal viele. Aber das Gründungsteam entscheidet letztendlich darüber, ob eine Idee wirklich funktioniert und ein großes Unternehmen wird oder nicht. Das heißt, das schauen wir uns gut an. Und da ist ein hartes Kriterium für uns, keine Einzelgründungen.

Also ich sage nicht, dass es nicht funktionieren kann, aber wir sagen, die Wahrscheinlichkeit ist relativ gering und nachdem wir begrenzte Plätze haben, setzen wir dann lieber auf die, wo wir glauben, die können realistischerweise mit ihrem Team gleichzeitig fundraisen, Kunden akquirieren, bei uns im Programm was mitnehmen, Produkt entwickeln. Also das ist so eins unserer wenigen harten Kriterien.

Andreas Deptolla (09:48.871)
Also es wurde ein Interpreneur, Person, die das Ganze alleine hochziehen würde.

Barbara (09:54.606)
Genau, das nehmen wir tatsächlich nicht auf. Das müssen wir natürlich auch konstant evaluieren. Jetzt mit den Entwicklungen im AI-Bereich kann es gut sein, dass es durchaus wieder relevanter wird. Bei den Deep-Tech-Hardware-Themen ist es weiterhin unrealistisch, aber das schauen wir uns natürlich immer wieder an. Und sonst gucken wir vor allem, braucht dieses Team gerade das, was wir ihnen anbieten können, von der Phase her?

Andreas Deptolla (09:57.742)
Ja.

Barbara (10:21.878)
weil wir haben nicht so ein hartes Kriterium, irgendwie TAL, wir sagen drei bis fünf, aber das ist uns kein hartes Kriterium, sondern eher müssen die gerade eine Runde raisen und müssen die gerade B2B Sales pushen und Kunden gewinnen und dann sind sie bei uns richtig, weil das unser Kernfokus ist. Alles drum herum gibt es auch, aber das sollten sie brauchen, dann können wir noch helfen.

Andreas Deptolla (10:32.164)
Hmm.

Andreas Deptolla (10:44.481)
Ich finde auch immer ganz spannend über diese Ausschlusskriterien einfach zu sprechen. Ihr grenzt ja klar ab und warum. Ich höre auch immer wieder dieses Thema, dass VCs oder Angels nicht investieren, wenn es irgendwie Paare sind. Weil man sagt, dann kommen die Probleme von der Beziehung irgendwie in die Firma und umgekehrt. Was ist da die Erfahrung?

Barbara (11:08.966)
Es ist ein spannendes Thema, ein wichtiges. Das stimmt, wie Sie es sehen, als Red Flag. Heißt aber nicht, dass es nicht funktionieren kann. Wir haben ein paar tolle Startups, wo wir auch am Anfang skeptisch waren. Wo das aber tatsächlich sehr gut funktioniert. So Augmented Industries ist ein cooles Startup, was im Bereich hier Shopfloor, Workforce, Education, Enablement,

Andreas Deptolla (11:24.455)
Mhm.

Barbara (11:39.454)
unterwegs ist und das ist ein Paar, die ist glaube ich auch geheiratet und da läuft das super und die sind aber natürlich auch von der Persönlichkeit irgendwie ausgeglichen, gehen da sehr gut ran, haben das von Anfang an so gemeinsam aufgebaut. Aber es ist natürlich ein zusätzlicher Schritt, wenn man sieht, ist ein Paar, dann fragt man da genauer rein, achtet natürlich auch mehr auf die Dynamiken. Aber wir hatten durchaus einige erfolgreiche Startups, wo Paare

Andreas Deptolla (11:43.783)
Mhm.

Andreas Deptolla (11:49.127)
muss passen.

Barbara (12:08.718)
und Ehepaare drin waren. Auch Brüder, Geschwister haben wir regelmäßig. Aber Risikofaktor, der dann noch mal zu einer genaueren Prüfung führt. Aber kein Ausschluss.

Andreas Deptolla (12:21.351)
Dann würde ich noch mal gerne auf den Punkt zurückgehen, die Zahlen. Du hattest ja gesagt, das war glaube ich 2,2 Milliarden Funding insgesamt. Ich gehe mir davon aus, dass es dann für alle Firmen zusammen aggagiert über die verschiedenen Runden. Vielleicht kannst du noch mal irgendwie einen Blick geben, ist das sehr stark, sage ich mal.

dass so fünf bis zehn Unternehmen da den Bärenanteil bekommen haben oder wie verteilt sich das Ganze? Und du hast glaube ich gesagt, 60 Prozent der Start-ups oder der Firmen, die bei euch durchgehen, bekommen Funding. Wie sieht das dann in der Regel aus? Sind das Angel-Runden? Ist das schon VC? Wie bewertet ihr das?

Barbara (13:05.646)
Also, das ist schon sehr guter Hinweis, du hast völlig recht. Der Großteil dieser Runden wird von, ich glaube, wir es letztes gesehen, der Großteil von 15 Unternehmen bei uns zustande kommt. Das ist bei uns immer eine ESA Aerospace, unser prominentestes Alumni-Team. Das ist bei uns aktuell Proxima Fusion natürlich, die gerade eine Wahnsinnsrunde, die größte Fusion-Runde in Europa, glaube ich, gerastet haben mit 130 Millionen.

Andreas Deptolla (13:17.607)
Hmm.

Barbara (13:34.99)
Es sind ein paar Teams und deswegen können wir zum Beispiel auch nicht sagen, wir stehen jetzt im Juni bei so und so viel, das ist gut oder schlecht, weil dann müssen wir erst gucken, welche von unseren Kandidaten wird dieses Jahr noch eine größere Runde machen, wirklich zu sehen, erreichen wir da auch unsere Wunschvorstellungen pro Jahr. Und bei den anderen Teams, die meisten bei uns gehen schon auf VC-Runden.

Manche kommen bei uns auch schon rein mit den ersten Business Angel Investments und im Deep Tech Bereich kommt man mit Business Angel Runden natürlich auch nur begrenzt weit. Deswegen sind schon die meisten, dann so ein, zwei Millionen Pre-Seed-Ziehtrunde raisen.

Der Löwenanteil wird immer durch den Park gebracht, wie es ja auch in jedem VC Portfolio ist.

Andreas Deptolla (14:29.223)
Mmh.

Das wäre jetzt auch so meine nächste Frage. Im typischen Portfolio hast du irgendwie 100 Unternehmen und davon machen irgendwie 2, 3, 4 irgendwie den Bärenanteil auch letztendlich von der Value Creation aus. Seht ihr das auch bei euch? das ein ähnliches Pattern?

Barbara (14:50.89)
Ja, das ist bei uns ein ähnliches Pattern, absolut.

Andreas Deptolla (14:54.983)
Und wenn ich dann nochmal als Gründer überlege, einen Accelerator grundsätzlich zu machen, was bekomme ich denn damit? was sind die Sachen, ich sage, okay, da könnt ihr wirklich dem Team auch nochmal helfen in der Phase.

Barbara (15:14.142)
Das ist sehr, also das schwankt sehr tatsächlich und deswegen sind wir auch auf dieser Accelerator Stage. Geht es eigentlich schon weg von diesem klassischen, ihr habt hier irgendwie ein Curriculum, ihr schaut euch diese Sessions an und danach seid ihr ein Stück weiter. Das spielt es bei uns eigentlich auch schon nicht mehr, sondern wir gucken uns am Anfang mit jedem der Teams an, was braucht ihr eigentlich gerade, was sind die drei kritischen Meilensteine, die ihr in den nächsten sechs Monaten erreichen müsst.

Andreas Deptolla (15:28.45)
Mhm.

Barbara (15:43.016)
und was kriegt ihr dafür von uns, die zu erreichen. Dann erstellen wir sehr individualisiert ein paar Sessions oder Experten-Sessions noch mal zusammen, die sie mitmachen sollten, weil wir wissen, die machen das Sinn. Aber auch noch mal zu welchen, was ist euer Fundraising-Ziel, welche BCs wollt ihr da ansprechen, wo connecten wir euch, welche Angels braucht ihr vielleicht auch noch mal, wo connecten wir euch da schon mal mit Leuten.

Welche Mentoren, Mentorinnen haben wir im Netzwerk? Das ist bei uns auch so bisschen der USP, unser Mentorenpool mit 250 plus wirklich top Experten, Expertinnen, dass wir die da zu jeder Herausforderung noch mal mit der richtigen Person connecten, die gerade auch noch mal so strategisch einfach diesen Weitblick reinbringt, weil das sind ja oft doch noch sehr junge Teams und so dieses Wie sieht auch mal irgendwann ein Exit-Szenario zum Beispiel aus und wie könnt ihr mit der Regulatorik umgehen, all solche Themen.

Das decken wir dann auch nochmal, gerade auch industriespezifisch über Ventoren ab, weil wir haben ja alle Industrien, unser Team kann nicht alles abdecken. Da setzen wir eben auf die Mentoren und dann gucken wir uns auch nochmal an, wie sieht es mit dem Sales-Thema aus? Was habt ihr da für ideale Kunden? Was haben wir da auch bei Unternehmertum im Netzwerk mit unseren 350 Corporate-Projekten pro Jahr? Wo können wir euch da auch nochmal gut eine Brücke bauen?

und nicht nur zeigen, wie man Sales besser macht, sondern auch konkret mit Kunden in Kontakt bringen und idealerweise die ersten Piloten und zahlenden Kunden anstoßen. Und dann haben wir nochmal, gerade auch für die noch späterphasigen Teams, sehr wichtiges Thema, so dieses ganze auch nochmal Policymakerzugang und auch da so diese Rahmenbedingungen für Start-ups und Scale-ups schaffen, auch da mit den richtigen Leuten ins Gespräch kommen.

und natürlich auch noch mal einfach die Sichtbarkeit und die Bühne an den richtigen Orten.

Andreas Deptolla (17:35.991)
Gibt es denn für euch als Accelerator einen Nordstar, wo ihr sagt, wir uns Ideen oder tauschen aus oder irgendwie, Techstars und Y Combinator in USA, ich die machen jetzt auch Europa-Projekte, wo ihr sagt, sind irgendwie wirklich irgendwelche tollen Programme, wo wir zu aufschauen.

Barbara (17:58.447)
Also Y Combinator schaut sich natürlich jeder an, das ist klar. Und das schauen wir uns auch sehr genau an, was die machen, wo sich Sinn entwickelt. Und haben aber natürlich auch einen entscheidenden Unterschied, dass wir im Deep-Tech-Bereich unterwegs sind. Und das ist einfach anders. Und die Bedürfnisse der Teams sind anders. Also wir würden jetzt nicht sagen, wir wollen eine 1 zu 1 Kopie von Y Combinator sein, weil wir auch ganz anderes Modell haben. Wir sind nicht im Grunde ein VC mit nochmal extra Support.

sondern wir sind ein Non-Profit-Bereich Inkubator. Was wir uns aber auch... Also grundsätzlich schauen wir uns alles an, weil ich glaube, wir können alle voneinander lernen und es macht keinen Sinn, das Rad jedes Mal wieder neu zu erfinden. Und jeder macht bestimmte Sachen gut. Wir haben auch letztens mal wieder einen Benchmarking gemacht und gesehen, Station F ist auch mit diesen Corporate Connects zum Beispiel einfach super stark, weil die die Leute alle bei sich vor Ort sitzen haben. Andere sind dann wieder vielleicht im VC-Netzwerk einfach nochmal besonders stark.

Andreas Deptolla (18:46.023)
Hm.

Barbara (18:56.722)
Station F hat zum Beispiel auch diesen großen Hub und Campus, der sehr gut ankommt. Also die sind in Europa einfach top und gucken uns regelmäßig an. Wir haben aber als Unternehmertum auch in den letzten zwei Jahren noch mal speziell ein Netzwerk gestartet, nennt sich Rise Europe, wo wir mit allen Top-Hubs in Europa vernetzt sind, sehr regelmäßig austauschen. Nicht nur was können wir voneinander lernen, sondern wie können wir

gemeinsam noch mal das Netzwerk über Europa hinweg stärken, uns die Bälle auch zuspielen. Und wenn ein Start-up eben zum Beispiel nach Frankreich muss, wer kann die da auch schnell onboarden und unterstützen? Auch mit der DTU tauschen wir uns zum Beispiel sehr viel aus und haben einige gemeinsame Programme. Ich würde sagen, wir sind da sehr gut vernetzt und der Austausch ist für uns alle das Allerwichtigste.

Andreas Deptolla (19:47.804)
Du sagtest gerade, Abgrenzung zu By Combinator ist, dass ihr speziell jetzt auf diese DTEP-Themen geht. Wie wird das denn definiert? Also, wenn wir das mal Beispiel machen, wenn ich jetzt sage, ich will irgendwie einen AI-Startup machen im Bereich Voice. Ich will irgendwie schauen, dass ich irgendwie Telefonanbieter mache für Vertical, irgendwie Arztpraxen oder so, diese typischen Cases.

Würdet ihr sagen, ist nur Application Layer, ihr benutzt andere Technologie, deshalb ist es nicht interessant? Oder sagt ihr, nein, ist schon irgendwie, wo würdet ihr, sag ich, einen Schnitt machen?

Barbara (20:30.73)
Wir haben da für uns keine strikte Definition, weil ich auch glaube, es hilft einem wenig. Was wir als Deep Tech-Szene sind Sachen, wir machen es eher an den Ressourcen fest. Ist das was, wo man wirklich jahrelange, tiefe Forschung und Entwicklung braucht? Wie es jetzt zum Beispiel Proxima Fusion ist. Ist das was, wo man auch sehr viel Geld braucht, dann die Produkte zu entwickeln?

oder nicht. Es gibt natürlich auch AI-Themen im Deep-Tech-Bereich, die jetzt so, wir hatten ein Database-Team, was schon wirklich sehr komplexe Algorithmen hatte, wo auch mehrere PhD-Arbeiten drin steckten, dann ist das auch Deep-Tech. Aber klassischerweise denken wir dann oft an Hardware und wirklich lange Forschungs- und Entwicklungszyklen und sehr viel Geld. Aber es ist für uns also auch Quantenthemen, würden wir unter Deep-Tech üblicherweise sehen.

Aber es ist für uns keine harte Abgrenzung. Deswegen sagen wir auch meistens so High-Tech, Deep-Tech. Aber wir sind bei Hardware einfach, jetzt würde ich mal sagen, deutlich stärker und machen das auch mehr, als jetzt MyCombinator machen würde. Weil die ja doch darauf aus sind, dass da nach wenigen Monaten Fundraising-Erfolg da sein kann. Und das schafft man einfach mit den meisten Hardware-Deep-Tech-Themen nicht. Und dann sind die bei uns vielleicht auch besser aufgehoben, weil sie da eher dann Support in den Gegenden kriegen und man auch

die Investoren bei uns auch ein Verständnis dafür haben, was bedeutet eigentlich Hardware und Deep Tech und was braucht man da auch für einen Atem.

Andreas Deptolla (22:03.243)
ist natürlich dann nochmal ein ganz anderer Ansatz, ein anderes Modell letztendlich als jetzt einen Y Combinator, die wahrscheinlich auch viel schneller dann auf irgendwelche Umsatzzahlen und so dann letztendlich fokussiert sind.

Barbara (22:16.558)
Ja, absolut. Und es gibt auch Teams, wir sagen, du bei uns nicht so gut aufgehoben, weil komm, wenn ja, da würde ich dir eher empfehlen, macht vielleicht einfach mehr Sinn. Also es gibt, das ist auch das Schöne. Jeder Accelerator hat so bisschen seine Stärken. Die meisten Teams machen ja auch nicht nur einen, sondern viele. Und das ist auch gut so, weil die sollen jeden Support mitnehmen, den sie kriegen können, solange sie dort nicht nur sitzen und an Events teilnehmen, sondern tatsächlich jedes Mal konkret wissen, was sie weiterentwickeln und das auch schaffen.

Andreas Deptolla (22:22.375)
Mhm.

Andreas Deptolla (22:34.503)
Hm.

Barbara (22:46.282)
Da hat jeder noch mal seinen Push, den er mitgeben kann.

Andreas Deptolla (22:51.043)
Jetzt ist es ja so, also ich kenne aus den USA diese ganzen Modelle eigentlich so, dass man an einem Accelerator teilnimmt und ähnlich wie du sagst, gibt dann irgendwelche Veranstaltungen, Netzwerke, hat unheimlich viel mit, aber typischerweise bekommt der Accelerator ja dann immer einen Prozentsatz von dem Unternehmen. Das ist ja, wenn ich es richtig verstanden habe, bei euch nicht der Punkt der Fall.

Erzähl doch mal, warum habt ihr euch für das Modell entschieden und wie finanziert ihr euch denn dann? Weil das ist ja normalerweise wahrscheinlich für viele der anderen Accelerator dann letztendlich auch eine finanzielle Geschichte.

Barbara (23:29.958)
Ja, absolut. Und auch das ist eine Frage, die wir natürlich immer wieder diskutieren und die sehr gründlich überlegt sein muss. Also das Stichwort ist hier bei Unternehmertum Paradies für Gründende. So sehen wir uns und das ist unsere Maxime. Und da gehört natürlich auch dazu, dass wir jungen Teams, die erst mal Geld raisen müssen und noch gar nichts haben, auch noch nichts wegnehmen wollen. Auf der anderen Seite ist für uns

Andreas Deptolla (23:43.344)
Hm.

Barbara (23:57.422)
Das ist Allerwichtigste, dass wir die stärksten Teams im Programm haben. Das schafft man, indem man nicht sagt, wir nehmen euch direkt mal was weg und nur die Teams, die darauf angewiesen sind, gehen rein. Sondern ein Team hat jetzt erstmal keine Nachteile. Wir wollen da einfach lieber die Qualität der Start-ups hochhalten, als sagen, wir nehmen da ein paar Prozent.

Andreas Deptolla (24:07.623)
Mhm.

Barbara (24:21.038)
Man muss aber natürlich Unternehmertum auch als Gesamtsystem denken und wir haben ja mit UVC Partners einen Venture Capital Fonds, der natürlich auch investiert. Wir haben auch eine Pre-Seed-Initiative mit Funding for Innovators, die auch investieren und Grants vergeben. Also wir haben auch Funding Vehikel, wir trennen das aber bewusst, weil wir uns auch diese Unabhängigkeit da erhalten wollen. Und wir können damit natürlich auch nochmal mehr, ich sag mal, Risiko eingehen als jetzt ein klassischer VC.

weil wir eben nicht auf die Returns aus sind, sondern auch sagen können, wir unterstützen auch eben diese ganz langfristigen High-Risk-Deep-Tech-Themen, weil sonst müssten wir auch unser Portfolio deutlich anders aufstellen und könnten uns wahrscheinlich auch nicht erlauben, so viel Hardware-Teams zu nehmen. Es ist aber wichtig und wir brauchen die an unserem Standort. Aber es ist natürlich Fluch und Segen zugleich, weil das heißt, dass ich auch viel Zeit natürlich damit verbringe, unsere Finanzierung sicherzustellen.

Andreas Deptolla (25:17.773)
Ja und ich kann mir natürlich auch vorstellen, der andere Punkt ist natürlich auch für die Gründer letztendlich. Wenn ich jetzt vier Prozent, fünf Prozent, was jetzt die Zahlen sind, abgebe, das überlege ich mir natürlich dann auch. Und dann hast du vielleicht auch nochmal so ein bisschen so ein anderes Commitment einfach, zu sagen, okay, es gibt ja auch diese Psychologie, alles was so umsonst ist, welchen Wert gebe ich dem Thema.

Barbara (25:43.47)
Absolut.

Andreas Deptolla (25:44.263)
Von daher fand ich spannend, öffnet vielleicht den Funnel zu mehr Unternehmen. Auf der anderen Seite frage ich mich ein bisschen, ist das Commitment der Unternehmen das gleiche, als wenn ich ein bisschen was von meiner Equity abgebe?

Barbara (25:57.71)
Das ist eine gute Frage. Auch das haben wir uns natürlich gut überlegt. Sehen wir aber dadurch, dass es ein selektives Programm ist, wo wir wirklich nur 20 Teams aufnehmen und auch sehr klare Ziele mit denen setzen. Und wenn die nicht committed sind, dann behalten wir sie auch nicht im Programm, weil wir investieren viel Zeit und dann muss das auch Sinn machen. Also das ist das eine.

Andreas Deptolla (26:17.511)
Mhm, mhm.

Barbara (26:25.35)
Und das andere ist auch nochmal, die Teams gut fördern zu können, weiß ja auch, wie es bei einem Investor ist, dem erzählt man nicht immer alle Probleme direkt proaktiv, weil das natürlich auch schwierig für Follow-on-Funding ist und so weiter. Und das Verhältnis ist bisschen anderes. Wir wollen den Teams die Möglichkeit geben, dass sie wirklich alles was problematisch ist mit uns teilen, damit wir ihnen auch möglichst gut helfen können in dieser doch begrenzten Zeit.

Andreas Deptolla (26:36.135)
Klar.

Barbara (26:51.872)
Und das ist für uns auch noch ein wichtiger Faktor. Wir brauchen eben diese tatsächliche Neutralität und diese Offenheit der Teams, sie gut pushen zu können. Wir haben jetzt das fehlende Commitment bei unseren Teams tatsächlich noch nie als Problem gesehen, weil es selektiv ist und Sie auch wissen, Sie sind in einem Ökosystem. Wenn Sie sich hier nicht reinhängen und auch Ihre investierte Zeit nicht gut nutzen, feiert das einerseits weg, weil sich es auch rumspricht.

Andreas Deptolla (27:05.511)
Mhm.

Barbara (27:19.098)
Andererseits haben sie ihre Zeit verspendet. Die Zeit ist für Founder das Wertvollste. Jetzt noch mal wertvoller, als ob sie für ein Programm bezahlen. Das haben wir auch anderen Programmen getestet, z.B. in unseren Partnerprogrammen, wo die Teams einen gewissen Beitrag zahlen. Das interessiert die im Endeffekt nicht. Das ist denen ziemlich egal. ja, Prozente und Investments gibt es über unsere anderen Vehikel, mit denen wir eng zusammenarbeiten.

Andreas Deptolla (27:37.095)
Mhm.

Andreas Deptolla (27:47.528)
Ja, spannend, auf jeden Fall mal einen anderen Ansatz als die meisten Accelerators. Du hattest ja gesagt, gab, ihr machte diese Pitch Days, ich glaube, das war einer am 4. Juni, der nächste ist wieder im Dezember. Wie ist denn da so typisch der Ablauf und dann wie wichtig ist eigentlich dieser Pitch Day in dieser ganzen Reise, die der Starboard mit euch macht?

Barbara (28:15.086)
Also unsere Pitching Days sind immer so das große Finale für die Teams. Es ist jetzt aber nicht so, als würden sie nur dort mit Investoren und Kunden sprechen. Das natürlich nicht. Also eher so ein feierlicher Abschluss und natürlich auch noch mal die Gelegenheit, Leute, die man jetzt sonst nicht zu uns vor Ort kriegt, für die Teams hinzukriegen und sie dann da zu connecten. Das sind immer Startup Pitches, ganz klassisch.

Es sind Speaker, die natürlich auch nochmal wichtige Leute anziehen sollen. war dieses Jahr eben Michael Jackson, der natürlich immer gute kontroverse Impulse reinbringen kann. Und es war nochmal ein spannendes Panel zum Thema Text-Serenity, was für uns natürlich ein wichtiger Fokus ist und ja überall gerade heiß diskutiert wird. Wir überlegen uns da auch immer mal wieder, machen wir neue Formate, machen wir komplett online, experimentieren da immer. Im Grunde

Andreas Deptolla (28:47.834)
Mhm.

Andreas Deptolla (29:08.987)
Hm?

Barbara (29:12.058)
wollen die Start-ups natürlich auch einmal dann zeigen, was sie gelernt haben und einfach auch nochmal wirklich diese breite Masse an Investoren. wenn man 50 Start-ups an einem Ort hat, dann ist das immer der beste Weg, möglichst viele VCs und auch Corporates hinzubringen und das funktioniert immer recht gut.

Andreas Deptolla (29:33.131)
Sind dann die Pitches auch online, wenn jetzt jemand sagt, ich will mir mal anschauen, was irgendwie im letzten Batch war, kann ich mir die auf YouTube anschauen oder seid ihr da eher konservativ und die Sachen bleiben im Raum?

Barbara (29:47.464)
Diesmal war es rein live und wir haben die Pitches nicht gepostet danach. Für Dezember wissen wir es noch nicht. Da sind wir immer am Überlegen. Dann während Corona hatten wir auch diese Welle, wo alles komplett online war. Wir glauben, so ein Hybrid ist immer ein bisschen schwierig. Das ist dann irgendwie das Schlechteste aus beiden Welten. Deswegen haben wir das eingestellt und sind aktuell jetzt auf komplett vor Ort.

Andreas Deptolla (29:51.815)
Mhm, mhm.

Andreas Deptolla (29:58.023)
Mhm.

Andreas Deptolla (30:12.423)
Mhm.

Barbara (30:16.618)
weil wir uns viel call und online connect und natürlich haben wir eine Plattform, man schon mal matchen kann. Dezember to be announced. We'll see.

Andreas Deptolla (30:25.287)
Du sprachst jetzt davon, nach dem Pitch Day bekommen Firmen Funding oder nicht, kümmern sich dann VCs, ihr trägt das Ganze dann aber auch nachher. Ihr habt gewisse Kriterien, die Firmen ursprünglich auszuwählen. Habt ihr denn über die Unternehmen, die drei, zwei,

300 noch mal 300, gibt es irgendwelche Datenpunkte, wo ihr sagt, kann man relativ früh eigentlich den Erfolg vorhersagen an irgendwelchen Sachen, dass man sagt, irgendwelche Milestones geschafft oder was ist da so die Erfahrung? Gibt es irgendwelche Kriterien, wo ihr sagt, ja, da können wir eigentlich ganz gut vorhersagen, ob das langfristig

Barbara (31:16.174)
Man sieht es natürlich schon in der Interaktion mit den Leuten. Sind die professionell? Wenn es ein Commitment gibt, erfüllen die das auch und machen die die Follow-ups. Wenn du die mit einem Investoren connectest, kommt dann ein paar Minuten später die Mail, bleiben die da dran und delivern die dann auch. Das ist jetzt nicht eine harte Metrik, die man irgendwo trackt, aber man merkt das sofort. Man weiß das, wenn man mit den Leuten arbeitet, dann sieht man, die sind hinterher, die wissen, was sie tun und die sind einfach schnell.

Andreas Deptolla (31:18.247)
Mhm. Mhm.

Andreas Deptolla (31:37.159)
Mhm. Mhm. Mhm.

Andreas Deptolla (31:44.807)
Hmm.

Barbara (31:46.056)
Oder ist das jemand, dann sagt, wir sind jetzt gerade auf Vacation irgendwie hier in Italien und wir melden uns dann in zwei Wochen. Dann meint man, es wird wohl nicht funktionieren. Also das ist einfach so dieses Commitment und das professionelle Auftreten. Das ist für uns der stärkste Prediktor, wo wir natürlich auch regelmäßig das Assessment machen. Ansonsten sieht man aber natürlich auch die Meilensteine, die gesetzt wurden, werden die sogar

Andreas Deptolla (31:54.082)
Mhm.

Barbara (32:12.226)
übererfüllt. Proxima Fusion ist so Team, die haben einfach ihre Mindshattern schon immer viel früher erreicht, als sie geplant hatten, was in dem Bereich natürlich auch eine Ansage ist. Und das ist natürlich auch das Beste, wie man tracken kann und wir auch Investoren klassisch tracken. Wir sehen natürlich auch, wenn wir von einem Team länger nichts mehr gehört haben und da länger nichts passiert ist, dann ist das wohl eher schwierig.

Andreas Deptolla (32:20.167)
ist, ja klar.

Barbara (32:38.286)
und schauen uns natürlich auch die Fundingrunden an, wie lange ist da Abstand dazwischen. freuen uns natürlich auch, wenn ein Team nicht rein immer nur Fundingrunden einsammelt, sondern zum Beispiel jetzt auch letztens war bei einem unserer All-Unit-Teams Wemolo, früher Park Depot, die jetzt eben Profitabilität erreicht haben, auch immer super neue große Partnerschaften mit Corporates, die annoncet werden und solche Themen. Aber wir haben keinen harten KPI-Tracker, wo wir sagen, hier ist ein Alert.

Das wird 100 % erfolgreich.

Andreas Deptolla (33:09.797)
Das geht ja ein bisschen auch zurück zu dem, was du ganz am Anfang gesagt hast. Dass ja viele sagen, wir haben ganz tolle Ideen, aber es kommt auch an, die exekutive ist. Also wirklich die Sachen dann umzusetzen. Und vielleicht das zweite Thema, das wir auch ein bisschen gesagt haben, ist Speed letztendlich. Dass man recht schnell in der Ausführung ist. Und denke, da ist ja wahrscheinlich mit KI auch nochmal

ein bisschen ölaufsfeuer gegossen worden, dass sie eigentlich viel schneller Sachen entwickeln kann und vielleicht auch eine Chance für uns hier in Deutschland, vielleicht auch ein Nachteil. Ich sehe vom kulturellen ist es vielleicht oft so, dass wir auch über alles nochmal zweimal nachdenken müssen hier in Deutschland und welche anderen Problemen gibt es jetzt noch anstatt jetzt einfach mal loszulegen.

Barbara (34:06.74)
Da hast du völlig recht und das ist auch was, man gerade in diesem Tech Transfer, aus diesen wissenschaftsbasierten Start-ups sehr stark sieht. Weil natürlich so Start-up eine ganz andere Vorgehensweise und Geschwindigkeit erfordert wie so ein Forschungsprojekt. Und da sehen wir natürlich schon, dass unsere Teams oft nochmal so ein Umdenken und einen Push brauchen und sagen, es muss jetzt nicht 150 Prozent sein, weil kein Reviewer wird dir das danach zerpflücken, sondern du musst das jetzt rausbringen und jetzt Feedback einsammeln.

und dann wieder in einer neuen Runde optimieren. Du musst jetzt schon mal Kunden finden, die dir das abkaufen, auch wenn du noch nichts hast. Und das ist weiterhin eine Herausforderung, gerade in dem Sciencepreneursumfeld, in dem wir stark unterwegs sind. Wir sehen aber auch gleichzeitig, es gibt diese Leute, die eben extrem leidenschaftlich an einem Thema arbeiten und das mit maximaler Geschwindigkeit ranpushen wollen. Die können wir hier dann auch nochmal stärker einen Schubs geben.

Und es wird sich definitiv beschleunigen durch KI. Wir sehen jetzt schon, was wir in Wien viel gemacht haben, gerade auch für dieses wissenschaftsbasierte, also CERN-Technologien, wir Studierende losgeschickt und die haben dann 100 Experten-Interviews geführt, neue Anwendungsfälle für diese Technologie zu finden. Jetzt gibst du es eben einmal ein und sagst hier, du bist Experte, mir da, hol mir da.

sämtliche Use Cases ein, mach schon mal die Marktanalyse, Go-to-Market-Strategie, alles. Und das hast du in ein paar Knopfdrücken. Und das ist natürlich ein Riesenhebel, auch gerade in diesem Wissenschafts- transferbereich noch mal deutlich zu beschleunigen. Und ich glaube schon, dass wir das auch sehr gut nutzen können. Also ich bin da optimistisch, dass uns das nicht zurückwirft, sondern eher nach vorne bringt.

Andreas Deptolla (35:32.743)
Mhm.

Andreas Deptolla (35:58.16)
Riesenchance auf jeden Fall. Ich will vielleicht noch mal einen Schwenk machen wollen. Unternehmertum hat ja auch, mal, investiert und Innovation im Bereich Women Startups gemacht. ein Wort ins Leben gerufen. Was ist das Konzept dahinter? Wie habt euch da eingebracht?

Barbara (36:12.429)
Mh-mh.

Barbara (36:18.498)
Also das ist ein Konzept mit dem Ministerium, also was auch noch mal staatlich gefördert ist. Und wir alle wissen, es gibt immer noch viel, viel zu wenig Gründerinnen und gerade im Deep Tech Bereich. Ich glaube es sind so 17, 18 Prozent, ging ja mal eine Weile nach vorne, dann ging es ein Jahr auch mal wieder zurück und so wirklich über die 20 sind wir glaube ich noch nie gekommen. Das ist natürlich zu wenig. Deswegen ist so ein Award eine schöne Möglichkeit, das Thema einfach noch mal sichtbar zu machen und starke Vorbilder sichtbar zu machen.

Andreas Deptolla (36:30.128)
Hmm.

Barbara (36:48.584)
Ich hatte gestern ein Bild gesehen von einer unserer Veranstaltungen für das Space-Programm. Da ist mir aufgefallen, ich bin die einzige Frau von 20, die auf der Bühne steht. Ist blöd. Es ist einfach, wir sind da immer noch lange nicht da, wo wir sein sollten, sein müssen. Die Women Start-Up-Initiative von Unternehmertum widmet sich dem Thema, indem sie einerseits diesen Award haben, aber auch noch mal stark Netzwerkaufbau betreiben.

auch noch mal so einen Pool an Aspiring-Gründerinnen aufstellen und denen dann, was ich super finde, mit unserem Pre-Incubator wirklich reinmatchen. Also wenn da ein Team ist, wo sie sagen, uns fehlt eigentlich noch eine Person und eine Expertise, dann haben wir da jetzt eben einen Check, wir sagen, haben wir für euch einen Pool und das sind auch noch Frauen, so habt ihr vielleicht auch noch ein diverses Team. Also das ist auch noch mal sehr, sehr wertvoll. Und der Award, da gab es auch 90 Bewerbungen, habe ich gestern gehört. Also...

Andreas Deptolla (37:28.487)
Hmm...

Barbara (37:44.168)
Es gibt tolle Gründerinnen, wir müssen sie mehr ans Licht bringen. Wir müssen aber natürlich auch noch mal viel früher ansetzen, weil ich bin jetzt auch an einem Inner Stage mit meinem Programm, wo die Teams schon vollständig sind im Idealfall. Wo wir jetzt nicht sagen, euch fehlt aber eine Frau, da geht jetzt mal los suchen, da setzt einen von euren Gründern, das macht ja keinen Sinn. Und dann sagen, und ihr stellt jetzt irgendwie unter den First Employees eine Frau ein, super. Aber idealerweise setzt man natürlich noch früher an.

Andreas Deptolla (37:45.538)
Mhm.

Andreas Deptolla (37:59.367)
Hmm...

Barbara (38:12.946)
und wir sehen es ja auch an der TUM. Es gibt noch zu wenig Studierenden, also Studentinnen in den MINT-Fächern. Wir sehen es schon in der Schule, dass man eigentlich ansetzen müsste. Also idealerweise so früh wie möglich im Funnel, damit wir dann auch auf unsere irgendwann mal vielleicht 50 Prozent Gründerinnen kommen.

Andreas Deptolla (38:33.639)
Und das Problem vielleicht noch ein bisschen zu verstehen, du sagst gerade 20 % war das von euren accelerator Programmen haben dann oder ist es grundsätzlich 20 %? Okay.

Barbara (38:43.726)
ist grundsätzlich. Das ist immer so von hier Start-up Monitor und Co sind das 20%. Bei uns schwankt es. Wir hatten letzten Batch glaube ich tatsächlich 38%, was super gut ist. Wir hatten aber auch schon Batches, wo wir nur 12 % hatten. Also auch wir sind ein bisschen über den 20 % im Schnitt, aber auch noch lange nicht da, wo wir gerne wären.

Andreas Deptolla (38:54.535)
Mhm, mhm.

Andreas Deptolla (39:00.369)
Hm?

Andreas Deptolla (39:04.071)
Hm.

Andreas Deptolla (39:09.143)
Heißt aber dann, dass einer von den Co-Foundern von zwei oder drei eine Frau ist und dann wird man quasi in das, okay, ist also wirklich dann niedrig, wenn man sich das nochmal auf die Gesamtzahl dann auch runter bricht.

Barbara (39:16.621)
Kanal.

Barbara (39:21.038)
Wir sehen tatsächlich in den Bewerbungen, dass viele von den Female Founders Single Founders sind. Das ist bei uns auch wieder ein Ausschluss. Es gibt auch Studien, zeigen, dass Gründerinnen, dadurch, dass es sehr risikoreich ist, nicht andere damit reinziehen Sie kann nicht sagen, ob das funktioniert. Deswegen bleiben die auf der Leine, weil ich teste, ob ich jemandem zumuten kann. Das ist tatsächlich ein Problem.

Andreas Deptolla (39:48.075)
Mhm, mhm.

Barbara (39:50.51)
Dann sind es natürlich auch Gründerinnen, oft nicht im Hightech-Bereich unterwegs und fallen bei uns durch das Thema oft raus. In unserem Food-Programm, was einen stärkeren Impact hat, stärker auf Sustainability, Social mehr in Anstrich hat, haben wir zum Beispiel mehr Gründerinnen eine höhere Quote. Das ist schon immer themenabhängig. Bei Space zum Beispiel ist super schwierig. Das ist einfach so eine männlich dominierte Industrie. Da gibt es kaum Frauen. Also es schwankt.

Andreas Deptolla (40:10.413)
Mhm, mhm.

Andreas Deptolla (40:20.785)
Aber wenn man jetzt nochmal den Gründen sich das überlegt, also du hast eine Sache angesprochen, ja vielleicht so das Thema Risiko, was kann ich anderen zumuten. Jetzt ist es ja so, dass eigentlich auch immer mehr Frauen letztendlich, ich es gibt jetzt mehr Frauen, studieren als Männer, zumindest in USA, in Deutschland wird es wahrscheinlich auch so sein. Die Zahlen müssten ja bei diesen ganzen Science Sachen auch hochgehen.

Barbara (40:39.458)
Mhm.

Andreas Deptolla (40:46.189)
Man würde ja auch erwarten, was sind denn so andere Gründe, wo du sagst, es ist Familienplanung oder was macht das für Frauen vielleicht nochmal schwierig? Wie kann man das Problem lösen?

Barbara (40:58.674)
Vereinbarkeit Familie und Gründung ist sicher ein Thema. Deutschland ist einfach noch komplett oder sehr schwach aufgestellt, was Kinderbetreuung angeht und das ist natürlich ein riesen Thema für Gründerinnen. Die können nicht zwei Jahre pausieren oder ein Jahr pausieren und nicht alle haben jetzt, auch wenn beide sich gleichermaßen das Kind kümmern, reicht es nicht für zwei Leute.

die voll Karriere machen nebenbei und die eine Gründung machen. Also da müsste einfach die Kinderbetreuung deutlich aufholen. Das ist ein Problem aus der staatlichen Perspektive. Es ist aber auch das Thema Risikobereitschaft. Es wird in Deutschland in den meisten Familien immer noch so sozialisiert und aufgezogen, dass man

Mädchen eher empfiehlt, was Risiko Ärmeres zu machen. Auch meine Mutter hat es mir gesagt, wirst du Lehrerin? Das ist super für Familienbleib. Ich will keine Lehrerin werden und das ist auch nicht mein größtes Thema. es wird immer noch und die Jungs wird gesagt, probier doch mal aus, teste mal, das schaffst du. Das ist einfach in den Köpfen auch drin. Und das sind so wichtige Punkte, wo ein Umdenken auf einer gesellschaftlichen Ebene stattfinden muss, auf einer staatlichen Ebene.

und diese Frühförderung in den Schulen stattfinden muss, Frauen mehr in diese Themenbereiche rein zu pushen.

Andreas Deptolla (42:30.497)
Ja und vielleicht dann auch einfach die Vorbilder. Ich glaube, das ist ja auch grundsätzlich immer irgendwie ein wichtiges Thema. Also gibt es irgendwelche Leute, die ich kenne in meinem Bereich oder auch einfach so in der Gesellschaft, die es auch schon erfolgreich gemacht haben. Wahrscheinlich auch für euch ein wichtiges Thema, dass man mit quasi Vorbildern dann auch nochmal zusammenarbeitet, Mentoren etc.

Barbara (42:55.766)
Absolut. Und auch da ist aber natürlich ein Problem oder Herausforderung. Wir haben einen großen Mentorenpool, aber auch der ist zu dem großen Teil männlich, weil Mentoren sind üblicherweise schon ein paar Schritte in der Kehre weiter. Der Altersdurchstand ist deutlich höher. Und gerade in diesen Generationen, ein, zwei Generationen früher, waren die Leute, die auch in der Industrie erfolgreich geworden sind, oder die Business Angels.

Das sind noch mal stärker, vor allem Männer. Auch bei Investoren sieht man es ja. Es gibt wenig Investorinnen, die da gute Vorbilder sind und die auch nach Studien mehr Geld in Frauen wiederum investieren. Also wir sind da auch auf Investoren- und Mentorenseite im Ökosystem einfach noch mal für die nächsten Jahrzehnte wahrscheinlich nicht ausgeglichen. Also das ist schon noch ein systematisches...

systematische Herausforderungen, die sich auch natürlich so bisschen entwickeln wird. Aber wo wir jetzt noch einige Jahrzehnte auch bewusst uns deutlich mehr darum kümmern müssen, dass wir jetzt auch Mentorinnen, die wenigen, es gibt, reinbringen bei uns, die Investorinnen bei uns auch noch mal stärker engagieren. Ja, also an allen Fronten sind wir da schon sehr intensiv am Bearbeiten.

Andreas Deptolla (44:17.159)
Ja, also das Thema, was du gerade auch sagst, ... Risikobereich ist ja super interessant ... und vielleicht auch so die Perspektive, ... du sprachst ja gerade an Kinderbetreuung und so was. Ich sehe das natürlich auch noch mal ... ein bisschen mit einer internationalen Brille. Wir haben ja unsere ... Startups damals in den USA gegründet, ... da gab es viel weniger.

als hier in Deutschland. Man ist ja hier eigentlich schon sehr gut aufgehoben. Was Kindergarten angeht, kannst du immer irgendwie besser machen. ich glaube, was du gerade auch sagtest, es muss ein Ruck geben, muss auch psychologisch sein, man einfach sagt, selbst wenn es dann irgendwie nicht klappt, es gibt ja dann immer irgendwelche anderen tollen Möglichkeiten und dass es da einfach Veränderungen geben muss.

Barbara (45:08.686)
Ja und ich meine, Kinderbetreuung, sind wir sicher im Vergleich zu USA jetzt noch mal besser aufgestellt. Im europäischen Vergleich sehen wir aber schon, dass Deutschland deutlich hinterherhinkt und eben auch nicht nur die Betreuung, aber auch das Mindset ist einfach ein anderes in Deutschland. Da ist schon noch das Denken, gerade auch bei Investoren, die Frau kümmert sich halt die Kinder. Wenn die jetzt ein Kind kriegt, dann haben wir echt ein Problem im Gründungsteam.

Andreas Deptolla (45:20.199)
Mhm.

Andreas Deptolla (45:29.991)
Hmm.

Barbara (45:36.502)
Meine Mann denkt da immer noch, der hat ein Kind bekommen, schön, ja, super für ihn, stört uns nicht. Und das ist einfach immer noch ein Thema, was in Deutschland in den Köpfen sehr, sehr stark verankert ist. Und da das ist, ich, weiß ich nicht, ob das in den USA so stark ist, aber das wirft uns schon deutlich zurück.

Andreas Deptolla (45:40.807)
Vielen

Das ist Thema.

Andreas Deptolla (45:57.773)
Aber erstmal gut, ihr geht das Thema ja an und habe jetzt sage ich mal...

wie du gerade sagst, dem Award so eine Initiative gestartet, vielleicht auch so Erfolgsgeschichten nochmal mehr zu zeigen und Impulse zu setzen. Gibt es denn andere Sachen, wo du sagst, wir sprechen gerade so bisschen über Rahmenbedingungen in Deutschland, wo du dir wünschen würdest, dass vielleicht der Staat irgendwelche anderen Sachen nochmal machen kann, Gründerinnen und unterstützen?

Barbara (46:30.286)
Also das größte Thema aus unserer Sicht ist gerade das Thema 28. Regime oder dieses EU-Ink auf europäischer Ebene. Du kennst es natürlich im USA-Vergleich einfach sehr stark. Die fragmentierten Märkte in Europa sind für unsere Teams ein Problem. Die unterschiedlichen rechtlichen Rahmenbedingungen, gerade auch aus einer Investorenperspektive natürlich, ist Deutschland immer noch ein schwieriges Land zum Investieren, ein komplexes.

Andreas Deptolla (46:45.56)
Mhm.

Barbara (46:55.57)
Und das ist da aktuell unser größtes Anliegen, wo wir hoffen, dass es auch zeitnah umgesetzt wird und was auf EU-Ebene auch schon sehr stark geprüft wird und hoffentlich umgesetzt. Dann ist natürlich das ganze alles rund Bürokratieabbau ist uns ein Anliegen und das, wo wir auch noch das größte Potenzial sehen. Das Thema Funding hat sich ja auch einiges getan und gab es jetzt auch ein paar sehr positive

Entwicklungen, wo ja auch die EU nochmal einen eigenen großen Fonds plant und auch viele Mittel für Start-up Investments aufstellen will. Auch nochmal die ganzen EIC Entwicklungen, wo auch nochmal Geld reinfließt. Also generell Funding in Europa sehen wir immer noch, wo wir den größten Unterschied auch zu USA haben und aber auch den größten Hebel, wo wir jetzt in den nächsten Jahren wirklich viel tun müssen.

einfach Chancengleichheit für unsere Start-ups hier zu schaffen. Weil wir wollen sie auch hier halten. Wir wollen nicht, dass sie uns alle abwandern. Und da versuchen wir auch als Unternehmertum viel zu unterstützen, die Rahmenbedingungen europaweit zu stärken.

Andreas Deptolla (48:02.563)
Gibt es denn diese Thematik bei euch auch? Man hört es immer wieder, dass relativ viele Unternehmen dann im Scale ab einer bestimmten Größe in die USA gehen. Gerade aus Fundingsicht ist das bei eurem Portfolio auch so?

Barbara (48:19.214)
Bei unserem Portfolio ist es jetzt nicht so stark, aber wir haben natürlich auch noch, also wir sind jetzt, es gibt seit 2017, das heißt da kann auch noch einiges passieren, was wir natürlich schon sehen und was ja auch wichtig und richtig ist, ist bei vielen Teams, dass sie natürlich ab einem gewissen Zeitpunkt sagen, wir haben jetzt auch ein Team in den USA oder in Kanada zum Beispiel und wo sie dann natürlich auch temporär eine

eine Person aus dem Gründungsteam hinschicken müssen, dass die auch guckt, dass das alles gut läuft, die aber trotzdem ihren Kern in Europa, in Deutschland beimerhalten. Das ist natürlich so das Wunschszenario. Gibt aber natürlich auch ein paar Teams, abwandern, gerade so vor einigen Jahren war so alles im Food-Bereich, im Biotech-Bereich, wo einfach noch mal die Regulatorik so stark ist, dass es sehr langsam vorangeht. auch im Food-Bereich sind auch viele Teams nach Singapur abgewandert, wo eben auch

Andreas Deptolla (49:14.34)
Mhm.

Barbara (49:15.19)
ganze Noble Food Verordnung nicht so stark ist oder ja auch Software Teams, AI Teams, sagen es geht für uns einfach schneller als in USA. Gibt es, aber wir sehen auch, dass die Bemühungen hier durchaus wirken und helfen, dass wir Teams länger da halten können. können sagen, ich habe jetzt hier auch mein starkes Support System. Ich habe die TU als einen sehr, guten Talentpool, der auch günstiger ist als die USA zum Beispiel, muss man ehrlicherweise sagen.

und ich habe hier auch noch meine Lebensqualität für Mitarbeitende, gut anzieht. es gibt durchaus, wir sind gerade ganz zufrieden, sehen aber auch, man muss weiterhin deutlich mehr tun, dass Unternehmen hier wirklich groß werden können.

Andreas Deptolla (50:02.007)
Seht ihr denn das als Standortvorteil? Auch gerade in München, das ist ja Lebensqualität, man ist irgendwie nah an den Bergen, schön Stadt. jetzt gerade in USA gibt es ja auch viele Veränderungen, was Visa, Einreise, sowas alles angeht. Ist das aktuell eine Chance?

Barbara (50:22.986)
Es ist auf jeden Fall eine Chance. Wir sehen jetzt aber noch nicht die Massen, die hier jetzt reinbrechen, wie es manchmal in Antäkeln aktuell dargestellt wird. Ich habe zum Beispiel letzte Woche auch mit einem Gründer gesprochen, die jetzt gerade einen Standort in Kanada eröffnet haben und die haben gesehen, sie sehen es gerade massiv, dass eben die Leute aus den USA jetzt zu ihnen rüber wandern. Weil da ist es natürlich noch mal von den USA nach Kanada einfacher.

Andreas Deptolla (50:43.33)
Klar ist einfacher.

Barbara (50:48.942)
Da sieht man es wohl schon sehr stark und hat das schon sehr hohe Vorteile. Bei uns sehen wir es natürlich, glaube, die TUM sieht es schon auch mit Wissenschaftlern, Wissenschaftlerinnen, aber bei uns hat es jetzt noch nicht so stark spürbare Effekte.

Andreas Deptolla (51:02.535)
Vielleicht zum Abschluss noch eine persönliche Frage an dich. Du siehst ja ganz viele tolle Start-ups, jeden Batch. Gab es denn auch schon eine Überlegung, wo du gesagt hast, Mensch, da würde ich jetzt auch gerne mitmachen? Oder bist du in deiner aktuellen Rolle super glücklich und sagst, das will ich jetzt irgendwie für die nächsten 15 Jahre weitermachen?

Barbara (51:26.51)
15 Jahre ist ein langer Zeithorizont natürlich. Also ich bin sehr glücklich, weil das Schöne ist und was mir auch immer Spaß macht, ist viele verschiedene Themen und immer wieder viele verschiedene motivierte Gründerinnen und zu sehen. Immer neue Technologien immer zu sehen, was ist gerade so das next big thing, das kommt. Was ich aber schon mache ist, dass ich zum Beispiel auch angefangen habe, Startup Investments zu machen als Business Angel.

Andreas Deptolla (51:49.543)
Mhm.

Barbara (51:55.922)
einfach auch bei ein paar Teams mal länger dabei zu sein, auch unabhängig jetzt von Unternehmertum und meiner Tätigkeit und auch viel noch mal in anderen Beiräten oder Themen unterwegs zu sein, wo ich auch wieder andere Themen mitkriege. Aber es gibt fast nichts Spannenderes als tatsächlich immer die neuen Technologien und die neuen Top Teams im Wachstum zu sehen.

Andreas Deptolla (52:21.113)
Ja, ich glaube, ganz viele Tourer sind wahrscheinlich neidisch jetzt auf deinen Job. Hört sich echt super an. Barbara, vielen Dank. Vielleicht noch mal so zum Abschluss, wenn jetzt jemand sagen würde, ja, super interessant, ich möchte als Mentor einsteigen bei euch, möchte irgendwie aktiv sein. Was ist so der beste Weg zu connecten?

Barbara (52:24.654)
Ja.

Barbara (52:41.742)
über unsere Website xpreneurs.io kann man auch direkt mehr erfahren zu was heißt das eigentlich bei uns Mentor, Mentorin zu sein, wie können Investoren mit uns in Kontakt kommen, unsere Startups kennenzulernen, wie können aber auch Corporates, die Interesse an Startups haben, mit uns in Kontakt kommen oder natürlich dann auch ein Outreach über die E-Mail auf der Website oder zu mir, aber am besten erstmal auch die Website checken und gerade auch Startups können sich immer direkt bei uns

Werben zweimal im Jahr oder in Outreach zu uns direkt über LinkedIn und Co. machen.

Andreas Deptolla (53:17.063)
Ja, klasse. freuen uns. Vielen Dank nochmal und vielen Dank für deine Zeit.

Barbara (53:23.644)
Vielen Dank, die Andreas, für das spannende Gespräch.