Schwarz auf Weiß - der Bücherpodcast

Schon die alten Griechen und die Araber dachten über den Aufbau der Welt nach und kamen zu verblüffenden Erkenntnissen:
Bereits 600 v. Chr. entstand die Idee, dass alles auf der Welt teilbar ist, bis zum kleinsten Teilchen, dem Atom (atomos (griech.) = das Unteilbare).

In der Folge werden die erstaunlichen Entdeckungen der Antike besprochen, die leider im Mittelalter aufgrund der theologischen Verbohrtheit verloren gingen: Die Bücher, in denen dieses Wissen enthalten war, wurden verbrannt.

Erst im 16. Jahrhundert wurde die wissenschaftliche Arbeit wieder aufgenommen, und die Welt drehte sich immer schneller, bis es Mendelejew schließlich gelang, alle bekannten Elemente zu ordnen und sogar noch unentdeckte vorherzusagen. Dies ist ihm mit einem Werkzeug gelungen, das jeder aus der Schule kennt: dem Periodensystem.

Eine perfekte Episode für Wissenschafts- und Geschichtsfans und alle anderen, die sich dieses Wissen nicht entgehen lassen wollen. Viel Spaß!

Hier bekommt ihr das Buch Mendeleyev's Dream: The Quest for the Elements

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Creators & Guests

Host
Fabian Rittmeier
Host
Simon Frey

What is Schwarz auf Weiß - der Bücherpodcast?

Wir sind Fabi und Simon. In unserem 2-Wöchentlichem Bücher Podcast erzählen wir dir von den interessantesten und wertvollsten Bücher unserer Zeit. Getreu dem Motto "Füße hochlegen und zurücklehnen", fassen wir die für dich wichtigsten Lehren und Inhalte zusammen und geben selbstverständlich auch unseren Senf dazu.

Fabian
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge Schwarz auf Weiß, eurem Bücherpodcast. Mein Name ist Manu Fabi und auf der anderen Seite der Leitung hört ihr wie immer den Simon.

2.534
Simon
Jo, alles gut.

17.329
Simon
Und heute haben wir euch ein Buch mitgebracht und zwar Mendeleevs Traum von Paul Strathern und eine Sache die wir euch am Anfang noch sagen wollten ist ihr hättet dieses Buch, ihr hättet die Chance gehabt dieses Buch mit uns zu lesen und mit uns in einem Call sogar noch vor dieser Folge, vor der Aufnahme zu besprechen, selber motiviert zu sein.

37.756
Simon
euch mit solchen tollen Büchenspächen als echt brutaler Brecher werden wir jetzt auch im Laufe der Folge darauf eingehen, ein richtig gutes Buch. Und zwar ist das möglich unter swpodcast.de slash Buchclub und verlinken wir euch natürlich auch in den Show Notes. Und da schicken wir euch dann eben, wenn wir genug Leute zusammenbringen, immer vorne rein die Bücher, zwei Bücher für einen Monat, damit ihr die mit uns lesen könnt und dann dementsprechend auch davor besprecht und euch gegenseitig motiviert mehr austauscht. Also das ist auf jeden Fall eine coole Möglichkeit für alle euer Hörer.

65.896
Simon
Schaut da mal rein und wir fangen das Ganze dann an, wenn wir genug Leute haben. Es steht immer noch ein Counter auf der Homepage, wie viele Leute wir noch suchen. Schaut doch da mal vorbei, scpodcast.de slash Buchclub. Und jetzt starten wir dieses Buch rein, in diese Folge rein, die euch

79.838
Simon
Augen öffnen wird, über Chemie, über Physik und vor allem die Geschichte dahinter, wie sich das Ganze in Europa entwickelt hat, wie wir quasi damals in Griechenland, im Arabischen Reich bis übers Mittelalter bis heute gekommen sind, bis zum Periodensystem, da endet das Buch, denn der Herr Mendeleev, um den es in seinem Traum, Mendeleevs Traum

101.92
Simon
geht, hat das Periodensystem erfunden, hat dann noch eine ziemlich krasse Erfindung noch und eine krasse Sache noch rausgefunden, auf die wir auch eingehen werden. Also es ist auf jeden Fall ein Buch für alle, die in der Schule gesagt haben, geil Chemie interessiert mich schon so ein bisschen, aber ich brauche ein bisschen mehr Background und vor allem ist mir wichtig, ich würde gerne wissen, wie ich Silber in Gold verwandelt, da müsst ihr auf jeden Fall dranbleiben, weil vielleicht können wir euch das in dieser Folge erklären.

124.855
Fabian
Aber bevor wir dieses Geheimnis entlüften, um diesen Mann hier soll's gehen, das ist der gute Herr Mendeleev. Wie man sieht, das ist eine Fotografie. Also, der gute Mann hat vor gar nicht allzu langer Zeit gelebt. Der ist 1907 gestorben. Das heißt, im Prinzip, alles, was wir in der Chemie so gelernt haben in den letzten 100 Jahren, wäre ohne diesen Mann eigentlich gar nicht möglich gewesen. Er hat dieses Feld wahnsinnig, wahnsinnig vorangebracht, weil dieses Periodensystem von der Bedeutung her

154.633
Fabian
wahnsinnig elementar ist, Wortspiel, weil es einfach Grundregeln definiert hat dafür, wie Chemie strukturiert auszusehen hat. In der Physik zum Beispiel haben wir Newtons Mechanik oder so. Wir gehen hier in dem Buch eigentlich komplett durch die ganze Geschichte der Wissenschaft an sich und insbesondere immer mal wieder beispielhaft auch auf die Chemie ein, weil das ist eben das Hauptthema des Buchs.

180.367
Fabian
Und wir haben uns überlegt, wie wir die Folge aufteilen, haben uns festgestellt, irgendwie ist das nicht ganz so trivial, deswegen wollen wir jetzt als erstes mal über diese Geschichte der Elemente sprechen, also von unserem Verständnis von Materie bis heute, also aus dem Altertum bis heute und

200.708
Fabian
Fabianüher, im antiken Griechenland, das war so die erste große Hochkultur, würde man sagen, hat man angenommen, es gibt vier Elemente, nämlich Luft, Wasser, Erde und Feuer. Und diese vier Elemente wären mehr oder weniger dazu in der Lage, in alles andere, was wir sehen, riechen, schmecken, fühlen können,

228.487
Fabian
zu transmutiert zu werden oder über verschiedene Mechanismen kombiniert zu werden, um diese Materie, die wir sehen, eben zu ergeben. Und diese Theorie wurde von den antiken griechischen Philosophen aufgestellt, weil damals gab es nicht wirklich Wissenschaft an sich, sondern es gab eben Philosophie.

250.52
Fabian
Und da man auch nichts messen konnte, man hatte keine Apparaturen, um irgendwelche Experimente durchzuführen oder sehr rudimentäre bestenfalls. Also ihr kennt sicherlich die Geschichte von Archimedes, der dann mit seiner, mit einer Wanne feststellen konnte, ob da wirklich Gold in einem Gegenstand drin ist oder ob das irgendwie Fake-Gold war. Und wie wir Gold herstellen, dazu kommen wir auch gleich noch.

271.237
Fabian
Aber der das auch sehr einfach gemacht hat, dann das Volumen des Wassers gemessen, was quasi verdrängt wird von dem Gegenstand, wenn er untergetaucht wird. Solche Experimente konnte man machen. Nur eben keine komplexen chemischen Experimente, weil die Chemie in der Form gab es eigentlich noch gar nicht. Das heißt, alles was man gemacht hat damals waren sogenannte Gedankenexperimente. Und ganz spannend, im 5. Jahrhundert vor Christus gab es eben bereits einen Philosophen, der

297.244
Fabian
die Theorie von Atomen in den Raum gestellt hat. Und das heißt, im Konkreten, also Atomos kommt auch aus dem griechischen Atom, unteilbar, kann nicht weiter zerteilt werden. Und der hat quasi dieses Gedankenexperiment aufgestellt, dass irgendwann, wenn ich etwas Materiehaftiges, also weiß ich nicht, Scheibe Brot zum Beispiel oft genug teile, zerschneide, auseinandernehme, dass irgendwann ein Punkt gekommen ist, an dem sich diese Materie nicht weiter zerlegen lässt.

327.142
Fabian
Und dieses Denken war seiner Zeit gute 2000 Jahre voraus, muss man sagen. Aber war wahnsinnig revolutionär, hat es aber leider, und da wird Simon gleich darauf eingehen, nicht geschafft, lange, lange Zeit, bis es irgendwann wiederentdeckt wurde, quasi die Zeit zu überdauern.

349.243
Simon
Das ist insgesamt auch ein Thema, was ich in dem Buch immer wieder durchziehe, wo wir in der Folge später noch ein bisschen tiefer drauf eingehen, wo auch Religion vielleicht eine Rolle spielt, dass man den, also dass man irgendwie im 17., 18. Jahrhundert nach Christus, also auch in den Zeiten, an die wir uns sonst irgendwie kallen Dampfmaschinenzeiten, also wirklich nicht so lange her, immer noch gemerkt hat, boah, Cass, wir wiederentdecken gerade Dinge, die es eigentlich damals im antiken Griechenland, in den antikischen arabischen Reichen schon gab.

376.374
Simon
Weil man einfach sagen muss, wir in Europa, wir haben wirklich eine dunkle Zeit inmittele durchlebt, wo alles relevant war, aber Wissenschaft auf jeden Fall nicht. Aber auch eben da speziell diese Idee des Atoms. Und da muss man sich auch wieder überlegen, vor allem mit diesen Gedankenexperimenten oder mit diesen Thesen, auf die man da gekommen ist, dass das halt auch alles immer nicht messbar war. Es war auch so ein Punkt, dass man halt ganz, ganz lange, das ist ein wichtiger Punkt in der Wissenschaft,

400.64
Simon
Als man immer zwei Modelle hat, man hat quasi eine Theorie, ein theoretisches Modell, was man dann in der Praxis versucht zu belegen, beziehungsweise, das ist eigentlich das Hauptding, zu widerlegen. Also man sagt immer quasi, solange ich es nicht widerlegen kann, muss es ja wahr sein. Also ist es für alle diese Fälle, wo ich es nicht widerlegen kann, wahr.

419.445
Simon
Und da merkt man immer, okay krass, viele von den Theorien, die es damals gab, waren teilweise ein bisschen fehlgeleitet oder war auch noch teilweise mit der falschen Motivation erzeugt worden, eben ganz viel, wie mache ich irgendwie Metall zu Gold oder zu später mehr.

435.162
Simon
aber da kam man eben auf gute wissenschaftliche Erkenntnisse. Es gab diese vier Elemente, eben Wasser, Erde, Luft und Feuer, die man auch heutzutage eigentlich noch sagen kann, also Gas, wir haben auch heute in der Chemie noch Gase, Erde irgendwie als Materie, Wasser als Wasser, Flüssigkeit und man könnte sagen, Feuer bedeutet quasi Energie, ist ja auch in vielen chemischen Reaktionen so, dass man das Ganze startet, wenn man es irgendwie über so eine Feuerflamme, über so eine Gasflamme hält.

461.067
Simon
Und dann geht es quasi los und jemand von der Ausländer-Gi zuführt. Also auch das ist schon was, was damals irgendwie als Idee gar nicht mal so doof war und sich echt bis heute weiterhin durchgezogen hat.

471.169
Fabian
Das interessante ist dann, dass diese Theorie relativ schnell erweitert wurde um ein fünftes Element. Ja, wobei kann man nicht so richtig sagen, aber das war quasi das Trägermaterial und das wurde Äther genannt und das hat der gute Platon, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, eingeführt.

489.906
Fabian
Und dieser Trägermaterial war eben der Raum, würden wir jetzt sagen, in unserem modernen Kenntnisstand eingebracht. Der Raum, in dem das Ganze passiert, sozusagen. Wir wissen ja heutzutage zum Beispiel auch, Zwischenatomen ist eigentlich nicht so. Das würden wir als Raum bezeichnen, aber da ist keine Materie in der Form.

511.681
Fabian
Und dieser Äther wurde eben dann als fünftes Element oder ja als Körper sozusagen dieser vier Elemente eingeführt. Und ganz spannend ist auch zu der Zeit ungefähr 400 vor Christus ging das schon los, dass man die Wissenschaft beziehungsweise damals eher noch Philosophie, Metaphysik

534.667
Fabian
getrennt hat von der Religion. Das heißt, das war eigentlich schon ein sehr wichtiger Schritt eben, um Gott sozusagen als Zufallsfaktor auszuschließen und mehr eben auf fundiertere Mittel zur Belegung oder Wiederlegung dieser Thesen einzugehen.

555.452
Simon
Und da ist es auch bei sowas gibt es quasi noch einen weiteren großen wichtigen Punkt, die Alchemie nennt man das. Es hat begonnen 331 vor Christus von Alexander dem Großen in Alexandria, was glaube ich das heutige Istanbul ist, oder? Auf jeden Fall gab es da dann halt quasi viel Wissenschaft. Ah, so rum war es.

575.333
Fabian
Ich glaube, das liegt in Ägypten, Alexandri.

580.247
Simon
Aber vor allem da gab es eine große Bibliothek und dieser große Herrscher, Alexander der Große, hat gesagt, hey Leute, Wissenschaft ist eigentlich ganz cool, lass mal machen irgendwie. Und auf einmal hat sich da durch die Alchemie so eine universelle erste Wissenschaft entwickelt.

596.237
Simon
mit der quasi halt weiter und weiter geforscht wurde, aber in der ist es eben noch so, in der Alchemie, dass noch sehr viel verknüpft ist mit Spiritualität und so weiter und dann erst später und später die Religion rausgenommen wird. Also man kann eigentlich sagen, die Religion

611.783
Simon
zieht sich im Laufe der Wissenschaft eigentlich durch bis zur Fabiananzösischen Revolution in Europa. Also bis quasi, ich glaube, das war das 17., 1740 oder so müsste das gewesen sein, irgendwie so die Ecke der Fabiananzösischen Revolution. Bis dahin war halt immer Wissenschaft mit Gott verknüpft. Das hat auch einen ganz, ganz praktischen Sinn gehabt, weil am Ende, wie mein Papa sagen würde, wer zahlt, schafft an.

638.217
Simon
Und es war halt damals so, dass halt die großen Königshäuser sehr eng verbunden waren mit auch was für ein immer Religion und Kirche Siegart waren. Also ob das war den Griechen, waren es die griechischen Götter, die sehr wichtig waren.

651.698
Simon
Und bei den Arabern war es dann der Islam, der sich entwickelt hat, was sehr wichtig war. Es war immer verbunden mit der Legion. Und da kam quasi auch so die Finanzierung her und die Möglichkeiten her von, hey, wenn du irgendwie dann auch in Europa forschen wolltest, dann irgendwie später im Mittelalter, musstest du eigentlich Mönch sein, weil du die Einzigen, die halt Zeit hatten, die lesen konnten, die also da was machen durften. Deswegen war das immer alles sehr eng verknüpft mit Glaube.

674.053
Simon
was vor allem, das fand ich mega spannend im Buch, einen großen Unterschied zwischen der arabischen Welt und der christlichen Welt aufgezeigt hat. Denn in der christlichen Glauben ist es so, dass quasi Wissenschaft

690.981
Simon
eigentlich gesehen wird, als du versuchst Gott zu widerlegen. Fabio hat auch schon gesagt, okay, da wurde nach und nach versucht, dass man Gott als Zufallsfaktor nicht mehr braucht. Gott wird aus der Gleichung rausgenommen. Dementsprechend war man als Forscher in einem christlichen Land, oder auch als Mönch, wie auch immer, immer der Gefahr ausgesetzt, wenn ihr irgendwas rausfindet, das wirklich mega revolutionär ist, dass es dann heißt, oh mein Gott, du hast versucht, Gott zu widerlegen.

719.497
Simon
So wir verbrennen dich mal lieber auf den Scheiterhaufen und verbrennen deine ganzen Bücher und so weiter. Wo im Vergleich dazu im Islam anscheinend die Denke ist, zu sagen okay, Wissenschaft ist eine Möglichkeit Gott besser zu verstehen. Also die Welt ist von Gott geschaffen, von Allah geschaffen.

736.732
Simon
Und Wissenschaft ist dazu da, das besser zu verstehen. Deswegen war gerade die arabische Kultur brutal Fabianüh dabei, Mathematik zu erfinden und haben da wirklich extrem gute Wissenschaftler hervorgebracht, die dann nach und nach auch die europäische christliche Wissenschaft beeinflusst haben, weil

754.565
Simon
Da ist dann so das große Osmanische Reich irgendwann zusammen gebrauchen, auch so die ganze große Arabische Reiche sind so in sich ein bisschen zerfleddert. Und dann hat man ganz oft quasi merkt, der Mönch, der hat eigentlich einen ganz schönen arabischen Namen, weil die dann sagen, wir gehen nach Europa, da können wir sicher sein, da gibt es noch Möglichkeiten.

772.432
Simon
und haben dann da angefangen an, in christlichen Klöstern und so quasi weiter ihre Forschung zu betreiben und dieses extrem wichtige Wissen auch nach Europa in das kaputte, dunkle Mittelalter reinzutragen.

786.067
Fabian
Ja, das war eigentlich auch das Hauptproblem, weil im Mittelalter, also wir reden hier von ungefähr 500 nach Christus als Beginn des Mittelalters, war es schon das Christentum eigentlich sehr, sehr weit verbreitet in Europa und endgültig ins Mittelalter abgestürzt sind wir eigentlich als das römische, oströmische Reich

807.79
Fabian
dann eben von den Osmanen übernommen wurde, wenn ich das jetzt richtig im Kopf habe. Und das beginnt, das markiert sozusagen den Beginn dieser Zeitepoche, was für die Wissenschaft, wie Simon gerade schon gesagt hat, sehr schlecht war, weil im Christentum war das halt quasi kerzerisch, Wissenschaft zu betreiben. Aber währenddessen, zum Beispiel in den arabischen Ländern, auch als sich dann der Islam langsam formiert hat, so um 700 nach Christus,

825.299
Simon
Mhm. Mhm.

834.65
Fabian
Da war es in Ordnung und da war es eben auch gewünscht.

838.951
Fabian
Und zu der Zeit hat sich auch eben Alchemie sehr stark weiterentwickelt. Und Alchemie ist so mehr oder weniger eine Vorform der Chemie gewesen. Also sind ja auch irgendwie vom Namen her verwandt. Aber im Endeffekt, die Alchemie, in der Alchemie geht es auch darum, eben Experimente durchzuführen, um meistens mit dem Hintergrund irgendwelche unedlen Metalle in Gold zu verwandeln. Weil man eben kein Verständnis bisher hatte von

864.804
Fabian
was eigentlich da passiert, chemisch gesehen. Das heißt, man hat halt gedacht, das muss irgendwie möglich sein, wie in einem Reifeprozess von einem Apfel zum Beispiel, der ist ja am Anfang auch grün und schmeckt nicht, das Metall sozusagen reifen zu lassen, jetzt zum Beispiel ein Eisen reifen zu lassen, bis halt ein Gold rauskommt.

881.92
Fabian
Und man kann schon auch irgendwie verstehen, woher diese Denkweise kam. Es klingt ja auch jetzt gar nicht mal so unschlüssig jetzt, wenn ich keine Ahnung davon habe, dass es sich ähnlich verhält wie irgendwas anderes, was ich beobachten kann. Weil da sind wir immer sehr, sehr gut gewesen mit Menschen. Wir können Dinge sehen und irgendwie einkategorisieren. Wir sind sehr gut im Schubladendenken, was heutzutage sehr schlecht ist für uns, aber was uns evolutionär sehr viel weitergebracht hat. Und

907.739
Simon
Ich fand auch da ganz kurz, dass wir das nicht, dass wir den Prozess nochmal ganz genau erklären, weil das war speziell der Mittel, also was, wo ich mir auch dann dachte, ja okay, eigentlich kein dummer Ansatz. Die Idee war, jemand zu sagen, hey, wir haben ja auf der Erde, also es wurde schon relativ Fabianüh, wurden verschiedene Metalle gefunden. Man hat dann auch erkannt, ah okay, das sind unterschiedliche Metalle.

925.64
Simon
wir nennen das eine, nennen wir jetzt einfach irgendwie Eisen, das nächste nennen wir Bronze, das nächste nennen wir Silber und boah, das hier, das Glänzende, das nennen wir Gold und das ist ganz selten, deswegen ist das das Wertvollste. Und da war quasi die Zeit, ah okay, das ist anscheinend zum Beispiel auch wie bei Öl, dass man sagt, okay,

941.527
Simon
Öl sind einfach nur Blätter, die ins Wasser fallen, während mehr Druck. Es dauert Tausende Millionen von Jahren, um daraus dann dieses Öl zu formen. So war die Idee auch von, hey, das ist ja quasi auch mit den Metallen so. Also Metall beginnt als Eisen, wird dann irgendwann nach viel Druck und viel Zeit, wird es Bronze, viel Druck und viel Zeit wird es Silber, dann eben Gold. Und man hat eigentlich nur versucht zu sagen, hey, wie schaffen wir das?

963.234
Simon
dass wir diesen Prozess beschleunigen. Mit einem Katalysator zum Beispiel war da eine Idee, die man hatte, man brauchte so ein Elixier, was quasi diesen chemischen Prozess anstößt. Also hat auch damit wieder so ein bisschen eigentlich mit der falschen Motivation das Richtige gemacht und hat wieder was über die Welt neu verstanden.

980.503
Simon
was man ohne diese Motivation, wir wollen Gold finden oder herstellen, nicht gemacht hätte. Und wo ich vielleicht auch dem einen oder anderen Forscher speziell damals im dunklen Mittelalter unterstellen würde, dass es vielleicht auch bewusst war, aber die wussten halt, hey, wenn ich meinem König erzähle, ich mache dir aus Silber Gold, dann lässt er mich zehn Jahre forschen. Wenn ich sage, okay, ich würde gerne alle Elemente der Erde kartografieren, sagt er, okay, wer bist denn du, geh bitte weg.

1007.312
Fabian
ja natürlich der investiert ja auch geld und will irgendwie return und invest sehen ganz wirtschaftlich gesprochen aber also wenn man sich überlegt so das problem war eben dann im mittelalter die kirche hat das nicht wirklich unterstützt beziehungsweise es war alles sehr ja ich sage jetzt mal

1026.869
Fabian
eher beobachten als jetzt quasi Theorien aufstellen und die falsifizieren. Also man hat eher Sachen beobachtet und versucht, das zu beschreiben oder irgendwie zu analysieren und zu verstehen. Und das heißt, da ist halt wissenschaftlich bei uns in Europa sehr wenig passiert. Das heißt, wir springen jetzt auch einfach mal ans Ende vom Mittelalter, weil die 1000 Jahre, da gab es irgendwie zwei Erfindungen. Eine davon war halt dann quasi der Auslöser, um die Neuzeit einzuleiten, nämlich der Buchdruck

1056.63
Fabian
von Gutenberg, wo man auf einmal dann Wissen sehr schnell vervielfachen konnte, weil München vorher da standen und alles handschriftlich übertragen haben, um eine Kopie anzufertigen und plötzlich hattest du so Platen und du konntest was drucken und plötzlich war es möglich viele viele viele Exemplare von diesem Wissenstück anzufertigen. Und das hat eben auch dazu geführt, dass in Europa gerade sehr viele Menschen das Lesen auch gelernt haben.

1082.773
Fabian
Und eben der Bildungsstand ist entsprechend sehr stark angestiegen. Weil du jetzt auch als, ich sag jetzt mal, zum Beispiel als einfacher Landwirt, konntest du plötzlich Methoden herausfinden, durchlesen, wie du deine Ernte steigern kannst. Einfaches Beispiel. Auf einmal hast du ein Interesse daran, irgendwie so Sachen auszuprobieren und Dinge zu erlernen, um halt einen wirtschaftlichen Vorteil wieder daraus zu ziehen.

1108.319
Simon
Man könnte auch sagen, so der Buchturm war das erste Mal, dass wirklich auch Wissen und wissenschaftliche Arbeit aktiv publiziert und verteilt wurde. Also das ist ein großes Problem, was es eben davor gab, also auch im Laufe dieser

1121.631
Simon
im Laufe aller möglichen, das ganz oft wissen, weil es gab halt genau ein Buch, das ist ein Notizbuch von einem sehr smarten Wissenschaftler und das wurde halt dann verbrannt und dann war dieses Wissen für immer verloren und auf einmal gab es halt die Möglichkeit zu sagen, und auch dieses eine Buch lag halt auch genau in einer Bibliothek in einem Kloster und wenn man jetzt gerade nicht zufällig in der gleichen Stadt war, um in dem Kloster dieses Buch zu lesen, dann hat man dieses Wissen niemals bekommen.

1144.753
Simon
aus, das wurde vielleicht von München mal abgeschrieben, aber auf jeden Fall war das so, dass Wissen eigentlich nicht wirklich geteilt wurde. Und was man dann quasi sieht, seit der Gutenberg Buchpresse, als dann Wissen geteilt wurde, das auf einmal, das fand ich auch super spannend.

1158.456
Simon
verschiedene, also die gleiche Idee in verschiedenen Köpfen passiert. Also auf einmal wird überall in Europa werden die gleichen Sachen doppelt und dreifach erfunden. Mit so einem halben Jahr, einem Jahr Unterschied, wie auch immer. Und dann wird auch sich mehr ausgetauscht, bis man zu einem heutigen System kommt von wirklich auch Wissenschaft, Peer Review, öffentlicher Publizierung, wo man einfach gemerkt hat, boah krass, das ist das, wie wir die Meinscher am weitesten nach vorne bringen.

1184.326
Fabian
Und interessanterweise diese wissenschaftliche Methodik, was Simon gerade auch so ein bisschen beschrieben hat, diese Empirik, wie man vorgeht, eben um eine Theorie zu belegen, die wurde bereits um 1620 roundabout rum festgehalten von einem Mann namens Fabianancis Bacon, der diese wissenschaftliche Arbeitsweise das erste Mal beschreibt und definiert hat, was dann auch so ein bisschen das Standardwerk wurde zu der Zeit eben für wissenschaftliches Arbeiten.

1213.422
Fabian
Wie sie man auch gesagt hat, gerade auf einmal waren super, super viele Leute irgendwie wissenschaftsinteressiert und es war auch die Möglichkeit da, sich mit Themen zu beschäftigen, die es vorher gar nicht gab. Vorher hatte ich gar nicht den Zugang vielleicht zu den Bibliotheken, wo diese Schriftstücke auch bewahrt wurden. Und dann um Mitte 1600 rum

1234.002
Fabian
wurde dann in England der erste große Wissenschaftsklub gegründet, nämlich die Royal Society in London und die hat somit auch einige der wichtigsten Thesen zu der Zeit oder auch

1252.363
Fabian
neuen sachverhalte die man herausgefunden hat publiziert als man kann sagen das war eine art ja fast verlag wo in der royal society der art peer review stattgefunden hat und dann wurde die thesen diskutiert und auch niedergemacht teilweise auch sachen die vielleicht stichhaltig waren einfach aufgrund von glaubensunterschieden abgelehnt aber das war sozusagen die erste große institution dann in europa die wissenschaft auch

1262.995
Simon
Hm hm.

1284.028
Fabian
bewusst veröffentlicht hat, um eben wiederum weiteres Wissen obendrauf wachsen zu lassen. Am Ende ist es so eine Art Schneeball, der einmal ins Rollen kommt und dann immer, immer größer wird. Je mehr Wissen zur Verfügung steht, desto mehr Leute können neue kreative Einfälle haben und

1300.316
Fabian
Ja, ihr seht, wo wir heute angekommen sind. Ich meine, wir nehmen hier die Folge gerade übers Internet auf. Wir schauen uns nicht persönlich in die Augen. Wir haben hier alles digital und trotzdem funktioniert es. Das ist doch Wahnsinn und das wäre ohne Wissenschaft einfach nicht möglich.

1313.884
Simon
Und da einfach auch so diese erste Nuance, das erste Mal, dass man auch aktiv versucht hat, Wissenschaft zu diskutieren, weil diese ganzen Forscher, also im Griechenland, in arabischen Ländern, im Osmanischen Reich, dann auch im Mittelalter, die haben alle mal so vor sich hingeforscht, bis halt irgendwann der König, okay, jetzt reicht's, aber jetzt ist es köpfig dich, weil du hast es zu lange gebraucht, um ihr Gold zu erzeugen.

1334.826
Simon
Und dass man erst das erste Mal sagt, okay, man versteht von, hey, ein Mensch kann nicht alles wissen. Also muss man auch sagen, die Leute waren auch davor sehr arrogant. Die waren dann so, ich bin der Obergandi, ich kann alles, ich bin mega smart.

1344.78
Simon
Und auch zu sagen, da hat sich dann auch langsam diese Nuance herausgearbeitet, dass Menschen nicht mehr sich mit allen Bereichen beschäftigt haben, weil davor zum Beispiel Leo Galilei, der war halt aus heutiger Sicht sowohl Chemiker als auch Physiker als auch Biologe, der hat irgendwie so alles gemacht, weil es einfach insgesamt halt Leute gab, die halt Zugang zu Wissen hatten, die irgendwie smart waren und dann halt irgendwie Sachen gemacht oder erfunden haben.

1366.937
Simon
Und dann kam auch erst so mit dieser, auch dann um diese Zeitrunde, diese Idee von ja, okay, man beschäftigt sich wirklich genauer mit einer Sache. Man ist dann halt Chemiker und nicht mehr Allgemeingelehrter. Und das ist dann, auch was das bis heute durchzieht, dadurch auch, dass dieser Schneeball von dem Fabi Schreib, dieses Schneeball des menschlichen Wissens so groß wird, dass man natürlich nicht mehr alles lesen kann. Ich meine, dafür hört ihr diesen Podcast hier, weil ihr nicht alle Bücher der Welt lesen könnt. Ihr wollt, dass wir euch gute Bücher vorauswählen. Hier nochmal svpodcast.de slash Buchclub. Aber nur ein Sidenote.

1396.937
Simon
Aber man muss sich spezialisieren, auch in der Chemie. Keiner ist mehr Chemiker als Forscher und macht Chemie. Da macht man wieder einen kleinen Unterschied und so weiter und so fort. Aber dadurch kann sich dadurch, dass es mehr Menschen gibt, die sich damit beschäftigen und die sich aktiv austauschen, ist es eben möglich, gezielter Hinzug in das Gewissen zu steigern. Was bis heute so passiert.

1421.613
Fabian
Aber jetzt müssen wir wieder ein bisschen den Bogen spannen zurück zu den Elementen, weil ab da war es eigentlich wieder richtig spannend, da hat sich eben auch Chemie als eigenständige Wissenschaft nach und nach entwickelt, aus der Alchemie heraus, ein Stück weit aus der Naturphilosophie heraus und plötzlich wollten die

1439.258
Fabian
forschen denn wissen oder verstehen aus was sind wir aufgebaut und wieso zum beispiel brennt eine kerze und dann hat man eben so ein bisschen ja eine mischung aus experimental chemie experimental physik gemacht um bestimmte sachverhalte eben zu verstehen ein experiment möchte ich mal kurz beschreiben weil ich super spannend fand

1461.442
Fabian
Und zwar so hat man quasi herausgefunden, wie viel Sauerstoffanteil roundabout, also wir reden hier von der Größenordnung, in der Umgebungsluft ist, ohne überhaupt zu wissen, was Sauerstoff ist zu der Zeit. Das ist total spannend. Also man hat, ohne zu wissen, was Luft ist, korrekt. Und man hat im Prinzip, für alle die jetzt auf YouTube gerade zuschauen, ich zeig das ein bisschen mit den Händen,

1475.947
Simon
was Luft ist.

1486.34
Fabian
im Prinzip so eine Art Glasglocke gehabt, die wurde auf eine Art schwimmende Kerze übergestülpt und die Kerze hat gebrannt und quasi bei dem Vorgang des Verbrennens

1499.531
Fabian
steigt der Wasserspiegel an, weil nämlich die Kerze, die Flamme sozusagen, den Sauerstoff aus dieser Glocke, also unterhalb der Glocke eben war ganz normal Luft, dieser Sauerstoff wurde verbrannt und dadurch sinkt der Druck sozusagen und dadurch kann der Wasserspiegel innen ansteigen und man hat festgestellt, dass das immer bei ungefähr einem Fünftel

1523.183
Fabian
von diesem Volumen passiert, weil man wusste schon, was ist ein Volumen. Ich habe es gerade vorhin beschrieben, Archimedes wusste bereits, paar hundert vor Christus, was ist ein Volumen. Aber man hat so herausgefunden, diese Kerze brennt immer nur, die geht dann aus, wenn dieses ein Fünftel von diesem Luftvolumen aufgebraucht ist ungefähr. Und so konnte man dann zum Beispiel

1547.056
Fabian
nicht verstehen aber man hatte die vermutung dass es irgendwas gibt was mit der kerze zusammen reagiert was dann verbraucht wird und nicht mehr vorhanden ist und dann eben aus dieser luft verschwindet und das war revolutionär

1563.341
Simon
Das war dann auch 1961, wenn Herr Beul, der insgesamt mit dieser Idee des Elementes mal wieder aufkam, wir hatten es ja vorhin schon, gab es damals in Griechenland schon, da kam der dann ungefähr 2000 Jahre später nochmal auf die Idee von, ja, okay, ein Element ist was, was man nicht weiter aufteilen kann, wo wir jetzt auch heutzutage wissen, okay, die chemischen Elemente, die wir haben, die haben noch mal kleinere Bausteine, dann geht es dann irgendwie um irgendwie hier Physik und irgendwelche großen Kreise in der Schweiz, wo man irgendwelche Elektronen aufeinander schießt und so weiter. Da müsste man nochmal ein gesundes Buch zu lesen.

1590.009
Fabian
Die großen Kreise in der Schweiz.

1593.439
Simon
um...

1594.77
Simon
Aber da war auch so ein Punkt, dass man eigentlich zum Zeitpunkt, als der Herr Boyle das irgendwie erfunden hat, diese Idee hat, mit diesen Elementen, da kannte man halt eigentlich schon neun Elemente und noch mal drei wurden neu entdeckt im Mittelalter, die aber halt so durch Zufall entdeckt wurden, wo man nicht genau wusste, was ist denn ein Element und was das bedeutet. Also klar, was ich vorhin schon meinte, so drei auf jeden Fall, wir kannten halt irgendwie Bronze, Silber und Gold. Wir kannten Metall oder halt dann nicht Metall, sondern wir kannten

1624.459
Simon
Stahl, wie auch immer, so in der Form Eisen. Also man kannte schon so ein paar Sachen, man wusste, okay, die sind irgendwie unterschiedlich voneinander. Und da, jetzt ist noch mal ganz kurzer Zeitsprung, aber ich fand diese, diese Geschichte und auch die Idee super spannend. Wie quasi, also...

1638.899
Simon
Okay, ab Mitte des 16., 17. Jahrhunderts, quasi wurden wirklich Elemente, hat man ungefähr gecheckt, was es ist, und hat es wirklich aktiv gesucht. Man hat aber davor schon angefangen, die ganze Welt zu kategografieren. Ich weiß nicht, ist das genau so ein Zeitpunkt, das war irgendwann im Mittelalter auch, war nämlich die Idee, da gab es die Idee, wie jetzt hier die ganzen Harry Potter-Nerds aufhören werden, des Philosopher-Stones, des Stein der Weisen, den sich Joanko Rowling anscheinend aus alten Alchemie-Büchern geklaut hat, diese Idee.

1668.746
Simon
dass es quasi ein Element gibt, ein Stein der Weisen, der man irgendwo hinhält wieder, was wollte man immer, aus Metallgold macht.

1677.278
Simon
Das war auch wieder so ein Punkt von ja, okay, man hat das falsche versucht, man hat nicht gecheckt, okay, dieses ganze komische Goldding, das haben wir jetzt 2000 Jahre versucht, das klappt anscheinend nicht. Aber da, weil man das gesucht hat, hat man angefangen, alle möglichen Elemente zu kartografieren, aufzuschreiben von ah, okay, hier finde ich schwarzen Sand, hier finde ich gelben Sand, der hat unterschiedliche Eigenschaften. Also man hat auch auf einmal dieses wissenschaftliche Arbeiten angefangen, weil man halt nach diesem Stein gesucht hat.

1701.937
Simon
Und das fand ich auch schon spannend, mal wieder so eine Sache von davor haben wir halt aus dem falschen Ziel irgendwie das Richtige gemacht und dann eben ab dem Mitte des 17. Jahrhunderts war es eben so, dass man es dann wirklich verstanden hat, wie gut es war, was ich damals gemacht habe mit dem komischen schwarzen und goldenen Sand oder weißen Sand. War ja schon sinnvoll, aber jetzt versuchen wir mal zu schauen, können wir den Sand nochmal weiter aufteilen? Was ist denn in den Sand wirklich drin? Und letzter Fun Fact, ratet mal,

1728.677
Simon
eben an der Harry Potter Nerds da draußen. Es wurde einem Wissenschaftler nachgesagt, dass er wirklich den Stein der Weisen gefunden hat, dass er das hinbekommen hat, wie diese Person heißt.

1740.998
Simon
Und ja, hier wäre alles, wer noch den ersten Tag von Harry Potter im Kopf hat. Es war ein Herr Nicholas Flamel, der auch in Harry Potter vorkommt, dem Harry Potter auch unterstellt wird, dass er den Stein der Weisen herstellen kann. Und es war damals schon so, dass man in der Alchemie dachte, dieser Herr Nicholas Flamel hätte das gekonnt. Wir gehen davon aus, dass er es nicht konnte. Auch hier leider die Auflösung. Wir haben es ein paar Mal angeteasert. Ihr werdet in dieser Folge nicht lernen, wie man Gold herstellt. Das hat man bis heute noch nicht rausgefunden.

1767.602
Simon
Aber dafür lernt ihr noch wichtige andere Dinge, und zwar wie ein Herr Mendeleev, nachdem das Buch benannt ist, zu dem wir gleich kommen, Elemente vorhersagen konnte, von denen er noch nicht mal was wusste.

1779.735
Fabian
Ja, ich glaube, wir müssen jetzt auch ein bisschen mal springen, weil die Geschichte ist jetzt dann an der Stelle sehr slow paced. Also das Buch ist ja schon eine Erzählung quasi von Antike bis in Neuzeit und geht wirklich auf viele Details ein. Und dann kommen die ganzen coolen, spannenden Experimente, wo du dir denkst, wow, auf die Idee muss ich erst mal kommen. Einen möchte ich euch noch mitgeben, als man

1802.17
Simon
Einen gibt's noch, komm, einen oben drauf.

1803.985
Fabian
als nämlich ein gewisser Herr Wolter, glaube ich, die erste Batterie entdeckt hat. Also mehr oder weniger zufällig auch mit ein bisschen Chemikalien rum experimentiert, mit Metallen rum experimentiert, festgestellt, okay, oh, wenn ich da hinlang, kriege ich irgendwie einen elektrischen Schlag. Ohne zu wissen, was ein elektrischer Schlag ist, hat dann die erste Batterie entwickelt und mit dieser neuen Entdeckung, nämlich elektrischen Strom, konnte man auch wiederum ganz andere Experimente durchführen. Und eins davon war eben,

1834.053
Fabian
Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufzuspalten. Das nennt sich Elektrolyse. Dabei wird einfach mehr oder weniger an zwei Stellen ein Kabel ins Wasser gehängt und das eine ist halt ein Pluspol, das andere ist ein Minuspol, andere eine Kathode. Und an den Stellen wird quasi dann

1855.725
Fabian
Sauerstoff und Wasserstoff erzeugt aus dem Wasser, weil Wasser ist ja H2O, zwei Wasserstoffmoleküle, ein Sauerstoffmolekül und genau das hat man eigentlich herausgefunden dann, dass dabei in dem Verhältnis 2 zu 1 zwei Gase eben entstehen, Volumenverhältnis 2 zu 1 und diese zwei Gase eben unterschiedliche

1880.162
Fabian
chemische Eigenschaften

1892.688
Fabian
die man zur Verfügung hatte, solche Erkenntnisse erlangt hat und entsprechend auch dann irgendwie verstanden hat, nicht sofort, das hat dann wieder ein paar Jahre gedauert, aber dass man dann verstanden hat, okay, ja, irgendwie muss dieses Wasser aus Wasserstoff und Sauerstoff im Verhältnis 2 zu 1 irgendwie gemischt sein. Und das ging dann sogar so weit, dass man es geschafft hat eben, weil man dann herausgefunden hat, dass Wasserstoff das leichteste Element ist.

1909.531
Simon
Mh.

1918.285
Fabian
dass man auf Basis dieses Grundwerts eins dann Verhältnis zu diesem Wasserstoff die anderen Gewichte der Elemente berechnen konnte ohne überhaupt irgendwie zu wissen

1929.565
Fabian
was ein Element ist nach wie vor, oder was irgendwie ein Atom ist. Das finde ich einfach wahnsinnig crazy. Ich kann es gar nicht in Worte fassen, wie krass mich das beeindruckt hat, das zu lesen. Das ist absolut inspirierend, wenn man sich für die Themen ein bisschen interessiert.

1951.681
Simon
Was Fabi eben meint, man wusste das nicht, heutzutage hat man quasi optische Verfahren, elektronische Verfahren, um quasi diese ganz kleinen Teilchen sehen zu können. Auch nur auf dem Computerbildschirm, also vermutlich nicht im eigenen Auge, aber dass man es sehen kann so klein oder messen kann.

1967.722
Fabian
Zumindest halt messen, ja.

1969.258
Simon
Und Fabianüher war es halt wirklich so einfach, okay, die haben halt dann irgendwo Gas reingepumpt, noch mal ein bisschen Gas, dann hat man gesehen, okay, das verhält sich irgendwie unterschiedlich, weil das eine irgendwie war aber in die Richtung, okay, da muss das so und so irgendwie, da muss das so und so zusammengesetzt sein, dieses Gas. Und also was da alles schon möglich war, oder was einfach da auch schon an der Findergeist war, war es wirklich schon sehr, sehr spannend, sehr beeindruckend. Und dann quasi

1991.237
Simon
Ja, dann geht's im Buch ein bisschen weiter noch. Dann kommen sehr viele verschiedene Elemente, also alle Elemente, die am Ende des Periodensystems irgendwie zusammensetzen. Bis zur Veröffentlichung des Buches werden halt irgendwie so erklärt von, ja, okay, wo kam die her, wer hat die erfunden und so weiter und so fort. Okay, nicht alle, alle bis zum Ende Leifs, quasi, Zeitpunkt, wo er das Periodensystem erfunden hat.

2010.964
Simon
Bis man dann eben endlich nach 300 Seiten wieder aufs Intro zurückkommt, zu dem Herrn Mendeleev, den Fabi auch schon angekündigt hatte, und der dann eben dann auf die Idee kam, okay, wie können wir denn diese Elemente anordnen? Was eben noch gefehlt hat, war ein theoretisches Modell, das hatten wir vorhin wieder. Es ist immer so, man hat ein theoretisches Modell, was irgendwas vorher sagt,

2035.998
Simon
oder erklären soll und dann versucht man in der Praxis das zu bestätigen. Und diesmal war es anders, man hatte quasi in der Praxis schon viele Elemente gefunden, die irgendwie Dinge machen, die irgendwie Eigenschaften hatten.

2047.944
Simon
Es hat aber das theoretische Modell gefehlt, wieso das so ist oder wieso man auch sagt, wieso man sich ableitet, dass bestimmte Stoffe ähnliche Eigenschaften haben als andere. Da kam eben der gute Herr Mendeleev ins Spiel und hat dann da sehr, sehr lange über sein Periodensystem nachgedacht und dann eines Nachts, so sagt es, das Intro des Buches, ist ihm eben diese Idee gekommen, wie man es anordnen kann.

2070.725
Fabian
Fun fact, dieser Traum, den er da hatte, der auch titelgebend für das Buch ist, Mendeleevs Traum, den hatte er, während er an einem Chemiebuch gearbeitet hat auf Russisch, weil Russland damals aus der Zarenzeit gerade raus kam und es gab keine Wissenschaft, es gab keine Wissenschaftsbücher in Russland. Russland war sozusagen relativ abgeschnitten von dem wissenschaftlichen Nabel Europas.

2096.954
Fabian
Und er war quasi der erste Autor, der ein modernes, aktuelles Chemiebuch veröffentlicht hat. Und dieses Chemiebuch kam so gut an, dass er eben ein zweites veröffentlichen wollte, nämlich das erste gegenüber organische Chemie, also was unsere Körper sozusagen zusammensetzt.

2115.657
Fabian
Das war der Wissensstand, den man damals eben hatte. Den hat er in einem Buch gefasst und das war damals wirklich das Grundlagenwerk schlechthin. Und es gab dann eben den zweiten Teil über unorganische Chemie. Und dort hatte er diese Zirkennülle, dass er irgendwie die Elemente ja eben kategorisieren wollte und über diese Elemente schreiben wollte. Und er hatte kein System, weil es gab bisher keins. Und dann hat er dieses System eben versucht zu entwickeln, aber er hat es erst

2139.667
Fabian
tagelang nicht geschafft und dann plötzlich vor Erschöpfung eingeschlafen hat er diesen Geistersblitz in einem Traum gehabt und hat dann angefangen, nachdem er aufgewacht war, dieses System herunterzuschreiben und das total spannende ist, er hat eben dann Elemente auch in dem System festgehalten, die noch nicht bekannt waren von denen er behauptet hat, man wird sie in naher Zukunft irgendwie belegen können und das gemeine ist, er wurde dann natürlich erstmal belächelt, so wie alle großen Geister, die ihrer Zeit ein bisschen voraus waren

2162.329
Simon
Mhm.

2169.411
Fabian
Und es wurden auch die nächsten fünf Jahre dann, nachdem er das veröffentlicht hatte, keine Elemente mehr entdeckt, was sehr schlecht war für ihn erstmal, weil es seine Theorie natürlich dann kein gutes Licht dargestellt hat zumindest. Aber dann irgendwann hat man eben eins dieser Elemente entdeckt mit dem von ihm beschriebenen Gewicht.

2189.206
Fabian
mit dem von ihnen beschriebenen Eigenschaften genau an der Stelle des Periodensystems eben dann Haken gemacht zu sagen jetzt haben wir es gefunden und das zweite wurde das zweite was dann kurz danach entdeckt wurde das hat das sozusagen bestätigt dass sein Modell sinnhaft war oder quasi der Wahrheit entsprach weil

2207.21
Fabian
Beim zweiten Mal war es noch ein bisschen lustiger. Da hatten die ein anderes Gewicht ermittelt, sozusagen für dieses Element. Und er hat gesagt, nee, nee, ihr habt sicherlich irgendwie nicht richtig gemessen. Macht das Experiment noch mal. Und dann haben sie genau das Gewicht ermittelt, was er vorhergesagt hat. Und das ist einfach wahnsinnig spannend, weil das gab es vorher in der Form noch gar nicht. Vor allem in der Chemie nicht, dass man solche Vorhersagen treffen konnte. Und diese dann auch falsifiziert werden konnten.

2234.224
Simon
für dieses theoretische Modell endlich auch für die Chemie da war, dass man endlich quasi auch angefangen hat da quasi

2240.349
Simon
mathematisch oder quasi mit so einem Modell arbeiten zu können und darauf dann auch wieder anfangen konnte, seine Berechnungen zu stützen. Und am Ende ist also sehr viel wird mit der Wissenschaft mit Mathematik gemacht. Mathematik ist ja am Ende eben nichts anderes als eine Sprache, eine erfundene Sprache, um diese theoretischen Modelle miteinander in Verbindung zu setzen. Dass man sagt, okay, jetzt können wir eben berechnen. Wir haben irgendwie Wasserstoff und Sauerstoff. Wir wissen jetzt, okay, H2O, Wasser.

2265.316
Simon
hat davon die beiden Anteile, wir wissen jetzt, wie schwer ein Wassermolekül ist, ein H2O-Molekül und so weiter. Man kann die Sachen in Verbindung bringen und das hat er eben geschafft, das erste Mal, dass auch Chemie endlich ein allumfassendes, zu dem Zeitpunkt allumfassendes Weltmodell hatte.

2283.404
Fabian
jetzt haben wir euch wahnsinnig viele Infos irgendwie ein bisschen vorenthalten oder nur kurz angeschnitten, auch zum Beispiel woher die Elemente ihren Namen bekommen haben und wie man zum Beispiel eine Notation erfunden hat sozusagen für die Chemie, um Reaktionen zu beschreiben und dieses ganze

2299.735
Fabian
diese Systematik, die sich damit entwickelt hat, nicht nur in der Chemie, auch in ganz ganz vielen anderen Naturwissenschaften. Aber da muss ich euch jetzt einfach mal auf das Buch verweisen, weil es einfach geil ist zu lesen, wenn ihr Interesse an so einem Thema habt. Das einzige Manko ist, es gibt es nur auf Englisch.

2314.934
Simon
Ja, und es ist teuer. Ist ein teures Buch.

2314.94
Fabian
Also, und es ist teuer und die Lieferzeit ist extrem lang, weil ihr müsst das irgendwo importieren. Aber deswegen habt ihr ja den Bücher-Podcast abonniert. Hoffentlich schon. Wenn nicht, dann jetzt bitte auf die Glocke drücken, auch dass ihr keine Nachrichtungen über neue Folgen verpasst. Und dann verpasst ihr auch kein Wissen mehr. Weil wir teilen unser ganzes Wissen mit euch. Aus jedem Buch. Und wenn ihr noch mehr Wissen von uns haben wollt, dann, wie Simon schon angesprochen hat, dann joint doch einfach unseren Buchclub.

2344.838
Fabian
Da wird dann alle zwei Wochen noch mal intensiver über diese Bücher gesprochen, die wir hier im Podcast auch besprechen, mit eurem Involvement und mit eurer Participation. Und ich glaube, da werden wir ganz viel Spaß zusammen haben. Ciao.

2359.514
Simon
In diesem Sinne, viel Spaß, bis in zwei Wochen, ciao!