Deep Dive

Über folgende Themen sprechen wir:
  • (01:00) - Was bereitet Frank Freude?
  • (08:15) - Schwarz-Weiß-Denken sowie Polarität und dessen Einfluss auf unsere Gesellschaft
  • (11:51) - Die Auswirkungen von künstlicher Intelligenz auf die Creator Economy
  • (20:37) - Die Entwicklung der Podcast-Landschaft
  • (28:09) - Vereinfachen vs. Schwarz-Weiß-Denken
  • (32:28) - Inwiefern beeinträchtigt der Selbsterhaltungstrieb Innovation und Fortschritt?
  • (43:14) - Wer möchte ich gewesen sein?
  • (48:53) - Inwiefern Vatersein Franks Leben verändert hat
  • (01:02:30) - Welchen Beitrag kann Digitaler Minimalismus für unsere psychische Gesundheit sowie unser Wohlbefinden leisten?
  • (01:08:05) - Praktische Tipps für Zusammenarbeit


Erwähnungen und Ressourcen:

Gast dieser Folge: Frank Eiliers
Frank Eiliers ist Keynote Speaker und Podcaster. Sein Podcast Arbeitsphilosophen ging 2014 online und ist das Fundament für sein heutiges Wirken als Redner. Er spricht über die Zukunft der Arbeit, die digitale und nachhaltige Transformation, sowie über KI und dessen Einfluss auf unser tägliches (Arbeits-)Leben.

What is Deep Dive?

Deep Dive ist ein Interview-Podcast von Simon Schubert für mehr Freude, Leichtigkeit und Wellbeing im Leben.

Was bedeutet es, ein gutes Leben im 21. Jahrhundert zu führen? Wie bringen wir mehr Leichtigkeit und Freude in unser Leben? Wir können wir produktiver und gleichzeitig gesünder arbeiten? Wie kann eine Wirtschaft aussehen, die Regeneration und das Wohlergehen allen Lebens als oberstes Ziel hat – und nicht Wachstum?

Diese und weitere Fragen erkunden Simon Schubert und seinen Gästen. Dabei sprechen sie über Themen rund um Wellbeing, regenerative Arbeit, Produktivität, Self-Leadership, Organisationsentwicklung, Ökonomie des Wohlergehens, New Work, Arbeitskultur, Entrepreneurship, Life Design, Gesundheit und vieles mehr.

Immer wieder fühlen wir uns gezwungen, uns zwischen Freude, Gesundheit, Karriere und Purpose zu entscheiden. Selbst die Erfolgreichen und Privilegierten unter uns (und sind wir nicht alle privilegiert?) kommen selten dazu, die richtigen Dinge zu tun. Jene Sachen, die uns wirklich wichtig sind.

Wir spüren, dass es wichtige und erfüllende Möglichkeiten gibt, unsere wertvolle Zeit zu verbringen – auch wenn wir nicht genau sagen können, was sie sind. Am Ende verbringen wir jedoch unsere Tage stattdessen systematisch mit anderen Dingen. Wir werden abgelenkt. Es kommt immer wieder etwas dazwischen. Irgendetwas ist immer.

Schnell haben wir das Gefühl, dass wir alles andere für die eine Sache opfern müssen. Doch eine Balance zwischen diesen Aspekten ist nicht nur möglich sondern essentiell.

Bei Deep Dive geht es darum, wie du ein Leben voller Freude, Leichtigkeit und Erfüllung führen kannst – ohne Abstriche in deiner Mission oder Karriere zu machen.

Weitere Impulse gibt es hier: https://www.keinezeitzuleben.de

Simon Schubert [00:00:06]:

Mein Name ist Simon Schubert und du hörst Deep Dive. Erkunde mit meinen Gästen und mir, was es bedeutet, ein gutes Leben im 21. Jahrhundert zu führen. Jahrhundert zu führen. Diese Folge ist mit Frank Eilers. Frank ist Keynote-Speaker und Host des Podcasts Arbeitsphilosophen. Dabei beschäftigen ihn vor allem Themen wie die Zukunft der Arbeit, die digitale und nachhaltige Transformation sowie künstliche Intelligenz und dessen Einfluss auf unser tägliches Leben. In dieser Folge sprechen wir über die verschiedensten Themen, unter anderem die Bedeutung von Interaktion für Frank, Schwarz-Weiß-Denken sowie Polarität und dessen Einfluss auf unsere Gesellschaft, weiterhin unsere Beobachtung über die Creator-Economy sowie unsere Gedanken über digitalen Minimalismus.

Frank Eiliers [00:01:01]:

Oh, da fängst du ja mit ganz harter Kost an. Am meisten Freude macht mir tatsächlich die Interaktion mit anderen Menschen. Ich habe ja verschiedene Standbeine, wenn man das so sagen möchte. BWLer würden sagen Geschäftsmodelle. Und ich habe aber, glaube, wenn man alle Sachen nimmt, so eine Art Basis, und wenn ich mit anderen Menschen, egal ob analog oder virtuell, kommuniziere, dann fühle ich am meisten Freude, dann habe ich am meisten Energie, dann fühle ich fit, dann bin ich vielleicht auch kaputter, weil das natürlich auch anstrengend ist. Also ich bin jetzt nicht der Extrovertierte, der irgendwie 24 Stunden am Tag reden muss, aber ich würde sagen, das ist so ja Dialoge, Interaktion. Das glaube ich, das, ja. Okay, geil.

Simon Schubert [00:01:54]:

Und schon, weil du es gerade so gesagt hast, du hast viele verschiedene Sachen, von denen werden wir sicherlich eingehen. Und was ich anhöre, der rote Faden ist so Interaktion, das ist so die Basis für alles. Was ich spannend finde, genau diese Erkenntnis, die du jetzt einfach so mal simpel gesagt hast, ist etwas, was sich die meisten Menschen sehnen, so etwas zu haben. Weil oft ist es so ein, man macht mal das, man probiert. Und es ist völlig so was Wahllos und nicht so ein bisschen von, hey, das ist es. Der innere Kern so meiner Sache. Ist es was, was dir schon ewig klar war oder einfach so, bei manchen Menschen ist es ja sowas oder ist es was, was sich mit der Zeit immer mehr herauskristallisiert

Frank Eiliers [00:02:33]:

hat? Das mit den Interaktionen? Also Ich glaube, es war mir immer klar. Aber Manche Sachen brauchen auch, um aus dem Unterbewusstsein wirklich klar zu werden und wirklich zu merken, ich meine ich wusste schon immer, dass mir das Freude macht, ich war immer der, der irgendwie in der Küche dann auf Partys die Gespräche geführt hat, dann die Leute, ich wollte dann Stand-up-Comedian, also das war ja irgendwie immer klar, aber dass ich dann auch zum Beispiel in so einer Remote-Welt feststelle, wenn ich den ganzen Tag alleine konzeptionell arbeite, da fühle ich mich nicht so toll, als wenn ich irgendwie irgendwo Interaktionen einbauen kann. Und das ist eine Erkenntnis, die ist vielleicht simpel, aber vielleicht auch irgendwie nicht. Und die irgendwie zuzulassen, das hat, glaube ich, ein paar Jahre gedauert. Und ja, und vielleicht merkt man aber auch so, wie ich es gerade erzählt habe, so Ganz klar ist es mir vielleicht immer noch nicht. Ich finde, wir haben zwei spannende Sachen. Zum Schluss hast du gesagt, ganz klar ist es vielleicht doch nicht. Und

Simon Schubert [00:03:49]:

zulassen. Denn genau das sehe ich als Herausforderung. Okay, da ist was, aber es gibt ja so viele andere Sachen. Es könnte ja auch was anderes sein. Und wann bin ich mir schon sicher? Eigentlich müsste ich ja alles andere ausprobiert haben. Dann bin ich so, ich probiere alles nur ein bisschen, bin mir ständig unsicher und kann ständig immer wieder hin zu hinterfragen kommen. Also da so ein bisschen von, gab es irgendwas, was dir geholfen hat, zu sagen, so, okay, für dich, dass es dich rauskristallisiert, aber dass du es dann auch annimmst und sagst, das ist jetzt zumindest eine Sache, wo ich mindestens ein paar Jahre mit laufe.

Frank Eiliers [00:04:22]:

Das ist ganz interessant, weil du triffst ja so einen Punkt. Ich habe sehr viel ausprobiert in meinem Leben und ich würde das auch jedem und jeder empfehlen. Also man fängt ja ganz klassisch an im Berufsleben mit einer Hypothese. Also man denkt man macht eine Ausbildung, man fängt ein Studium an und ganz viele wissen schon, ja das will ich machen bis zu meinem Lebensende. Ganz viele wissen es aber auch nicht. Meine Hypothese ist, dass es für alle erstmal nur eine Hypothese sein wird. Also du fängst an mit dem Berufsleben und egal ob du sicher bist oder nicht, du testest das ja dann erst. Das kann sein, dass du schon immer wusstest, das mache ich, weil mein Vater hat das gemacht, meine Mutter hat das gemacht, das war mal mein Talent und dann startest du etwas, egal ob Ausbildung, Studium, irgendwas dazwischen, die ersten Jahre im Beruf und dann merkst du vielleicht, nee doch nicht, weil du andere Komponenten entdeckst, andere Facetten und da sind wir beim zulassen und Das war glaube ich auch eine Stärke, das würde ich heute auch in meinem Berufsleben noch als Stärke so sehen, diese Momente zuzulassen, das neue in mein Leben zu lassen, es auszuprobieren und dann zu merken, ja, aber meistens nein. Aber meistens nein und dann nach dem prinzip ausschluss und ja ist ganz interessant kann man weitergehen vielleicht immer mehr zum kern zu kommen und auch hier der kern muss nicht der kern bleiben es können andere lebensumstände kommen es können aha erlebnisse krasse wendung schicksalsschläge was auch immer passieren Und dann gibt es wieder was Neues. Aber auch hier ist ja wieder die Frage, lasse ich das Neue zu, mit all dem, was da drum rum ist, oder halte ich an dem Alten fest? Und ja, Das würde ich allen Menschen empfehlen, einfach das, was gerade irgendwie resoniert, auszuprobieren und zu schauen, was macht das mit einem? Wie fühlt sich das an? Was ist gut, was ist nicht gut? Was fühlt sich gut an, was fühlt sich nicht gut an? Wovon darf es mehr sein? Was raubt mir Energie? Was gibt mir Energie? Und dann so immer weiter sich ran zu tasten und das nie zu verlieren. Ich glaube, das ist der Kern vom Menschsein, wenn man so will. Das ist eine andere Hypothese. Ich

Simon Schubert [00:06:51]:

finde auch dieses, also erst mal, wenn du sagst, alles einfach als Hypothese sehen oder beziehungsweise vieles, zu testen und nicht zu sagen, ich setze mich irgendwo hin und denke und dann finde ich die Lösung davon, was ich den Rest meines Lebens machen will. Einfach ausprobieren. Und das andere, was ich sehe, sehr, sehr passt auch wahrscheinlich zu anderen Themen. So dieses Neuzulassen, nicht in Alten festhalten. So ein bisschen ist ja auch mit Ungewissheit umzugehen und nicht klar zu haben, ich weiß, ich habe einen Plan für was auch immer, wie lange in meinem Leben und probieren unbedingt an dieser Gewissheit mich festzukreien. Lass uns mal einen Schritt zur Seite machen. Du hast ja schon gesagt, du machst verschiedene Sachen, auch neben deinem Podcast. Da würde ich gerne so ein bisschen reflektieren, so wie die letzten Jahre waren. Aber lass uns davon nochmal gucken, so ein bisschen, das ist einfach das Öffnen. Wenn du jetzt mal so an die letzten paar Monate zurückblickst, kann auch die letzten halbe Jahr, ein Jahr sein. Gibt es so, oder was sind so ein bis drei Fragen, beziehungsweise auch Themen, die dich immer wieder beschäftigen? Und es geht jetzt nicht um eine, weißt du, so um die eine konkrete Sache oder auch ein Problem, kann es natürlich definitiv sein, aber meistens gibt es ja so überschwellige Sachen, wo man sagt, die begleiten einen so durch den Alltag immer mal wieder mit oder zu diesen Sachen kommt man immer wieder zurück.

Frank Eiliers [00:08:15]:

Ja, was mich schon viel länger beschäftigt, aber ich sage es auch hier in diesem Zeitrahmen, weil es immer wieder sehr gewichtig ist, ist das Thema Schwarz-Weiß-Denken. Warum versuchen wir, die Themen immer so entweder A oder B, schwarz-weiß darzustellen? Warum lassen wir nicht andere Farben zu? Das habe ich ganz häufig immer wieder in verschiedenen Kontexten, dass man was neues hört und sagt na aber und das ist immer so ein das ist zustand a das zustand b und es gibt nicht cdf sondern wir haben immer a oder b. Das beschäftigt mich massiv und dass diese themen häufig so unterkomplex dargestellt werden Also das mag ich auch gar nicht und von halbjahr zu halbjahr merke ich wie mir viele diskussionen auch die wir im öffentlichen raum führen zu wenig Komplexitätsreal sind. Also man versucht das so runterzubrechen, dass wir dann ganz schnell zu so einem schwarz-oder-weiß-Bild kommen. Und das nervt mich manchmal. Und das Macht es aber gleichzeitig auch einfach und es ist auch logisch, dass man das versucht, dass es glaube ich etwas zutiefst menschliches, dass man es so runter bricht, dass man sagt okay bin ich für a oder bin ich für b. Ja aber das ist sind so Sachen die mich in den letzten wochen auch gerade im zuge künstliche intelligenz diesen Entwicklung, die wir dort gerade sehen. Ja, was dann wieder so massiv hochkommt.

Simon Schubert [00:09:54]:

Mhm. Weißt du, das ist Gefühlt sind wir sehr gut grade so verschiedener Metathemen. Ich mag das, auf dieser Ebene zu denken. Hast du ein konkretes Beispiel? Einfach mal ein bisschen handgreiflicher zu machen. Wenn du denkst, Schwarz-Weiß denken, ja, schon ein bisschen. Aber damit wir einmal kurz darunter gehen. Hast du gerne, wo du mit einer anderen Organisation zusammengearbeitet hast, ohne vielleicht einen Namen zu nennen, aber irgendwie was, wo du sagst, daran machst du es fest. Ja, der Klassiker ist halt, wir haben diese KI-Debatte und alle Fernsehsendungen,

Frank Eiliers [00:10:23]:

alle Zeitungen schreiben, die KI uns arbeitslos machen. Also haben wir auch wieder dieses, wer bekommt die Arbeit? Ich oder die KI? Und das ist so dieses klassische Beispiel, was man ja heutzutage überall, man muss ja den Fernseher anmachen, ich weiß jetzt nicht, wie es jetzt in diesem Monat ist oder im nächsten, aber seit Ende letzten Jahres ist das Thema nun wirklich sehr breit ausgespielt worden. Und immer wieder ging so, ja, KI übernimmt unsere Jobs, egal welche News App ich öffne, irgendwo ist das wieder drin, ah verlieren wir unsere Arbeit an die Maschine, werden Roboter und so weiter. Sind auch die klugen Menschen, die Akademiker betroffen, jetzt werden die auch alle arbeitslos, also immer dieses entweder gar nicht oder komplett. Also dass es irgendwas dazwischen gibt, dass ich als Mensch bestimmte Dinge meiner Arbeit an eine KI abgebe, an eine Automatisierung, an einen Roboter, völlig egal. Das mag ja sein, aber vielleicht sind es nicht 0 oder 100 Prozent, sondern

Simon Schubert [00:11:24]:

10, 20, 40, 70.

Frank Eiliers [00:11:27]:

Aber vielleicht bleibt da auch noch ein bisschen übrig. Und das ist etwas, was ich ja schon krass finde. Dass wir immer in Einsen und Nullen denken und nicht in 0, 5 oder 0, 1,

Simon Schubert [00:11:43]:

äquivalent 0, 9.

Simon Schubert [00:11:48]:

Auch hier sehe ich gerade, wir können in verschiedene Richtungen gehen. Ich würde gleich mal thematisch weitergehen und davor nochmal gerade auf dieses Beispiel, was du gegeben hast, mit künstlicher Intelligenz, mal ganz konkret auch wir als Podcaster oder vielleicht auch generell Creator mal diese Perspektive einnehmen. Einfach auch anhand eines Beispiels, also das als Beispiel zu nehmen. Und wir haben davor so ein bisschen gesprochen auch, bevor wir die Aufnahme gestartet haben, über verschiedene Tools, ein bisschen was der ein oder andere gerade nutzt. Einfach als Update, was ich so das letzte Mal gesprochen habe. Und ich finde gerade das finde ich eine sehr spannende Bewegung, weil auch gerade künstliche Intelligenz, wir müssen jetzt nicht zu dem Thema künstliche Intelligenz abschweifen oder reingehen, sondern auch dort wurde ja gesagt, okay, es wird viel manueller Arbeit oft einnehmen und Kreativität, neue Ideen generieren, das ist so eins, das was Menschen, das ist sicherlich auch ein Thema, was du sicherlich oft schon mit konfrontiert wirst. Also das künstliche Intelligenz, gerade so Kreativität, Das wird am spätesten abgelöst sein. Und gerade jetzt Bezug, wo es darum geht, Creator Economy, ist ja genau dort, wo jetzt ganz, ganz, ganz, ganz viel kommt. Wo es nicht ersetzt, sondern extrem viele Tools gibt, die neuen Content zum Beispiel erstellen. Die nicht nur Ideen, sondern es auch wirklich extrem einfach machen, Content zu erstellen. Sei es nur Blogartikel sowieso, kommt ganz schnell, woher dann Künstliche Intelligenz, Chats, JPT oder andere Sachen. Wir können in der Lage sehen, Audio kommt immer mehr, Video wird sicherlich dann auch dauert noch ein bisschen, aber wird jetzt demnächst sicherlich auch kommen. Wo wir dann komplett von künstlich-intelligenz erstellten Content stellen. Das heißt, da werden wir sicherlich die nächsten, jetzt was meine Spekulation, die nächsten Jahre eine Flut von solchen Content sehen. Und da würde mich einfach mal deine Perspektive interessieren, wie du darauf siehst. Nicht davon wegen, es geht nicht darum, wir haben jetzt die ganzen Jobs, sondern da sind die meisten sowieso komplett selbstständig, probieren sich ein eigenes Business darauf aufzubauen, sondern wie es so ein bisschen die Creator Economy, sage ich mal, verändert, sowohl aus der Perspektive des Users, von wir werden völlig überspült mit neuen Competent, und was es natürlich mit den Leuten macht, die probieren, in der Hinsicht nicht nur, also das wirklich Professionelle davon Geld zu verdienen.

Frank Eiliers [00:14:01]:

Ja, da kommt natürlich jetzt meine eigene Perspektive massiv mit rein, das heißt, da gibt es den Frank Eilers Bias kostenlos dazu. Und ich habe natürlich eine Hoffnung und diese Hoffnung möchte ich einmal kurz Vielleicht kundtun. Also auf der einen Seite glaube ich, dass wir eh schon nicht mehr Herr über den Content sind. Also ich glaube, wir alle haben viel zu viel Content-Überschuss angesammelt. Wir werden nicht Herr oder Frau der Lage. Wir benutzen verschiedenste Tools, um Sachen zu blocken, auszublenden. Wir haben wahrscheinlich einen Content-Overload, schon seit vielen Jahren. Das wird natürlich jetzt noch zunehmen. Und was wir aber bisher schon gesehen haben, ist, dass es guten Content gibt und dann gibt's den ganzen Mist. Und der Mist wird halt jetzt noch mehr. Das Gute ist, glaube ich, dass der gute Content auch besser wird. Also wir haben die Möglichkeit, und Also als User habe ich die Möglichkeit, noch mehr Mist zu konsumieren, also noch schlechteren, weil es viel einfacher ist, einfachen Content zu generieren. Ich habe aber gleichzeitig auch die Möglichkeit, noch besseren Content zu konsumieren, weil die richtig guten Creator, die nutzen die KL-Tools und kommen auf ganz neue Level, Ebenen und können das ganz anders distribuieren etc. Das heißt als User muss ich noch achtsamer umgehen als bisher schon und wir alle wissen, wir waren nie achtsam, wir haben das nie gelernt, Social Media und Achtsamkeit schlägt sich ja nicht aus. Ich glaube aber, dass das etwas ist, was in den letzten Jahren immer präsenter wurde und in den nächsten Jahren noch präsenter sein muss, weil ansonsten gehe ich ins Netz und es nur noch misst. Also ich kann dann irgendwann nicht mehr zwischen gut und schlecht unterscheiden, weil einfach die Masse zu groß ist. Deswegen glaube ich, dass die Nutzer sich anpassen werden und dass man viel achtsamer mit dem umgeht also quasi wenn du jetzt in social media reingehst das ist so als wenn du den ganzen tag nur zu mcdonalds reingehst und dir burger pommes reinziehst das ist so vielleicht zweimal die woche ist okay aber vier mal am tag, take to much und so agieren die leute aber bei social media und ich glaube man wird das das wird zurückgehen also wir werden da achtsamer werden. Als creator ist genau das auch bei mir schon eingetreten also ich habe ganz neue möglichkeiten durch die tools ganz einfacher. Dinge zu tun und da würde ich karl newport mal ranziehen Das ist ein Professor aus den USA, der sich viel um das Thema Wissensarbeitswelt kümmert. Und seine Idee ist, dass wir – oder ich habe es zumindest auf KI so übertragen – meine Idee in Kombination mit Colin Newport ist, dass wenn wir KI einsetzen, gibt's eigentlich drei große Anwendungsfälle. Einmal etwas, wir können KI einsetzen, um Dinge zu tun, die bisher nicht möglich waren. Also z.B. Ich produziere Content auf Deutsch, ich kann auch auf Englisch, ich bin aber kein Muttersprachler in Englisch, d.h. Nicht gut, mit Voice Clone-KIs kann ich Spanisch, Französisch, Italienisch. Ist die Frage, macht das Sinn? Aber wenn ich so ganz kluge gedanken hätte so die klügsten der welt aber leider nur deutsch oder plattdeutsch ich komme aus ostfriesland dann dann kann ich die jetzt in verschiedene sprachen ausführen so das war bisher nicht möglich das heißt ja eine völlig neue grenzenlosigkeit die mich gerade massiv interessiert weil ich mir gedanken mache wie kann man das nutzen für sich selbst.

Frank Eiliers [00:17:42]:

Völlig neue Horizonte können da aufgehen.

Frank Eiliers [00:17:44]:

Und genau, das ist das eine. Ein anderer Punkt um KI einzusetzen ist, dass ich mir Gedanken mache, was nervt mich so richtig. Also wie werde ich Mistlos? Zum Beispiel den Mist im Internet. Wie kann eine KI Sachen kuratieren? Wie kann eine KI aber auch mir helfen, dass Termine koordiniert werden, weil irgendwie kann auch eine halbe Stunde am Tag verbringe ich damit, Termine mit anderen zu koordinieren, damit wir ein Meeting finden oder ein Telefoninterview oder oder oder. Wie schaffe ich es, dass eine KI mir diesen mist den ich nicht machen will abnimmt also hier geht's drum, sachen loszuwerden von der steuererklärung und so weiter und so fort also hier nicht nur automatisierung sondern auch ein bisschen was klügeres. Und dann dritter punkt. Und dann ein dritter Punkt, das ist dann quasi das Thema Produktivität, Effizienzsteigerung, das ist so das, wo YouTube wimmelt davon, also hier nochmal und da nochmal und dann geht es aber gar nicht um die ersten beiden Punkte, sondern eher darum, sich mit dem Ganzen zu beschäftigen. Dann sind da so Produktivitätsnerds, ich gehöre auch dazu. Ich könnte mich stundenlang damit beschäftigen. Dann habe ich das dann... Also der Invest war viel mehr, als das Tool mir jemals bringen wird, in Summe, in Jahren. Aber es macht mir halt Spaß. Und ich glaube, das sind so drei Anwendungsfälle, die KI einfach hat. Und ich fokussiere mich gerade massiv auf das Neue, also wie kann ich KI einsetzen, um dann Dinge zu tun, die bisher nicht möglich waren, beziehungsweise wo ich viel Geld in die Hand nehmen müsste, Leute einstellen, die das machen, eine eigene Media Company aufbauen oder oder oder. Ja, und nicht an den Interaktionen, an den Dialogen mit den anderen sparen zu müssen, weil ich selbst muss, sondern genau, Das ist so etwas, was ich mir vorstellen kann, diese zwei Seiten einer Medaille. Und als Mensch, als realer Mensch sollte man achtsam sein und sich vielleicht öfter die Frage stellen, Was kann ich jetzt damit machen, was ich bisher nicht konnte? Und dann geht so ein Raum auf, dann kommt man auf ganz andere Gedanken. Ich meine, spare 20 Minuten pro Woche, da hole ich doch niemanden hinterm Ofen vor. Das ist doch völlig schnurzpiepegal, wer vertrötet denn so viel Zeit? Da gehe ich einmal auf Instagram, da sind die 20 Minuten schon wieder weg. Da haben sich die acht stunden invest um irgendein tool das lohnt sich nicht aber wenn ich auf einmal neue gefilde erkunde das gibt mir mal ganz viel energie und ich glaube das würde ich allen so empfehlen ich bin nur am empfehlen hier also es soll jetzt gar nicht so ein Ratgeber sein, aber Ha ha ha!

Simon Schubert [00:20:27]:

Auch dort wieder mehrere Richtungen, wie wir gehen können. Ich würd gern noch einmal weiter in Richtung Creator. Ich muss dich gerade ausnutzen, dass ich dich hier dran habe. Von dem, was du sagst, für mich total erkenne ich, dass es auch immer mehr guter Content wird, immer besser auch. Gerade im Podcast, was ich sehr beobachte, Leute in Deutschland die letzten Jahre größer geworden, es kommen mehr professionelle, auch große, ich sag mal die in anderen, gerade aus dem Fernsehen, Radio, kommen dort rein, haben natürlich ganz andere auch Möglichkeiten beziehungsweise Kapazitäten. Wir sind jetzt hier alleine und haben kein Team aus 20 Leuten, die an einer Show arbeitet. Und ich glaube so ein bisschen, Und auch gerade wieder in Verbindung mit KI. So, was das Internet ja viel war, lange Zeit, ist, jeder kann irgendwie beitragen, jetzt wieder bei Interaktionen, jeder kann sich eins zu eins finden. Social Media hat es ja schon enorm gestört, es gibt jetzt ein paar wenige Plattformen, wo sich alles abspielt. Zum Beispiel Podcasts, finde ich, eins der wenigen Sachen, wo es halt genauso noch nicht ist. Ich glaube, Spotify ist damit, dieses Ökosystem, sind sie gut dabei zu zerstören. Bzw. Sagen wir, zu verändern. Aber diese Dynamik, die ich meine, von dieser Unabhängigkeit Und Wenn wir jetzt einfach diese Entwicklung sehen, dass es immer weniger große Player gibt, die wirklich auch vielleicht mainstream guten Content machen, ist ja okay, aber dass alle hauptsächlich nur noch diese wenigen Großen sehen, Das ist eine Entwicklung, die du auch siehst. Und jetzt pass auf, jetzt wird es eine große Frage. Das ist mal angenommen, weil das ist gerade eine Entwicklung, die passiert. Und das jetzt verbinden mit diesem Schwarz-Weiß-Thema, mit dieser Polarität, ist ja auch ganz großes Problem von, dass Leute sehr wenige Mainstream-Sachen hören und dann immer punktuell. Und gerade wenn etwas Mainstream ist, muss es ja meistens, ich sag mal, durchschnittlich sein, weil du willst niemandem auf den Fuß zu treten, sondern alle sollen es ja irgendwie hören. Und Damit kannst du nicht ganz speziell sein, dass es nur ganz wenige interessiert. Wir könnten jetzt jetzt richtig im Podcasting ganz viel reingehen, dann würden die meisten verlieren. Ich glaube, darum müssen wir immer gucken, wie tief kann man reingehen, wie ist es noch anknüpfungsfähig für alle. Und jede Mainstream-Media ist halt, genau muss diesen Grad immer finden. Und dadurch ist jetzt so ein bisschen von Siehst du erst mal diese Entwicklung, dass es wenige große immer Player gibt, andere immer mehr verdrängt wird. Für unabhängige Creator wie für uns wird's eher schwieriger trotz künstlicher Intelligenz. Und ist diese Entwicklung, die durch KI noch eher beschleunigt wird, trägt die tendenziell nochmal dazu bei, zu dieser großen Polarität?

Frank Eiliers [00:23:10]:

Es kommt auf den Betrachtungswinkel an. Wir bleiben mal beim Podcasten. Wenn du den Zeitraum 2007 mit heute vergleichst, stimme ich dir zu. 2007 war alles independent. Da gab es keine großen, die waren einfach nicht da. Die großen waren die großen independent Leute. Aus der Sicht stimme ich dir zu. Wenn wir uns aber Medien ganz klassisch anschauen, dann vergleich die 90er mit heute. Jeder kannte Stefan Raab, Thomas Gottschalk, keine Ahnung, vielleicht war Raab auch erst später, Aber was ich sagen will, es gab die, die im Fernsehen waren, und das war's. Egal, ob du Sportler warst, Musiker, Fernsehstar, Moderator, was auch immer. Wenn man heute Menschen befragt, was sind deine Lieblings-Creator, da kommen Namen raus, die kenn ich nicht. Das internet hat es möglich gemacht dass wir. Immer weniger mainstream haben weil die nischen ansteuerbar sind Innerhalb der Nischen hast du aber wieder dieses Phänomen, da gebe ich dir recht. Also wenn jemand sagt, okay, ich stehe auf Gaming, auf Battlefield, also so ein Kriegsspiel, aber nicht das neuste, sondern das allererste Battlefield, So, was vor 30 Jahren rauskam oder so. Dann hast du auf YouTube, TikTok, Twitch, whatever, immer noch ein Publikum, was sagt, ja, ist bei mir auch so. Ich vergesse meine Jugend nie wieder. Battlefield 1, das war der Knaller. Wenn du das heute noch spielst, hast du vielleicht Menschen, die dir zuschauen. Du hast eine halbe Million Follower, du kannst davon leben, das ist dein Job, du kommentierst das, machst Spiele etc. Das wäre in den 90ern nicht möglich gewesen. Vielleicht gibt es da nicht 100 andere independent Leute, vielleicht schon, aber da zieht halt der größte halt die große Masse, der hat dann Werbeeinnahmen und kann besseres Equipment kaufen etc. Und von daher würde ich der Hypothese nicht zustimmen. Klar nehmen die großen anstalten da oben in den charts alles weg und die großen comedians und die großen influencer auch. Aber im großen ganzen glaube ich eher dass uns das internet neben dem ganzen anderen mist Social Media und Werbung ohne Ende und Fake News ohne Ende die ganzen Trolle natürlich ziemlich vermisst gebracht hat, aber ich glaube, dass die Menschen sich im Internet besser ausleben und austoben können, als sie es vorher je konnten. Und das dürfen wir nicht vergessen. Vorher war, glaube ich, unsere Gesellschaft mehr Mainstream. Hatte auch Vorteile. Aber wenn wir jetzt Freiheit als Begriff nehmen,

Simon Schubert [00:25:59]:

und wir reden ja auch davon, dass man, ich habe eben auch gesagt, man darf was Neues ausprobieren

Frank Eiliers [00:26:03]:

und so. Dann, glaub ich, hat das schon zu ganz viel Gutem geführt. Voll, ich stimme den einen Punkten zu.

Simon Schubert [00:26:10]:

Für mich ist es auch Also, grade dieses Freiheit- beziehungsweise einfach Möglichkeiten, Sachen zu gestalten. Und nicht nur konsumieren, sondern auch selbst zu produzieren. Da wird die Schwelle ja immer niedriger, was ich grundsätzlich eine sehr gute Entwicklung finde. Ich kann mir vorstellen, dass es beides parallel ist. Das ist halt immer genau so bei YouTube. Die Plattform verändert sich und es gibt immer jetzt einige wenige, die immer immer größer werden. Ich kann mir vorstellen, dass es diese Entwicklung ist. Nehmen wir an, für YouTube-Kanal MrBeast. Und immer mehr gucken das, bis dann irgendwann, ich weiß nicht, wie viele, ein Milliarde oder so was werden. Und dann nebenbei gibt es halt dieses sehr, sehr Nischenmäßige. Und was? Und ohne es bewerten zu wollen, sondern einfach nur so ein bisschen Es verändert sich. Ja, es kann aber auch sein, dass MrBeast den Sprung auf eine neue Plattform nicht hinbekommt, trotz riesiger Budgets

Frank Eiliers [00:27:01]:

oder sich dort andere Menschen rumtummeln, die sagen, wie schnell ist das denn geschnitten und wie stumpf immer die ganzen Spiele sind. Das ist immer das Gleiche mit einem anderen tollen Millionen-Deal und irgendwelchen großen Autos und keine Ahnung. Das ist doch alles Protz. Das kann man doch heutzutage in einer Welt, wo wir über Klimawandel reden, nicht mehr machen. Und dann spricht, also MySpace gibt's auch nicht mehr, StudiVZ auch nicht. Hätten wir uns damals auch nie vorstellen können, dass es die Sachen nicht mehr gibt. Das war unser Leben, das war unsere Social Media Plattform und dann zack ist sie weg. Und Ja, also ich kann mir schon vorstellen, dass es auch hier noch so viel Wandel gibt. Und es gibt, das darf man auch nicht vergessen, Content Creator, die funktionieren auf einer Plattform, die funktionieren aber nicht auf einer anderen. Und die Mechaniken sind immer anders. Es ist dynamisch, von daher ja, kann sein, dass YouTube immer größer wird. Es kann aber auch sein, dass eine andere Videoplattform einfach das alles völlig verändert. Oder wir durch die Brillen, die Apple-Brillen, ein ganz anderes Nutzungsverhalten haben. Und, ähm, ja, die haben einen Riesenvorteil. Aber auch Nokia und Co. Sind auch pleitegegangen, obwohl sie einen großen Vorteil hatten. Diese Beispiele gibt's in der Geschichte zuhauf.

Simon Schubert [00:28:07]:

Das stimmt, weil Lass uns noch mal kurz noch mal bei Polarität bleiben. Auch, weil du gesagt hast, das ist ein Thema, was dich beschäftigt. Ich glaube, es ist ein riesengroßes gesellschaftliches Thema. Ja. Gerade, und du hast schwarz-weiß denken gesagt, ich habe zu Polarität gemacht, wenn du meinst. Ich glaube, es ist sehr stark zusammenhängend. Und auch dort finde ich es sehr, sehr spannend. Du beschäftigst dich ja viel mit New Work, künstlicher Intelligenz, Digitalisierung, all diesen Themen, wo du auch mit anderen Organisationen in Interaktion bist, im Austausch, was sie beschäftigen. Und ich kann mir vorstellen, dass das sowohl in der Interaktion mit anderen, wo du meinst, okay, jetzt gibt es hier Option A, Option B, und dass man sagt, also man macht halt immer nur zwei Optionen raus und nicht alles dazwischen. Aber was damit ja auch einhergeht, ist ja dieses etwas zu vereinfachen. Und gerade zum Beispiel künstliche Intelligenz, würde ich sagen, ist einer der größten Sachen gerade unserer Zeitentwicklungen. Und davor, wie lange es jetzt auch schon mal Digitalisierung gibt und gesagt wird, es ist ein Riesenthema, waren ja schon ganz, ganz, ganz viele Organisationen bzw. Auch Menschen einfach komplett abgehängt. Und es war eine Herausforderung. Und ich meine, jetzt wird es eher schlimmer, es wird schneller, wir sind jetzt nochmal einen ganz, ganz anderen Schritt, kommen wir hin. Worauf ich hinaus will,

Simon Schubert [00:29:26]:

an vielen Sachen müssen wir auch ja vereinfachen, um Sachen überhaupt zu verstehen. Um Komplexität

Simon Schubert [00:29:31]:

ein Herr zu werden, schaffen wir oft Modelle und das ist eine Vereinfachung von Sachen. Das heißt, da auch wieder so ein bisschen eine Balance zu finden von wie viel ist gut, wie können wir damit umgehen mit Sachen vereinfachen und gleichzeitig trotzdem in einer immer komplexer werdenden Welt probieren Komplexität beizubehalten und für uns zu verstehen?

Frank Eiliers [00:29:54]:

Ja, auf jeden Fall. Also ich glaube auch, dass das Vereinfachen notwendig ist. Das ist eine ganz normale Dynamik, die jeder Mensch in sich findet. Die Welt ist normal komplex, sie ist hyperkomplex, wir haben nie alle Variablen, die da drin sind, also müssen wir uns der Wahrheit, die zumindest temporär für uns manchmal gilt, annähern, das heißt wir tasten uns voran und würden wir bei jeder Entscheidung die komplette Komplexität zulassen, dann würden wir durchdrehen, wir würden keine Woche über leben, was soll ich als nächstes essen? Und dann geht's los, also das macht ja keinen Sinn. Und trotzdem glaube ich, dass wir bei bestimmten Themen in den Diskussionen auch nach links, rechts, oben, unten, diagonal schauen dürfen. Sonst haben wir nämlich auf gesellschaftlicher Ebene genau das Ding, dass wir polarisieren und das ist etwas, was ich in der Gesellschaft sehe, wenn ich auf die Gesellschaft schaue, dass wir sagen, das ist so oder das ist so und wenn wir unterkomplex diskutieren dann führt das dazu dass es lager gibt und verschiedene Lager stehen sich gegenüber und Menschen, die sich gegenüberstehen, die arbeiten nicht miteinander, sondern gegeneinander. Und das ist das Schlimme an Polarisierung. Das heißt, indem wir es uns zu einfach für den Moment machen, machen wir es uns gleichzeitig ziemlich, ziemlich schwer für alles, was in Zukunft kommt. Und da kann man sich Amerika anschauen, da ist das ganze extrem, man sagt ja, Amerika ist immer ein paar Jahre vor uns, so in jeglicher Entwicklung. Und vielleicht gilt das auch hier für unsere Gesellschaft, dass wir mit einfachen Lösungen, einfachen Parolen auch, wenn man in bestimmte Lager schaut, ja Dinge so polarisierend darstellt, dass Menschen einfach sagen, ja so, weil und dann bin ich halt in diesem Lager jetzt wegen des einen Standpunktes und Die anderen drei sind mir jetzt erstmal egal, aber jetzt erstmal der hier und die anderen sind doof. Und dann gibt es diesen Spielraum nicht mehr. Und ich glaube, das ist das, was das aller schlimmste ist, dass wir diese Spielräume nicht mehr haben, sondern immer sagen A oder B. Und es ist so spannend zu schauen, was für ein CDEFG wäre denn möglich, um daraus abzuleiten, dann auf MNOPQ und so weiter zu kommen. Und das ist spannend, aber das andere ist einfach. Und ich kann auch all die verstehen, die es so machen, die haben auch ihre Gründe. Wollen wiedergewählt werden, wollen Milliardengewinne ausweisen, wenn man jetzt irgendwie in einem Konzern ist und, und, und. Also Schwarz-Weiß macht für viele auch Sinn einfach.

Simon Schubert [00:32:30]:

Lass uns mal von gesellschaftlicher Ebene vielleicht ein bisschen, wir gehen eher zu Organisationen. Einfach, glaube ich, weil es das ein bisschen kleiner macht. Und nicht, wie dieses riesengroße gesellschaftliche, wo noch mehr Facetten zu betrachten sind. Aber auch innerhalb einer Organisation, du hast es gerade gut gesagt, manchmal muss man Sachen vereinfachen, damit es auch nahbar wird, damit Menschen damit resonieren, damit man sie mitnehmen kann, was ja eine ganz große Sache ist. Zum Beispiel wenn es um Transformation geht, du willst ja gucken, dass die Leute nicht abgehängt werden, du willst, dass Leute hinter etwas stehen und heißt nicht, dass wir deswegen sagen, wir müssen alles knallhart und polarisieren, sondern wir können ja schon trotzdem andere Optionen offen lassen und vor allem andere Perspektiven zulassen. Und gleichzeitig sehe ich beziehungsweise beobachte ich da genau oft eine Herausforderung. Weil Die andere Option ist ja nicht zu sagen, was ich sehe, was oft nicht funktioniert, sondern zu sagen, lass uns alle Optionen beleuchten und gucken, alles funktioniert. Dann kommst du auch nicht weiter, dann redest du noch. Ja, das ist das große Problem.

Frank Eiliers [00:33:30]:

Wenn wir dafür eine Lösung hätten, dann wären wir jetzt nicht hier. Dann würden wir auf einer einsamen Insel die Millionen verprassen. Wäre auch nicht wirklich sinnig wahrscheinlich. Aber tatsächlich ist das wirklich so. Ich komme immer mehr zu der Erkenntnis tatsächlich, und du hast mich eben gefragt, was mich in den letzten Monaten beschäftigt hat, extrem beschäftigt hat. Das ist ein ganz wichtiger Punkt, dass es Menschen gibt, die haben einen Job, die haben eine Rolle, und die tun alles dafür, dass es diese Rolle weitergibt. Ein Beispiel wäre jetzt überhaupt nichts gegen Betriebsräte, aber ich habe das nur mal anhand dieses Beispiels erlebt. Betriebsrat, der mir sagt, nachdem ich ihn darauf angesprochen habe, also all das, was ich hier in dem Vortrag und all das, also ich habe das Gefühl, sie wollen davon auch gar nichts, warum war ich denn hier? Und dann hat er mir ungelogen gesagt, er braucht noch circa zehn Jahre bis zur Rente und sein Ziel ist ja nicht, dass sich die Sachen hier verändern, sondern dass er so lange Betriebsratschef bleibt. Und das wüssten die Geschäftsführenden auch. Und das wissen auch alle, die ihn gewählt haben. So eine ganz klare Erhaltungslogik, ganz klar darauf fokussiert. Und ich hab gedacht, warum haben sie mich denn dann gebucht? Und dann meinte er, ja man braucht halt mal Perspektiven von außen. Und ich dachte, ja aber die gibt's ja gar nicht, also ob ich das jetzt erzähle oder nicht, also ich habe mich noch nie so unwirksam gefühlt, ich bin noch nie so frustriert von der Veranstaltung nach Hause gefahren, weil ich dachte, ja ich habe bestätigt bekommen, dass das alles für die Katz war, also ich habe zwar Geld bekommen und so, aber das fand ich krass. Und da fing ich an, drüber nachzudenken, und das ist tatsächlich auch, ich hab gerade ein Buch gelesen, das werde ich jetzt nicht im Detail jetzt benennen, weil ich glaube, das könnte falsch verstanden werden, da irgendwie blöde Kritik geben, aber es gibt, obwohl wissenschaftlich bewiesen dass folgende sachen nicht funktionieren gibt es organisationen die das trotzdem so machen obwohl alle sagen dass so wie ihr es macht funktioniert nicht aber mit Steuergeldern wird das dann weiter gemacht, weil die sagen, ja, ist ja unser Job. Also wir machen das ja schon seit 20 Jahren. Und würden wir das System, in dem wir arbeiten, jetzt reformieren, dann wären unsere Projekte weg, dann wären, also ich bin gerne Projektmanager hier. Das Geld geht nur weg, also das Geld wird ausgegeben, aber es entsteht nichts. Also, ob man's jetzt da ausgibt oder einfach wegwirft, ist egal. So. Aber Leute haben dafür gearbeitet. So, Also Input so viel, Output gleich null. Und jetzt sagt man denen, wir haben rausgefunden, jahrelange Forschung, also Output ist null. Warum macht ihr das so? Ja, weil es ist unser Job. Dieser Selbsterhaltungstrieb des Menschen, Der ist natürlich je nach kultur unterschiedlich ausgeprägt aber ja ich glaube das ist auch im vielen mikrokosten in den organisationen doch so viel heftiger als wir es uns manchmal. Vorstellen können gerade wenn man dann irgendwie jemand ist der gerne das Neue begrüßt oder so, denkt, ja, wir können doch und so. Und die so, nee, in 15 Jahren geh ich auf Rente. Was willst du denn hier? Jetzt noch mit KI, mein Freund.

Simon Schubert [00:37:08]:

Ich finde, es lässt sich super übertragen, auch erstmal von, du hast jetzt gesagt, von einzelnen, also erstmal diese Selbstregulierungsfähigkeit, aber auch Selbsterhaltungsfähigkeit bzw. Verhältnismäßigkeitszwang schon fast manchmal von einzelnen Systemen, ist glaube ich eine riesen Herausforderung, wenn wir Systeme verändern wollen. Wir sind ja auch gerade zum Beispiel auf individueller Ebene, genauso da strebt der Körper ja auch auf Hormonstase und will sich nicht verändern, sonst gibt es einen Gleichgewichtszustand. Genauso auch von anderen Systemen, zum Beispiel von der Organisation. Und gerade das, was du sagst, ein, der will sich eigentlich nicht verändern, trotzdem laden sich ein. Wie, was ist dein Eindruck, Wie geht man mit solchen Sachen widerständig um? Es geht gerade nicht jetzt bei dir persönlich, sondern so ein bisschen ein wir wollen ja, dass sich ganz viel verändert. Auf verschiedensten Ebenen. Das ist Organisation anders. Da gibt es ja ganz, ganz viel und es passiert ja auch ganz viel. Und gleichzeitig sind genau solche Sachen, man trifft immer wieder an Widerstand und ein großer Punkt ist entweder von, oh, ich weiß nicht, ich will nicht in diese Ungewissheit gehen, sondern ich nehme lieber den Weg des Bekanntenübels und nicht zu wissen, okay, es könnte besser sein, aber es ist unbekannt, mit hin zu einem, für mich ist es aber besser, wenn es einfach nur so bleibt und darum probiere ich das auch alles andere zu blockieren.

Frank Eiliers [00:38:30]:

Ja, auch hier, wenn wir das wüssten.

Simon Schubert [00:38:36]:

Mir geht's auch nicht darum, dass du mir jetzt sagst, wie man genau so 1, 2, 3 funktioniert, sondern einfach ein Was vielleicht hast du für Erfahrungen da schon gemacht? Was hast du bei anderen Kontexten gesehen, was gut funktioniert?

Frank Eiliers [00:38:50]:

Tatsächlich ist es so, dass radikal Früher hab ich immer gedacht, dass jegliche Entwicklung so von innen heraus passieren muss. Wir haben eine Organisation, manche lesen ein Buch, fangen an, so ein bisschen querzutreiben und machen Dinge dann nicht mehr und andere Dinge anders und dann stecken die ein paar andere an und dann sagen, oh guck mal wir arbeiten jetzt so und das läuft für besser, wir haben es bewiesen und so und so, von innen heraus wächst dann das neue heran. Das habe ich immer gedacht. Und dann habe ich mal so ein bisschen reflektiert und ein bisschen überlegt und habe gedacht, naja, da wo wirklich was passiert, ist es immer so, wenn ein Inhaber getriebenen Organisationen der oder die Chefin sagt, so machen wir es jetzt. Also der Fisch stinkt vom Kopf her. Beziehungsweise im positiven Sinne denkt neue Dinge aus und dann wird es in die Organisation übertragen. Und ein Ansatz, Der Extrem gegen mein Menschenbild sprach, hat mich dann aber des Häufigen tatsächlich komplett überrascht. Nämlich einfach zu sagen, wir machen das. Ist auch völlig egal, ob die Leute bei uns bleiben. Es ist uns egal. Wir wollen, aber wirklich, Inhaber, Inhaberin sagt, wir machen alles anders, kostenloses Wolle. Diese internen streitereien und widerstände das ist bullshit das wollen wir nicht und das wird nicht toleriert. Und dann gehen langjährige spitzenleute weil sie sagen also so ne und kriegen dann noch eine Abfindung und müssen gekündigt werden und man leinigt sich irgendwie so eine Mischung aus ich kündige und ihr kündigt mich und das wird sehr teuer und die Unternehmen und Organisationen, die ich begleiten durfte bzw. Die mir davon erzählt haben, das ist crazy. Es hat echt, also keiner sagt, hätten wir das mal nicht gemacht, sondern alle sagen, es war gut Und dieser radikale Ansatz, wie gesagt, widersprach all dem, was ich bisher dachte und wo ich denke, ja wir können die Leute ja nicht einfach alle rauswerfen, die nicht mitkommen und so. Und gleichzeitig sagen die, dass es einige gibt, die vorher in dem alten System überhaupt nicht funktioniert haben. Also es waren so, die haben wir immer mitgeschleppt und die sind aufgeblüht, wo man auch denkt so, okay, krass. Also je nach Kontext, je nach System, je nach wie man miteinander umgeht, wird aus moos dann auf einmal ein teurer golfrasen und andersrum wir haben da so eine schöne diva pflanze die muss man mal ganz viel gießen aber in dem neuen system hat keiner mehr platz zum gießen und die geht komplett ein und geht halt dann. Und also die stars von heute gehen weg und die low performer wie man mal einer sagte werden zu high performer und auch wenn ich diese begriffe nicht so gern mag aber ja also das fand ich schon schon interessant und ich habe jetzt gerade wieder einen fall wo ich auch darüber nachdenke Und wo meine Empfehlung auch tendenziell ist, dann lass die Leute gehen. Also wenn so viel Widerstand das große Ganze verhindert, dann muss man vielleicht einen Weg finden, wie diese Widerstände weggeräumt werden können, damit das große Ganze gedeihen kann. Wenn man auf einem guten Weg ist, wenn man jetzt sagt, die Widerstände sind doof, wir wollen wieder so wie vor Corona alles. Da würde ich das nicht empfehlen. Aber wenn man jetzt so eine Future-Organisation ist, die neue, unbekannte Wege gehen will, da würde ich das dann auch empfehlen.

Simon Schubert [00:42:23]:

Und umkehrschluss für einen selbst, genauso zu schauen, also erst mal anders, was du sagst, ist auch sich klar probieren, als Organisation Stellung zu beziehen. So eine Organisation wollen wir sein. Ja. Und sich nicht diese ständige, wir trauen uns nicht, weil doch wieder so der eine, wir wollen niemanden auf den Schlitz treten, darum trauen wir uns nicht eine Stellung zu haben, sondern ganz klar zu sagen, das ist es, was wir machen. Das ist die Mainstream-Logik

Frank Eiliers [00:42:47]:

von gerade, das ist die Analogie. Wir müssen irgendwie so in der Mitte und irgendwie so, ja. Ja, so ist es dann auch. Und individuell würde es genauso,

Simon Schubert [00:42:56]:

zu gucken, wie kann ich mir Klarheit bekommen, was für eine Arbeit möchte ich machen und Was für eine Organisation möchte ich denn arbeiten? Und zu gucken, wenn es keine Schritte in die Richtung gibt, dann zu sagen, dann gehe ich halt. Weil, okay, das Individuum, wenn ich hier ist, wahrscheinlich nicht dafür sorgen, dass die meisten oder einige rausgehen.

Frank Eiliers [00:43:15]:

Anderer Punkt, der mich massiv beschäftigt aktuell. Der Ursprung, ich hab das noch gar nicht gesehen, war der OMR-Auftritt bei Luisa Neubauer. Aber das war gar nicht der Grund. Die hat irgendwie gefragt, die ganzen Marketer, was wollt ihr mal sagen, wofür ihr Werbung gemacht habt. Da kam aber ein Gedanke wieder zum Vorschein. Ich habe es nur bei LinkedIn gesehen, ich habe den Talk noch nicht gesehen. Es gab aber ein Buch, welches ich mal hatte, wo man Menschen, die auf dem Sterbebett liegen, gefragt hat, was sie bereuen. Und ich stelle mir in den letzten Monaten häufiger die Frage, wer will ich mal gewesen sein? Gar nicht, weil dann irgendein Wikipedia Ich hab nicht mal einen Wikipedia, vielleicht krieg ich einen, aber nicht damit, dass da so toll steht oder irgendwie rest in peace auf der website he was bla bla ich habe auch nicht mal eine englische seite aber geht jetzt auch mit super simpel einen klick muss ich auch noch machen es zu du. Aber. So wer will ich mal gewesen sein? Und das aus der Perspektive, ich bin mein bester Kunde oder so. Also Es gibt dieses Grabrede-Ding, dass man sich selbst so eine Grabrede schreibt, die man sich selbst vorliest und dann rausliest, was einem gut tut und was nicht. Dieses Wer will ich gewesen sein, Das ist eine ganz spannende Frage. Und natürlich kann man Menschen als Referenzpunkt nehmen, die an dem Punkt waren, die jetzt irgendwo sagen, okay, ich habe noch eine Woche, ich habe noch einen Monat, ich habe noch drei Monate, jetzt blicke ich zurück. Also ich habe diesen, wo das Leben an mir vorbeizieht, habe ich jetzt zum glück mehrere wochen um das zu reflektieren wer weiß ob es zum glück oder ob es auch immer tragisch ist aber ja und das ist die wirklich wahre spannende geschichte also nicht. Wer oder was will ich sein da kommt nämlich wieder für auf missing out eine million möglichkeiten sondern die Frage finde ich gerade spannender, um nicht nur alles auszuprobieren, sondern vielleicht noch mehr Klarheit zu bekommen, welche Werte, welche grundfesten mein leben haben soll also alle freiheiten hin und her aber wenn ich irgendwie sage ich möchte jemand sein der. Menschen hilft oder so der immer ganz tolle verbindung hat zu nachbarn zur familie und so weiter, aber ich bin irgendwie digital nomale und alle drei Wochen woanders, dann passt das nicht. Wer will ich gewesen sein? Auf einer Beerdigung, wo keiner kommt, weil alle, die du aus dem Dorf kennst, Die sind auch leider gerade wieder woanders. Und wer will ich gewinnen? Also sich das zu fragen, ist, glaube ich, ein ganz wichtiger Punkt. Und dann abgeleitet, und da kommt Luisa Neubauer ins Spiel, die dann gesagt hat, für wen macht ihr eigentlich Werbung? Für wen wollt ihr in vielen Jahren sagen, habt ihr Werbung gemacht? Dann auch zu überlegen, was bedeutet das für meine Arbeit. Ich glaube, das kann man nicht trennen. Gleichzeitig sollten wir aber auch nicht urteilen, es kann sein, dass eine alleinerziehende Mutter, ein alleinerziehender Vater bei einem Rüstungskonzern arbeitet. Ich weiß, das ist jetzt bald wieder ESG und wegen Demokratie und Freiheit oder so. Aber Rüstung war vor dem Ukraine-Krieg nicht so angesagt, ein ziemliches No-Go-Timer. Und auch nicht so ethisch korrekt für die meisten Menschen. Aber trotzdem arbeitet man da, weil man sagt, ich habe zwei Kinder, ich bin alleinerziehend, Ich kann die nur hier richtig gut durchbringen, weil ich kriege hier ein hohes Gehalt. Ich wohne direkt daneben und es gibt eine Kita direkt nebenan. Die Schule ist direkt nebenan und ich kann mich um sie kümmern. Und das kann so viel Sinn und wer will ich gewesen sein? Ein guter Vater, eine gute Mutter, das kann schon reichen. Das muss gar nicht dieses große, ganze welt verändernde sein aber im kleinen zu schauen was sind die kleinen dinge die mir energie geben. Die mich so ein bisschen die mit selbst tränen in die augen zaubern wenn ich darüber nachdenke und ich glaube da darf man dann so ein bisschen ja und das auch zum thema veränderung dann auch zu sagen ja da fließen die tränen bei meinem bürokratie job hier null. Ja vielleicht ist das jetzt auch ein zeichen je nach kontext das heißt nicht dass man das eine aber je nach kontext mit alle unterschiedlich wissen alle individuelle Und

Simon Schubert [00:47:41]:

diese ganzen blöden Ratgeber sind alle nur

Frank Eiliers [00:47:42]:

Ideengeber. Niemals eins zu eins nachmachen, immer selbst drüber nachdenken, auf die eigene Situation übertragen. Und diese ganze eigene Komplexität auch wirklich der Raum zu geben. Wir sind alle anders, wir haben alle unterschiedliche Erfahrungen gesammelt, Traumas gesammelt, was auch immer, Niederlagen, Schicksalsschläge, Erfolge, tolle Situationen gehabt, tolle Reisen gemacht oder auch nicht. Und ja, das musste alles mit einfließen.

Simon Schubert [00:48:17]:

Diese Frage finde ich sehr schön, gerade im Unterschied. Oft ist es etwas von, was möchte ich gemacht haben, was möchte ich erlebt haben, aber darauf zu fokussieren, welche Person möchte ich gewesen sein. Da kommen vielmehr noch mal gewisse Werte, die ich dann hoffentlich auch gelebt habe, hervor. Was ich auch nochmal gerade spannend finde, zum Schluss, was du gesagt hast, alles sind nur Ideen, alles was du vorstellst, Ratgeber, das sind die Ideen ansehen. Ich würde gerne hinzufügen, Genau das Gleiche kann man in Gedanken auch sehen. Nicht alles, was wir denken, ist genauso und es ist wahr, sondern es sind Ideen, die wir annehmen können. Und dann, dadurch, dass du jetzt so oft die Frage gestellt hast, beziehungsweise auch nochmal gesagt hast, welche Person möchtest du gewesen sein? Ist die wichtig? Wie beantwortest du die für dich? Uh.

Frank Eiliers [00:49:08]:

Wenn du schon so eine Frage aufmachst. Ja, ich dachte schon nach deiner ersten Frage, jetzt wird es immer einfacher, aber jetzt kommst du ja nochmal mit so einem fetten Bogen um die Ecke. Ja, schwierig. Ich würde sagen, also ich bin vor eineinhalb jahren vater geworden und ich versuche mal dahingehend zu argumentieren nee nicht zu argumentieren wenn man eine Geschichte als Vater erzählt, sollte man nicht argumentieren. Aus diesen Gründen, es hat eine Menge verändert, weil ich glaube, es war eine der besten Entscheidungen meines Lebens, Obwohl ich mir nicht im Klaren war, kann ich das, schaffe ich das, also ich hatte ganz viel Angst, eine Familie zu gründen. Und ich bin heute noch einem Kumpel sehr dankbar, der quasi ausgerastet ist, als ich ihm gesagt habe, ich weiß nicht, ob ich Vater sein kann. Und dann hat er mich einmal zurecht gestutzt einmal durchgeschüttelt und dann habe ich dinge anders gesehen neu drüber nachgedacht und dann habe ich gesagt okay ja ich glaube ich kann das doch so. Ich habe dann gemerkt, dass die Rolle des Vaters mir so viel Freude bereitet, wie wahrscheinlich noch nichts vorher mir Freude bereitet hat. Und aus der jetzigen Perspektive würde ich die Frage völlig anders beantworten wie vor eineinhalb Jahren. Und wahrscheinlich, Pubertät und so, dann nochmal anders. Aber nein, ich glaube, dass dieses Wer-will-ich-gewesen-sein auch ein Prozess ist. Und jetzt gerade dreht sich alles um ich Bin Vater, jetzt vielleicht bald zweifacher und so weiter. Aber das hat einen ganz großen Anteil in meiner Erzählung. Und gleichzeitig glaube ich, dass je nach Kontext, je nach Lebenssituation, je nach lebensabschnitt wieder neue dinge reinkommen die das gesamtbild formen und ich glaube tatsächlich man redet ja mal von diesen alten weisen menschen also ein lebensziel von mir ist es irgendwann ein weiser alter mann zu sein wo dann. Kinder enke kinder nachbarskinder erwachsen völlig egal vorbei ist es aber ich habe folgendes problem und dann schwadroniere ich da 20 minuten vor mich hin und alle sagen danke das ist so so eine vorstellung die ich habe Aber ich glaube genau in dem Moment kann ich die Frage wirklich erst beantworten, weil ich dann diese ganzen Lebensabschnitte gegangen bin und aus jedem Lebensabschnitt Dinge mitgenommen habe. Und jetzt aktuell ist es halt, wer bin ich als Vater und wie wichtig ist mir die Familie. Und das kann ich sagen, mein komplettes Berufsleben hat sich seitdem massiv verändert. Also ich hatte früher, ich hab früher sehr viel gearbeitet, glaube ich, also ich hab sehr viel, zumindest mein Kopf war einfach nie aus. Ähm... Und ich hab richtig gemerkt, wie es auf einmal so ein Themenfeld gibt, was immer wichtiger, wichtiger, größer, gewichtiger wird. Was mich auch einfach mal von jetzt auf gleich komplett ausnockt, weil man jetzt auch Magen-Darm hat oder weil irgendwas passiert ist. Und ja, das ist etwas, das würde da auf jeden Fall drin stehen.

Simon Schubert [00:52:48]:

In einem Blick. Auch dort sehen, das ist nichts Statisches, sondern es verändert sich. Die Frage als Orientierung, nicht als ein, oh, ich probiere eine Möglichkeit zu finden, den Weg und das eine herauszufinden, sondern ein, ist es eine Orientierung für jetzt? Es kann sein, dass es morgen schon wieder anders ist.

Frank Eiliers [00:53:12]:

Ja, ja, genau. Morgen oder in fünf Jahren oder in zehn. Vielleicht brauchen wir auch solche Leitfragen statt Antworten. Wir suchen ja immer Antworten. Vielleicht brauchen wir mehr Fragen. Die Antworten sind dann irgendwie ganz tief in uns drin und nur so als Gefühl wahrnehmbar oder so. Aber ja.

Simon Schubert [00:53:40]:

Du machst heute so gute Vorlagen. Ich stimme dir total zu. Was sind denn Leitfragen für dich, wo du sagst, auch gerade als Podcaster, mit anderen zu sprechen, sind wir uns ja bewusst, wie wichtig oder wie kraftvoll Fragen sein können. Und gerade auch für das eigene Leben, die du sagst, es geht nicht nur um Antworten zu finden, sondern manchmal erst mal vor allem die richtige Frage zu stellen. Gibt es für dich Fragen, die, und das kannst du jetzt gerne mir rechnen, sowohl im Gespräch, in Interaktion mit anderen, die du als besonders wirksam findest, aber auch in deinem eigenen Leben einfach für dich, hast du so nur ein, zwei, drei Fragen?

Frank Eiliers [00:54:15]:

Ich hab, glaube ich, gar nicht diese eine Frage, sondern ich habe irgendwann und das ist auch eine Stärke, glaube ich, in meinem Berufsleben. Guck mal jetzt in diesem Gespräch, wir haben ja hier einen roten Faden, da drin noch 20 andere. Ich glaube ich bin auch gut da drin neugierig zu sein das war ich schon als kind und dann war das mal weg mal nicht dann das ist aber so und irgendwann habe ich ich wusste dass ich neugierig bin und irgendwann habe ich das auch zugelassen. Und ich glaube ich bin richtig gut im Geschäftlichen wie im Privaten, wenn ich dem Trieb folge, also wenn ich neugierig bin. Und das merke ich in Meetings, in Kennenlerngesprächen, ob ich irgendwo einen vortrag halten darf in podcast interviews aber auf dem spielplatz also überall diese. Ja bin ich jetzt neugierig oder fange ich an viel zu viel zu erzählen also ich habe immer meine studie gelesen wo man festgestellt hat die besten vertriebler sind die, die weniger reden als ihre kunden und Der durchschnittliche Vertriebler redet aber knapp über 70 Prozent der Zeit. Die besten aber weniger als die Hälfte. Und das war für mich so einleuchten, weil ich dachte, ja klar, die hören zu, was will derjenige, was will derjenige nicht, wie kann ich helfen, welche Probleme können wir lösen, ah ok ihr braucht das, wir machen ja das und so und dann achso ja und dann trifft man sich und ja Deal, 50 Millionen, unterschrieben ganz einfach. Oder 200 Euro völlig egal, Auf jeden Fall habe ich da für mich gelernt, die Komponente neugierig sein und sich zurücknehmen, das Gegenteil von diesem Podcastgespräch, ist wahrscheinlich so die Magie. Und gleichzeitig darf man aber auch was reingeben. Also wenn du nur Fragen stellst, dann ist auch nicht gut. Man darf auch was präsentieren, was zeigen. Und alle Fragen, die ich stelle, Das Beste ist immer das, wo es eine Resonanz gibt. Also gar nicht so, das sind meine fünf Fragen. Ich habe mir hier so ein Buch durchgelesen über Serendipität, über Zufälle mit Professor Bush. Christian Bush heißt er, glaube ich. Da stehen Fragen drin, um mehr Zufälle zu erzeugen, also die Wahrscheinlichkeit für Zufälle größer werden zu lassen. Und dann hab ich erst gedacht, oh, die Fragen, die kann man sich ja auswählen. Und dann hab ich gesagt, nee. Ich stelle ja nur dann fragen, wenn es eine Resonanz gibt, wenn mir jemand erzählt, das und das und das und das. Und dann so, oh, das ist interessant, aber wieso denn? Dann folgt man der Resonanz. Das sind dann auch die besten Gespräche. Das interessante ist, wie gern Menschen erzählen, wenn sie merken, der andere ist wirklich neugierig, denen interessiert das wirklich. Und dann, dritter Punkt, da haben wir aber auch dreimal, also es waren jetzt nicht drei Fragen, aber drei Prinzipien für Fragen vielleicht, Ich habe das auch hier gemerkt, dass ich in diesem Gespräch manchmal, du gehst so auf eine Frage hinaus und dann weiß ich schon, oh, da könnte ich gleich das und das sagen, das und das und das. Nee, erst dann zu überlegen, wenn du zu Ende gefragt hast, weil vielleicht ist deine Frage ja gleich eine ganz andere noch, Aber ich habe schon Dinge gesammelt. Und auch hier gibt es Studien, dass die, die wirklich zuhören und dann am Ende des Zuhörens überlegen, was sie gleich sagen, viel bessere Gespräche erzeugen. Und das ist etwas, das habe ich gerade auf dem Schirm, das versuche ich zu trainieren, Weil ich sehr schnell denke und schon im Gespräch sehr schnell weiß, was als Nächstes ist. Das aber dann auch ganz viel versperrt oder ganz viele Brücken eben nicht baut.

Simon Schubert [00:58:10]:

Mhm. Oh, jetzt waren da ganz viele Sachen drin. Erst mal Kurz wieder Meta-Ebene. Podcaster, alle, die Interviews führen. Dieses erste Mal ist es ja, glaub ich, muss man's mögen, lange fragen und viel Kontext geben. Was ich von Tim Ferriss immer wieder gehört habe, weil der macht das auch, ist, erst die Frage stellen und dann weiterreden. Weil so gibt man der anderen Person die Möglichkeit, auch noch mal zu überlegen darüber. Ist auch als Chance zu sehen. Natürlich kann es sein, dass man zum Schluss noch mal die Frage stellt. Wenn man fünf Minuten redet, dann hat die andere Person die Frage schon wieder vergessen. Das ist mir gerade zu Fall gefallen, was ich manchmal probiere, kann gut helfen. Und gleichzeitig ist es ja auch erst ein, es ist ein Gedanke, wo sich die Frage erst formt. Und es ist nicht die perfekt vorbereitete Frage, sondern einfach dieses gemeinsame Erkunden, was ich auch sehr spannend finde. Was du auch meintest, das finde ich sehr spannend. Es geht auch nicht mal um die perfekte Frage, sondern auch um ein Worum geht es eigentlich? Was man dahinter hat, ist Neugier. Was dahinter ist, ist die Lust auf etwas zu erkunden, aber auch Erkenntnis. Wir können die beste Frage stellen, wenn wir nicht daran interessiert sind, was der andere sagt und was passiert. Und es ist einfach nur so ein dann könnte ich dir gleich die Antwort sagen. Wenn ich zum Beispiel schon weiß, ist das so ein bisschen auch zum Beispiel im Coaching, da werden ja Fragen ganz bewusst eingesetzt. Und dann geht es ja aber auch darum ein, du willst dich etwas durch diese Frage verändern und dieses Reflektieren und diese Reise mitnehmen. Und es geht nicht darum zu sagen ein, oh, ich stelle dir eine Frage, und wenn ich es nicht weiß, dann sage ich es dir einfach. Sondern, weißt du, daran so ein bisschen Interesse zu haben. Ja. Und was ein Zitat, was mir jetzt eingefallen ist von auch die Verkäufer reden, die die am besten sind, reden gar nicht so viel. Beziehungsweise haben nicht den Mehrwert. Genauso wie das Gleiche auch. Das Zitat vom Dalai Lama. Wenn du sprichst, wiederholst du das, was du schon weißt. Doch wenn du zuhörst, kannst du vielleicht etwas Neues lernen. Ja, das ist auch so oft. Mega, ja. Muss nicht nur eine Frage sein, aber allein ein, auch wenn du denkst, du weißt schon alles, einfach mal ruhig. Das klappt auch sehr gut in den Meetings. Einfach mal ruhig zu denken, okay, was sind denn die Gedenken der anderen?

Frank Eiliers [01:00:35]:

Ja, genau. Und ich glaube, wir sind in so einer Welt angekommen, in einer Creator-Welt, was ist ja schon so gesagt, wo wir sehr viel senden und häufig gar nicht zuhören. Ich habe es mal gemerkt, ich hatte irgendeine Social-Media-Plattform ausprobiert, oder hab ich gesendet und dann dachte ich so, oh nee, jetzt hab ich Kommentare, wie ätzend. Ich will hier mein Kram hier loswerden, aber wenn jemand was schreibt, dann ist er total ätzend. Und dann habe ich gemerkt, ja, vielleicht ist erstens diese Plattform nicht so meins und zweitens, ja, warum will ich denn nicht zuhören? Also ich hatte Feedback zur Plattform und ich hatte Feedback zu mir selbst. Und ich bin von der Plattform weggegangen, hatte Zeit zu reflektieren.

Simon Schubert [01:01:30]:

Ja. Lass uns das mal als einen guten Anlass nehmen, um zu schwenken zum anderen Thema. Ja, das ist das Mal, einen guten Anlass umzuschwenken zum anderen Thema. Und zwar, du hast vorhin Colin Newport erwähnt. Und Eine große Sache, wo ich ein sehr großer Fan bin, vorhin noch darüber geschrieben hat, ich weiß nicht, ob das immer noch sein jüngstes Buch ist, war das Digitale Minimalism. Und das passt für mich zu vielen Sachen, worüber du gerade schon gesprochen hast, auch gerade an das Social Media, ganz klarer Punkt, aber auch zu überlegen in gerade diesen Themen, wo du dich auch mal wieder in Interaktion mit anderen Organisationen bist, diese Verbindung bei digitaler Minimalismus sehr sehr auf persönlicher Ebene, um zu sagen, okay, nicht alles irgendwie unbewusst machen, sondern können wir uns auf die wesentlichen Sachen reduzieren, können wir zum Beispiel auch Social Media gerade achtsam benutzen und vielleicht auch manche Sachen, die uns halt keinen Mehrwert geben, die eher komplett aus unserem Leben streichen. Ein bisschen von Was sind deine Gedanken zu digitalem Minimalismus? Vielleicht gibt es da auch zu diesem Thema Sachen, wo sich deine Meinung in den letzten Jahren verändert hat.

Frank Eiliers [01:02:42]:

Ja, es ist nicht sein letztes Buch. Sein letztes Buch war Eine Welt ohne E-Mail.

Simon Schubert [01:02:48]:

Oh, stimmt. Was aber auch sehr, sehr nah an dem Punkt ist. Ja, genau.

Frank Eiliers [01:02:52]:

Als Nächstes kommt Slow Productivity.

Simon Schubert [01:02:54]:

Das geht auch in die Richtung. Da bin ich sehr gespannt drauf.

Frank Eiliers [01:02:57]:

Und dann schreibt er jetzt, glaub ich, so hab ich's in seinem Podcast gehört, glaub ich, in Deep Life. Ähm Da wird der digitale Minimalismus, die Idee auf jeden Fall, weiter fortgesetzt. Ja, ich habe sehr viel digital Antiminimalismus betrieben. Digital-Antiminimalismus betrieben. Und dann über Menschen wie Newport, die Frau Santos mit ihrem Kurs auf Coursera, glaube ich, über Social Media und welche Auswirkungen, Science of Happiness ist es genau, weil Social Media ein Unterpunkt ist. Und zu merken, ja, wie krass das schon in unserem Leben irgendwie da ist und welche körperlichen und physischen, psychischen Leiden das theoretisch auslösen kann, wenn man es zu viel nutzt. Oder wie ein Intellektueller in den USA mal gesagt hat, ich gebe meinen Kindern lieber Heroin und Whisky als Zugang zu Social Media. Und das ist so krass, dieser Satz, aber gleichzeitig zeigt er, wie Menschen dann auch an ein Schaufenster stellen, wie heftig das sein kann und wie kaputt das auch machen kann. Und dann habe ich angefangen, das bei mir zu beobachten und ich habe festgestellt, boah, das ist einfach so viel besser, wenn man auf den Plattformen oder auf den Medienbereichen unterwegs ist, die einem lieb sind. Also ich podcaste sehr gerne, geht's mir gut. Also ich schwitze kaum. Es ist ja warm hier in meinem Raum, aber ich schwitze kaum. Ich fühle mich wohl. Hätten wir das Gleiche jetzt als Artikel bei Spiegel Online, Ich würde durchdrehen. Ja, und das ist der Punkt. Man muss auf sich hören, was tut einem gut, was tut einem nicht gut. Fakt ist, dass der digitale Minimalismus mir extrem geholfen hat zu gesunden. Also ich hatte sicherlich die ein oder andere. Sache ich hatte mit ein paar sachen zu kämpfen und in dem moment wo ich einen achtsameren umgang mit dem digitalen hatte dadurch auch gleichzeitig zugang zu analogen dingen zum beispiel mein sohn das kann aber auch sport sein das können freunde treffen und so weiter sein, wenn man das kommt auch von korn jupo beziehungsweise das thema time blocking sehr geprägt. Sehr geprägt. Das habe ich vorher auch schon gemacht, aber seine Idee, das aus Leben zu transformieren, zu schauen, schau dir mal an, wie viel Zeit du für alles benötigst. Und dann steht da sowas wie Care-Arbeit im Haushalt oder Sport, Freunde treffen und wenn da steht Freunde treffen tut mir gut, aber ich habe nur zwei Stunden pro Woche, ich hänge aber irgendwie 18 Stunden pro Woche bei TikTok ab. Könnte man ja mal so ein bisschen umdrehen, wenn das eine einem richtig gut tut und das andere nicht. Ich bin jetzt nicht, stehe jetzt nicht auf einem Kriegsfuß mit den Plattformen, aber ich habe für mich gemerkt, dass ich bestimmte Sachen gerne nutze, dann ganz gezielt, ganz achtsam und das andere Sachen mir überhaupt nicht gut tun und da bin ich ganz rigoros abschneiden nicht mehr nutzen blocken abmelden fertig und ja da entgeht mir was da entgeht einem auch geld da entgehen einem möglichkeiten opportunitäten geschäftsmodelle die man damit stärken ausbauen erweitern könnte was auch immer Aber im Kern geht es doch immer darum, dass einem gut geht. Und der digitale Minimalismus ist eine Komponente, ein Puzzleteil, was helfen kann, damit es einem ein bisschen besser geht.

Simon Schubert [01:06:46]:

Du stützt dich voll. Im privaten Leben hat man einigermaßen, gerade je nachdem, wie man Social Media zum Beispiel privat nutzt, großen Einfluss, als Selbstständiger, würde ich sagen, wahrscheinlich ein bisschen weniger, aber wahrscheinlich eigentlich genauso. Im beruflichen, wenn ich mir so vorstelle, oder wenn man nicht gerade Social Media Manager ist, dann ist man jetzt nicht die ganze Zeit auf Social Media Plattformen, aber ich sag mal die Dynamik dahinter, wenn man zum Beispiel Slack benutzt und dann die ganze Zeit sich dort Sachen abspielen, ist ja genauso wie ein sehr ungefählt und nicht, dass es da keine Möglichkeiten gibt. Aber so eine gewisse Dynamik von sehr viel ständig kommt, dann gerade was wir jetzt schon mehrmals angesprochen haben, diese Digitalisierung immer mehr wird, immer schneller wird. Und man ja eigentlich gar nicht in vielen Berufen gar nicht wegkommt und die ganze Zeit nur vom Bildschirm hängt und viel, die so eine bestimmte Art der Arbeit macht. Und dort finde ich es total schwer zu sagen, ein, sicherlich gibt es auch Möglichkeiten Und man kann auch mal so einfache Sachen wie, da macht man mal ein Meeting beim Spaziergang. Klar geht es. Oder man macht auch einfach nur ein Telefonat beim Meeting. Und deswegen zumindest mal nicht vor dem Bildschirm. Oder all solche kleinen Hacks. Aber Hast du noch so vielleicht andere Sachen gefunden, die für dich oder für andere sehr wertvoll waren? Weißt du, in diesem Kontext? Ja,

Frank Eiliers [01:08:09]:

also Regel Nummer eins. Immer, wenn man zu zweit ist, immer telefonieren, wenn das Wetter Geht raus. Hört die Vögel Zwitschern, geht einfach raus. Man muss sich nicht immer in die Augen gucken, gerade wenn man so wöchentliche Geschichten hat. Noch wichtiger, das Meeting hinterfragen kann man das nicht vielleicht sogar alle zwei Wochen machen. Dann Slack und Co. E-Mails nicht immer offen. Also ich habe jetzt keine Notifications hier, ich lese in diesem Gespräch keine E-Mails nebenbei, ich habe meine Handys nicht hier liegen, davon liegt sie aber umgedreht, aber ich gucke da nicht drauf, es ist mir egal. Es ist mir egal, jetzt bin ich hier in diesem Moment. Und ich glaube, da müssen wir von wegkommen, dieses Ich bin auf allen Kanälen permanent immer erreichbar. Das ist vielleicht auch durch Corona noch stärker gewesen, weil man sich selbst unter Generalverdacht gefühlt hat, ob man auch wirklich arbeitet im Homeoffice. Also ich glaube, das haben wir als Kultur auch nicht gut hinbekommen. So irgendwie, oh Gott, ich antworte nicht in Echtzeit. Die Leute könnten ja denken, ich, ja gut, Restaurants, Cafés waren geschlossen, aber ich wasche die Wäsche zum 18. Mal heute. Also ich glaube, da ist eine Menge kaputt gegangen bei der Entwicklung einer gesunden Kultur, häufig in unseren eigenen Köpfen. Also ich erlebe viele, die antworten blitzschnell, weil sie sich selbst sagen, ich muss blitzschnell antworten, sonst könnte mir jemand das Homeoffice wieder streitig machen. Und das ist falsch. Also ich glaube, wir dürfen Time-Blocking, so mache ich es, ich trage mir ein, heute in diesen zwei Stunden arbeite ich dieses Konzept aus, mache ich diese PowerPoint, übe die, nehme die auf, etc. Pp. Die Aufnahme geht an die KI, die macht mir dann eine Summary, die kriegen dann alle, die mir dann den Vortrag zuhören müssen, die kriegen das dann im Nachgang am Sommer im Text, also hier. Und das mache ich jetzt in diesen zwei Stunden, diese finale Ausarbeitung, und in diesen zwei Stunden lese ich keine E-Mails, schaue nicht aufs Handy, sondern ich bin nur in diesem Prozess. Und in Organisationen kann man das genauso hinbekommen, weil wir haben alle einen Job. Wir wurden eingestellt für bestimmte Tätigkeiten und was mir Menschen erzählen ist, dass sie manchmal das Gefühl haben, dass sie zwei Jobs haben. Einmal so ein Vollprofi-Kommunikationsjob, wo man E-Mails, Slack, Teams, whatever, permanent nur kommuniziert. Und dann noch so ein Mini-Job, wofür man eigentlich bezahlt und eingestellt wurde. Und das ist etwas, das es auf Dauer macht, das massiv krank. Also ich glaube, wir würden viel weniger ausgebrannte Menschen haben, wenn wir mehr darüber reden, wie wir innerhalb von Organisationen kommunizieren. Und ganz, manchmal vielleicht muss es auch erstmal über ganz klare Regeln gehen, wie nachts werden die E-Mails nicht weitergeleitet, was es bei Volkswagen vor ein paar Jahren mal gab. Ich habe neulich einen Artikel gelesen, da ging es um Arbeitssucht. Ein Drittel der Belegschaft in Deutschland arbeitet viel zu lange Und man schätzt, dass so 10 Prozent, glaube ich, 10, 15 Prozent von uns unter Arbeitssucht leiden. Und ja, viele Süchte sind anerkannt, die feiert man einfach. Wenn dann Leute erzählen, oh, gestern wieder bis 10 im Büro und so, dann müsste man eigentlich sagen, das ist ja traurig. Aber sagen, krass, viel zu tun, ja, geiles Projekt, wow, wow. Und dann gibt es Anerkennung und so. Und vielleicht sitzen die aber auch so lange da, weil sie so viel kommunizieren. Und es sich da einfach so Gewohnheiten entwickelt haben, die alles andere als gesund sind. Und ich glaube, auch hier, jeder, jede muss da im Kern für sich Wege finden und dann im Team besprechen, mit den Führungskräften, dann in die Abteilung, wie schaffen wir es, gesünder zu kommunizieren und Raum zu haben für die Dinge, die wirklich wichtig sind. Weil ganz ehrlich, so manche Meetings sind halt einfach nicht wichtig. Es wäre viel wichtiger, mal so ein paar To-dos abzuarbeiten, um Ruhe zu haben. Und dann können wir uns immer noch zusammensetzen und über irgendwas reden. Ja, leider ist das so.

Simon Schubert [01:12:06]:

Hast du Erfahrungen, Gedanken, wie so eine Organisation das schafft? Wenn wir jetzt auch mal, ich glaube, die meisten würden dir zustimmen, dass es ganz viel ineffizient ist. Ich glaube, die wenigsten würden sagen, okay, lass uns weniger kommunizieren. Das ist ja nicht, sondern es muss auf die richtige Art und Weise sein, denn Kommunikation ist ja manchmal schon hilfreich. Aber auch dort gibt es viele Möglichkeiten, wenn wir jetzt wieder, Kai Newport, einfach müssen wir gucken, der hat ja Dutzende konkrete Sachen. Und es gibt viele Organisationen, die es auch vorgemacht haben. Eine Sache, wenn wir zum Beispiel jetzt beslagt geblieben sind, man kann ja sehr, sehr viel auch einfach gut, prägnant beslagt schreiben und darüber viel asynchron zum Beispiel machen, dass es nicht ständig Meetings braucht. Was ich immer mal wieder mitbekomme, dass das aber auch ein Arbeitsmodus ist, der nicht für alle gut ist. Wenn wir jetzt wieder zu sagen, nicht polarisieren wollen, sondern zu sagen, wie können wir alle mitnehmen. Und wenn man eine kleine Organisation ist, wo man sagt, bzw. Kann auch eine große sein, aber wo man sagt einem, was es ja auch gibt, Automatik zum Beispiel, die Organisation der WordPress, die sagen einem, ja, wir haben halt eine Kultur, wo Lesen und Schreiben, wo die Kommunikation schriftlich stattfindet und asynchron, das ist die Organisation. Und wo dieses Kommunikationsmedium nicht passt, dann ist die Person halt nicht gut aufgehoben. Darum finden ja auch zum Beispiel Interviews darüber statt, so auf diesen Medien und nicht ein Gespräch. Aber die wenigsten sind ja so gekommen, bzw. Wollen auch sogar dahin. Sondern dann ist es halt so, die eine Person möchte die andere Person sehen dabei, idealerweise ohne Bildschirm. Die andere Person möchte lieber etwas lesen, sich zwei Tage darüber Gedanken machen und dann erst darauf anreagieren. Und so ein bisschen von, hast du da, jetzt geht es nicht wieder die best practice, sondern einfach Gedanken,

Frank Eiliers [01:13:53]:

wie man sich da zumindest einer besseren Lösung nähert. Ja, also erstmal glaube ich, dass es völlig normal ist, dass es für unterschiedliche Menschen unterschiedliche Angebote an Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern gibt. Das ist wie bei der Partnerwahl, wenn ich mich verliebe und sie geht gerne an den Strand und ich will in die Berge, sie möchte gerne Sommerurlaub und ich finde Finnland ganz geil im November, dann besteht alles im Punkte Urlaub so ein bisschen aus Kompromiss. Und da kann man es einfacher haben, sagen wir mal so. Wenn es an der Stelle, oder auch Kinder ist so ein Thema, eine Person möchte Kinder, die andere möchte keine. 0, 5 gibt's nicht.

Simon Schubert [01:14:35]:

Aber kurz umgedreht, was würde das für eine Organisation bedeuten? Sollen wir dann, in jedem Stellenbeschreibung steht dann ein, wie wir als Organisation kommunizieren,

Frank Eiliers [01:14:44]:

so funktionieren wir? Ich glaube schon, es wäre schön, wenn Organisationen nicht so, ja, wir machen alles so ein bisschen, sondern wenn die wirklich eine Identität hätten. Also wenn die sagen Und ich glaube, dass viele das auch einfach, wie du gerade sagtest, wenn man zu WordPress da hingeht, dann weiß man das einfach so, ne? Und wenn ich zu einer traditionellen Verbandsorganisation hingehe, wo ich weiß, hier ganz viel Politik und ganz viel E-Mails und ganz viel Meetings, früher im Büro, jetzt auch virtuell, das wird auch in zehn Jahren noch so sein. Wenn ich keinen Bock auf Meetings habe, dann bin ich da leider völlig falsch. Ich glaube, das weiß man schon, aber ja, Organisationen, und das ist auch das, was ich denen immer sage, findet eine klare Richtung, eine klare Haltung für das, was ihr seid, wofür ihr steht, damit Leute andocken können und sagen, okay, ich interessiere mich hier, weil ich stehe auch auf finnland und berge finde ich auch gut und strand und heiß finde ich total letzten dann ist die wahrscheinlichkeit höher dass man zusammen passt einfach ne und eine gute zeit miteinander hat. Und ich befürchte jedoch, dass auch was sie eben gesagt hat, dass jede Person von innen und Team und Abteilung, ich glaube das ist wieder der gleiche Gedanke, den ich früher auch hatte mit New Work und Co. Vielleicht muss es wieder von oben nach unten. Der Fisch stinkt vom Kopf her, so ist es auch hier. Und das ist auch das, was wir sehen. Das bekannteste Beispiel ist die 25-Stunden-Woche von Lasse Rheingans eventuell. Der hat gesagt, ich will, dass wir die 25-Stunden-Woche ausprobieren und es hat funktioniert. Gleicher Umsatz, gleiche Kunden, gleiche Mitarbeitenden, stärker. Die Leute haben viel weniger gearbeitet, aber den gleichen Output erzielt und alles hat sich verbessert. Viel weniger krank, Fluktuation ging auf null, weil sonst musste er auch wieder 40 Stunden arbeiten, aber das hat auch keinen Sinn. Und er meinte diesen kreativer, ganz andere Energie, ganz anderer Spirit, das hat sich gelohnt so. Und das hat er vorgegeben, da ist keiner von innen drauf gekommen. Und ich glaube tatsächlich, dass es auch hier in diesen Bereichen, wie gehen wir gut miteinander um, wie kommunizieren wir miteinander, auch wie da so ein bisschen von oben kommen muss. Und das ist gar nicht so einfach, weil wenn wir uns Vorstände anschauen, die machen halt genau das. Die kriegen sehr, sehr, sehr, sehr viele E-Mails, die haben permanent irgendwelche Meetings. Ja, wie soll man das hinterfragen? Da braucht es schon auch eine Menge Perspektivenwechsel und Einfühlungsvermögen und Empathie, um zu verstehen, wie, Ja, muss man ganz ehrlich sagen, wie bescheuert der eigene Arbeitsalltag ist, damit die, die wirklich arbeiten, mit den Kunden, mit den Partnern in der Entwicklung und so weiter, dass die halt wirklich gedeihen können. Und da die Perspektive einzunehmen, ist wahrscheinlich nicht so einfach. Aber so was für Lassereien kann es damals auch nicht mit der 25-Stunden-Woche. Voll.

Simon Schubert [01:17:40]:

Klar, einfach ist es oft nicht. Nicht bedeutet, dass es dann nicht trotzdem wertvoll ist zu gehen. Beziehungsweise meistens ist es so, dass die Sachen dann oft sehr simpel sind, aber nicht einfach und sich genau deswegen dann halt lohnen. Lass uns mal, wenn wir so langsam zum Schluss kommen. Wir haben jetzt nicht so viel reflektiert, worauf ich gerne auf einen gegangen, so deine ganze Podcast Journey, was du so auch gelernt hast, wie du dich verändert hast. Was hast du so im Laufe der ganzen Jahre als Podcast, gerade als Podcaster, beziehungsweise aber auch, geht mir gar nicht, wie du über zum Beispiel über Arbeit, wie du über Technologie, über solche Sachen nachdenkst. Es geht wirklich um dich als deine Person. Hast du da, wo du gesagt hast, da gibt es was, wo du dich wesentlich verändert hast? Logischerweise hast du dich verändert. Weißt du, worauf ich hinaus will? Ja.

Frank Eiliers [01:18:39]:

Selbstbild.

Simon Schubert [01:18:42]:

Inwiefern?

Frank Eiliers [01:18:46]:

Als ich angefangen bin, das war ein Hobby, das war ein reines Hobby, dann hatte ich irgendwann so viele Hörerinnen und Hörer, dass ich dachte, ich muss Marketing machen. Dann wurde das irgendwie so ein bisschen werblich und dann brachen die Hörerzahlen ein. Dann habe ich verschiedene Auftragsproduktionen gemacht, etc. Ich bleibe bei meinem Stamm-Podcast. Und irgendwann habe ich festgestellt, dass der Kern, warum ich irgendwann angefangen bin, es war, Fragen zu stellen, neugierig zu sein. Ich war neugierig für ein Thema und ich war neugierig auf die Menschen, die mir was über dieses Thema erzählen. Und als ich das wieder zurückerlangt hatte, neben dem ganzen Marketing-Blabla, der in den vielen Jahren auf mich eingeprasselt ist, oder die tollen Auftragsproduktionen, die auch schön waren und auch spannend und viel gelernt, aber der Kern war, ich sitze da und habe eine Person, auf die ich mich freue und dann reden wir über ein Thema. Und dann switchte etwas, nämlich ich habe verstanden, dass das, was ich mache, einen Wert hat für andere. Also nicht nur für mich, sondern auch für andere. Und dann war es ein Hobby. Also es war wieder ein Hobby, aber gleichzeitig war es nicht mehr dieses, oh Gott, das ist ja nichts, sondern es war ein Hobby, womit ich Menschen eine Freude machen kann. Und ich werde es nicht vergessen, ich hoffe, Ich werde es nie vergessen. Ich hatte neulich eine Veranstaltung, in Frankfurt war es, glaube ich, genau. Da bin ich so zum ICE gehetzt, um den einen noch zu kriegen nach Berlin. Und dann habe ich so 50 Meter vor mir jemanden gesehen, der guckte mich an und nahm so einen Knopf aus dem Ohr. Und dann, ich bin so weitergegangen, aber Ich habe es so wahrgenommen. Da bin ich an den Leuten vorbei, stiegen welche aus, wir mussten einsteigen. Und dann bin ich so in seine Richtung gelaufen, er in meine. Also er ist ausgestiegen aus dem ICE und ich wollte rein, aber ich wollte noch ein paar Waggons später einsteigen und ich hatte noch drei vier minuten und auf einmal kommt das auf mich zu zeigt auf mich und sagt ey ich höre dich gerade und da bin ich so wie versteinert stand ich dann da neben dem ic am gleis so völlig durchgeschwitzt so da ist auch sehr warm und ich hatte so einen Sacko auch noch an, weil ich hatte ja gerade einen Auftritt. Und da war ich so, äh, was, hä, wie, äh. Und er so, ja, ich höre deinen Podcast. Du hörst meinen. Ja, die Folge mit Shermuli, also das war mit Professor Carsten Shermuli, so, ne. Und dann, ja, super Folge, die finde ich richtig gut. Ich höre den Podcast dauernd. Und irgendwie so hat er noch, ich weiß nicht mehr genau den dialog nur noch bis dahin und dann war ich war wirklich so völlig perplex und dann er so ja danke das macht richtig spaß coole sache und dann ja ja danke ich war so völlig. Und da habe ich auch noch mal realisiert, es gibt Menschen, die das hören. Und das klingt so absurd, weil ich bin im zehnten Jahr, aber über diese kleinen Sachen, wenn man sich darüber freut, ist, glaube ich, gut. Und gleichzeitig zeigt es einem, dass es irgendwie schön ist und gut ist, das, was man macht. Egal, wie nischig es ist, egal, wie viel wir es hören, es hat eine Resonanz irgendwo. Und das ist das Schöne. Wir tauschen uns über die Dinge aus. Und ja, ich glaube, ich bin immer noch am Anfang. Weil wenn ich jetzt mal an den Anfang dieses Gesprächs zurückdenke, wenn ich sage Interaktion, dann muss ich wahrscheinlich die Selbstkritik zulassen, dass ich die Interaktion mit meinen Hörerinnen und Hörern nicht immer so geführt habe, wie man es hätte führen können. Ich habe so viele tolle Menschen gehabt, die mir geschrieben haben Und ich glaube, ich habe diese Interaktion nicht so geführt, wie ich sie vielleicht auch hätte führen müssen, was zu den jeweiligen Zeitpunkten auch eine Berechtigung hatte. Ja, und Ich habe halt so eine kleine Radiosendung im Internet, wie ich 2014 immer gesagt habe. Und es gibt Menschen, die hören die echt verdammt gerne. Und man hat eine Verantwortung. Aber ich weiß jetzt auch, ich habe eine eigene Radiosendung im Internet. Und das ist nicht irgendwie so mal gucken, sondern die ist jetzt schon seit zehn Jahren da. Und das hat sich verändert, also das Selbstbild.

Simon Schubert [01:23:27]:

Spannend. Hast du das Gefühl, also wenn du überlegst, du bist ganz am Anfang, in welche Richtung es doch in der Hinsicht für dich geht?

Frank Eiliers [01:23:44]:

Das ist eine spannende Perspektive. Ich frage ja immer, in welche Richtung es geht. Und ich denke immer, es muss was Neues kommen. Aber ich kann ja auch innerhalb dessen, was ich gemacht habe, immer wieder neu starten. Und ja, spannende Frage. Ich glaube, wenn ich nochmal neu starten würde, ich sage, okay, Neustart. Das ist ganz interessant, weil heute wurde agenturseitig der Server gewechselt. Das ist ja völlig absurd. Ich habe eine E-Mail bekommen, ich hatte das Datum schon wieder vergessen. Sie wurden heute vom alten Hostar zum neuen, weil der kostet dann irgendwie 50 Euro weniger und die haben eine Kooperation und bla bla. 50 Euro im Monat nimmt man gerne weniger, zahlt man gerne weniger. Und ja, es ist quasi dann heute so eine Art Neustart, ist auch eine gute Frage. Ich glaube, ich würde tatsächlich mehr Interaktion machen mit denen, die das hören und mehr zuhören als senden weil ich glaube ich bin immer noch in diesem linkedin modus oder social media modus wie ich eben gesagt habe. Oh Gott, ich habe drei Kommentare. Wie soll ich das denn jetzt noch machen? Gar nicht böse gemein. Ich freue mich über jeden, aber wo soll ich das noch? Und wo habe ich die Zeit? Und so. Ja, und ich glaube, das würde ich machen.

Simon Schubert [01:25:21]:

Ich bin sehr gespannt, was du umsetzt. Gerade Podcasts auch manchmal, wenn du sagst, Interaktion ist das, was dir am wichtigsten ist, oder das durchnehmen. Podcast ist ja eins der Medien, wo das am schwierigsten ist. Weil es ist ja genau wie gesagt, es ist wie eine Radiosendung. Es ist keine Radiosendung, aber wie du strahlst etwas aus, die anderen haben nicht die Chance. Es gibt inzwischen so, aber meistens haben sie nur die Chance zu hören. Sie können das Einzige, was sie machen, ist stopp drücken, schneller, langsamer, aber nicht einantworten oder irgendwas reagieren, was in allen anderen Sachen ist. Es ist ja nicht mal ein Like.

Frank Eiliers [01:25:55]:

Genau, genau. Es ist einfach eine Zahl. Und wer weiß, ob die auf dem neuen Server auch noch da ist. Hat's überhaupt geklappt? Wir werden's sehen nachher.

Simon Schubert [01:26:07]:

Da bin ich sehr gespannt von. Also das wäre für mich auch nochmal eine... Da bin ich sehr gespannt, wie sich Podcasting entwickelt. Es gibt ja Podcast-Apps, wo es Kommentare gibt. Und jetzt mehr Richtung Social Media. Ob es jetzt förderlich ist oder nicht. Vielleicht hat das Podcast ja auch gerade ausgemacht. Aber auch welche Möglichkeiten dieser Interaktion du dann so findest, ist es ein, weil du können ne klassische Sachen, Sprachnachricht, im Prinzip auf der Webseite hinterlassen, was du dann einbaust, Fragen, Live-Calls, was auch immer, was es da für Möglichkeiten gibt.

Frank Eiliers [01:26:34]:

Ja, ja, ich werde es sehen. Heißt ja nicht, dass ich wirklich neu anfange.

Simon Schubert [01:26:43]:

Du hast mir die Frage gestellt, neu anfangen. Ja, vorher heißt es nicht. Aber so, wie ich es bis jetzt von dir mitbekommen habe, ein Stillstand ist auch nicht das, was dir unbedingt gefällt. Das heißt, eine Entwicklung

Frank Eiliers [01:26:56]:

muss irgendwo sein.

Simon Schubert [01:27:00]:

Frank, wenn wir jetzt zum Schluss kommen, gibt es noch irgendwas, was du sagst, das möchtest du nochmal sagen? Von erstmal vielleicht, was du wiederholen möchtest, einfach nochmal betonen möchtest oder du sagst, da haben wir jetzt nicht die Chance gehabt, darüber zu reden. Das möchtest du aber nochmal jetzt hier einbringen.

Frank Eiliers [01:27:16]:

Ich möchte sagen, dass ich gespannt war, wie dieses Gespräch abläuft und ich es krass finde, wie viel du aus mir rausgekitzelt hast. Und ich bin ganz ehrlich, es gibt, Also ich habe schon so viele Podcasts aufgenommen, ich wurde auch schon sehr häufig interviewt, aber ich habe noch nie so lange am Stück nachdenken dürfen. Und Deswegen würde ich den Ball einfach zurückwerfen und sagen danke, dass du hier diesen Raum so gestaltet hast. Ganz große Moderationskunst. Danke. Danke dir.

Simon Schubert [01:27:58]:

Wir haben schon ein paar Mal über deinen Podcast gesprochen. Arbeitsphilosophen. Findet man in jeder Podcast-App. Gibt es noch was anderes, wo du aufmerksam machen möchtest, wo man dich findet oder ein Projekt, was auch immer?

Frank Eiliers [01:28:10]:

Nö.

Simon Schubert [01:28:12]:

Kann man nicht. Also Wer mehr von deiner Stimme hören will, gibt es jede Menge bei den Arbeitsvideos auf meinem Podcast. Ansonsten einfach Frank Eilers einmal googeln, dann kommt man sofort auf seine Webseite. Da findet man alle interessanten Sachen. Sehr gut. Frank, dann vielen Dank für den Austausch, für das Gespräch und vor allem vielen Dank auch für deine Offenheit und deine Arbeit. Danke, dass ich hier sein durfte. Alles Gute.

Simon Schubert [01:28:40]:

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