Art, in all the wrong places

This is my very first commissioned piece in German, published on Deutschanldfunk Kultur's Doku Drops, a monthly audio magazine curated and moderated by Judith Geffert and Ingo Kottkamp, featuring short documentary pieces.

In my piece, Da ist dieser Moment (There is this moment), I explore that fleeting, endless moment of waiting, the pause between dialling a phone number and hearing the other side pick up.

What seems like nothing on the outside opens up an entire universe of thoughts, feelings, and possibilities on the inside.

Text, sound and voice: M. Cristina Marras
Producer: Judith Geffert

Artwork Photo by Adam Hamel on Unsplash

What is Art, in all the wrong places?

Characters who can't always be trusted. Because they often don't see the difference between sound and noise, between countryside and abandoned building, between fiction and reality.
I explore sound, speak languages and talk to strangers. This is my work.
AIR Member. www.cristinamarras.com

Da ist dieser Moment, wenn ich dich anrufe. Das Warten, bis du ans Telefon gehst. Ein Moment der Ahnung, des Zögerns, eine ängstliche Wartezeit, eine Leere, die in der Luft hängt.

Ich warte in der Dunkelheit der australischen Nacht, während du in deiner Zeitzone wahrscheinlich gerade von der Arbeit zurückkehrst.

Handy am Ohr, aber in meinem Geist sehe ich immer nur das Wählscheibentelefon. Dasselbe, das mich in meinen jugendlichen Alpträumen quälte, als ich versuchte, nach Hause zu telefonieren, aber das Telefon funktionierte nie.

Und jetzt, zum wiederholten Mal, versuche ich, eine Beziehung per Telefon am Leben zu erhalten. Voller Sehnsucht nach dir. Und das Warten nach dem Wählen beginnt.

Ein Herzschlag. Dann noch einer.

Die Sekunden dehnen sich, jede einzelne wie ein kleiner Raum voller Möglichkeiten und Befürchtungen. Und Stille.

Wirst du überhaupt rangehen? Und wenn nicht? Und wenn deine Stimme fremd, müde, weit weg klingt? Und wenn etwas passiert ist, was ich nicht wissen will?

Und so wächst meine Angst in der Stille des Wartens. Dieser kurze, endlose Augenblick. Die Spanne zwischen dem Loslassen einer Wählscheibe und dem Flüstern: Hallo.

So wächst die Angst, dass du nicht antwortest, und die noch größere, dass du es tust.