Born & Kepler is named after the mathematician and scientists Max Born and Johannes Kepler. This bilingual podcast, offered in both German and English, dives into the expansive world of Artificial Intelligence (AI), exploring its foundations, evolving technology trends, academic search, and its impact on businesses and society.
Born & Kepler will feature a diverse lineup of experts from academia, venture capital, private equity, journalism, entrepreneurship, CTOs, and policymakers. Each guest offers unique insights into how AI is reshaping their sectors and what we might expect in the future.
Our goal is to provide a deep understanding of the core principles and breakthroughs in AI, enabling you to stay updated with the latest advancements in AI technologies and how they are transforming industries. During our episodes, we will explore how AI is influencing business strategies, optimizing operations, and driving innovation. We will also explore the ethical, social, and regulatory aspects of AI in everyday life.
Andreas Deptolla (00:01.652)
Klasse, guten Morgen Florian. Ich freue mich, dass es heute geklappt hat.
Florian Stahl (00:05.107)
Ja, guten Morgen, Andreas. Freut mich sehr, dass ich von euch eingeladen wurde.
Andreas Deptolla (00:09.856)
Wir steigen direkt mal ein Florian in deinen akademischen Werdegang, wenn du uns vielleicht mal schildern kannst, wie es angefangen hat und wie du zu deiner heutigen Position in der Uni Mannheim gekommen bist.
Florian Stahl (00:25.783)
Vielen Dank. Ich glaube, mein Lebenslauf war nicht so ganz typisch oder wie soll ich sagen, nicht ganz linear. Ich habe ganz ursprünglich, nicht ursprünglich, ich in den 90er Jahren Volkswirtschaftslehre studiert und habe damals noch die Idee gehabt, dass ich irgendwie zu einer Bundesbank gehe oder zu irgendeinem großen Konzern und dort Volkswirtschaftliche Fragen kläre. Allerdings dann kam bei mir so 96, 98 die Digitalisierung dazwischen, die mich wahnsinnig begeistert hat und wo auch damals schon
die Idee aufkam, dass die Digitalisierung quasi alles auf den Kopf stellen wird und dass die bestehende Volkswirtschaftstheorien gar nicht mehr gelten. Und das hat mich dann dazu bewegt, mich dann doch eher auf dieses Thema zu fokussieren, da mein Gefühl da war, dass sich alles verändern wird. Und da hatte ich damals eben Mitte 20 wahnsinnig Lust drauf, dass ich eben an dieser Veränderung dabei bin.
Und dann habe ich in St. Gallen promoviert, auch damals in einem Bereich, der die Digitalisierung ging. Aus heutiger Sicht waren wir dort aber irgendwie noch nicht tief genug, was wir untersucht haben. das ist sicher hängt auch mit dem Zeitpunkt Anfang der Nullerjahren zusammen. Und dann bin ich aber danach und das war, glaube ich, für mich ein ganz wichtiger Schritt, für mehrere Jahre in die USA gegangen, nach New York. dann für vier Jahre ungefähr in New York an der Columbia University geforscht, kann man so sagen.
und habe dort noch mal die Digitalisierung aus einer ganz anderen Forschungsperspektive erlebt von Professorinnen und Professoren, die wirklich ihrer Zeit wahnsinnig voraus waren. Dann haben wir dort auch selber einige Dinge gemacht, gerade in den frühen Zeiten der Social Media haben wir sehr viel untersucht oder auch erforscht und dann bin ich so irgendwo zu dem Thema Marketing gekommen.
Was eigentlich nicht mein Thema war, dass ich studiert habe, aber ich bin da ein Quereinsteiger. Aber auf der anderen Seite muss man auch sagen, das Marketing ist ja ein sehr dynamisches Gebiet. Es verändert sich gefühlt alle 10, 15 Jahre komplett alles. Und deswegen war es jetzt auch nicht so schwierig für mich da als Quereinsteiger Fuß zu fassen. Und so kam es dann, dass ich dann eben eine Marketingprofessur zuerst in Zürich und seit 2013 dann in Mannheim inne habe.
Florian Stahl (02:44.895)
Aber auch dort muss ich dazu sagen, mich eigentlich vor allem das Thema im breitesten Sinn Digitalisierung interessiert und auch ich mich natürlich immer wieder frage, wie sich das Marketing verändert, disrupted oder auch wie sich natürlich darüber hinaus das gesamte Unternehmen verändert und disrupted. Und da ist das Marketing sicher kein uninteressantes Feld, weil häufig gerade durch das Marketing auch im Unternehmen häufig Transformation, Disruption eigentlich entsteht.
Andreas Deptolla (03:11.294)
Jetzt das Thema Marketing gerade. hast ja Erfahrungen gesammelt hier in Europa, aber auch in USA, Columbia-Universität in New York. Wo siehst du denn heute die führenden Ansätze? Kommt das mehr aus den USA, kommt das mehr aus Europa? Und wie würdest du das letztendlich die Universitätlandschaften vergleichen, die verschiedenen Systeme?
Florian Stahl (03:36.695)
ist eine gute Frage. Ich kann die auch klar beantworten. Man kann es aus generalisieren, ganzen Unternehmenskontext, Business, Research, Business-Kurs. Da ist die USA schon seit Jahrzehnten führend. Und gerade das Marketing, muss man ganz ehrlich gesagt sagen, kommt aus Amerika. Das heißt, auch die ganzen Ideen, im Marketing schon seit Jahrzehnten dominieren, sind in Amerika entwickelt worden und wurden dann mit gewisser Verzögerung auch nach Europa und wurden auch hier angewandt.
Andreas Deptolla (03:54.626)
Hm.
Florian Stahl (04:06.595)
teilweise auch nicht ganz so freiwillig. Und auch heute sieht man noch, dass eigentlich das Marketing in Amerika eine viel größere Bedeutung in Unternehmen hat, wie es in europäischen und auch insbesondere in deutschen Unternehmen hat. Also das heißt, hier wird mit Marketing immer noch, wie soll ich es formulieren? Es ist immer noch sehr negativ behaftet und als unseriös oder auch als nicht so sehr wichtig. Also das heißt, da sind wir in vielen amerikanischen Unternehmen haben wir eigentlich, es zeigen auch Fakten und Daten.
Andreas Deptolla (04:25.966)
Mhm.
Florian Stahl (04:36.087)
... hat das Marketing eine ganz andere Position.
Andreas Deptolla (04:39.828)
Ich frage mich auch, ob das ein Teil der Gründe ist, warum gerade in USA diese Start-ups noch mal erfolgreicher sind als hier in Europa, weil einfach das Thema Marketing anders besetzt wird, vielleicht eine andere Gewichtung hat und da anders rein investiert wird. Wie siehst du das?
Florian Stahl (04:59.337)
Ich denke, es spielen verschiedene Gründe eine Rolle, dass die Start-ups dort eine andere Bedeutung und Gewichtung haben, oder dass die auch in viel größeren Maß dort quasi auch entstehen und auch erfolgreich sind wie bei uns. Also sicher ist, eins ist natürlich eine kulturelle Frage dahinter, die auch mit dem Marketing zu tun hat. dieses, im Anfang muss man natürlich auch sehr viel Aufmerksamkeit für ein junges Unternehmen schaffen. Und das sind die Amerikaner natürlich uns wirklich überlegen. Das heißt, das Thema Attention, was ja auch ein wichtiges Thema im Marketing ist.
ist natürlich für die viel leichter oder fällt denen viel leichter wie in Europa. Und die haben auch da aus ihrer Kultur heraus natürlich kein Problem damit, sie eigentlich, auch wenn das Unternehmen gerade ein Tag alt ist, schon sicher sind, dass das mal milliardenwert sein wird. Da fällt es fällt, diese Sicherheit fällt häufig europäischen Unternehmen, Unternehmer auch schwerer, so selbstsicher aufzutreten und gleich von einem Multi-Billion-Company zu sprechen. Aber
Andreas Deptolla (05:43.694)
Hm.
Florian Stahl (05:58.569)
Das ist sicher die kulturelle Frage, die eine Rolle spielt. Dann natürlich das schon häufig diskutierte Thema, was passiert, wenn ich mal scheitere. Das ist natürlich auch gerade in Europa vielleicht ein bisschen namensschwieriger besetzt als in Amerika. Das diskutiert man schon quasi immer. Das weiß man auch schon immer. Aber ich glaube, sind jetzt nicht die einzigen Gründe. Ich meine, leider muss man auch heute sagen, gibt es auch noch andere, sage ich mal, strukturelle Probleme. Das heißt, dass wir natürlich eine ganz andere Infrastruktur für Start-ups in Amerika haben.
Andreas Deptolla (06:05.773)
Hm.
Florian Stahl (06:27.197)
und damit auch Accelerator-Programme oder auch irgendwelche Unterstützung, die sozusagen in deren Form hier nicht existiert. Und dann ein weiterer sehr wichtiger Grund, der auch häufig übersäen wird, aber den meine Steuerkollegen immer wieder sagen, sind natürlich auch das ganze Thema Steuer. Und das ist letztendlich auch ein Grund, warum viele Unternehmen eben in den USA gegründet werden, weil sie einfach steuerlich ganz anders behandelt werden, auch das hohe Risiko, das man eingeht und die
Andreas Deptolla (06:44.654)
Mhm.
Florian Stahl (06:56.727)
potenziellen großen Gewinne danach auch ganz anders besteuert werden als bei uns. Und deswegen ist es auch, denke ich, auch aus der Perspektive nicht verwunderlich, dass auch gerade Europäer, und damit meine ich wirklich aus Deutschland, aus Griechenland, Frankreich, auch in die USA gehen und dort häufig diese berühmten Startups gründen und dann sie eben kein europäischer Startup sind.
Andreas Deptolla (07:19.862)
Und wenn diese Steuerthemen, sind das aus deiner Sicht mehr Unternehmen steuern? Also wie versteuere ich meine Gewinne oder ist das für den Founder, der jetzt in USA vielleicht eine geringere Capital Gains Tax hat als in Deutschland oder wie macht sich das aus deiner Sicht benachbar?
Florian Stahl (07:35.079)
Es sind also mehrere. Also es ist ganz klar, die Gewinne werden anders versteuert und das bedeutet natürlich auch für Investoren, gar nicht nur für die Founder, natürlich einen viel größeren Anreiz in USA zu investieren. Das heißt, wenn ich in Deutschland eben jetzt eine Million investiere und dann eines Tages, jetzt denken wir positiv, 100 Millionen daraus herausziehen würde, müsste ich dafür auch drauf 30 Prozent Steuern zahlen oder 40 je nachdem, je nachdem, es sich dann noch ins Einkommensteuer geht. Aber die in USA
Andreas Deptolla (07:42.83)
Klar.
Florian Stahl (08:04.291)
habe ich dort möglicherweise, also es hängt natürlich auch von Bundestadt ab, viel, viel niedrigere Steuersätze. Damit meine ich jetzt nicht nur irgendwie zwei, drei Prozent niedriger, sondern die sind quasi ein Bruchteil von denen. Wenn hin bis hin zu gar nichts. Und das letztendlich ist natürlich auch der Grund, dass auch sehr viele Startups in USA eigentlich aus europäischem Geld finanziert werden. Also das ist jetzt nicht, dass wir hier keine Startups finanzieren. Wir machen das nur nicht hier. Und das hängt eben
Andreas Deptolla (08:32.341)
Das Geld geht in den USA.
Florian Stahl (08:33.683)
Das geht in die USA und dann geht es eben dort in diese Startups. Und nochmal, wenn man durch Silicon Valley läuft, da sind jede Menge hochintelligenten Menschen, die Einwanderer sind aus Griechenland, aus Polen, aus Litauen, aus Deutschland, aus Frankreich, aus England. Wenn man dort rumläuft, dann erzählen die einem eigentlich immer die gleiche Story. Ich kam vor 20 Jahren hierher und jetzt bin ich Milliardär. Und deswegen ist das leider eine Kombination aus verschiedenen Faktoren.
Andreas Deptolla (08:56.43)
Mh.
Andreas Deptolla (09:02.57)
Was siehst du denn aktuell bei deinen Studenten an der Uni Mannheim? Gibt es viele von den Top-Studenten, die auch in die USA gehen wollen, Unternehmen gründen? Gibt es eine Bewegung, an einen akademischen Werdegang zu gehen oder in den deutschen Mittelstand? Was sind da so die Themen, die besetzt werden?
Florian Stahl (09:24.503)
Eine gute Frage. Es ist auch in gewisser Weise ein Stück weit sich immer wieder ändernd. Vor sechs, sieben Jahren hatten wir einen sehr starken Trend, dass auch sehr viele Absolventen wirklich in die Start-up-Szene wollten. Damals war Berlin sehr gehypt oder auch man wollte eben in andere Start-up-Hubs, aber vor allem in Europa. Also das war mindestens der erste Stopp von vielen. Ich habe so das Gefühl, auch aufgrund der steigenden Zinsen so weiter ist dieser Start-up-Hype derzeit bei den Absolventen nicht mehr so groß. Das heißt,
Andreas Deptolla (09:35.566)
Mhm.
Florian Stahl (09:53.693)
Was nicht heißt, noch der eine oder andere was macht zum Glück. Allerdings nicht mehr so in der breiten Masse, sag ich mal. Gut, die Studenten, viele Studenten, wollen, glaube ich, in Europa bleiben. Das ist am mindestens meine Beobachtung, was nicht heißt in Deutschland. Also ich sehe, dass viele Studenten auch durchaus nach England gehen. Da hat ja Brexit wirklich keine wirklich große Veränderung herbeigeführt. Das heißt, man geht sowohl zum Studiumteil, was noch nach England, oder auch zum...
Andreas Deptolla (10:07.694)
Hm.
Andreas Deptolla (10:17.518)
Mhm.
Florian Stahl (10:25.137)
Also zum Arbeiten dann nach London, das ist nach wie vor attraktiv. Dann aber auch, was ich auch sehe, dass durchaus immer wieder welche auch sich dann auf einmal in Asien, Singapur, Hongkong wiederfinden. Also ich kann nicht sagen, es gibt auch Einzelne, die nach Amerika gehen, aber so dass ich sagen kann, das ist ein Trend, dass viele nach Amerika gehen nicht. Also da gibt es sicher auch eine gewisse Unsicherheit, auch schon jetzt nicht aktuell, sondern auch schon seit Jahren, wo man nicht weiß, okay,
Andreas Deptolla (10:26.158)
Mhm.
Florian Stahl (10:52.189)
Was passiert da in Amerika? Und wenn wir das in Lebensmittelpunkt hin verlegen, das ist jetzt nicht nur eine Sache von den letzten vier Wochen, sondern auch, glaube ich, schon in den letzten zehn Jahren, wo die Studenten das jetzt nicht per se so attraktiv finden.
Andreas Deptolla (10:54.158)
politisch.
Andreas Deptolla (11:05.294)
Florian, wenn wir vielleicht mal den Schwenk finden wollen zur KI oder zur AI, mich würde mal ganz konkret interessieren, wie du das Thema KI oder AI bei dir in der Lehre einsetzt. Gibt es irgendwelche Tools, wo du sagst, das hilft dir schon aktuell oder welche Beruhungspunkte gibt es da?
Florian Stahl (11:26.743)
Gute Frage. Wir setzen KI in der Lehre insofern ein, dass wir Studenten inzwischen auch im Bereich Prompt Engineering natürlich unterrichten. Das heißt, wie ich KI verwende. Das heißt, wir sind aber auch natürlich dran, den Studenten beizubringen, was es überhaupt für eine Bandbreite an KI überhaupt gibt. Letztendlich wird heuer KI mit JGTP gleichgesetzt. Da wissen wir schon auch, dass das natürlich nur ein ganz kleiner Bruchteil ist, was man mit KI machen kann.
Andreas Deptolla (11:36.302)
Mhm.
Andreas Deptolla (11:51.054)
Mhm.
Florian Stahl (11:56.713)
Das heißt, wir versuchen hier natürlich jetzt auch, aber da muss ich auch sagen, sind wir auch ein Stück weit immer noch auf der Empfindungspfad, natürlich zu überlegen, welche Skills gerade in KI wollen wir überhaupt den Studenten vermitteln. Was jetzt nicht heißt, dass wir dort sehr in die Technologie einsteigen, sondern wirklich auch in die Anwendung. Das heißt, gerade wir bilden ja nicht Computerwissenschaftler aus, sondern wir bilden auch Informatiker aus, wir bilden ja Manager der Zukunft aus. Das ist natürlich die Frage, okay,
Wie verändert sich der Job des Managers und wie muss er in der Lage sein, KI in seinem alltäglichen in seiner alltäglichen Arbeit einzusetzen? Und da geht eigentlich der Schwenk hin, dass wir uns dann überlegen, wie können wir in der Lehre das dann fördern? Dass wir die KI nicht ausschließen, was auch schon manche Universitäten versuchen, sondern im Gegenteil überlegen, wie wir das dann einbinden, den Studenten dann auch oder den zu befähigen, sinnvoll mit der KI umzugehen.
Andreas Deptolla (12:46.51)
Hm.
Andreas Deptolla (12:57.134)
Wir haben ja im Vorgespräch uns bisschen kennengelernt. haben beide Kinder, die noch recht jung sind. Wie ist denn deine Einschätzung? Macht das noch Sinn? Auch 15 Jahre jetzt mal gesehen für Kinder andere Sprachen zu lernen. welchen Einfluss? Jetzt gibt es ja schon irgendwelche Statements, die Kinder müssen nicht mehr lesen und schreiben lernen.
Wie siehst du das? Wie wird die KI letztendlich das Lernen verändern?
Florian Stahl (13:31.281)
Gute Frage. Ich bin natürlich kein Prophet und ich weiß auch nicht, ob ich jetzt nicht eine zu altmodische Meinung schon habe. Aber ich denke schon, dass wir aufpassen müssen, dass die KI nicht an Anführungszeichen unseren Kopf ersetzt und dass wir im Schluss eigentlich eine Maschine werden, die die KI bedient. Und deswegen, wenn ich von der Perspektive aus denke, dann denke ich, ist es wichtig, dass wir auch in der Lage sind, mit der KI zu interagieren.
Das bedeutet für mich, dass ich sehr wohl schreiben und lesen können muss, weil ansonsten wird die KI mich steuern und ich kann nicht mehr in irgendeiner Form auch die KI steuern. Das heißt, wenn ich dann weiterdenke, wird es auch bedeuten, dass ich auch noch Programmieren lernen sollte, dass ich auch noch Fremdsprachen lernen sollte, mindestens in einem Umfang, dass ich auch in der Lage bin zu schauen, ob die KI überhaupt das richtig übersetzt.
Oder auch, dass ich in der Lage bin, wenn wir mal nicht eine KI dabei haben, auch im Sozialen mich zu unterhalten. Also ich glaube nicht, dass im Beruflichen kann es durchaus sein, dass wir die KI verwenden, Simultane Übersetzungen bei Zoom-Calls, Teams-Calls oder sonstigen Calls zu machen. Allerdings glaube ich nicht, dass das jetzt, wenn ich abends dann noch mit irgendwelchen Geschäftsfreunden in eine Bar gehe, dann ich mich gerne mit irgendeiner KI-Tour dann zwischen uns unterhalten möchte.
Andreas Deptolla (14:41.614)
Hm.
Florian Stahl (14:56.733)
Und das ist, glaube ich, schon wichtig, dass dieser soziale Teil natürlich auch gerade im Unternehmenskontext eine große Rolle spielt, der auch hilft, Vertrauen aufzubauen. Gerade im Geschäftskontext, wissen wir schon seit Langem. Und gewisserweise braucht es schon auch deswegen Fähigkeiten, auch mit dem neuen Geschäftspartner, ich nenne es jetzt mal KI, Vertrauen aufzubauen.
Andreas Deptolla (15:09.71)
Hm?
Andreas Deptolla (15:20.074)
Wenn du jetzt deine Studenten anschaust und wir vielleicht einen kleineren Zeitrahmen mal nehmen, fünf Jahre, welche Fähigkeiten, du sprachst gerade das Thema Prompt Engineering an, gibt es ansonsten irgendwelche Sachen, wo du sagst, da würde ich mich heute, wie in einer Zeitmaschine wäre, drauf fokussieren? Gibt es irgendwelche Themen, wo du sagst, das sind eigentlich die Skills für die Zukunft jetzt?
Florian Stahl (15:50.047)
Ich glaube, die jetzige Generation von Studierenden sich wirklich auf ein sehr, sehr schnelles Leben einstellen muss, mit wahnsinnig schnellen Änderungen, jetzt nicht... Änderungen gab es gewisserweise schon immer, auch in der Lebenswelt, aber das hat sich die letzten 100 Jahre von 20, 25 Jahre auf 5 Jahre auf jetzt wahrscheinlich in vielen Bereichen ein paar Monate eingependelt. Und das letztendlich sollten die Studenten deswegen, glaube ich, schon Fähigkeiten entwickeln, wie sie sehr agil, nenne ich es jetzt mal...
oder auch sehr schnell in der Lage sind, sich immer wieder an neue Umgebungen anzupassen. Und das ist, glaube ich, auch nicht so einfach, das zu lernen. Aber ich glaube auch, das kann man trainieren, dass ich mich permanent an neue Umgebungen anpasse und dann auch mit diesen neuen Umgebungen bereit bin und auch in der Lage bin, zu interagieren. Und aus Management-Sicht würde ich ganz klar natürlich auch das ganze Thema Change-Management heute
sehe ich als ein ganz, ganz wichtiges Thema an. Das heißt, in der Lage zu sein, im Unternehmen in einer, sage ich mal, kontinuierlichen Weise zu transformieren. Transformation ist ja nicht ein Einmalding, sondern es ist eine kontinuierliche Sache. Und ich glaube, das wird die heutige Generation von Studenten über Jahre erleben, dass wir permanent uns transformieren müssen, als Unternehmen irgendwie zu überleben.
Andreas Deptolla (17:13.344)
Es gibt also mehr Veränderungen, die Taktung wird enger. Wie kann ich mich denn als Mensch darauf vorbereiten oder du sagst es auch, mich selber trainieren, dass ich mich der Veränderung anpassen kann oder vielleicht sogar diese Veränderung als positiv aufnehme. Und das ist ja auch letztendlich so ein Mindset, das ich haben muss.
Florian Stahl (17:34.589)
Das ist ein gutes Stichwort. glaube wirklich, dass man sich dieses Mindset nicht ablehnen sollte, sondern auch annehmen sollte. Die Menschen haben eigentlich, und das muss man sagen, die letzten Jahrtausende dadurch überlebt, indem sie die Dinge nicht so schnell geändert haben. Und das es durchaus auch ihnen geholfen hat, jeden Tag die Dinge anders zu machen. Und das hat auch dazu geführt, dass wir überlebt haben.
Und das ist, ich, ganz, ganz großes Thema nun, dass wir eben feststellen, dass dieses Überleben in der Zukunft eher davon abhängt, dass ich Dinge schnell verändere, als dass ich an Dingen festhalte. Und das ist, glaube ich, für viele Menschen jetzt eine ganz herausfordernde Umstellung. Auch für mich, möchte gar niemand aus... Für uns alle ist es eine Herausforderung und wird uns auch persönlich alle viel Energie kosten, wenn wir, in Anführungszeichen, jedes Mal, wenn wir eine App öffnen, auf einmal alles anders funktioniert, nicht schon wieder alles neu lernen muss und...
irgendwie nichts mehr so tut, wie es gestern noch funktioniert hat. Und das ist jetzt nur ein Beispiel. Und das letztendlich ist, glaube ich, etwas, wo Menschen jetzt zuerst mal ein Mindset brauchen, dass sie sagen, okay, ich möchte weiterhin erfolgreich sein in dieser dynamischen Welt. Ich möchte auch dazu beitragen, dass mein Unternehmen und die Dinge, die wir anbieten, die wir machen,
auch morgen noch relevant sind. dass diese Dinge dann sozusagen, dass das dann dazu führt, dass ich dann auch natürlich alle mitnehmen muss und auch dieses Mindset jetzt nicht nur bei mir, sondern auch in meiner Umgebung quasi schaffen muss und das proaktiv schaffen muss und sagen muss, das ist jetzt nichts Schlimmes. Wir machen hier eine Veränderung oder eine fortlaufende Veränderung und müssen aber natürlich bei dieser fortlaufenden Veränderung andere
Pfeiler etablieren, die den Menschen dann auch gewisser Weise eine Stütze geben. Weil auch wenn ich sage, wir Fortlaufen verändern, so brauche ich trotzdem auch dann Pfeiler, wie ich Fortlaufen verändere.
Andreas Deptolla (19:42.792)
Das Ganze ist ja, du hast ja auch am Anfang das Thema Kultur hier in Deutschland angesprochen und vielleicht tun wir uns damit auch nochmal extra schwer. Wir sind ja sehr geprägt letztendlich auch vom Ingenieurwesen, wo es ja viele, sage ich mal, kleine Schritte, inkrementelle Verbesserungen gibt. Wir sehen dann auch immer gerne, was so falsch ist oder was falsch laufen kann. Aber gerade das Thema KI entwickelt sich ja so schnell.
Da ist sicherlich eine Gefahr, wenn man die großen Chancen nicht sieht, dass man auch einfach das Boot verpasst.
Florian Stahl (20:16.695)
Absolut, also das denke ich ist für viele Unternehmen, glaube ich, gerade geht es existenzielle Geschichten, aber jetzt nicht nur in Europa oder nicht nur in Deutschland, ich denke auch in USA und auch in Asien, also das ist jetzt nicht so, dass in den USA das per se überall top läuft. Aber es ist klar, dass man natürlich hier wirklich sehr, sehr schnell reagieren muss und auch die
veränderten auch Wertschöpfungsketten verstehen muss, die durch so eine Veränderung der Technologie, der KI-Technologie entstehen. Und das ist glaube ich für viele Momentan die Herausforderung, wo auch viel, ja, wie soll ich es formulieren, wo also keine Übereinstimmung auch in einem Unternehmen häufig besteht und man deswegen aufgrund der fehlenden Übereinstimmung dann auch nicht in der Lage ist, schneller zu transformieren.
Andreas Deptolla (21:00.462)
Hm.
Andreas Deptolla (21:09.056)
Du sprachst ja gerade das Thema an, das für einige Unternehmen wirklich existenzbedrohend sein kann. In welchen Branchen oder Geschäftsmodellen siehst du vielleicht die größten Gefahren an für Unternehmen, die sich jetzt nicht anpassend umstellen?
Florian Stahl (21:26.263)
Also, gute Frage. glaube, langfristig wird es alle betreffen. Das bin ich mir relativ sicher. Es gibt natürlich wie häufig in der Digitalisierung Branchen, die eher an Anführungszeichen zuerst dran sind und manche, erst danach kommen. Ich denke schon, natürlich jetzt gerade Branchen, gerade auch im Bereich Wissen, was gerade in den letzten 20, 30 Jahren eigentlich eher boomender Branche war, natürlich jetzt zunehmend in Frage gestellt werden. Also das ganze Thema
Andreas Deptolla (21:31.31)
Mhm, mhm.
Florian Stahl (21:55.951)
auch wo es Wissensbezogene Dienstleistungen geht, eine große Veränderung, glaube ich, schneller eintreten wird. sind natürlich jetzt klassische Geschichten, also jemand, Übersetzungen macht, zum Beispiel ein Sprachwissenschaftler, den hat es ja schon getroffen, gewisserweise. Die Übersetzung braucht es nicht mehr, aber es gibt natürlich jetzt gerade im Bereich Wissensgenerierung, Wissensvermittlung, Wissens...
Anwendung oder auch gibt es auch größere Transformationen. Das fängt von Universitäten bis zu Unternehmensberatungen an, bis hin zu Anwaltskanzleien, wo genau diese Skills gerade im Vordergrund stehen, die Dienstleistungen im Bereich anbieten, die glaube ich jetzt relativ zeitnah auch unter Druck geraten werden.
Andreas Deptolla (22:47.498)
Vielleicht können wir mal in so einem Segment bisschen tiefer einsteigen. Dienstleistung, ihr seid ja als Universität auch ein Dienstleister letztendlich, mit Wissenvermittlung. Du hattest gerade so bisschen plakativ im Vorgespräch auch dargestellt, die Studenten können ja irgendwie die Slides von deiner Vorlesung runterladen und mit einer KI dann letztendlich einen Podcast generieren. Warum muss ich letztendlich noch in die Vorlesung gehen?
Wie wird aus deiner Sicht jetzt sich das Geschäftsmodell Universität in Deutschland anpassen müssen?
Florian Stahl (23:23.375)
Sehr gute Frage, die ich mir auch faktisch täglich stelle. Ich glaube schon, dass wir auch als Schulen, Universitäten eine wichtige Rolle in der Zukunft spielen. Nicht, weil wir dann den Studenten noch Slides präsentieren, sondern weil wir auch wissen, dass eigentlich die Menschen am besten von ihren Peers lernen. Das heißt auch, das fängt im Kindergarten an. Das heißt, man lernt nicht unbedingt viel von der Generation über oder und einem.
Man lernt von den Peers am meisten. Das Peer-Based Learning dominiert andere Formen des Lernens. Das dass man auch Dinge auswendig lernen kann. Das Peer-Based Learning ist nachhaltig. Man man Probleme löst.
an Umgebung anpassen. Das lerne ich von den Peers. Und ich glaube schon, dass deswegen haben wir natürlich als Universitäten oder auch als Schulen gewisserweise Plattformen sind, wo sich die Peers auch treffen und wir die in gewisser Weise dabei unterstützen, dass sie nicht nur von uns lernen, sondern dass wir auch untereinander lernen. Und ich glaube schon, dass wir dort auch eine Zukunft haben, weil letztendlich wir natürlich auch in der Lage sind, auch Peers auszuwählen.
und diese Peers zusammenzubringen und auch gewisse Gruppendynamiken dann zu erzeugen. Das heißt, dass ich natürlich auch der Lage bin, auch dann dieses Lernen durch, sag ich mal, meine Orchestrierung zu fördern. Was aber natürlich bedeutet, dass ich die Aufgabe, die wir heute machen, nochmal komplett in Frage stellen muss. Das heißt, ein Hörsaal, wo irgendwie 1000 Leute reinsitzen können und wo vorne irgendwelche Slides präsentiert werden.
Da habe ich meinen starken Zweifel, es den eigentlich morgen noch braucht oder ob es den heute noch braucht, weil der natürlich nichts mit Peer-based Learning zu tun hat. Das heißt, wir brauchen auch gewisserweise ganz andere Räumlichkeiten und ganz andere Formen des Lernens bis hin zu, dass auch Professorinnen ganz anders incentiviert sein müssen. Momentan heißt immer so und so viel Kurs, man unterrichten muss, pro Semester oder pro Jahr. Aber das ist
Andreas Deptolla (25:19.406)
Mhm.
Florian Stahl (25:43.155)
gewisserweise dann die falsche KPI nenne ich es jetzt mal. Ich müsste eigentlich eher dann auch andere Incentives haben, eben gerade dieses, wie ich es formuliert habe, peer-basierte Lernen quasi zu fördern.
Andreas Deptolla (25:47.415)
Ja.
Andreas Deptolla (25:58.516)
Was würdest du da als KPI setzen? es Zufriedenheit der Studenten? Jobplacements? Oder wie würdest du die Professoren heute in der Lehre besser intensivieren?
Florian Stahl (26:12.471)
Also wie gesagt, zum einen müsste man natürlich auch sich überlegen, dass wir die Formate komplett ändern. Also nicht nur du hast so und so viele Stunden zu unterrichten, sondern dass man auch eben andere Formate macht, wo man sagt, okay, ich habe mehr Interaktion auch mit den Studierenden, wo ich gewisserweise auch ein Art Coach von denen sein kann oder bin oder auch wo ich den Studenten auch, ja, die ein Stück weit auch dann
durch andere Lernformate genau zu diesen Fähigkeiten verhelfen. Aber das ist dann möglicherweise fängt es schon in der Frage des Formats an und dann auch der Frage, okay, wie werde ich dafür vergütet für diese Formate? Also, weiß ich jetzt nicht, das. Jeder will natürlich mehr Geld, das ist nicht der Punkt, aber das ist natürlich mehr darum geht, welche Verpflichtung habe ich denn dann in Zukunft und was bedeutet das zu machen? Und klar, darüber hinaus
Andreas Deptolla (26:55.534)
Vielen
Florian Stahl (27:06.318)
Das kann man natürlich auch den Universitäten, was auch heute schon der Fall ist, gemäß dem, wie viele Studierende bei uns anfangen, aber auch wie viele abschließen. Das schließt nicht mit ein, wie viele danach einen Job haben. Das wird natürlich nicht berücksichtigt, mindestens nicht von der staatlichen Seite her, die uns grundsätzlich finanziert. Was aber schon passiert, das ist jetzt in Mannheim ein großes Thema, wir haben natürlich diese Rankings, schauen wir uns an.
Andreas Deptolla (27:17.486)
Mhm.
Andreas Deptolla (27:34.126)
Hmm.
Florian Stahl (27:35.273)
Das sind Personalrankings, sind auch internationale Studienrankings von der Financial Times zum Beispiel. Und hier fängt es natürlich sehr wohl an, welche Art von Jobs und auch welche Gehälter bekommen dann die Absolventen. Und dann, wenn wir uns jetzt in Mannheim sagen, wir nehmen diese Rankings sehr ernst, die sind für uns sehr wichtig, weil natürlich dadurch auch wir mit diesen Rankings neue Studierende oder sehr gute Studierende anwerben können.
Dann ist natürlich klar, dass wir die Frage stellen müssen, wie können wir Formate anbieten, danach zu diesen hochdotierten Jobs führen.
Andreas Deptolla (28:12.882)
Du sprachst ja gerade das Thema an, dass in der Lehre letztendlich dieses Peer-Learning wichtiger wird. Also wie lerne ich von anderen Studenten letztendlich. Was ja letztendlich auch aus, ja man aus den MBA-Programmen kennt, wo ich dann irgendwelche Case-Studies mache und das gemeinsam mit anderen Studenten bearbeite und daraus lerne.
Hast du denn aus deiner Erfahrung, gibt es da einen Unterschied was Peer Learning angeht, wenn ich jetzt in Person auf dem Campus bin oder kann man das auch digital remote machen? Gibt es da Unterschiede, wie ich mich da als Gruppe bereichern kann?
Florian Stahl (28:53.655)
Sehr gute Frage. ich kann aus Erfahrung, wir haben ja gewisserweise alle eine digitale Erfahrung in den letzten Jahren gesammelt, dank Corona, durchaus sagen, dass das Peer-Based Learning definitiv in Person und das muss jetzt nicht auf dem Campus sein, das kann auch woanders sein, aber natürlich ein Vielfaches ist, wie wenn ich jetzt das rein online mache. Das ist, denke ich, ganz, ganz wichtig, dass wir da und das da
Deswegen kann ich auch immer noch ganz gut schlafen, weil ich einfach sehe, es gibt noch eine Zukunft, wo es auch uns als Universität, als Ort braucht. Wo wir quasi hier auch eine Umgebung oder Plattform schaffen, wo dieses Peer-based Learning stattfinden kann, und zwar in Präsenz. Was nicht heißt, und das muss man dazu sagen, dass online jetzt per se schlecht ist. Ich bin durchaus auch ein Freund von online, allerdings muss man die richtige Balance finden.
Andreas Deptolla (29:45.998)
Hm.
Florian Stahl (29:52.343)
Viele Dinge kann ich online lernen, da brauche ich wirklich nicht in Person. Gerade auch verschiedene Hard Skills kann ich online lernen. Da kann ich mir irgendwelche Tutorials anschauen, Videos anschauen, kann auch irgendwelche Live Q &A Sessions. Da gibt es viele Möglichkeiten, heute natürlich auch mit KI-Agenz, wo ich neben dem Video auch einen Chatbot habe, wo ich gleich Fragen stellen kann und dergleichen. Da gibt es glaube ich viele Ideen, die ich online machen kann, aber die dann irgendwo ...
Andreas Deptolla (29:57.774)
Hmm.
Florian Stahl (30:22.225)
Nach einem gewissen Zeitpunkt müssen einmal angewandt werden. In einem Peer Setting. Erst dann werden die Dinge richtig verstanden und auch richtig gelernt. Wenn ich jetzt nur online lerne, kann ich auch alles lernen und danach eine Klausur schreiben. Und dann, wie die Klausur so aussieht, könnte man sagen, du hast es gelernt. Aber wir wissen alle, vieles vergisst man danach wieder. Und das traurige ist, auch die Realität für uns alle gilt. Wir haben auch vieles, was wir gelernt haben, nicht unbedingt verstanden.
Andreas Deptolla (30:26.03)
Hmm.
Florian Stahl (30:51.561)
Und genau dieses Verstehen, also Lernen und Verstehen, ich mal, das gelingt uns in einem peer-based Setting sehr viel besser.
Andreas Deptolla (31:02.9)
Also Geschäftsmodelle werden sich ändern, gerade im Universitätsbereich. Es wird mehr zu Peer Learning hingehen. Du bist ja im Thema Marketing sehr tief drin. Wie wird aus deiner Sicht werden sich so diese klassischen Marketing Agenturen anpassen müssen? Wie werden sich Geschäftsmodelle anpassen müssen? Jetzt mit der KI.
Florian Stahl (31:27.607)
Auch eine sehr gute Frage, ich mir auch immer wieder stelle. Man könnte durchaus die Hypothese aufstellen, Marketingagenturen oder die meisten braucht es in Zukunft nicht mehr. Bin ich mir aber auch nicht so sicher, gerade auch gerade im deutsch-preigen Raum, was gar nicht mit der eigentlichen Kernwertschöpfung der Marketingagenturen zusammenhängt. Weil vieles, was Marketingagenturen in der Vergangenheit gemacht haben, kann man heute einfach mit KI ersetzen.
Andreas Deptolla (31:53.582)
Mhm.
Florian Stahl (31:54.295)
Das ist glaube ich gar nicht das Problem. Das Problem ist aber, dass Unternehmen auch über ja so strukturiert sind und auch die Prozesse so sind, dass sie das momentan nicht inhouse machen können. Also daher glaube ich schon, dass es auch, dass die Marketingagenturen in einer anderen Form wahrscheinlich unter Anwendung von KI, gerade für Marketingzwecke noch eine gewisse Zukunft haben, was aber trotzdem wahrscheinlich bedeutet, dass die Agenturen wesentlich kleiner sein werden.
Weil letztendlich braucht nicht mehr so viele Grafiker und Texte in dem Maß, wie man das der Vergangenheit gebraucht hat. Das heißt, wenn Texte und Grafiker in der Vergangenheit ein paar Wochen, ein paar Monate für ein Projekt gebraucht haben, machen sie das dann wahrscheinlich in der Zukunft in sehr viel kürzerer Zeit. Vielleicht in einer Woche oder zwei Wochen. Das heißt, sie können dann sehr viel mehr Projekte pro Jahr auch abwickeln, was dann dazu führt, dass diese Agenturen sicher sehr viel Kleines aufgestellt sein können.
und auch die Preise dann wahrscheinlich fallen werden für diese Dienstleistungen. Aber ich denke, also natürlich gerade neue Unternehmen, junge Unternehmen brauchen immer weniger solche Agenturen. Ich glaube aber gerade etablierte größere Unternehmen haben einfach nicht die Prozesse in-house, dass sie diese Agenturen so schnell ersetzen können. Das heißt gerade in Bezug auf Kommunikation, was ja wahnsinnig von dieser KI disruptiert wird,
könnte man theoretisch sehr viel innen ausmachen. Allerdings gibt es dazu nicht die Expertise noch die Prozesse. Und daraus erfolgt dann wahrscheinlich der Bedarf, auch in nächsten Jahren noch irgendwelche Akkenturen die Unternehmen unterstützen.
Andreas Deptolla (33:34.638)
Das hört sich jetzt erstmal aus dem Agenturbereich, sage ich mal, schwierig an. Klar, ich muss mich anpassen, aber du sagst ja auch, dass letztendlich wahrscheinlich weniger Leute gebraucht werden. Es gibt jetzt für die Unternehmen andere Möglichkeiten. Wo siehst du denn auf der anderen Seite die Chancen? Oder wenn man jetzt mal vielleicht anders fragt, Florian, wenn du jetzt sagen müsstest, du musst jetzt irgendwie 1000 Euro investieren, sei es jetzt irgendwie ein Start-up in eine Technologie in ein Unternehmen,
Wo würdest du im Moment im KI-Bereich reingehen? Wo siehst du die Wachstumsproduziale?
Florian Stahl (34:10.615)
war eine sehr gute Frage. Es gibt natürlich viele klassische Antworten darauf, dass man sich auch gerade KI im Bereich Gesundheit oder auch Bereich Rechtswissenschaften anschauen kann, die möglicherweise oder wahrscheinlich sogar sicher noch unterbewertet sind. Ich glaube aber auch, man könnte auch noch einen Schritt tiefer gehen und sich überlegen, Rohstoffe werden in der Zukunft eine große Rolle spielen.
Ich finde, dass Kupfer Beispiel ein Rohstoff ist, der aufgrund der steigenden Nachfrage nach KI-Lösungen, nach KI-Tools eine immer größere Rolle spielt. Nicht nur, weil man für die Chips oder auch Computer Kupfer braucht, sondern auch, weil man natürlich wahnsinnig viel Energie für diese Systeme braucht. Dazu muss auch Leitungen, das Stromnetz ausbauen.
Und da für genau diesen Zweck braucht man auch wieder sehr viel Kupfer. Das heißt, werden auch gerade auch das Internet ausbauen müssen. Wie gesagt, man wird einfach sehr viele Leitungen legen müssen. Plump gesagt für Strom, für Internet, für alle möglichen Dinge und natürlich auch sehr viele Computersysteme, auch die Hardware schaffen. Und da wird überall Kupfer brauchen. Deswegen könnte ich mir vorstellen, dass genau in so einem Rohstoff zum Beispiel auch noch große Potenzial ist.
Allerdings ist es eher ein langfristiges Investiment. Ich zähle das jetzt nicht unbedingt, wenn man täglich oder kurzfristig Gewinne machen möchte. Da ist man wahrscheinlich mit gewissen Start-ups, die gerade in irgendwelchen Industrien, die gerade am Beginn der Transformation stehen, besser aufgestellt. Und da sieht man auch heute das im Bereich auch Truck Development, im Bereich Healthcare.
Andreas Deptolla (35:41.614)
Hm.
Florian Stahl (36:04.439)
oder auch Bereich Law, dort sehr interessante Start-ups sich derzeit entstehen bzw. etabliert haben, die möglicherweise auch noch viel Wachstumsponenzial oder ziemlich sicheres viel Wachstumsponenzial haben. Und deswegen auch ein Investment, solche Start-ups meines Erachtens sicher nicht falsch ist.
Andreas Deptolla (36:27.22)
Ja, eine interessante These. Es ist ja immer schwierig, das eine Start-up rauszupicken. Du sagst also eher Rohstoffe, Kupfer gerade, was letztendlich die ganze Industrie brauchen wird, als das langfristige Invest.
Florian Stahl (36:41.065)
Ja, also ich glaube, ist da, wer sich nicht täglich mit Themen beschäftigen möchte, der könnte sich auf so einen Rohstoff zum Beispiel fokussieren. Eine Zukunft, in der Kupfer eine geringere Rolle spielt, sehe ich derzeit nicht. Ich sehe eher eine Zukunft mit sehr viel mehr Bedarf an Kupfer. Ich glaube, da sind sich auch die meisten einig, weil heute redet ja jeder über Energiewende, KI und alles Mögliche. Und dort ist klar, dass natürlich Kupfer eine große Rolle spielen wird.
Auf der anderen Seite, das ist so bisschen auch meine Beobachtung. Wir haben es ja vorher von sich schnell verändern Märkten gehabt. Wer in diese Startups oder in diese aufstrebenden Unternehmen investieren möchte, auch sicher, da gibt es wahnsinnig viele tolle Möglichkeiten. Aber da muss man glaube ich sehr viel mehr auch Zeit investieren, am Markt dabei zu sein, weil sich die Dinge sehr, schnell ändern. Und das habe ich gerade jüngst auch erlebt, dass Unternehmen, die erst vor fünf, sechs Jahren gegründet wurden, KI-Unternehmen im Bereich Health Care,
durch eine neue Generation von KI-Unternehmen, die erst vor einem Jahr gegründet wurden, komplett abgelöst wurden. Diese Unternehmen, die vor fünf Jahren gegründet wurden, waren ein, zwei Jahren noch mit weit über 1 Milliarde Dollar bewertet. Und die sind heute nichts mehr wert. Umgekehrt, Unternehmen, die erst vor einem Jahr gegründet wurden, jetzt für sehr viel großes Geld gehandelt.
weil sie auf eine neue Generation von KI setzen, die die Unternehmen, die vor fünf Jahren in diesem Truck Development Bereich unterwegs waren, nicht mehr draufgesetzt haben. heißt, auch da muss man einfach sehr stark am Ball der Zeit bleiben, weil sich die Dinge sehr schnell ändern. Man kann ja nicht nur einmal im Jahr in seinen Depots schauen, sollte man in seinen Depots schauen, man müsste meines Erachtens wirklich den Markt, wenn man da reingeht, sehr eng verfolgen, weil einfach durch die KI
Das wissen wir alle. Die Dinge sich wahnsinnig schnell verändern, selbst innerhalb der Branche dann wieder.
Andreas Deptolla (38:43.214)
Jetzt sprichst du ja an diese, ja, letztendlich die Milliardenbewertung auf der einen Seite. Auf der anderen Seite, wie siehst du denn das Ganze aktuell in Unternehmen, mit denen du vielleicht auch zusammenarbeitest oder wo du Case Studies siehst, werden denn heute schon, wo werden, wo wird Return Investment, also geschaffen, ja, und ist aus deiner Sicht, dass das Thema aktuell oft noch, ja,
ein Hype oder wird schon wirklich im deutschen Mittelstand bei den großen Unternehmen wirklich Werte geschaffen von der KI?
Florian Stahl (39:20.937)
Sehr gute Frage. denke, wahrscheinlich ist beides richtig. Wir sehen sehr viel Hype-Bereich, auch gerade im Bereich Gen.EI, wo auch Unternehmen sehr viel investieren, ihre Mitarbeiter irgendwie zu befähigen, schneller E-Mails zu schreiben oder auch schneller irgendwelche Dinge zu erledigen. Da ist natürlich für mich gleich die Frage, was ist so Return on Investment? Weil wenn die Mitarbeiter jetzt schneller E-Mails schreiben, dann auch die Mitarbeiter danach anders eingesetzt.
Das passiert meistens noch nicht. ich sage es jetzt mal plump, manch einer hat dann einfach auch mehr Zeit, die Kaffeepause ein bisschen zu verlängern. Das heißt, da ist natürlich dann kein Return an Investment da, weil man jetzt einfach nicht mehr für die E-Mails so lange braucht, dann heißt es nicht, dass ich jetzt irgendwas anderes automatisch gleich wertschaffendes mache.
Andreas Deptolla (39:58.094)
Mhm.
Florian Stahl (40:13.033)
Aber man sieht auf der anderen Seite natürlich gerade auch im Mittelstein in Deutschland, gerade im Bereich Smart Factory oder IoT, natürlich immer mehr auch wirklich smarte Lösungen entstehen, die auch durchaus natürlich wertschöpfend sind und die auch gerade in dem Bereich, Deutschland stark ist, im B2B-Bereich sicher auch eine Nachfrage haben. Aber klar, man muss auch hier sagen, die Konkurrenz aus Fernost schläft nicht und häufig sind deren smarte Lösungen noch smarter.
Deswegen muss man natürlich dort wirklich auch dran bleiben, dass diese Wertschöpfung, die man vielleicht schafft heute mit KI, auch in einem Jahr überhaupt noch besteht. dort, also da gibt sicher ein schnelles Return on Investment, aber das immer wieder bei dem Thema, das wir vorher diskutiert haben. Die Dinge, die ändern sich eben sehr schnell, selbst wenn ich heute eine Lösung habe, schnell neue Werte zu schaffen und ein schnelles Return on Investment herzustellen, so heißt es nicht, dass ich in einem Jahr
damit noch profitabel.
Andreas Deptolla (41:14.74)
Gibt es aus deiner Sicht irgendwelche Paradebeispiele in Deutschland, ob es jetzt aus einer Unternehmenssicht ist, wo du sagst, die machen es wirklich sehr gut, was das Thema KI angeht, setzen schnell haben schnelle Veränderungsprozesse, was siehst du aktuell im Markt?
Florian Stahl (41:32.809)
Gut, meine, seit Jahren beobachte ich, wie gesagt, einzelne Unternehmen, die sich dieser Herausforderung gestellt haben. Vorne dran sicher ein Retailer Lidl, die auch sehr, sehr stark in das KI-Thema reingegangen sind und auch wirklich hier inzwischen für die Branche, also für Retail, wirklich führende Lösungen haben.
Andreas Deptolla (41:48.974)
Mh-mh.
Florian Stahl (41:58.803)
die sich auch weltweit einsetzen und daher auch weltweit damit erfolgreich sind, sprich im Bereich Assortment, Logistik, Marketing. Also es gibt da viele, viele Themen, die es auch jetzt dann weltweit ausrollen und dort in Heilbronn wirklich auch ein ganzes Ecosystem an KI-Unternehmen dadurch entstanden ist. Das ist sicher ein Erfolgsbeispiel. Wir sehen natürlich auch noch viele andere Unternehmen, also gerade auch klassische Unternehmen wie Trumpf.
die für Laser Technologie bekannt sind. auch Automotive. Wir reden hier viel schlecht, aber auch Mercedes war eines der ersten, die JGDP im Auto eingesetzt haben. Die Frage ist natürlich nur, ist das letztendlich dann profitabel, was die dort machen? Bei Lidl sieht es stark danach aus. Bei anderen Branchen habe ich den Eindruck,
Die sind gezwungen, die sind eher reaktiv. Wir müssen es einsetzen, sonst kauft es eh keiner mehr. Und dann ist natürlich nicht unbedingt, ich dadurch auch mehr Umsatz generiere oder auch andere finanzielle KPIs sich deutlich verbessern. Aber es ist klar, dass die auch gerade in klassischen Unternehmen natürlich jetzt schon KI sehr sinnvoll auch teilweise eingesetzt wird, eben die Produkte, mindestens in ihrer Attraktivität für die Kunden zu erhalten.
Andreas Deptolla (42:57.646)
Hmm.
Andreas Deptolla (43:23.79)
Gibt es irgendwelche Literatur, irgendwelche Bücher, die du empfehlen könntest, wenn es das Thema KI geht, wenn ich mich vielleicht mit dem Thema beschäftigen will, besser verstehen will, welche Möglichkeiten gibt es?
Florian Stahl (43:41.015)
Also auf jeden Fall. Die Frage ist natürlich, in welcher Bereich man da rein möchte. Man muss aufpassen, gerade bei Hype-Themen gibt es meistens hunderte Bücher und viele von denen sind gar nicht so teuer, aber auch ihr Geld nicht wert. Da muss man wirklich aufpassen, dass man jetzt nicht einfach nur online sich irgendwelche Bücher kauft, die da gerade irgendwie auch aufpoppen. Ich glaube, man muss sich die Frage stellen, was möchte ich eigentlich über KI lernen?
geht es jetzt die Technologie besser zu verstehen. Da bin ich gar nicht sicher, ob ich jetzt zwingenderweise auf ein Buch zurückgreifen würde. Da sind wir wieder bei dem Thema. Ich würde da eher auf sehr gute, gerade im Technologiebereich, sehr gut produzierte Videos, zum Beispiel von Google oder von IBM, zurückgreifen, die in sehr intuitiver Weise auch die technologische Basis von
Andreas Deptolla (44:18.254)
Mhm.
Florian Stahl (44:36.423)
KI im weitesten Sinne oder auch von Gen.A.I. im konkreten oder Transformer Models oder Deep Learning oder was auch immer sehr, sehr, sage ich mal, hochqualitativ aufbereitet vermitteln. Also daher bin ich mir da gar nicht so sicher, ob ich jetzt dort unbedingt ein Buch lesen würde. Ansonsten kann man natürlich auch Bücher kaufen, gerade im Bereich Computerwissenschaften. Aber da muss man auch, würde ich jedem empfehlen, lieber schauen, auf welchem technischen Niveau
sind diese Bücher verfasst und was möchte ich eigentlich überhaupt lernen und wozu will ich es lernen? Da sind wir wieder bei dem Thema auch Return on Investment. Wozu will ich es lernen? Was möchte ich denn danach damit machen? Und gerade wir sind ja jetzt eher von einer Business-Perspektive unterwegs. Da gibt es natürlich auch sehr viele Bücher, die auch sich damit befassen, gerade was sind eigentlich die Unternehmensimplikationen?
Andreas Deptolla (45:14.83)
Mhm.
Florian Stahl (45:32.861)
Was sind da die Implikationen für Logistik, für Marketing, für HR, Personal, für alles gewisser Weise. Und da gibt es natürlich überall auch sehr konkrete Bücher. Was ich auch immer selber noch empfehle, auch einen Schritt zurückzugehen, ist so ein bisschen auch die, ja, die unterliegende, ich nenne es jetzt mal die Economics auf KI, weil letztendlich gerade auch im Bereich KI die grundlegenden Mechanismen, wie sich Märkte verändern, ist meistens nicht schlecht.
die unterliegenden auch Implikationen zu verstehen. die sind auch zum Beispiel ein Autor, der jetzt schon seit Jahren, der hat schon zwei Bücher dazu verfasst. Arby Goldfrab von University of Toronto hat hier zwei meines Erachtens sehr gute und auch sehr gut lesbare Bücher mit anderen Koalitoren zusammen verfasst, die genau auf diese, sag ich mal, grundlegende
Ja, ja, Marktmechanismen oder wie verändern sich Marktmechanismen durch die KI eingehen? Wer also damit wird ich auf jeden Fall neben den technologischen Grundlagen, die man vielleicht auch als Video sich anschauen kann, starten, eben diese Marktmechanismen zu verstehen. Ich glaube, die Bücher gibt es auch als Podcast oder als Audiodatei. Also ist eigentlich heute klar. Des Weiteren wird man dann und dann ist natürlich die Frage, was will ich im Schluss damit erreichen?
Andreas Deptolla (46:36.75)
Mhm.
Florian Stahl (47:01.865)
Wenn ich jetzt im Marketing unterwegs bin, würde ich mich natürlich dann auf Bücher fokussieren, die dann genau das Marketingthema beleuchten.
Andreas Deptolla (47:11.482)
Klasse. Interessant, wie sich auch das Lernen natürlich ändert. Ich hatte ja speziell nach Büchern gefragt und du sagst, welche Videos gibt es zu dem Thema und was wird auch von den großen Unternehmen, Google oder IBM hierzu produziert in einer hohen Qualität.
Florian Stahl (47:27.607)
Also gut, meine, die Frage ist letztendlich Bücher. Die gibt es natürlich und die sind auch, denke ich, gut. Aber die meisten, das weiß ich aus Erfahrung, teilnehmen. Damit rede ich wirklich von MBA-Studenten bis Executive. Damit meine ich 50, wenn wir im Bereich 50 Jahre alt, Top-Manager. Die laden sich heute Bücher runter. Ja, das tun sie immer noch. PDFs oder kaufen sich die E-Books.
Andreas Deptolla (47:44.814)
Hm.
Florian Stahl (47:53.299)
Aber die werden danach direkt umgewandelt. Eine Möglichkeit ist bitte Summary, zwei Seiten. Oder die zweite Möglichkeit ist bitte Podcast. Also es geht eigentlich immer in die Richtung, in welchem Format will ich danach überhaupt die Informationen erwerben.
Andreas Deptolla (47:57.358)
Hmhm.
Andreas Deptolla (48:09.762)
Ganz praktisch ist das, wenn ich mir das Buch runter lade, dass die Zusammenfassung mache, ein Podcast daraus, wird das über TGP Pro gemacht oder welche Tools gibt es da, wo du sagst, das macht Sinn.
Florian Stahl (48:24.055)
Also Google ist glaube ich gerade, also das ist natürlich aber jetzt wirklich nur eine Moment Aussage, ist da glaube ich führend im Umwandeln in Podcasts. Man muss natürlich schauen, ob das e-Book das rechtlich zulässt. Da sind jetzt die Verlage wie auch vor 20 Jahren mal wieder hinten dran. Vor 20 Jahren haben sie gar kein mp3s angeboten, haben aber auch immer auf Napster ausgewichen. Heute kann sein, dass die e-Books mir das nicht zulassen. Das führt dann dazu, dass ich mir auch wieder nach der
Andreas Deptolla (48:28.717)
Hm.
Andreas Deptolla (48:36.238)
Hm.
Florian Stahl (48:50.269)
nach einer Version danach suche, die vielleicht nicht legal ist, sie in den Podcast umwandeln zu können. Aber ich glaube, dass das auch mittelfristig die Verlage dann sogar selber anbieten werden. Das heißt, ich, wenn ich mir ein E-Book herunterlade, ich dann auch die Option habe, gleich den Podcast dazu zu erwerben oder was so das Audiobook, also dass sich da möglicherweise neue Bandwörter sich auch dann ergeben. Das sind wir, glaube ich, das sollten die Verlage, denn die werden das vermutlich auch tun, auch in kürzester Zeit, schätze ich mal.
auch uns dort neue Angebote machen.
Andreas Deptolla (49:22.944)
Vielleicht auch eine ganz interessante Business Opportunity. Wir hatten ja gerade über Start-ups gesprochen, dass die Präferenzen des Konsumverhaltens ändert sich. Wie kann ich das Thema besetzen und Informationen von Büchern aufgreifen in Podcasts, in irgendwelche anderen Formate, umwandelt sicherlich sehr spannend.
Florian Stahl (49:43.063)
Absolut. Ich glaube, dass es auch eine Chance gibt. Letztendlich hat man häufig nur eine sehr begrenzte Zeit, Bücher zu lesen. Das heißt, man kann vielleicht im Jahr, je nachdem, wen es handelt, gibt Schnellleser, Langsamleser, drei Bücher lesen, fünf Bücher lesen, aber wer zehn Bücher pro Jahr liest, mindestens der in irgendeiner führenden Position ist, dann schon eher herausfordernd. Sehr viel, aber wenn ich jetzt sage, jedes Jahr erscheinen vielleicht durchaus 100 interessante Bücher, die ich eigentlich
Andreas Deptolla (49:49.902)
Hm.
Andreas Deptolla (50:03.63)
und vier.
Florian Stahl (50:10.743)
irgendwie gerne lesen würde oder bzw. deren Information ich gerne hätte, gibt es natürlich jetzt die Möglichkeit, dass ich genau durch diese neuen Technologien auch in der Zukunft wirklich alle hunderte Bücher, mindestens die Kernausagen, dann gehört habe. Und auch dort oder auch, das kann ich ja einstellen, soll der Podcast 20 Minuten gehen oder soll der Podcast zwei Stunden gehen? Und ich kann die dann natürlich während der Autofahrt oder während der Zugfahrt oder während dem Flug auch durchaus dann mir anhören und kann das ja adjustieren.
wie tief der Podcast gehen soll oder wie oberflächlich der Podcast sein soll. Das sind ja letztendlich ganz neue Möglichkeiten und kann aber trotzdem dann auch vielleicht am Puls der Zeit sein. Die Frage ist natürlich nur, was wird in der Zukunft noch dann wirklich geschrieben? Was wird die KI uns schreiben? Und da sind wir natürlich so ein bisschen, müssen wir aufpassen, dass wir da uns nicht im Kreis bewegen. Weil letztendlich die KI
sicher auch sehr tolle Dinge tun kann und auch kreativ ist. die Frage ist natürlich, ob sie wirklich diese ganz Breakthrough Ideas entwickelt. Da habe ich meinen Zweifel. Und die Frage ist natürlich, woher kommen die dann?
Andreas Deptolla (51:20.012)
Vielleicht ein schöner Schlussgedanke für heute. Woher kommen die großen Ideen in der Zukunft? Florian, vielleicht nochmal eine abschließende Frage an dich. Wenn du jetzt für unseren Podcast den nächsten Wunschgast vorschlagen würdest, wer kommt da? Gibt es jemanden, wo du sagst, Mensch Andreas, den müsst du einladen?
Florian Stahl (51:47.663)
Ich bin durchaus sehr schätzt, mit dem ich viel zusammenarbeite und der auch sehr tiefes Verständnis, gerade auch im amerikanischen Bereich, hat, ist Professor Odit Netzer, ist Professor an der Columbia University. Also ein Senior im Sinn von erst um die 50, aber das sind eigentlich meistens, 50 ist meistens das Alter, die
Andreas Deptolla (52:02.35)
Mhm.
Florian Stahl (52:14.295)
Faculty auch die größte Verantwortung dann in solchen Business-Kurs hat. sage immer mit 65 bekommen sie ihre Lifetime-Awards, was nicht heißt, dass diese 65-Jährigen nicht auch über wahnsinnig viel Erfahrung verfügen. Aber Odin Netze ist Anfang 50, würde ich schätzen, und er ist definitiv einer der auch einer der berühmtesten Marketing-Professoren der USA ist. Oder der älteste kann man sagen, also nicht nur der USA, der Welt und der auch gleichzeitig nicht
Andreas Deptolla (52:21.966)
Mh.
Florian Stahl (52:43.185)
Neben sei also PhD in Stanford gemacht, dann seit 2004, glaube ich, ist er an der Columbia University, war jetzt sogar dort Forschungsdekan für die gesamte Columbia Business School und hat aber auch noch eine Position. ist Academic Research Counsel für Amazon. Seit vielen Jahren ist er verantwortlich für das gesamte Research Programm bei Amazon, das sich auch gerade auf Marketing-Themen
Andreas Deptolla (53:05.23)
Mhm, mhm.
Florian Stahl (53:12.951)
Fokussiert also er arbeitet dort nicht voll aber erst hat wie gesagt in einem Ausgewählten bord wo eben nur das zeigt auch seine positionen zwei drei Academics aus den usa sitzen und amazon hat sich den markt schon auch genau angeschaut und dann gesagt sie wollen eben ihn Also die würden wahrscheinlich mit ihrem finanziellen background jeden kriegen Und haben sie aber da auch für ihn entschieden und er hat dann natürlich auch tiefere einblicke wie amazon jetzt zum beispiel auch
auch Dinge, Marketingthemen, also kein Thema sowieso, aber auch angeht und umsetzt. Und Amazon ist halt auch eine Marketingmaschine. Also es ist jetzt nicht nur eine Verkaufsplattform.
Andreas Deptolla (53:54.794)
Klasse, ja, hört sich sehr spannend an. Gerade Amazon investiert hier auch sehr signifikant in den Bereich KI in allen Bereichen.
Florian Stahl (54:03.239)
und ins Marketing. machen inzwischen fast über 10 Milliarden Umsatz Werbeumsatz.
Andreas Deptolla (54:08.51)
Werbeumsatz von Sellern, die auf der Plattform dann irgendwelche Ads schalten.
Florian Stahl (54:14.715)
Apps schalten, oder auch drüber hinaus. Das heißt, Thema Werbung hat bei denen inzwischen macht 10 Milliarden Umsatz, also über 10 Milliarden. Das heißt, die sind jetzt nicht so groß wie Google, aber die haben einen sehr signifikanten Werbumsatz.
Andreas Deptolla (54:28.416)
Da ist wahrscheinlich auch Umsatz fast gleich Reingewinn. Da wären natürlich nicht mehr viele Kosten abgezogen.
Florian Stahl (54:34.935)
Aber klar auch dort die Mechanismen, wie man dort Werbung verkauft und Werbung schaltet, natürlich auch sehr ausgereift dazu, haben die eben auch Marketingforscher mit involviert.
Andreas Deptolla (54:49.066)
und natürlich eine große Marktmacht letztendlich. Wenn ich mir anschaue bei Amazon, wenn ich nicht auf der ersten Seite irgendwie bin, ähnlich wie bei Google, was du gerade gesagt hast, wird es natürlich schon schwierig, Produkte an den Markt zu bringen.
Florian Stahl (55:01.111)
Und letztendlich steht Amazon wie auch Google wie auch alle vor der Frage, was passiert, wenn wir in zehn Jahren keinen Bildschirm mehr benutzen, sondern wenn wir per Voice einkaufen? Wie kann ich dann überhaupt noch mein Produkt relevant machen, wenn ich nur sage, ich möchte ein neues Buch über KI-Technologie kaufen? Und da sage ich dann eine Alexa, die bis dahin hoffentlich noch besser funktioniert.
höchstwahrscheinlich besser funktioniert, dann ist natürlich die Frage, wie kann dann überhaupt ein anderer Anbieter sich dann relevant machen?
Andreas Deptolla (55:35.016)
Klasse, Florian, ich bedanke mich ganz herzlich für deine Zeit heute. Hat viel Spaß gemacht und vielen Dank nochmal.
Florian Stahl (55:42.776)
Herzlichen Dank auch von meiner Seite, hat mir ebenso sehr viel Spaß gemacht. Vielen Dank für die Einladung. Danke euch.