In dieser Folge des Coach&Coach Podcasts geht es um das Thema Rolle und Person. Die Gastgeber, Björn Bobach und Jan Franke, diskutieren die Herausforderungen, die mit dem Übernehmen neuer Rollen einhergehen, insbesondere im beruflichen Kontext. Sie betonen die Bedeutung der Wahrnehmung der Rolle von anderen und wie diese die Interaktionen beeinflusst. Des Weiteren untersuchen sie die Auswirkungen des Rollenwechsels auf die persönliche Ebene und die Entkoppelung von Rolle und persönlichem Wert. Sie diskutieren auch die Vielzahl an Rollen, die wir im Alltag einnehmen, und die Bedeutung von Authentizität in der Rolle. Abschließend betonen sie die Unterscheidung zwischen Kritik an der Rolle und Kritik an der Person und die Möglichkeit zur Weiterentwicklung in einer Rolle.TakeawaysDer Rollenwechsel kann mit Herausforderungen verbunden sein, speziell wenn Erwartungen an die neue Rolle gestellt werden, für die man nicht ausreichend vorbereitet wurde.Die Wahrnehmung der Rolle von anderen kann einen großen Einfluss darauf haben, wie man sich in der Rolle fühlt und wie man von anderen behandelt wird.Es ist wichtig, die Rolle von der persönlichen Identität zu trennen und zu erkennen, dass das Ausfüllen einer Rolle nicht mit dem persönlichen Wert oder der Wertigkeit als Mensch zusammenhängt.Im Alltag nehmen wir viele verschiedene Rollen ein, und es ist wichtig, authentisch zu bleiben und die eigenen Werte in den verschiedenen Rollen zu berücksichtigen.Kritik an einer Rolle ist nicht zwangsläufig eine Kritik an der Person, und es ist wichtig, diese Unterscheidung zu treffen und sich nicht persönlich angegriffen zu fühlen.Kapitel00:00 Einführung und Vorstellung00:25 Herausforderungen bei der Übernahme einer neuen Rolle02:14 Die Wahrnehmung der Rolle von anderen05:35 Die Auswirkungen des Rollenwechsels auf die persönliche Ebene08:21 Die Unterscheidung zwischen Rolle und Person09:43 Die Entkoppelung von Rolle und persönlichem Wert11:17 Die Vielzahl an Rollen im Alltag13:11 Die Bedeutung von Authentizität in der Rolle15:59 Die Gewichtung innerer Anteile in verschiedenen Rollen19:04 Die Unterscheidung zwischen Kritik an Rolle und Person21:25 Die Erfahrungen im Kundenbereich und die Entkoppelung von Rolle und Person24:11 Die Weiterentwicklung in einer Rolle25:32 Fazit und Abschluss+++Kontaktiert uns gerne auch direkt für Anmerkungen oder Fragen:Björn Bobach:https://bjoernbobach.debjoern@bjoernbobach.deJan Gustav Franke:https://jangustavfranke.de
In dieser Folge des Coach&Coach Podcasts geht es um das Thema Rolle und Person. Die Gastgeber, Björn Bobach und Jan Franke, diskutieren die Herausforderungen, die mit dem Übernehmen neuer Rollen einhergehen, insbesondere im beruflichen Kontext. Sie betonen die Bedeutung der Wahrnehmung der Rolle von anderen und wie diese die Interaktionen beeinflusst. Des Weiteren untersuchen sie die Auswirkungen des Rollenwechsels auf die persönliche Ebene und die Entkoppelung von Rolle und persönlichem Wert. Sie diskutieren auch die Vielzahl an Rollen, die wir im Alltag einnehmen, und die Bedeutung von Authentizität in der Rolle. Abschließend betonen sie die Unterscheidung zwischen Kritik an der Rolle und Kritik an der Person und die Möglichkeit zur Weiterentwicklung in einer Rolle.
Takeaways
Der Rollenwechsel kann mit Herausforderungen verbunden sein, speziell wenn Erwartungen an die neue Rolle gestellt werden, für die man nicht ausreichend vorbereitet wurde.
Die Wahrnehmung der Rolle von anderen kann einen großen Einfluss darauf haben, wie man sich in der Rolle fühlt und wie man von anderen behandelt wird.
Es ist wichtig, die Rolle von der persönlichen Identität zu trennen und zu erkennen, dass das Ausfüllen einer Rolle nicht mit dem persönlichen Wert oder der Wertigkeit als Mensch zusammenhängt.
Im Alltag nehmen wir viele verschiedene Rollen ein, und es ist wichtig, authentisch zu bleiben und die eigenen Werte in den verschiedenen Rollen zu berücksichtigen.
Kritik an einer Rolle ist nicht zwangsläufig eine Kritik an der Person, und es ist wichtig, diese Unterscheidung zu treffen und sich nicht persönlich angegriffen zu fühlen.
Kapitel
00:00 Einführung und Vorstellung
00:25 Herausforderungen bei der Übernahme einer neuen Rolle
02:14 Die Wahrnehmung der Rolle von anderen
05:35 Die Auswirkungen des Rollenwechsels auf die persönliche Ebene
08:21 Die Unterscheidung zwischen Rolle und Person
09:43 Die Entkoppelung von Rolle und persönlichem Wert
11:17 Die Vielzahl an Rollen im Alltag
13:11 Die Bedeutung von Authentizität in der Rolle
15:59 Die Gewichtung innerer Anteile in verschiedenen Rollen
19:04 Die Unterscheidung zwischen Kritik an Rolle und Person
21:25 Die Erfahrungen im Kundenbereich und die Entkoppelung von Rolle und Person
24:11 Die Weiterentwicklung in einer Rolle
25:32 Fazit und Abschluss
+++
Kontaktiert uns gerne auch direkt für Anmerkungen oder Fragen:
Björn Bobach:
bjoern@bjoernbobach.de
Jan Gustav Franke:
Björn Bobach und Jan Gustav Franke beschäftigen sich in ihrem Podcast mit vielfältigen Aspekten rund um das Thema Coaching. Der Podcast richtet sich an alle, die ihre persönliche Entwicklung vorantreiben wollen und sich für Coaching interessieren.
Hallo und herzlich willkommen zu einer
neuen Folge von Coach&Coach, dem
Coaching-Podcast mit meinem Kollegen
Jan-Gustav Franke.
Hallo Jan!
Hallo Björn!
Genau und mir, Björn Bobach.
Wir freuen uns, dass ihr wieder dabei
seid.
Und für heute wollen wir uns dem Thema
Rolle und Person annehmen.
Jan, was hast du denn gerade für eine
Rolle?
Jetzt gerade habe ich die Rolle des
Podcast-Teilnehmers mit dir.
Gestalter, Host, wie auch immer.
Ja, du hast dieses Thema vorgeschlagen.
Vielleicht erläuterst du mal, warum dir
das am Herzen liegt und was du damit
eigentlich genau meinst.
Ja, sehr gerne.
Und zwar ist mir das Thema nochmal
begegnet im Rahmen eines Führ Und da ging
es darum, dass
die Person große Herausforderungen hatte
im beruflichen Alltag und da bestimmte
Ansprüche an sie gestellt wurden.
Und diese Ansprüche, denen sah sich die
Person teilweise nicht gewachsen bzw.
wusste halt irgendwie nicht, wie sie damit
umgehen soll und hat das dann sehr, sehr
persönlich genommen.
Mhm.
Und jetzt muss man aber dazu sagen, das
war in diesem Zusammenhang eine
Führungskraft, die in diese Führungsrolle
hineingewachsen ist, aus der Organisation
heraus.
Das heißt also, sie hat da eine technische
Ausbildung gemacht, hat sich dann da
weiterentwickelt und ist dann halt
irgendwann eben in diese Rolle der
Führungsperson gekommen, Führungskraft
gekommen.
und hat aber jetzt nicht sonderlich viel
zusätzliche Ausbildung führungsmäßig
bekommen.
Und jetzt waren da auf einmal Erwartungen
da an diese Rolle der Führungskraft.
Aber die Person wurde gar nicht befähigt,
vorab, sagen wir jetzt auf dem
Ausbildungsweg klassisch diese diese
Fähigkeiten auch zu entwickeln.
Und der Konflikt, der dann auftrat, war
eben der.
dass eben ein persönliches Versagen da
gefühlt wurde, weil man jetzt also diese
Erwartungen nicht erfüllt.
Und da war dann eben die Frage im Raum, ob
gegebenenfalls auch diese Position
aufgegeben werden sollte vor diesem
Hintergrund und ob man eventuell auch
selbst da einfach gescheitert ist.
Und
Dazu haben wir dann gearbeitet.
Können wir vielleicht gleich nochmal
darauf eingehen, aber das ist im Prinzip
dieser Sachverhalt, über den ich gerne mal
sprechen möchte.
Was bedeutet es, eine Rolle einzunehmen?
Und Rolle nehmen wir in unterschiedlichen
Formen ein?
Und was hat das auch mit der eigenen
Persönlichkeit zu tun oder mit der
jeweiligen Person, die diese Rolle
erfüllt, ausfüllt, annimmt?
Das ist das Thema.
Thema, finde ich.
Und sehr vielschichtig, weil jetzt in dem
Beispiel, das du genannt hast, was mir da
so direkt auch durch den Kopf ging, war
die Rolle, die jemand in einem Unternehmen
einnimmt, hat natürlich auch etwas damit
zu tun, wie sie von anderen wahrgenommen
wird.
Gerade wenn es so um interne Beförderung
geht,
einem Unternehmen heranwächst sozusagen
und dann auf einmal gerade in eine
Führungsrolle reinrutscht, kann man glaube
ich noch so vorbereitet sein.
Aber was sich dann menschlich um uns herum
abspielt, ist natürlich auch nochmal ein
ganz anderes Thema, weil diese
Rollenwahrnehmung da einen großen Einfluss
hat.
Also wie verhält sich meine Umgebung mir
gegenüber anders, weil ich eine bestimmte
Rolle habe.
Und das ist natürlich auch wieder an die
Person gekoppelt, weil sagen wir mal,
jemand kommt in eine Führungsrolle und auf
der persönlichen Ebene gab es da immer
viel Harmonie früher und das war der
Buddy.
irgendwie immer alles so schön auf
Augenhöhe und da musste man nichts
befürchten und hat sich auch so super
verstanden, privat auch vielleicht ein
bisschen getroffen und also, wo die
persönliche Ebene sehr, sehr im
Vordergrund stand.
Und dann dreht sich das natürlich total,
wenn jemand von der Rolle her eine
Hierarchie nach oben rutscht.
Und das hat nicht mal was mit Kompetenz zu
tun oder wie du jetzt gesagt hast, mit der
zusätzlichen Ausbildung, sondern einfach
die Wahrnehmung einer Person.
in einer anderen Rolle und auch die
Wahrnehmung der eigenen Person in dieser
anderen Rolle.
Wie werde ich dem gerecht?
Was erwartet meine Umgebung jetzt von mir?
Muss ich jetzt auf einmal besonders
autoritär sein?
Was passiert, wenn meine Autorität
aufgrund der persönlichen vorhergehenden
Ebene gar nicht angenommen wird?
Und was hat das jetzt wieder für eine
Auswirkung auf meine Rolle?
Wie verhalte ich mich dann in dieser
Rolle?
Ist ein ganz vielschichtiges Thema und ein
ganz beliebtes Coachingthema auch, weil
das ist, glaube ich, etwas, was
sehr viele, die uns jetzt zuhören, die
vielleicht in so einer Situation mal
waren, nachempfinden können, dass so ein
interner Rollenwechsel auf der
persönlichen Ebene sehr schwierig ist und
die Rolle tatsächlich auch gefährden kann.
Weil genau wie du es beschrieben hast, es
dann zu einem Konflikt zwischen der
eigenen Person und der neuen Rolle gibt.
von der man nicht so richtig weiß, wenn
das abgelehnt wird von der Umgebung, ob
das jetzt eine persönliche Ablehnung ist.
Das lässt einen dann tief zweifeln, ob das
überhaupt eine Rolle ist, die man
ausfüllen kann, auch wenn das überhaupt
nichts mit der Qualifikation oder der
Leistung in der neuen Rolle zu tun hat,
weil es uns tief an die Person geht.
Mhm.
Ja, also das sind ja vielleicht auch
unterschiedliche Aspekte, in denen einem
das begegnen kann.
Also das, was wir jetzt gerade etwas mehr
beleuchtet haben, war das berufliche
Thema.
Nämlich, ich steige beispielsweise in der
Karriereleiter auf, komme eben in eine
Führungsaufgabe und muss dann erstmal
lernen, da zurechtzukommen.
Das ist ja wie überall anders auch.
Was ich bisher nicht gemacht habe, da kann
ich auch keine Erfahrung drin haben.
Das heißt, ich muss erstmal lernen.
dazu.
Also wir alle würden heute nicht laufen,
wenn wir nicht oft hingefallen und wieder
aufgestanden wären als Kinder.
Und das zieht sich dann ja auch so im
Berufsleben weiter durch, dass halt auch
da nicht alles immer zu 100 Prozent läuft
mit hoher Wahrscheinlichkeit, sondern dass
man da im Prinzip auch rein wachsen muss
unter Umständen.
Das heißt, da gibt es die Möglichkeit,
dass also eine Rolle unter Umständen auch
zu einem gewissen Zeitpunkt erstmal
vielleicht noch ein Stückchen zu groß ist
oder auch Anforderungen stellt,
Fähigkeiten benötigt.
die ich eventuell noch gar nicht habe, die
die Person noch gar nicht hat, die sie
erst entwickeln muss, das kann eine
Feststellung sein.
Und dann gibt es natürlich auch andere
Rollen, die uns begegnen, an die auch
Erwartungen gestellt werden, am privaten
Bereich.
Das kann eine Rolle sein als Partner, in
einer Partnerschaft.
Das kann die Rolle sein einer Mutter,
eines Vaters, wo dann auch von außen auf
einmal gewisse Erwartungen an eine Rolle
definiert werden.
Das können ganz, ganz unterschiedliche
Rollen sein.
Das kann auch, wir haben im Vorgespräch
schon darüber gesprochen, die Rolle sein
eines Coaches.
Also auch wenn man als Coach arbeitet,
dann nimmt man auch eine Rolle ein.
Und das Interessante ist ja in diesem
Zusammenhang, zumindest für mich jetzt mal
für diese Fragestellung, was hat das
jeweils mit der Person zu tun?
Und ich glaube, ein ganz wichtiger Punkt,
den man unterscheiden kann, ist, die Rolle
der Person.
Also auch wenn wir uns jetzt mal ein
Theater anschauen, dann ein Schauspieler,
unterschiedliche Rollen ein unter
Umständen und diese Rollen haben bestimmte
Eigenschaften und dieser Schauspieler muss
deshalb aber, wenn er ein Fiesling spielt,
noch lange nicht im echten Leben ein
wirklicher Fiesling sein.
Wird es auch nicht sein, aber er kann sich
vielleicht da hinein empfinden, kann es
vielleicht so darstellen in diesem
Zusammenhang.
Jetzt ist natürlich das Schauspiel nochmal
etwas ganz Besonderes.
Und da ist vielleicht auch diese Distanz
zwischen Person und Rolle noch mal
deutlich weiter.
Aber nichtsdestotrotz ist es halt eben so,
dass man feststellen kann, eine Rolle und
auch Erwartungen an eine Rolle haben nicht
zwingend etwas mit der eigenen Person zu
tun.
Und das kann unheimlich entlasten.
Und das war auch etwas, was in diesem
Coaching total geholfen hat.
Festzustellen, hier gibt es Erwartungen an
eine Rolle.
Hm?
Aber wenn diese Rolle jetzt auch in diesem
Zeitpunkt oder zu einem gewissen Zeitpunkt
nicht zu 100 Prozent erfüllt oder bespielt
wird oder diese Erwartungen erfüllt, dann
heißt das noch lange nicht, dass ich jetzt
auch als Person deshalb in irgendeiner Art
und Weise den Erwartungen nicht
entspreche.
Sondern dann ist die Frage, ich bin
genauso wertig als Mensch, auch wenn ich
eine gewisse Rolle nicht erfüllen kann,
vielleicht auch zu einem gewissen
Zeitpunkt.
Und das können ja äußere innere Faktoren,
sind unterschiedliche Punkte, aber es hat
nichts mit dem Wert.
einer Person zu tun.
Und das finde ich schon mal eine ganz ganz
wichtige Erkenntnis, dass auch ein
Scheitern in bestimmten Rollen, dass
Erfahrung in bestimmten Rollen, dass aber
vielleicht auch Ehrungen, Vorteile, die
man in bestimmten Rollen hat, nichts mit
der Person zu tun haben.
Auch das sollte man sich bewusst machen.
Es gibt ganz viele Menschen, die
beispielsweise auch am Ende des
Berufslebens auf einmal zurückfallen, weil
sie feststellen, diese ganzen Kontakte,
diese Beziehung, die ich hatte,
Die waren mit meiner Rolle verknüpft, aber
die hatten gar nichts mit mir persönlich
zu tun.
Das ist ganz häufig, ne?
So Ruhe stand und auf einmal sind alle
Kontakte weg, weil man ist nicht mehr...
Weil die Rolle ist weg und die Person war
gar nicht im Vordergrund.
Ja, genau.
Und das ist vielen Menschen aber oftmals
gar nicht so bewusst, weil wir natürlich
auch einen enorm großen Zeitanteil
erstmal, auch einen emotionalen Anteil mit
bestimmten Rollen verknüpfen.
Also auch ein Beruf ist oftmals
identitätsstiftend und wir identifizieren
uns auch mit dem unter Umständen, was wir
tun.
Also es kann so sein, muss nicht so sein,
hatten wir auch schon mal eine Folge dazu.
Aber genauso sind es eben auch andere
Punkte.
Wenn ich sage, ich identifiziere mich als
Mutter, als Vater oder ich identifiziere
mich als Coach, dann hat das auch wieder
bestimmte Erwartungen, eventuell von außen
oder auch von innen, die ich sehe.
Und wenn diese Identifikation dann
weggenommen wird, dann kann das halt eben
dazu führen, dass ich vielleicht auch
selbst ein bisschen aus dem Gleichgewicht
komme in dem Zusammenhang.
Ich habe gerade so gedacht, wie viel
Rollen erfüllen wir eigentlich, weil du
dann ja auch vom Privaten ins private, in
den privaten Bereich gegangen bist.
Und eigentlich erfüllen wir ja jeden Tag
unglaublich viele Rollen.
Also morgens früh, wenn wir in einer
Partnerschaft sind, sind wir Partner.
Dann sind wir irgendwann, wenn wir mit dem
Auto fahren, Verkehrsteilnehmer, ist auch
eine Rolle.
Dann sind wir Kollege, dann sind wir
Vorgesetzter.
Dann machen wir irgendwas Privates, da
sind wir Freund.
Also das ist sehr, sehr...
Das ist unheimlich viel, was wir
eigentlich an Rollen ausfüllen.
Und ich glaube, bei einer
Rollenveränderung, wie du sie eben
beschrieben hast, ich glaube auch, dass
Rolle und Person sehr stark getrennt sind.
Ich glaube, es wird ein...
Es gibt eine Schwierigkeit, wenn man eine
Rolle, wie du es eben in dem Beispiel mit
dem Schauspieler...
beschrieben hast, wenn man sie spielt,
wenn man sie nicht isst.
Und da ist es dann schon wieder gekoppelt.
Ich will ein Beispiel sagen.
Jemand, der in eine Führungskraft kommt
und dann die Führungskraftrolle nicht
ausfüllt, sondern spielt.
Also etwas tut, was er meint, was er tun
muss, was aber seiner Person nicht
entspricht, wo das in eine große
Diskrepanz führt.
Also wenn jemand, der ganz lieb und nett
ist als Person, ganz stiller, ruhiger
Mensch, jetzt in einer Führungsrolle auf
einmal anfängt, ganz harsh, autogitär und
streng und laut zu werden, wird den ja im
Umfeld keiner ernst nehmen.
Und wird eher dazu führen, dass das nicht
von Erfolg gekrönt sein wird.
Gerade wenn er keine Rückendeckung hat,
also wenn er keinen Mentor oder Coach
dabei hat, der ihm sagt, hör mal, führen,
wenn du es noch nicht gelernt hast, macht
man...
besser auf der andere Art und Weise als
laut und autoritär.
Dann ist das Ganze schon wieder aneinander
gekoppelt.
Nichtsdestotrotz hat natürlich, auch wenn
es an unsere Person gekoppelt ist, wie wir
eine Rolle ausfüllen, wenn wir sie nicht
vorspielen sollen, da kommt dann das
Stichwort Authentizität, dass wir
authentisch sein sollten in den Rollen,
die wir haben, immer noch unseren
persönlichen Werten entsprechen.
Also wenn ich jetzt als als Grundwert
Teamgefühl oder Zusammenarbeit habe,
meine, wenn ich in einer Führungsrolle
bin, unglaublich einen auf Alleingänge
machen zu müssen, auch wenn es meinem Wert
nicht entspricht, ist das natürlich auch
wieder ein Konflikt.
Also wenn ich eine Rolle ausführe,
ausführe in einer Weise, die mir nicht
entspricht, ist es miteinander gekoppelt.
Wenn die Leistung nicht stimmt, hat das
aber nichts damit zu tun, dass die Person
dahinter nicht in Ordnung ist.
Das ist ja glaube ich das Thema gewesen,
was du eben für dieses Coaching
geschildert hast.
Und das ist...
tatsächlich, glaube ich, eine große
Schwierigkeit, weil wir so unglaublich
viel Zeit im Berufsleben verbringen.
Und das ist gesellschaftlich ja auch nicht
anders möglich, weil wir sind einfach so
strukturiert, das war fast den ganzen Tag,
mindestens in der Regel ja acht Stunden
uns mit Arbeit beschäftigen.
Und natürlich identifizieren wir uns dann
persönlich auch sehr mit der Leistung, die
wir auf der Arbeit bringen,
beziehungsweise das Feedback und die
Würdigung, die wir da bekommen.
Und es gibt ja auch oft die Geschichten,
dass dieser Rollenwechsel dann so
schwierig funktioniert, dass
beispielsweise der Manager nach Hause
kommt und immer noch Manager ist.
Der kommt nach Hause und ist immer noch
Manager.
Oder was ich auch glaube ich schon mal
erzählt habe, so das schöne Bild von einem
sehr beschäftigten Arbeitnehmer oder
Führungskraft, ist eigentlich auch egal in
dem Fall, der nach Hause kommt und diesen
Rollenwechsel...
von jetzt auf gleich vollziehen soll.
Also der kommt quasi von der Arbeit nach
Hause gestolpert und soll von jetzt auf
gleich Vater werden oder Vater sein.
Der hat gar keine Möglichkeit, mit einer
kleinen Deko wie ich das so schön nenne,
diesen Rollenwechsel überhaupt
hinzukriegen.
Das ist auch wieder an die eigene Person
gekoppelt, weil ich glaube, dass es dann
kein Verständnis gibt, welche...
inneren Anteile eigentlich in welcher
Rolle besonders aktiv sind.
Und ich glaube, das ist mir eben schon so
durch den Kopf gegangen, als du ausgeführt
hast, dass doch die Rolle eigentlich also
wir können ja jetzt nicht behaupten, dass
die Rollen, die wir ausfüllen, völlig
abgekoppelt von unserer Identität sind
oder von unserer Person sind oder von
unserer Persönlichkeit.
Ich glaube, es gibt eine unterschiedliche
Gewichtung auf innere Anteile.
Also in welcher Rolle bin ich vielleicht?
energischer, autogitärer, in welcher Rolle
bin ich versöhnlicher, in welcher Rolle
bin ich lustiger, gibt's ja auch, die
Lustigen.
Das ist, glaube ich, das, was die Rolle am
Ende entscheidet, wie ich sie ausfülle.
Dass eine Kritik an einer Rolle als
persönliche Kritik an der eigenen Person,
von der Begrifflichkeit muss man hier
wirklich aufpassen, wie ich feststelle,
missverstanden wird.
könnte ja auch damit zu tun haben, das ist
eine Frage an dich, vielleicht siehst du
das auch völlig anders, könnte ja auch
damit zu tun haben, dass ich meinen
Selbstwert in vielleicht für mich zu hohem
Maße an eine berufliche Leistung koppel
und weniger auf Dinge, die mich
nachhaltiger in meinem Selbstwert
bestärken.
Ja, absolut.
Also das ist ja sowieso die Frage, was
macht das mit einem?
Also wenn jetzt irgendwie jemand sagt,
also wir sprechen quasi in einem
beruflichen Kontext miteinander, so, dann
ist halt die Frage, ist das, was da jetzt
an dich oder an mich gerichtet ist, ist es
jetzt an den Menschen gerichtet dahinter
oder ist es quasi an die Rolle gerichtet?
So und ich finde, man kann da ganz gut
differenzieren.
Also es gibt Menschen, mit denen komme ich
quasi persönlich sehr gut klar,
Und da habe ich aber beruflich eine andere
Meinung.
Und genauso gibt es Menschen, mit denen
komme ich beruflich sehr gut klar, aber
persönlich habe ich da irgendwie eine ganz
andere Meinung zu.
Und das ist ja auch in Ordnung.
Ich glaube, wichtig ist ja letzten Endes
in dem Zusammenhang, du hast gesagt, ich
überlege gerade, wie du es beschrieben
hast, aber ich versuche es nochmal anders.
Also aus meiner Sicht ist es so, dass wenn
wir bestimmte Rollen einnehmen, damit es
authentisch ist, dann ist es idealerweise
so.
dass unsere Persönlichkeit, unsere Werte
in Summe das Spektrum auch abdecken
können, was eben in diesen Rollen
dargestellt wird.
Und ich vergleiche das immer ganz gerne
mit so unterschiedlichen Facetten.
von einem Brillanten.
Also wenn du da halt irgendwie
unterschiedliche Facetten hast, die da
geschliffen sind, dann ist es also so,
dass es halt eben ganz, ganz viele
unterschiedliche Facetten gibt, die auch
unterschiedliche Rollen unseres Lebens
darstellen können.
Und trotzdem ist es quasi alles ein Stein
in Summe.
Aber es gibt unter Umständen nur ein Teil
unterschiedliche Lichtreflexe, je nachdem
wie jetzt eine Facette geschliffen ist
oder dargestellt ist.
Und das
in unterschiedlichen Rollen, wie du sagst,
diese inneren Anteile oder sagen wir mal
Eigenschaften, unterschiedlich ausdrücken
und vielleicht gibt es dann auch neue
Rollen, die angenommen aufgenommen werden,
wo ich eventuell bestimmte Eigenschaften
erst noch weiter ausprägen muss, wo ich
eventuell noch rein wachsen muss, was ich
dann über die Zeit entwickeln kann.
Und trotzdem bleibt halt eben diese Frage,
wenn jetzt irgendwie es eine Kritik an
einer Rolle gibt.
ist das dann zwingend eine Kritik auch an
der Person oder muss ich das persönlich
nehmen?
Weil es gibt ja auch Situationen,
beispielsweise im beruflichen Leben.
Oder vielleicht auch, also ist ja auch ein
berufliches Leben, aber wenn man es mal
als Politiker nennt, dann gibt es unter
Umständen die Notwendigkeit aus Gründen
heraus etwas zu kommunizieren, zu
vertreten, was vielleicht gar nicht meine
eigene absolute Meinung ist, oder was ich
vielleicht selbst absolut als richtig
achte, aber was etwas ist, was ich jetzt
repräsentieren muss.
Mhm.
Und dafür kann es unter Umständen verbale
Ohrfeigen geben.
Weil es halt eben viele Menschen gibt, die
anderer Meinung sind.
Dann ist die Frage, macht das jetzt etwas
mit mir persönlich?
Oder gilt es im Prinzip dieser Rolle, die
da gerade ausgeführt wird?
Und das ist, glaube ich, wichtig, sich da
irgendwie ein Stück weit zu differenzieren
und auch zu schützen und diese Dinge nicht
zu persönlich zu nehmen.
Denn wir alle versuchen ja in der Regel,
die Dinge so gut zu machen, wie wir es
können.
Und es gibt sicherlich immer Menschen, die
da vielleicht mal eine andere Meinung zu
haben.
Es gibt Menschen, die finden das
vielleicht nicht so gut.
Teilweise gibt es ja auch Situationen, wo
es Menschen gibt, die finden etwas ganz
besonders toll und man selbst ist damit
vielleicht gar nicht so zufrieden.
Auch das kann zu einem Konflikt führen
letzten Endes.
Aber sich darauf zu besinnen, dass eben
die eigene oder die dargestellte Rolle,
auch die gelebte Rolle, trotzdem nichts...
Wertendes in Bezug auf den Wert der
Persönlichkeit der Person hat, finde ich,
ist eben ein ganz, ganz wichtiger Punkt.
Das kann einen eben auch davor schützen,
einerseits, ja, eben sich persönlich
angegriffen zu fühlen, wenn immer etwas
nicht so läuft.
Das kann einem aber auch den Mut geben, zu
sagen, ich wage mal etwas und ich probiere
auch mal etwas aus, auch wenn ich mir
nicht 100 Prozent sicher bin, dass ich das
eventuell schon ausfüllen kann.
Das ist ja auch etwas ganz Wichtiges, weil
wenn wir nie diesen Schritt wagen würden,
Also über die absolute Gewissheit heraus.
Dann würden wir nie wachsen, dann würden
wir uns nie weiter bewegen.
Das heißt, wir müssen ja irgendwie auch
mal Grenzen überwinden, um Neues zu
entdecken.
Und das finde ich eigentlich das Schöne
daran.
Und da kann einem vielleicht dieses
Verständnis von Rolle und Person dabei
unterstützen, zu sagen, okay, das ist eben
vielleicht ein Teilaspekt.
Das ist eine Rolle, die ich ausfülle,
versuche auszufüllen, die ich lebe.
Aber sie ist eben auch ein Stück weit
entkoppelt von mir als Menschen ganz
persönlich.
Vielleicht so zum Abschluss, das macht das
vielleicht auch nochmal ganz deutlich,
vielleicht noch eine Geschichte, die ich
gerade so im Kopf hatte, als du das
erzählst, das mit der Rolle, die man
ausfüllt und wer da eigentlich gerade die
Kritik kriegt, die Rolle oder die Person.
Ich habe ja sehr lange mal im
Kundenbereich gearbeitet, also so Customer
Facing Support und musste tatsächlich da
auch lernen, dass...
wenn ich angeschrien wurde oder wenn ich
angeschimpft wurde, ich nie persönlich
gemeint war.
Es ging nie um mich, sondern es ging immer
um die Firma, für die ich da stand.
Und das ist vielen Kollegen
schwergefallen.
Also es ist gerade so in den
Anfangsmonaten, es ist vielen Kollegen
schwergefallen, weil es immer sehr
emotional wurde dann und dass man nie
persönlich gemeint ist, kann man ja gar
nicht.
Und das kann man sich vielleicht auch
immer mal bewusst machen.
Man kann ja gar nicht persönlich gemeint
sein, weil
Man kennt ja das Gegenüber überhaupt
nicht.
Das Gegenüber kann ja meine Person gar
nicht meinen, weil es kennt mich ja
überhaupt nicht.
Das hat mir dann sehr geholfen.
Und darüber habe ich dann ein ganz klares
Rollenverständnis bekommen.
Okay, meine Rolle ist gerade und ich stehe
hier nicht als Björn, sondern ich stehe in
dieser Rolle hier und alles, was da so an
Attacken kam.
Aber auch tatsächlich am Positiven, wie du
eben gesagt hast, hat nichts mit mir zu
tun, sondern mit meiner Rolle in diesem
Unternehmen.
diesen Moment.
Und das ist schwierig natürlich oder
schwieriger, wenn man sich in einem
Konstrukt befindet, wo es eine größere
persönliche Ebene gibt, also
Führungskraft, Mitarbeiter, kennt sie
schon seit zehn Jahren, auf einmal ist man
Führungskraft und so.
Das ist natürlich eine ganz andere
Herausforderung.
Aber auch da, ich führe ja auch Menschen
und ich habe auch da immer wieder so die
Beobachtung, dass
Ich mich dabei beobachte, wie ich selber
sage, okay, ich werde hier gerade nicht
angemauzt, weil ich Björn bin, sondern
weil ich hier gerade der Überbringer einer
bestimmten Nachricht bin, die nicht
angenehm ist.
Und ich sitze hier gerade nicht als Björn,
sondern ich sitze hier in der Rolle der
Führungskraft.
Und das hilft sehr, wenn man sich darüber
im Klaren ist, dass was zurückkommt, egal
ob es positiv oder negativ ist, nicht.
im Kern, gerade im geschäftlichen Alltag
oder nur vor allem im geschäftlichen
Alltag nicht an mich persönlich gerechnet
ist, sondern an die Funktionen, die ich da
gerade ausfülle.
Das hilft, glaube ich, sehr, wenn man sich
das in solchen Situationen immer mal
bewusst macht und vielleicht immer mal
fragt, in welcher Rolle befinde ich mich
gerade in solchen Situationen.
Einfach mal sich selber reflektieren, in
welcher Rolle befinde ich mich gerade.
Das müssen wir beide regelmäßig tun, weil
wenn wir im Coaching sind, sind wir auch
nicht ganz pur.
..
Jan und Björn.
Es gibt eine bestimmte Coaching-Haltung...
..
oder Coach-Haltung, die wir dann auch
einnehmen müssen.
Weil wir nie werten, weil wir ja nie
verurteilen,...
..
weil wir ja neutral sind...
..
bzw.
immer mit dem Klienten loyal.
Auch wenn das völlig unserem eigenen
Wertesystem widerspricht,...
..
aber auch da ist ein schönes Beispiel
dafür,...
..
dass eine Rolle nichts damit zu tun hat.
wie man persönlich ist und wer man
persönlich ist und dass auch nichts über
die Wertigkeit aussah.
Ja.
sehr schön zusammengefasst.
Ich würde gerne noch einmal auflösen, wie
es dann quasi in diesem konkreten Fall
auch weiterging.
Wir hatten dann im Prinzip genau das auch
noch mal differenziert, das Thema Rolle
und Person herausgearbeitet, dass halt
eben auch eine Kritik in diesem
Zusammenhang dann sich eigentlich an die
Erwartungshaltung an diese Rolle richtet,
dass aber im Prinzip auch die persönlichen
Eigenschaften, um das auszufüllen, in
Teilen eben noch gar nicht so weit
entwickelt
Aber diese Feststellung hat schon mal zu
einer solchen Entlastung geführt, dass
erst mal diese Tätigkeit weitergeführt
werden konnte und das dann aber auch
formuliert werden konnte.
was dann noch zu entwickeln ist.
Und das konnte dann im Prinzip nachgeholt
werden.
Und so konnte dann auch in diese Rolle
hineingewachsen werden.
Das fand ich eine sehr schöne Entwicklung,
weil quasi aus der ursprünglichen
Arbeitshypothese, das ist alles zu viel,
ich schmeiße das hin, ist dann geworden,
okay, wie kann ich daran arbeiten, damit
es gut funktioniert?
Und letzten Endes hat dann eben auch eine
Entwicklung stattgefunden.
die es dann ermöglicht hat, das dann eben
auch mit einem guten Gefühl weiter zu tun.
Und das fand ich einen tollen Fall auf
jeden Fall.
Ja, klingt super, es hat sich der Knoten
gelöst.
genau.
Ja, und wenn ihr vielleicht auch eigene
Erfahrungen mit Rollen habt, mit
unterschiedlichen zwischen Rollen und
Personen, mit unterschiedlichen
Rollenerwartungen, dann freuen wir uns
natürlich auch auf eure Kommentare.
Wir freuen uns auf eure Bewertungen für
diese Folge und stehen euch für Fragen
natürlich gerne zur Verfügung.
Die Kontaktdaten findet ihr unter dem
Podcast und wir freuen uns schon auf das
nächste Mal und ja, bis dahin
verabschieden wir uns zunächst.
Macht's gut, bis bald.
Auf Wiederhören!