Born & Kepler is named after the mathematician and scientists Max Born and Johannes Kepler. This bilingual podcast, offered in both German and English, dives into the expansive world of Artificial Intelligence (AI), exploring its foundations, evolving technology trends, academic search, and its impact on businesses and society.
Born & Kepler will feature a diverse lineup of experts from academia, venture capital, private equity, journalism, entrepreneurship, CTOs, and policymakers. Each guest offers unique insights into how AI is reshaping their sectors and what we might expect in the future.
Our goal is to provide a deep understanding of the core principles and breakthroughs in AI, enabling you to stay updated with the latest advancements in AI technologies and how they are transforming industries. During our episodes, we will explore how AI is influencing business strategies, optimizing operations, and driving innovation. We will also explore the ethical, social, and regulatory aspects of AI in everyday life.
Andreas Deptolla (00:01.147)
Hallo Stefan, Grüße nach Berlin.
Stephan Schulze (00:03.41)
Ja, hallo Andreas. Herzlichen Dank, dass du mich hier willkommen hast. Schönen Grüße aus Berlin. Wetter ist heute nicht ganz so toll, aber sonst die Sonne im Herzen.
Andreas Deptolla (00:14.131)
Stefan, du bist ja bei iBB Ventures, einem der sehr wichtigen Fonds in Berlin. Ihr fokussiert euch auf Berlin speziell. Lass uns doch erst mal starten. Vielleicht willst du mal erklären, ist die Mission? Was sind eure Schwerpunkte als Venture-Fund?
Stephan Schulze (00:34.798)
Als Al-Bibi Ventures sind wir vor 28 Jahren gegründet worden. Initiator war damals die Investitionsbank Berlin, Landesstrukturbank, die sich die Landschaft hier angeschaut hat. Was gibt es in Berlin? Was gab es damals? Wenn man sich fast 30 Jahre zurückerinnert, Berlin war eine Insel, lange Zeit, Mauerzeiten und da hat sich kein Mittelstand bilden können. Es gab den einzigen börsennotierten Konzern, das war Schering. Ansonsten waren alle entweder...
Andreas Deptolla (00:43.631)
Mhm.
Stephan Schulze (01:04.43)
ganz raus oder teilweise mit Zweigstellen, so wie Siemens oder eine Daimler, hatten immer hier starke Standorte. Aber es gab eben keinen Mittelstand. Es gab aber jede Menge Forschungsinstitute, Hochschulen mit schlauen Leuten, die hier Abschlüsse gemacht haben, die sagten, eigentlich würden wir gerne bleiben. Es gab aber keine spannenden Jobs, außer in der Verwaltung oder bei diesen paar Konzernen. Und dann hat sich so Ende der 90er
eben der Punkt gebildet, dass man sagt, okay, Start-ups aus den Wissenschaftserkenntnissen heraus was Neues gestalten. Wie muss man das machen? Kann man da über die Investitionsbank Förderungen geben, verlorene Zuschüsse und so weiter? Ja, sicher ein Anfang. Aber die Idee war, wenn wir Equity geben und den Unternehmen damit richtig eine Basis zur Verfügung stellen, Eigenaktivitäten aufzubauen.
Das ist das, die Initiative von der IBW war. Und in dem Zuge hat man uns gegründet mit dem Ziel, verdient ihr so viel Geld wie möglich. Denn dann ist in der Stadt ordentlich was passiert. Heißt, gute Unternehmen finden, aufbauen, unterstützen. Und dann hat die Stadt auch hier einen Mehrwert per se. Und das hat in den letzten fast 30 Jahren aus unserer Sicht ganz gut geklappt, dass auch selbst tragende Aufschwünge kommen.
und jetzt so eine Szene sich gebildet hat, wo ihr mal ihr Unternehmen auch wieder neue Unternehmen.
Andreas Deptolla (02:37.011)
Wenn man die großen Ordnung sieht, die 28 Jahre in wie vielen Unternehmen habt ihr gegründet oder investiert und habt den Überblick im Moment von den Unternehmen, investiert habt, wie viele Arbeitsplätze geschaffen wurden, gibt es da irgendwelche KPIs, du scheren kannst?
Stephan Schulze (02:56.302)
Also insgesamt haben wir in über 300 Unternehmen investiert in den fast 30 Jahren. Heißt also im Schnitt 10 pro Jahr, wo wir neu investieren. Das ist auch so die übliche Anzahl. Mal sind es nur 10, mal sind es 12 oder 15. Das schwankt so ein bisschen. Wir haben aktuell im Portfolio noch gut 100 Unternehmen. Heißt 200 sind schon geexited. In 30 Jahren auch kein Kunststück, dass das so ist. Sind viele angedockt an Industriepartner.
Einige, das ist auch kein Geheimnis, haben es nicht geschafft und sind insolvent gegangen. Aber das ist das Modell und von vornherein so mit eingepreist. Arbeitsplätze selber bei uns haben wir mehrere tausend geschaffen, die eben in den Unternehmen kreiert worden sind. Man muss eben sehen, wir steigen sehr früh ein, heißt in ganz frühen Phase. Das sind teilweise zwei, drei Menschen, die was aufbauen und eine Idee haben. Und wenn es gut läuft,
Ein Beispiel Gate 5, was wir finanziert haben, da haben wir verkauft mit gut 100 Leuten und das sind heute über 1000 Leute in der Konzernstruktur, die heute von den großen Automotives getragen wird. Über einen Zwischenschritt bei Nokia sind die dahin gekommen. Also, dass das schon deutlichen Effekt in Berlin gegeben hat.
Andreas Deptolla (04:21.523)
Wie gesagt ist ja, dass die Investitionsbank Berlin das Ganze erstmal angeschoben hat. Wer hat denn bei euch oder wer trägt das Risiko letztendlich, wenn jetzt ist der der Staat Berlin oder das Bundesland oder wer ich mal, dafür zahlen letztendlich, jetzt die Fonds nicht erfolgreich sind.
Stephan Schulze (04:45.482)
Gut, also erstmal haben wir Fonds erhalten und da ist wie bei privaten Fonds auch die Fondsinitiatorin, die Investoren tragen das Risiko. Bei uns kommt das Geld aus zwei Quellen, wie du schon gesagt hast. Einmal ist es Land Berlin über die Investitionsbank Berlin. Ein anderer Teil trägt die Europäische Union, der Europäische Fonds für regionale Entwicklung. Die beiden haben sich da zusammengetan und das ist so die nationale Co-Finanzierung kommt über die IBB ansonsten aus der EU.
Das ist hier aber kein Thema, sondern wir haben insgesamt 450 Millionen unter Management über die 30 Jahre in den verschiedensten Fonds. Das sind in der fünften Fondsgeneration. Die aktuelle Generation hat 130 Millionen.
Andreas Deptolla (05:32.339)
Und das heißt, das sind auch die beiden LPs bei euch. Ihr habt jetzt nicht irgendwelche über die Jahre dann privaten Investoren mit reingenommen, das ist ausschließlich letztendlich aus diesen öffentlichen Mitteln.
Stephan Schulze (05:43.528)
Das ist richtig. Das ist rein öffentliches Geld, aber vom Verhalten her wie mit privaten Geldern und auch von der Verantwortlichkeit, dass wir uns ganz klar den öffentlichen Mitteln verpflichtet fühlen und die eben mehren.
Andreas Deptolla (05:59.587)
Und kannst du, wenn man sich die Fonds anschaut, da wurden ja auch Gewinne gemacht, du das ein bisschen ausschmücken? Hat man dann irgendwie das Geld verdoppelt, verdreifacht oder in welchen Größenordnungen spricht man da?
Stephan Schulze (06:16.77)
Gut, es ist sehr abhängig, welchen Fonds und so weiter. Also ich kann so viel sagen, Zahlen veröffentlichen wir da nicht, dass wir eben Carry-Ausschüttungen erhalten haben, dass auch die Mitarbeiter eben was abkriegen. Und das passiert ja nur, wenn die Fonds eben deutlich im Fluss sind. Dass also das in den vergangenen Generationen auch gelungen ist, die Fonds positiv abzuschließen.
Andreas Deptolla (06:41.659)
Ich frage deshalb, weil es natürlich immer so ein interessantes Modell ist. Wenn man sagt, der Staat in welcher Art Weise investiert jetzt hier, schafft Arbeitsplätze, schafft Innovation, neue Unternehmen, macht er dann auch von den Gewinnen letztendlich, profitiert er ja auch. Und da ist die Frage, wie kann man das skalieren? Ihr macht das jetzt in Berlin. Warum gibt es das nicht fürs Ruhrgebiet, für München, für Hamburg?
Stephan Schulze (07:11.278)
Das ist vielleicht ganz, ganz spannend. Wir haben 1997 in Berlin angefangen, diesem Ansatz aus öffentlichen Mitteln in private Unternehmen zu investieren, die bei Wachstum zu unterstützen und einen skalierbaren Effekt dort darzustellen. Und haben 2004 den ersten VC-Fonds aufgebaut, der mit europäischen Mitteln.
gespeist worden ist. Und das ist heute ein Role Model, was auch von anderen Bundesländern übernommen worden ist. Also das ist so, dass wir da Vorreiter waren und andere Bundesländer diese Finanzierungsstruktur übernommen haben. Und das gibt es in unterschiedlichen Ausprägungen. Manche machen nur stille Beteiligung, manche machen, so wie wir, offene Beteiligung und verstehen sich als Venture-Capitalgeber. Andere sind da etwas zurückhaltend.
Andreas Deptolla (07:43.219)
Mhm.
Andreas Deptolla (08:03.083)
Das heißt, ihr unterscheidet euch aber jetzt von einem von anderen privaten WCs in dem Bereich, dass ihr sagt, ausschließlich Berlin, das ist euer Fokus in Berliner Unternehmen zu investieren.
Stephan Schulze (08:15.838)
Das ist der Fokus, wo wir uns ganz klar auch sehr hart verstehen. Stadtgrenze von Berlin ist unsere Tätigkeitsgrenze. Außerhalb Berlins investieren wir nichts. Ansonsten sind wir inhaltlich dafür sehr breit aufgestellt, weil wenn du regional fokussierst, kannst du nicht auch inhaltlich noch fokussieren. Dann wird irgendwann die Zielmenge zu klein, dass wir also von Healthcare über Software, IT, Consumer and Digital bis Industriertechnologies.
Andreas Deptolla (08:46.635)
Und jetzt ist natürlich Berlin auch so eines der Start-ups, Hubs in Deutschland natürlich, da seid ihr natürlich gut positioniert. Aber wie findet ihr denn jetzt aktuell die besten Gründer, die besten Unternehmen gerade im Early-Bereich? Gibt es da Kooperationen mit den Unis oder wie könnt ihr letztendlich einen guten Dealflow generieren für euch?
Stephan Schulze (09:11.058)
Ja, DealFlo kriegen wir klar über Netzwerk, dass wir eben über die fast 30 Jahre Tätigkeit etliche Unternehmen erfolgreich finanziert haben. Die Gründer, dort Erfolg hatten, wieder Netzwerk haben, teilweise eine zweite Gründung anstreben. Das ist sicher ein Punkt, das man uns kennt im Markt. Wer uns noch nicht kennt, wird über uns stolpern, wenn er sich eben mit dem Thema Finanzierung von Schnellwachsenden, von Skalierenden und
beschäftigt. Das ist dann, dass wir über die Investitionsbank, über Beratungsstellen und so weiter an Universitäten auch eine gewisse Bekanntheit haben und da gerne auch empfohlen werden. Und dass wir auch aktiv in den Unis direkt in Acceleratoren, Inkubatoren auch mitwirken und Pitch-Events mitmachen, da spannende Entwicklungen direkt von Anfang an mitzukriegen. Da sind wir gerne als Juror auch dabei.
bringen uns somit ein und haben als Gegenzug dann den Einblick in Entwicklungen, die künftig kommen werden.
Andreas Deptolla (10:20.429)
Und ihr seid ja das relativ breit aufgestellt thematisch. Da gibt es jetzt nicht irgendwelche Ausschlüsse auf irgendwelche Branchen. Aber was sind denn für euch dann die Kriterien, die Unternehmen auszuwählen? Was ist wichtig für euch, zu sagen, okay, das passt jetzt hier für Investoren?
Stephan Schulze (10:42.462)
Ganz wichtig ist erstmal, dass es ein skalierungsfähiges Business-Modell ist, dann dass das Team auch skalieren möchte. Also das muss die Möglichkeit haben vom Anspruch her, wo wollen die Teammitglieder hin. Und dann muss man schauen, kriegt man das in einem gewissen Zeitraum auch unter, ist es finanzierungsfähig, was sind die möglichen Finanzierungsbausteine dort.
Andreas Deptolla (10:46.195)
Mhm.
Stephan Schulze (11:11.738)
Was ist der Benefit, man nachher kriegen kann? Also da schauen wir ganz normal, wie jeder andere Investor, sind wir da drauf fokussiert, schnellwachsende Unternehmen zu identifizieren.
Andreas Deptolla (11:15.827)
gibt. Klar.
Andreas Deptolla (11:24.563)
Beste Teams etc. Gibt es auf der anderen Seite vielleicht irgendwelche, auch aus deiner Erfahrung jetzt, irgendwelche No-Goes, wo du sagst, denen, das sind irgendwelche Sachen, wo wir die Finger von lassen.
Stephan Schulze (11:30.318)
Vielen
Stephan Schulze (11:40.622)
Gut, Finger von lassen würde ich sagen, wenn wir feststellen, die Basis des Unternehmens ist nicht wirklich da. Also es gibt keine richtige Technologie oder keinen echten Wettbewerbsvorteil. Dann würden wir da sehr, sehr zurückhaltend sein. Also wenn man so einen Hype, der sich quasi nur so bildet, darauf setzen würde, das würden wir nicht mitmachen wollen. So haben wir immer den Fokus, wo sind die echten Werte in den Unternehmen?
die heben.
Andreas Deptolla (12:13.197)
Hype, es gibt ja Hype-Buswords, gibt ja wieder diese verschiedenen Themengebiete im Moment, ist natürlich AI, was das überall. Wie siehst du das? Wenn ihr investiert, schaut ihr euch Unternehmen an, die vielleicht jetzt AI nutzen für ihre eigenen Prozesse oder die mit AI Lösungen anbieten. Wie wichtig ist das für euch? Und was interessiert euch besonders in dem Bereich AI?
Stephan Schulze (12:44.174)
Also ich gehe von aus, jedes Unternehmen nutzt AI in einer gewissen Art. Also mindestens JetGPT wird genutzt, Recherchen zu ermöglichen. Und da hat jedes Unternehmen, weil das oft tech orientierte Gründer sind, hat jedes Unternehmen einen Zugang zu. Die, die ich spannend finde, sind eben die, die wirklich Prozesse im industriellen Umfeld neu ausrichten. Weiß ich, Planungsprozesse, die mit bisherigen Software-Tools
nicht richtig klingen oder das echt autonomes Fahren, eben erst die Steuerung von autonomen Fahrzeugflotten oder von Fahrzeugen selber, die wird eben mit AI unterstützt. Das ist ja, wenn ich das so ein bisschen mich zurücklehne, ich habe mal Ingenieurwesen, auch Wirtschaftsingenieurwesen studiert, denn ist ja AI heute ein Basswort, aber wenn man
die eben drunter guckt, ist es ja letztlich nichts Neues. Früher hat man das Reinforcement Learning oder Regressionsanalysen genannt und daraus Sachen abgeleitet. Die Rechentechnik war noch nicht so weit, dass man es in der Geschwindigkeit machen konnte. Aber vom Vorgehen passierte ja nicht irgendeine Zauberei. Und das muss man eigentlich präsent haben, dass das eben eine Weiterentwicklung ist, die deutlich schneller geht als früher.
Andreas Deptolla (13:46.867)
Mhm.
Stephan Schulze (14:05.742)
Aber kein Hexenwerk letztlich, womit man was völlig Neues ist. Es ist nicht der aus Bleigold zu machen. Der Ansatz ist damit auch noch nicht geglückt, sondern es ist ein Werkzeug, was Prozesse unterstützen kann. Und das finde ich spannend, wenn es damit gelingt, Prozesse in der Industrie, jeweils Schichtplanungssysteme, ist ein Riesenthema, wo der Meister heute mit seiner Erfahrung Entscheidungen trifft.
Das automatisiert ablaufen zu lassen, war bisher ganz schwierig. Und solche Themen können mit AI gut unterstützt werden. Und da finde ich Unternehmen, die sich dort positionieren und entwickeln und Lösungen anbieten für echte Probleme, das finde ich faszinierend und aussichtsreich.
Andreas Deptolla (14:51.527)
Nutzt ihr denn für eure internen Prozesse AI in irgendeiner Weise, vielleicht die richtigen Unternehmen zu finden oder Research zu machen oder wie setzt ihr es ein?
Stephan Schulze (15:04.829)
Im Research ganz klar, jetzt zu sagen, unsere Investmententscheidungen auf AI basieren zu lassen, da sind wir noch nicht, ganz offen gesagt, noch nicht so weit. Und ich bin skeptisch, ob das wirklich 100 Prozent gelingen wird, dass man es als Unterstützungsstuhl braucht. 100 Prozent, ja. Aber sich voll drauf verlassen, da würde ich denken, kann man den gesunden Menschenverstand nicht ausschalten.
Andreas Deptolla (15:34.405)
Ja, es gibt ja auch immer diese Themen. AI wird irgendwie ganz viele Jobs ersetzen. Bisher, wie siehst du das? Also es gibt ja zum Beispiel Klana, hat ja irgendwann mal der CEO gesagt, ja, die ganze Call Center wird jetzt von AI ersetzt und funktioniert alles besser. Die sind ja glaube ich jetzt bisschen zurückgegangen in der Thematik und ist jetzt eher wieder unterstützend.
In welchen Bereichen siehst du denn wirklich, AI dann auch wirklich komplett, sag ich mal, Prozess übernehmen kann und Mitarbeiter setzen kann?
Stephan Schulze (16:16.75)
Ja, ich denke schon, ist so Standardprozesse, da kann AI helfen. Jetzt in der Kundenkommunikation im Servicebereich sicher für einfache Tätigkeiten geht's. Aber wer schon mal in so einer Warteschleife mit einem AI-Agenten irgendwie sich beschäftigen durfte und das ist eben nicht ausgereift und als Kunde fühlt man sich da nicht, also ich zumindest, nicht gut aufgehoben, weil ich das gefühlt, da wurde nicht verstanden, was ich eigentlich möchte.
kann an mir liegen, dass ich es nicht erklären konnte für die AI-tauglich, kann aber auch sein, dass es eben nicht verständlich war.
Andreas Deptolla (16:56.755)
Ja, bleibt spannend zu sehen, es letztendlich hingeht. Und bisher sehe ich eher so Cases, wo letztendlich die AI unterstützt oder vielleicht die Arbeit beschleunigt, aber noch nicht so wirklich uns Menschen letztendlich ersetzt. Aber ja, wird sicherlich interessant sein, wo es dahin geht und wo letztendlich die Grenzen dann auch liegen.
Stephan Schulze (17:26.67)
Ja, also denke ich auch, wir können das Denken nicht einstellen oder sollten es nicht einstellen, sondern immer noch mal einen wirklichen Quercheck machen. Ist das, was die AI uns hier als mögliche Lösung präsentiert, ist das auch unter normalen Aspekten eine gangbare Lösung oder kommt da einem irgendwas komisch vor und dem dann nachgehen? Also da eine gesunde Skepsis der Technologie gegenüber ist, glaube ich, sehr angebracht. Man muss ja auch sehen, wie
fällt die EI ihre Entscheidung. Die versucht eben eine Wahrscheinlichkeit herzustellen, was für eine Antwort ist mit der höchsten Wahrscheinlichkeit die richtige. Aber das muss ja gerade an den Randbereichen, wenn man sagt, sind Phänomene, die man vielleicht nicht anders erklären kann, dann gibt es dafür nicht die wahrscheinlichste Lösung, sondern dann gibt es genau eine richtige und die kann auch am Randbereich liegen, wo eine EI dann gar nicht drauf kommt.
weil die Ränder werden eher abgeschnitten. Die unwahrscheinlichen Lösungen werden eben per Seher, per Vorgehen abgeschnitten.
Andreas Deptolla (18:32.915)
Vielleicht nochmal zurück zu dem Thema die Auswahl von Start-ups für euch. Gibt es denn, ich mal gesagt, ihr schaut euch dann an, kann das skalieren oder was ist die Skalierbarkeit von Unternehmen. Wenn du mit Gründern sprichst, gibt es denn auch letztendlich bestimmte Pfade, wo du sagst, BC macht hier keinen Sinn.
Und was sind das für Szenarien, wo du sagst, das würde ich jetzt den Gründern nicht empfehlen, irgendwelches Kapital von VCs aufzunehmen.
Stephan Schulze (19:12.686)
Das ist immer ein harter Punkt. meine, die Hauptarbeit eines Venture Capital Investors ist eben, Unternehmen abzulehnen. Wir sind total selektiv. Wir investieren vielleicht in 2 % der angeguckten Unternehmen. Heißt, wir gucken uns 4, 500 Unternehmen an. Und daraus machen wir eben diese 10, 12 Unternehmen, die wir finanzieren. Heißt, die anderen 490 sind ja nicht alle irgendwie
schlecht oder haben keine Zukunft. Die haben nur eins nicht. Die haben aus unserer Sicht nicht das Potenzial stark zu wachsen oder noch nicht das Potenzial stark zu wachsen. Und das ist letztlich der Punkt, man auch als Investor, also wo wir uns verpflichtet werden, als Investor eine ehrliche, offene Diskussion mit den Unternehmern zu führen. Was glauben wir ist der richtige Weg für das Unternehmen, für das Team, was wir dort sehen?
Vielleicht trauen wir dem Team auch nicht zu, dass es so wachsen kann. Oder die Technologie sehen wir, ja, das ist eine Brücke, aber die wird irgendwo vielleicht endlich sein. Man kann zwischenzeitlich Geld verdienen, aber es ist irgendwo dann die Frage, wie geht es danach weiter? Das sind so Punkte, die wir mitprüfen und uns da verpflichtet fühlen, auch mit den Unternehmern offene und ehrliche Kommunikation zu haben. Klar, es ist hart, wenn die Geld suchen.
auf Finanzierung angewiesen sind und wir müssen dann sagen, nein, von uns gibt es die nicht. Das ist manchmal eine harte Sache, weil Unternehmen aufgebaut worden sind mit persönlichem Risiko, mit viel Herzblut und dann zu sagen, nein, das sehen wir nicht, dass wir das finanzieren können und damit eine skalierbare Zukunft haben. Hart, aber ich habe es auch erlebt, es passiert ganz selten, dass man mal Unternehmen absagt.
Und dann haben wir uns Jahre später zufällig wieder getroffen. sagt, das war die beste Antwort, er je gekriegt hat, weil er glaubt aus heutiger Sicht, Jahre später, wenn er diesen Venture Capital Weg gegangen wäre, wäre er gescheitert. natürlich, man muss auch umgekehrt sehen. Das Geld ist verlockend, es gibt Geld. Aber der Druck auf den Schultern der Unternehmer wird eben auch immens, diese Wachstumserwartung zu erfüllen.
Stephan Schulze (21:34.218)
Und je mehr Geld, höher die Bewertung ist, desto höher ist der Druck, das eben auch umzusetzen. Und das muss man sehen, dass da, wenn das nicht kommt, die Investoren natürlich nicht begeistert sind und schauen, wie kann man mit einer Anpassung des Geschäftsmodells, mit einem Pivot im Business Model, mit einer technologischen Innovation, vielleicht aber auch mit einem Merger, einem Zusammenlegen von Unternehmen, da dann doch aus Investoren Sicht noch
den Einsatz retten oder die Wachstumserwartungen maximieren. Das ist aber nicht immer die Zielsetzung der Unternehmer. Da gibt es dann Zielkonflikte und die muss man dann eben besprechen. Und wenn man sich von vornherein als Unternehmer selber fragt, das wäre mein Tipp an alle Unternehmer, sich selber fragen, wie weit will ich wachsen, wie weit kann ich wachsen?
Und wozu bin ich bereit, wie weit will ich diesen Skalierungsweg mitgehen? Und welchen Preis möchte ich dafür bezahlen?
Andreas Deptolla (22:42.027)
Man gibt natürlich als Gründer auch Kontrolle ab. Das ist natürlich immer irgendwelche Zielkonflikte, die es geben kann. Vielleicht aus einer VC Sicht dann nochmal an Risiken zu gehen, Wachstum zu pushen. Was vielleicht nicht in jedem Szenario für den Gründer dann sinnvoll ist.
Stephan Schulze (23:06.932)
Das ist richtig, klar. Man gibt Kontrolle ab, ist eine Partnerschaft, Investoren und Unternehmer eingehen. Und man führt dieses Unternehmen gemeinsam. Und da ist immer hilfreich, wenn man die gleichen Ziele auch hat. Wenn das in der gleichen Richtung läuft, dann hat man, glaube ich, eine unglaubliche Kraft. Aber wenn man in andere Richtungen möchte, das ist so, komme sportlich, komme ich vom Rudern. Wenn ich das Bild bemühe, sehe steige in ein Ruderboot ein, in einen Achter.
will eine andere Richtung als die anderen sieben, ich keine Chance. Das bringt dann eine Menge Unruhe und eine Menge Stress, aber letztlich keine Chance, das Boot alleine dann zu zu steuern. Die anderen kommen auch nicht richtig voran, also keiner kommt richtig voran. Deshalb muss man vorher, bevor man diese Reise antritt oder bildlich gesprochen ins Boot steigt, muss man klar sein, dass man die gleichen Ziele verfolgt.
Und dann hat man eine unglaubliche Power, die man da entwickeln kann, wenn man diese Kräfte zusammenbringt, die unternehmerische Excellence, Entrepreneurial Spirit und Geld von Investoren als Beschleuniger.
Andreas Deptolla (24:19.675)
Wenn man vielleicht nochmal so bisschen bei euch drauf schaut. hattest am Anfang gesagt, letztendlich funktioniert ihr genau wie alle anderen privaten WCs. Jetzt habt ihr einen Schwerpunkt für Berlin, Arbeitgeber. Aber das Modell Carry, also das ist bei euch genauso wie bei allen anderen. Vielleicht kannst du einfach mal ausholen, das ein bisschen erklären, wie das dann auch für euch funktioniert als WC.
Stephan Schulze (24:46.502)
Ja gut, also da haben wir eine normale Fundstruktur, dass wir eben eine Laufzeit in unseren Fonds haben. Also eine Zeit, in der wir die Gelder investieren, dann reifen die Unternehmen und dann ist auch Zeit, diese Unternehmen wieder zu veräußern und unseren Partnern, unseren Geldgebern dann zu präsentieren, wie hat sich der Fonds entwickelt, was ist daraus geworden aus den ursprünglichen Investments. Das Team ist
weil es eben teilweise eine sehr anstrengende Arbeit ist, das Team eben auch mit beteiligt an den Erfolgen. Heißt, wenn wir mehr Geld wieder zurückspielen, als wir eingesetzt haben, dann gibt es auch für das Team einen Teil dieses Mehrwertes eben ab. Und das heißt dann, Correct Interest funktioniert bei allen Fonds so, dass man dann an das Team, was ja diese Erfolge mit ermöglicht hat, eben einen Teil ausschüttet und
Das ist eine schöne Sache, wenn es dazu kommt.
Andreas Deptolla (25:48.443)
Du sagtest ja, ihr seid im Grunde Early-Stage-Bereich unterwegs. Das heißt, gibt es dann so bestimmte andere WCs aus Berlin oder deutschlandweit, mit denen ihr zusammenarbeitet für die Weiterfinanzierung oder wie ist das Modell?
Stephan Schulze (26:05.018)
Das Modell ist so, wir sind uns bewusst, wir sind ein kleiner Fonds. Unsere Ticket-Size, die wir initial investieren, liegt zwischen 250.000 und so, bestimmt bis zu einer Million, im initialen Bereich. Über alle Finanzierungsrunden und Phasen kommen wir dann auch schon auf mehrere Millionen, was wir in ein Unternehmen investieren können. Das ist aber überschaubar. Wenn Unternehmen richtig erfolgreich werden, dann brauchen sie auf zwei Std. Millionenbeträge.
Andreas Deptolla (26:17.17)
Mmh.
Stephan Schulze (26:34.11)
Heißt, das könnten wir nie alleine. Deshalb setzen wir vom Start weg gerne auf Partnerschaften und investieren gerne in Konsortien mit anderen, eben da Chance und Risiko zu teilen und die Chance auch für eine Weiterfinanzierung zu erhöhen. Denn wenn da jeder aus dem Investorenkreis nochmal was nachlegen kann, hat man ja in der Summe dann deutlich mehr Geld zu
Und so haben wir über die Jahre auch ein Netzwerk zu weiteren Investoren aufgebaut. Also bei 300 Investments haben wir bestimmt eine Mitinvestorenschaft von über 500 weiteren Investoren dort. Das sind Angels, das sind andere VC-Fonds, national, international, regional. Das sind Family Offices. Also alle möglichen Arten von Investoren. Ein paar Corporate Ventures.
und vereinzelt auch Corporate selber, die da einen kleinen Umfang mitfinanzieren.
Andreas Deptolla (27:36.333)
kennst ja jetzt diese Berliner Szene sehr gut. Vielleicht kannst du uns noch ein bisschen Einblicke geben, was sich auch über diese 30 Jahre verändert hat. Rocket hat ja eine große Rolle gespielt. Wer sind jetzt die großen Player? Welche Veränderungen siehst du?
Stephan Schulze (27:58.798)
Wenn man jetzt noch mal so gedanklich 30 Jahre zurückreist, das ist schon eine lange Zeit, wenn ich mir vorstelle, so anfangs mussten wir erklären, wir geben Geld, ja, fanden die Unternehmer mal toll, aber wie ihr wollt dann mitreden und Anteile haben und ihr seid der Mitunternehmer, das war erklärungsbedürftig. Wort Venture Capital, damals hieß es noch Risikokapital, das war nicht so bekannt wie heute. Also wir mussten unser Geschäftsmodell sehr klar erklären.
was heißt es, wie funktioniert es, wie trennt man sich dann auch wieder, was passiert in Abstimmungssituationen, wer kann was entscheiden und so weiter. Wir sind immer nur Minderheitsgesellschaft an allen Unternehmen gewesen und auch jetzt nur noch, dass wir nie die Mehrheit hatten. Aber natürlich uns über zustimmungspflichtige Geschäfte bestimmte Themen auch rausgenommen haben, wo wir gerne mitreden wollten.
und das auch mit den Unternehmern abgestimmt haben. Dann gab es anfangs sehr, sehr wenige Fonds. Da gab es vielleicht eine Handvoll Fonds, die dieses Frühphasengeschäft gemacht haben. Dann kam Neuer Markt 2000 rum. Das gab dann Börsengänger und wundersame Geldvermehrung. Da viele Unternehmen mit Ideen an die Börse gegangen, wo wir
gestaunt haben, wie das funktionieren kann. Da haben wir eine Menge Geld verdient, auch über Börsengänge selber. Aber bei einigen Themen waren wir auch skeptisch, dass wir also die Neuinvestments auch mit Augenmaß getätigt haben. Danach ist der neue Markt zusammengebrochen. Dann waren erstmal gar keine Investments möglich mehr aus Unternehmenssicht. Wir haben weiter investiert.
Das hat die Basis für später Erfolge gelegt, weil die Bewertungen eben dann sehr moderat waren. Da sind viele Fonds auch draufgegangen. Die haben es nicht geschafft, haben nicht überlebt. Und das hat sich dann erst über die Jahre wieder so stückweise gerappelt, wo dann eine neue Fonds entstanden sind. Also ich glaube, die Fonds, die damals waren, der Anfangszeit, das war Early Bird als großer VCR in Deutschland.
Stephan Schulze (30:23.048)
BMP und ansonsten gab es in München ein VCs, TVM, die sind heute auch noch aktiv. Aber das war eine sehr, sehr kleine Landschaft. Und jetzt hat sich das entwickelt, kamen, wie du sagst, der Oli Samba mit Rocket. Die haben einen deutlichen Effekt gehabt, dass die eben mit ihren Investments und
ja in Kuba Tohanschaft, wo sie eben selber Unternehmen gegründet haben. Die hatten ja so bisschen anderen Ansatz. Die haben nicht darauf gewartet, dass es Entrepreneure gibt, die Themen selber entdeckt haben, sondern die haben ja Entrepreneure kreiert und Themen mitgegeben, gesagt, hier dieses Thema, das machen wir und dafür finanzieren wir auch entsprechend. Das hat einen deutlichen unternehmerischen Effekt gehabt und eine Professionalisierung der Szene. Auch dass eine Menge Leute da
unternehmerische Erfahrungen sammeln durften. Und das wirkt bis heute weiter, dass aus diesem Umfeld weitere Gründungen entstanden sind. Plus, wie eingangs gesagt, Gate 5, die wir eben begleitet haben, dann an Nokia verkauft haben. Nokia hat sie dann an die Automobilindustrie weiter verkauft, aber aus diesen Unternehmen sind eben auch viele weitere hervorgegangen. Es gibt so paar Cluster, eben so Nukleus in der Stadt
Gate 5 ist einer, Native Instruments, Ableton ist ein zweiter im Musikbereich, die dort auch viele Gründungen ermöglicht haben. Ableton war auch mal eins unserer Portfolio-Unternehmen, wo wir mit dabei waren. Und über diese Netzwerkeffekte, das ist das, was eben sehr positiv gewirkt hat und auch die Investoren-Szene hier deutlich belebt hat.
Andreas Deptolla (32:17.475)
Gibt es denn aus dem aktuellen Portfolio, du hast ja ein paar Firmen genannt, die Zähne noch mal verändert haben, wo dann letztendlich dann auch ein Dekuations-Event gekommen ist. Gibt es aktuell aus euren Fonds irgendwelche Start-ups, wo du sagst, Mensch, da gibt es extrem groß Potential, das sind ganz spannende Sachen. Gibt es auch ein, zwei Start-ups, wo du sagst,
Das ist echt spannend.
Stephan Schulze (32:50.126)
Ja, vielleicht ein so Beispiel. Wir waren bei Thermondo investiert. Thermondo ist der größte Heizungsbauer Deutschlands. Das war eine spannende Geschichte, wo wir dort rein sind, kamen die drei Gründer mit der Idee geführt von Philipp Paus, der lange Zeit auch CEO war und hat eine Idee, können wir Heizung übers Internet verkaufen. Das war die These, wir wollen eine Plattform und holen
Andreas Deptolla (33:12.467)
Mhm.
Stephan Schulze (33:16.362)
Angebot und Nachfrage zusammen, nehmen eine Marge drauf, super Plattformgedanke. Und das haben wir mit einem Angel-Konsortium zusammen finanziert. Und dann sehr schnell festgestellt, so einfach klappt es leider nicht. Man kann Handwerker ja einen Auftrag geben, aber die haben so ihre eigenen Prioritäten. Heißt, der Mondo hatte Kunden was versprochen, was sie selber nicht umsetzen konnten. Und der Handwerker kam dann oder kam auch nicht.
Tarmondo war aber im Wort gegenüber dem Privatkunden. Das gab dann eine Menge Diskussionen und man musste sich bemühen, die Wogen zu glätten bei den Kunden. Entscheidung war dann, wir piraten und werden größter Hetzungsbauer Deutschlands. Das heißt, wir stellen selber Handwerker ein und nehmen die Installation auch selbst in die Hand. Und das ist die heute Tarmondo letztlich so gewachsen. Wir haben die dann
verschiedene Jahre begleitet in der Wachstumsstory und Anfang 2021 sind die dann an Brookwit mehrheitlich gegangen, was für uns der Punkt war, wo wir sagen, mit einem Mehrheitsgesellschaft, da sehen wir als Frühphaseninvestor nicht mehr so den Punkt, wo wir unseren Input leisten können und sind in dem Zuge dann ausgestiegen. Was zum aktuellen Portfolio führt, ist,
dass wir in diesem Bereich CO2-Einsparung über Energieeffizienz, über Sanierungsmaßnahmen im privaten Häuslebauerbereich, dass wir da einen Markt sehen, das nach wie vor. Und haben uns jetzt Anfang diesen Jahres bei der Deutschen Sanierungsberatung investiert, die eben das Thema Energieberatung aufnehmen, sagen, jeder Hausbesitzer sollte...
oder muss teilweise, wenn er plant, Haus zu veräußern, muss eine Energieberatung haben oder einen Energieausweis. Aber mit den Daten, die man da gewinnt in der Energieberatung, kann ich natürlich dem Hausbesitzer passgenau mitteilen, es ist nicht sinnvoll, vielleicht als allererstes die Wärmepumpe zu machen, sondern vorher vielleicht die Kellerdecke dämmen oder die Fassadedämmfenster austauschen.
Stephan Schulze (35:40.174)
Solaranlage aufs Dach setzen. Also dass diese Maßnahmen, die ja vielfältig sind, wo es Einzelanbieter gibt, die jede einzelne Maßnahme machen, die aber vielleicht im Orchester der Gesamtmaßnahmen anders in die Reihenfolge gesetzt werden müssen. Und das ist das, wo deutsche Sanierungsberatung sehr erfolgreich jetzt unterwegs ist und den Markt hier richtig nach vorne pusht.
Andreas Deptolla (36:06.851)
Das heißt, ist aber eine Beratungsleistung und dann auch integriert mit dem Service Offering. ich schaue mir an, was kann ich machen und dann wird auch letztendlich das Service bestellt und letztendlich ab...
Stephan Schulze (36:24.5)
Da sind sie eben so, dass sie das über Partner abwickeln. Also die werden nicht größter Universal-Baubetrieb, weil das kannst du nicht leisten, eben zu sagen, ich kann von Wärmepumpe, Solar, Kellerdecke, Wände, Fenster, alles machen oder Dach neu decken. Das ist zu breit, sondern das wird über Partner gemacht. Aber das Entspeidende ist, die Daten aus der Energieberatung, die richtig zu nutzen und die die richtigen Folgerungen daraus zu ziehen.
Andreas Deptolla (36:27.251)
mhm.
Hm. Hm.
Stephan Schulze (36:53.31)
den maximalen Energieeinspar-Effekt zu haben, was gut ist für die Umwelt. Das ist vielleicht ein mehr serviceorientiertes Thema, wo man sagt, da wird nichts ganz neu erfunden, weil die Geräte gibt es, die Leistung gibt es, aber für den Kunden wird es besser handhabbar. Wenn ich bei einem Solaranbieter anfrage, was würdest du denn empfehlen, macht der mir auch ein Energiegutachten, aber da kommt dann am Ende raus,
Solar ist ja die sinnvollste Sache und das muss nicht für den Kunden immer die optimale Sache sein. Also da eine gewisse Unabhängigkeit mit reinzubringen.
Andreas Deptolla (37:33.587)
Das Thema ist weil die Service Modelle für die WCs nicht so interessant sind. Es ist oft schwer zu skalieren.
Stephan Schulze (37:45.498)
Genau, das ist schwerer zu skalieren. Man muss eben sehen, ist das Alleinstellungsmerkmal, aber es ist aus unserer Sicht möglich. Und mit cleveren Ideen kann man da eine Skalierung erreichen, indem man die Daten eben richtig nutzt und die als Wettbewerbsvorteil letztlich hat. Andere Themen sind eben eher wirklich Hardcore-Technologie. Sich eins unserer Unternehmen Salesense.
Die machen Vorgänge in lebenden Zellen sichtbar, sind also ein Werkzeug, Brillon Mikroskopie heißt es, ein Werkzeug, um in lebende Zellen optisch reinzuschauen, ohne dass man die Zelle beeinflusst. Das heißt, man kann, wenn man im Labor eine Probe wächst, die rausnehmen, untersuchen, feststellen, wo steht die gerade, und dann weiter wachsen lassen. Man muss die nicht wie bisher in anderen Verfahren, Elektronenmikroskopie,
Da kann man nur totes Gewebe untersuchen. In lebenden Zellen ist was Neues. Und da haben wir eine ganz starke Patentlage, starkes Team. Wir waren bei deren Vorgängerfirma JPK Instruments. Die haben Rasterkraftmikroskope gemacht. Da waren wir schon beteiligt. Haben die dann gemeinsam an Bruecker veräußert. Und die haben sich nach ein paar Jahren für Bruecker-Tätigkeit eben dann entschieden.
wieder was Neues aufzubauen und sind mit dem Thema Brion Mikroskopie auf uns zugekommen, was uns dann überzeugt hat, dass wir sagen, okay, Technologie, das ist einzigartig. Der Markt ist da, das hat einen Nutzen für die Wissenschaft und daraus kann man dann Ableitungen ziehen, neue Medikamente, Therapiemethoden besser entwickeln. Und da sind wir auf guten Wege, dass wir jetzt mit ersten Geräten im Markt sind.
Das ist natürlich eine schöne Sache. ist noch ein Großteil der Reise vor uns. Aber eine schöne Sache, wenn man sieht, dass sich aus technologischen Ideen dann wirklich Geräte ableiten, die in den Markt kommen. Das sind so Dinge, die mich persönlich begeistern, auch wo ich eben sehe, da ist auf einer Patentsache was entstanden, was einzigartig ist und von der Wissenschaftswelt, von der Industrie auch anerkannt.
Andreas Deptolla (40:03.257)
Wie validiert ihr denn letztendlich diese Technologien? Also wenn du jetzt sagst, du hast vielleicht einen technischen Background, verstehst du das jetzt noch mal mehr als andere, aber letztendlich, das ist natürlich schon hoch speziell. Also sprecht ihr dann vor der Finanzierung mit irgendwelchen potenziellen Kunden oder Wissenschaftlern oder wie macht ihr diese Entscheidung?
Stephan Schulze (40:30.242)
Ganz klar, wir müssen uns da reinbegeben und in Gesprächen rausfinden, wo stehen die im Netbewerbsumfeld, wenn es Kunden gibt. Klar, führen wir Referenzgespräche mit denen und wollen rausfinden, welchen Use Case, welchen Need hat das Produkt beim Kunden befriedigt und ist da vielleicht noch mehr möglich. Also es ist ein Nice to have oder es ist ein Must have vielleicht für den Kunden. Das ist immer der schönste Fall, wo wir eben sagen, okay,
Es ist Must-have, da mithalten zu können im Markt. Muss man dieses Produkt kaufen, dann kann man das relativ gut abschätzen, wie viel gibt es identische Kunden und so eine Marktanalyse machen, wie groß könnte denn der Markt sein. Dann ist es nice to have it, dann muss man schauen, was ist denn der Benefit, den so ein Kunde gewinnt? Keiner Kosten sparen, keiner Prozesse effizienter machen, keiner zeitlich schneller auf dem Markt sein. Das wird dann ein bisschen schwieriger. Und wenn es so ein
Modethema ist, ganz schwierig vorher einzuschätzen, was da an Markt dann letztlich bleibt. Wenn sich die Mode ändert, man das nicht wirklich braucht, dann kann man auch mal daneben liegen. Gerade aber auch, wenn man mit so einem Trend mit der Mode geht, kann man natürlich auch da Geld verdienen. Aber es ist schwieriger abzuschätzen. Wo es keinen Markt gibt, da ist
Nur der Einzelpunkt mit Wissenschaft dann sprechen, versuchen rauszufinden, welches Produkt welcher Nutzen könnte da irgendwo mal am Ende stehen. Das ist dann eine ganz schwierige Sache. Wie kann man da eine Abschätzung machen, wenn es Märkte, die es heute noch gar nicht gibt, zukünftig vielleicht mal geben können.
Andreas Deptolla (42:19.411)
Was wahrscheinlich die größten Chancen dann auch wieder sind. Aber natürlich wieder ein höheres Risiko. Wenn man sich jetzt das Thema Risiko und Chancen anschaut und Trends, wenn man in die Buss A schaut, gibt es ja ganz viele, ja diese Search Funds jetzt, die letztendlich dann sagen, ja, wir wollen gar nicht irgendwie von Null anfangen und irgendwie so ein Unternehmen klassisch gründen, sondern man hat irgendwie eine Hypothese und
kauft sich schon ein bestehendes Unternehmen mit bestehenden Kunden, vielleicht in der klassischen Branche. sagst ja gerade irgendwie in der Energieberatung, da ja ganz viele Beispiele und sagt, okay, wir wollen das dann letztendlich, ob es jetzt mit AI ist, mit anderen besseren Prozessen hochskalieren. Seht ihr das Thema auch hier? Wäre sowas für euch interessant oder sagt ihr, nein, wir wollen wirklich quasi, sage ich mal, ja.
Ground auf, Sachen aufbauen.
Stephan Schulze (43:20.078)
Da wir ja frühphasen Investor sind, es, dass wir eben darauf angewiesen sind, sehr früh diese Hanze malen, weil das Volumen, was wir finanzieren können, auch begrenzt ist. Diese Search-Funds, sind eben einige, wenn die auf spannende Themen stoßen und dann so eine Buy and Build Strategie verfolgen, das kann für uns ein möglicher weiterer Partner sein, der dann das Ganze weiterführt und übernimmt. Also das könnte für uns ein Exit-Partner sein, wenn das wichtig genug ist.
Andreas Deptolla (43:29.907)
Hm.
Stephan Schulze (43:49.94)
Also von daher gerne eine Zusammenarbeit mit solchen Fonds und das begrüßen wir sehr, dass es da auch eine Wertschätzung für tolle Technologien gibt.
Andreas Deptolla (43:51.507)
Mhm.
Andreas Deptolla (43:59.619)
Aber nicht euer Thema. Verstanden?
Stephan Schulze (44:01.134)
Nicht unser Thema, das Bayern Bild ist nicht unser Spielfeld, weil da sind unsere Volumina, die wir zum Tisch bringen können.
Andreas Deptolla (44:10.355)
Vielleicht nochmal so ein bisschen, sag ich mal, wenn man sich auch für dich persönlich,
Deinen Ausfall anschaust, investierst du persönlich auch in Unternehmen als angel investor oder sagst du nein, ist letztendlich für dich nicht interessant.
Stephan Schulze (44:38.046)
Interessant natürlich, ja, aber das ist aus Gründen, ja, Interessenkonflikte ist das eine Sache, die wir nicht machen, weil das ist, wenn du selber in Startups investiert bist und beruflich in Startups auch investierst, das gibt früher oder später ein Interessenkonflikt und würde dann möglicherweise die Chancen auf Investment von unserer Seite zunächst machen, wenn man privat dabei ist.
Andreas Deptolla (44:45.587)
Mhm. Mhm.
Stephan Schulze (45:04.462)
könnte man machen, aber dann kann ich nicht beruflich da auch reingehen. das gibt einen Zielkonflikt. Deshalb für mich ganz klar angel Investments nebenbei, das ist Interessenkonflikt beladen und die wollen wir möglichst ausschließen. Aber das ist schon immer seit Schul- oder Studienzeiten war Aktienmarktenthema, das ist dieses Thema, wo sind Wert.
Andreas Deptolla (45:04.531)
Hm?
Andreas Deptolla (45:28.211)
Mhm.
Stephan Schulze (45:32.11)
unternehmen die sich positiv entwickeln das war schon sehr früh immer wieder ein thema
Andreas Deptolla (45:40.563)
Dann gibt es ja jetzt auch, wenn jemand als Privatanleger sagt, möchte jetzt gerne in diese Asset Class Venture Capital investieren. Bei euch geht es ja sowieso nicht. seid ja, ich mal, habt ja die Arbeitgeber. Aber gibt es irgendwelche anderen Modelle, wo du jetzt sagst, das funktioniert ganz gut? glaube Liquid ist ja jetzt im Markt, die dann irgendwie sagen, man kann da auch mit kleinere Beträgen reingehen.
Was siehst du da für Möglichkeiten und Trends aktuell?
Stephan Schulze (46:13.55)
Wir machen das mit Privatanlegern auf Einzeldeal-Basis. Das sind dann mehr diese Angels, eben, ich weiß sind aber auch teilweise Leute, die immer 50.000 oder 100.000 in ein Unternehmen investieren. Da arbeiten wir mit Angels auch zusammen, auch in dieser relativ überschaubaren Größenordnung. Wenn man jetzt als Privatanleger in diese Asset-Klasse reingehen möchte, sehe ich einmal, gibt ein paar börsennotierte Venture-Fonds, sind aber wenige.
Andreas Deptolla (46:17.971)
Mhm,
Stephan Schulze (46:43.754)
Private Equity gibt es mehr, die Börsen notiert sind. Oder sonst eben die aus dem sogenannten grauen Kapitalmarkt, wo man eben in Fondskonstruktionen mit einsteigt, die eben zum Ziel haben, in VC-Unternehmen reinzugehen. Das gibt eben hier die Compagnisto oder der Seatmatch, Mikfonds oder so gibt es ein paar, die in diesem Bereich tätig sind und auch
Gelder von Kleinanlegern nehmen, das zu investieren.
Andreas Deptolla (47:16.379)
Und die funktionieren dann so, dass man Anteile in den Unternehmen selber hält, in Einzelunternehmen oder ist das auch so eine Bestreuung in einen, sag ich mal, breitgestreuten Fund, den man dann kaufen würde.
Stephan Schulze (47:28.686)
ist unterschiedlich, also mal direkt, wo man sich eben dann an einem Unternehmen direkt beteiligen kann oder eben auch in einem Fondkonstrukt.
Andreas Deptolla (47:30.291)
Mh.
Andreas Deptolla (47:39.187)
Jetzt vielleicht nochmal zum Abschluss, wenn man sich anschaut, der Phase, die wir Moment drin sind, auch wirtschaftlich. Hast du denn über die Jahre gesehen, dass es gewisse Phasen gibt, wo es für die Gründer vielleicht einfacher ist oder schwieriger wird? Oft ist es ja auch so, dass in Krisen wieder Möglichkeiten entstehen. Wie siehst du das?
Stephan Schulze (48:07.956)
Also ganz klar würde ich sagen, ja, in Krisen das fokussiert, da entstehen Möglichkeiten. Klar ist es, wenn ich aus Unternehmersicht schaue, ist es erstmal eine harte Zeit, weil Finanzierung nicht im Überfluss da ist. Aber wie das oft so ist, wenn man durch harte Zeiten durchgeht, regt das oft auch Kreativität an. Man muss eben mit Kapitaleffizienz reagieren und schauen, wie kann man mit minimalem Einsatz
Unternehmen aufbauen, was eben trotzdem große Visionen verfolgen kann. Wenn ich viel Geld verfügbar habe, dann wird das auch eher genutzt, was dann die Renditen wieder schmälert. Also ich muss als Unternehmer auch, das ist vielleicht so der positive Aspekt, wenn viel Geld verfügbar ist, bin ich versucht viel Geld aufzunehmen als Unternehmer, muss dafür relativ gesehen viele Anteile abgeben. Wenn ich über Bootstrapping in einem harten
Modus bin und aus eigener Kraft möglichst weit komme, dann brauche ich keine Anteile abgeben und kann später vielleicht auf einer anderen Bewertungsbasis dann Geld einsammeln, weiterer Wachstums-Schritte zu gehen. Das hat immer zwei Seiten. Klar, es Unternehmen sind, die, weiß ich, im Life Science, Healthcare-Bereich und Medikamenten-Entwicklung, da kann ich kaum Bootstrappen, da muss ich...
wo kriege ich die Mitte für die Forschung her, weil die Umsätze erst später kommen. In anderen Bereichen, wo ich über Dienstleistungen auch in der Lage bin, Umsätze zu generieren, mit denen ich dann wieder Entwicklungsschritte finanzieren kann, kann ich mit einem Bootstrap-Modus auch vorankommen. Die Gefahr ist, dass es nicht schnell genug geht, dass es vielleicht mehr Zeit kostet, als ich habe und der Markt dann schon weg ist.
In der Regel ist es aber, dass diese Kreativität einen ganz positiven Einfluss hat.
Andreas Deptolla (50:13.139)
Stefan, wie geht es für dich weiter? Was sind deine Themen, wenn du dir die nächsten Jahre anschaust? Gib uns doch vielleicht mal Ausblick.
Stephan Schulze (50:25.684)
Ja, mache ich mir Sorgen oder nicht? Nee, mache ich nicht. bin als venture capital investor muss man wahrscheinlich ein Berufsoptimist sein, ein chancenorientierter Mensch. so sehe ich auch in der jetzigen Situation viele, viele Chancen, dass ich das sehe.
Andreas Deptolla (50:27.99)
Hahaha!
Stephan Schulze (50:47.886)
Themen, die die Ingenieur-mäßig gut abgesichert sind, weiß ich neue Materialien, da gibt es eine ganze Menge Sache. Einsatz von AI hatten wir vorhin diskutiert, da sehe ich, dass da viele kreative Ideen bestehen, daraus Geschäfte zu machen und das als Basis für künftige, starkwachsende Unternehmen zu nehmen. Von daher mache ich mir da keine Sorgen, sondern baue einfach drauf, dass es weiter kreative
Teams geben wird, kreative Menschen, die wachsen wollen und sich da auch sehr, sehr stark engagieren. Und da baue ich darauf, dass wir dort als Investor mitwirken können, solche Menschen unterstützen, eben gemeinsam dann Erfolge zu feiern und große Unternehmen zu haben, die auch
idealerweise noch einen positiven Effekt in der Gesellschaft haben, heißt also Nachhaltigkeit ist uns auch ein sehr großes Anliegen, wo wir eben schauen, was macht dieses Unternehmen denn auch in der Gesellschaft.
Andreas Deptolla (51:56.485)
Stefan, vielen herzlichen Dank für die ganzen Insights heute. War sehr spannend. Wenn jemand vielleicht aus dem Berliner Ecosystem spannende Themen hat, wo findet man dich? Wie kann man dich erreichen?
Stephan Schulze (52:11.134)
Ja, also klar, auf der Website bei uns ibbventures.de, da sind wir verlinkt. Da findet jeder auch gleich den entsprechenden Ansprechpartner. Ich mache bei uns sperrpunktmäßig Industrie Technologies. Wer jetzt Healthcare, Software oder Consumer Digital Themen hat, da sind die Kollegen und Freunde sich ebenfalls über.
Andreas Deptolla (52:36.527)
Ja, klasse. Vielen herzlichen Dank und bis zum nächsten Mal.
Stephan Schulze (52:41.086)
Ja wunderbar, herzlichen Dank an Deures!
Andreas Deptolla (52:43.411)
Danke, Tito.